Wohnmobil in Neuseeland

Im Britz Voyager Camper 2 Monate in Neuseeland – unser Erfahrungsbericht

! Aktualisiert am 8. Mai 2025

Für unsere zweimonatige Auszeit in Neuseeland mit Kindern hatten wir einen kleinen, wendigen und vor allem günstigen Campervan ausgesucht. Hat der schnuckelige Britz Voyager mit Hightop unsere Erwartungen und Bedürfnisse als Familie erfüllt? Wir fassen zusammen.

Britz Voyager Camper Test

Mit dem Britz Voyager reist man rustikal durch Neuseeland

Wir fangen mal mit den guten Dingen an: Mit dem Britz Voyager sind wir im Großen und Ganzen zufrieden gewesen; wir hatten während unserer 2 Monate Reisezeit keine Pannen, der Treibstoffverbrauch hielt sich in Grenzen und der Camper war bei der Übernahme gut in Schuss. Klingt nach einer glatten Eins, oder? Ein bisschen mehr lässt sich dazu schon sagen…

Britz Camper im Test: Das hat uns (nicht) gefallen

Wir haben unsere Neuseeland-Auszeit im Camper geliebt und würden keinen Tag davon missen wollen – dennoch haben wir uns häufig geärgert über das wenig durchdachte Design des Hightop-Campers und die sehr spärliche Ausstattung und Einrichtung.

Das beginnt mit dem Aufbau des Innenraums ganz allgemein: Die Fahrerkabine ist vom Wohnbereich nämlich getrennt, man kann nicht durchtreten. Da man mit kleinen Kindern doch hin und wieder eine dringende Sache anreichen muss, kletterte ich dann durch die schmale Durchreiche über der Küchenzeile (Vorsicht mit der Glas-Abdeckung über der Kochplatte!).

Und warum konnte ich Essen, Getränke usw. nicht einfach mit langem Arm nach hinten reichen? Weil die Sitze der Kinder gaaanz hinten im Britz Voyager angebracht sind, kurz vor der Klappe des Kofferraums. Das ist gerade mit kleineren Kindern echt nicht ideal; unsere waren zum Glück zu zweit und die große Schwester konnte dem kleinen Bruder ein wenig helfen. Wenn der aber mal wieder schlief, langweilte sie sich zu Tode (und kam dann öfters zu uns nach vorn geklettert – ich rutschte in die Mitte auf den Not-Klappsitz und dann saßen wir da zu dritt).

Britz Camper Neuseeland Test

Unser Britz-Camper: Klein und mit wenig Stauraum, da wird man erfinderisch

Die Sitze dort hinten sind nicht mit ordentlichen Autositzen zu vergleichen; für Erwachsene wäre die Rückenlehne arg niedrig gewesen. Den von Britz gemieteten Kindersitz mit Top Tether zu befestigen, war auch ein Abenteuer, dabei bekamen wir nämlich keine Unterstützung und haben mehrere Tage lang verschiedene Methoden ausprobiert, bis alles fest saß.

Allzu fest durfte es aber auch nicht sitzen, denn wenn wir nachmittags unsere Sitzecke bzw. abends das Bett aufbauen wollten, mussten die Kindersitze weg – sie wurden dann irgendwie auf die Vordersitze geworfen. Die Fahrerkabine war allerdings in kalten Nächten der einzige Aufenthaltsbereich für uns Erwachsene, wenn die Kinder schon schliefen – also wieder woanders hin mit den Kindersitzen… uff.

Der echt beschränkte Platz im Britz Voyager wird ergänzt durch die absolut mangelhaften Aufbewahrungsgelegenheiten. Die Sitzbänke sind zu schmal für Reisetaschen und auch bereits im Vorhinein gefüllt mit Kleinkram wie Wagenheber & Co. Daneben gibt es nur einen kleinen Eckschrank. Mit Saughaken und vielen kleinen Beuteln und Tüten haben wir uns notdürftig eingerichtet; zum Großteil lebten wir aber zwei Monate lang aus unseren Reisetaschen, die während der Fahrt auf dem Boden im Fußraum standen.

Auch den Tisch im Camper (der nachts die Bodenplatte für unser Bett war, das aus einzelnen Sitzpolstern zusammengesetzt wurde; nix mit fester Matratze) konnte man zum Essen kaum benutzen, da er aufgebaut nicht mittig stand. Zwei von uns mussten sich also immer dünn machen (kein Problem für die Weltwunderkinder) und die anderen beiden hatten ihre Teller auf dem Schoß (und die Füße auf den Reisetaschen …). Gut, dass es wirklich selten geregnet hat!

Für schönes Wetter gab es einen zweiten, schmalen Tisch, den man nach außen herausklappen kann. Auch hier gilt aber wieder: nicht nachgedacht! Für die zu leihenden Campingstühle, in denen man wie in einer Hängematte hockt, ist der Tisch viel zu hoch; da er direkt an den Waschtisch im Wohnmobil angehängt wird, hat er außerdem nur drei Seiten zum Sitzen. Eine(r) von uns hockte also immer auf der Treppe.

