! Aktualisiert am 30. März 2022
Heute war frühes Aufstehen angesagt, aber dafür ganz kuschelig warmes, weil unser toller Heizlüfter eine Stunde lang das Schlafzimmer belüftete. Doch leider war zum ersten Mal kein Sonnentag und dicke Tropfen plätscherten auf unser Dach. Das war’s dann wohl mit Skifahren – so’n Mist! Nach Frühstück mit Ei, Muffins und Haferflockenbrei in der Zeltplatzgemeinschaftsküche ging es trotzdem den Berg hinauf. Bei dickem Nebel war es fast so gruselig, wie sich das für Mordor gehört. An der Liftstation, die wir erst nach dreimaligem Hingucken fanden, standen die Sessel still – dafür gab es aber im Shop tolle Fingerfaustskihandschuhe und Schäler für die Hälser.
Dann ging es also ab ins Tal Richtung Südwestküste, in der Hoffnung auf weniger Wolken. Der Regen war unser ständiger Begleiter an diesem ersten Tag nach dem Bergfest und hoffentlich kein böser Vorbote für die zweite Hälfte unserer Reise. Unser Ziel war Waitarere, auf der Karte dick markiert, doch wir wussten nicht mehr, warum. Dort angekommen, erwartete uns ein verschlafenes Nest, ein riesiger Strand, ganz kalt und stürmisch, und eine Pullerpause. Tja, was sollten wir da nur? Glücklicherweise beschlossen wir dann doch noch, weiter gen südliches Kap zu fahren und da geschah noch so mancherlei! Der Wald hinterm Strand entpuppte sich als irgend so ein Elbengedill – aber nähere Auskünfte gaben uns weder Schilder noch irgendwelche Lookouts. Also wurde erst mal an einer Lichtung mit Kaktus und aufklarendem Himmel lecker zu Mittag gespeist.
Weiter ging es – es ist ja wie immer nicht mehr weit – nur noch 1 bis 2 Stunden!? Es begegnete uns als nächstes eine tolle gelbe Abkürzungsstraße, die sich fast als Todesfalle entpuppte. Auf ca. 2 Meter breitem Schlängelasphalt ging es immer schön am tiefen Abgrund entlang und das eine oder andere Auto kam uns entgegen und nur dank unserem supischnell reagierendem Fahrer haarscharf an uns vorbei! Auf der Suche nach einem Rastplatz war uns das Glück hold und schickte einen direkt in Bruchtal bzw. Rivendell. Das war eine Freude, zum ersten Mal gab es sogar einen Wegweiser. Das Ziel war dann zwar auch nur ein Flusstal wie jedes andere, da ja alle Spuren vom Dreh beseitigt sind, aber immerhin – fast hörten wir die Elben singen…
Nach diesem Tagesordnungspunkt war es… na? Nicht mehr weit – sah jedenfalls auf der Karte so aus. Doch auf einmal tat sich eine (diesmal dreispurige) Hochgebirgstraverse auf, die sich scenic-mäßig gewaschen hatte. Uns standen nur noch die Mäuler offen.
Immer dem Sonnenuntergang hinterher fuhren wir nach Süden, um schließlich auf einer geheimen, von Tine entdeckten Ministraße auszurollen, wobei wir mindestens 100 kleine Häschen beinahe überfuhren. An einem Rastplatz im Nirgendwo am Seeufer wollten wir bleiben, fuhren auf die Wiese – und versanken bis zum Hals. Die Wiese war morsch! Nur mit verzweifeltem Schieben kamen wir aus dem Sumpf wieder raus, nur um von Riesenmotten umflattert und von Morpork-Eulen angebrüllt zu werden… Hilfe!
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