Und bevor man die Schiebetür des Campers schließen kann (etwa weil Regen oder eine Invasion von Sandflies einsetzt), muss der Tisch abgeräumt und abgebaut werden. Nicht wirklich komfortabel. Zum Glück gibt es in Neuseeland allerorten Picknicktische, an denen man weitaus bequemer sitzt.

Freedom Camping Regeln

Reisen im Britz Voyager: Zum Glück gibt es so viele Picknicktische in Neuseeland!

Ob man dieses Wohnmobil tatsächlich mit vier Erwachsenen nutzen kann (wie die Angebotsbeschreibung lautet!), möchte ich bezweifeln. Abgesehen davon, dass schlicht kein Platz für deren Gepäck vorgesehen und der 80-Liter-Kühlschrank für vier volle Esser recht klein ist – kein erwachsener Mensch kann und wird sich zum Schlafen in den ca. 40 cm hohen Spalt quetschen, der als oberes Etagenbett für zwei Personen konzipiert ist.

Zwei Kinder schlafen da oben sehr gemütlich; angesichts der wackeligen Anstell-Leiter und der Fallhöhe von fast zwei Metern (es gab keinen Rausfallschutz) musste der Weltwundersohn allerdings unten bleiben.

Mit Bettwäsche ist Britz knauserig, im Gegensatz zu den vier großen Handtüchern und drei Bettlaken gab es nur zwei Bettdecken. Teilen und kuscheln ist also angesagt – sollte im Urlaub ja kein Problem sein ;-)

Für die Ausstattung bekommt der Britz Voyager von uns also nur eine maue Drei. Für uns als junge Familie war es total in Ordnung, für eine begrenzte Zeit auf Komfort zu verzichten – wir hatten das einkalkuliert und waren als Camping-Fans noch rudimentärere Verhältnisse gewohnt. Heute, 10 Jahre später und mit mehr Budget, würden wir das unseren Rücken und Nerven wohl nicht mehr antun…

Britz Camper: Abholen und Rückgabe

Über das Service-Personal können wir nichts Schlechtes sagen; wie alle Neuseeländer waren auch die „Britzer“ freundlich und zuvorkommend. Die Anmietstationen in Christchurch und Auckland sind am Flughafen und recht gut zu erreichen; von den Terminals aus gibt es einen Shuttleservice, in Christchurch kommt man auch mit dem Bus recht gut aus der Innenstadt dort hin.

Von den großen Kinderspielecken und dem kostenlosen Automatenkaffee (inkl. Kakao und Tee!) waren die Weltwunderkinder und wir begeistert (bis wir einen Kaffee probiert hatten…), und man kann sich nach Herzenslust mit Hochglanzbroschüren zu Reiserouten und Übernachtungsmöglichkeiten eindecken.

Sehr komfortabel ist die Erklärung der wichtigsten Punkte (wie funktioniert das Wohnmobil, wie lasse ich das Schmutzwasser ab usw.) als Video, das man sich in Ruhe auf einem kleinen, tragbaren DVD-Player ansehen (und nochmal ansehen) kann. Gerade für frisch Angereiste, die völlig übermüdet und geschafft sind und dem Kiwi-Slang der Angestellten absolut ratlos gegenüberstehen, ist das eine Wohltat.

-> Heute sieht das deutlich schicker aus; lest unseren Erfahrungsbericht zum Maui Cascade, der wie Britz zu THL gehört und an derselben Station abgeholt wird.

Ein ganz klein wenig negativ fiel uns auf, dass die Angestellten offensichtlich darauf geschult sind, das teurere Vollkasko-Paket ohne Selbstbeteiligung im Schadensfall zu verkaufen. Auch unser Hinweis, wir hätten uns dagegen selbst versichert, hielt den jungen Mann am Counter nicht davon ab, uns Schauergeschichten über Unfälle und die Fahrkünste der Kiwis zu erzählen…

-> Hier lest ihr, wie das Mieten eines Wohnmobils im Detail vor sich geht

Neue Modelle 2024: Britz Voyager mit Klappdach für 4 Personen

Wichtiges Update: Britz hat seine Flotte deutlich verkleinert und bietet ab 2024 nur noch zwei Modelle an. Ab Ende 2025 heißt das Modell, das wir als Britz Voyager kennen, Britz Hightop. Er hat eine Toilette bekommen (die gleich neben dem Bett verbaut ist, hmmm…) und dafür seine 2 Sitzplätze im Fond verloren, ist also für Reisen mit Kindern nicht mehr tauglich.

Der neue Britz Voyager hat kein festes Hightop mehr, sondern ein Klappdach (ähnlich wie unser Mazda Bongo in Japan). Auch er hat eine fest verbaute Toilette bekommen, die beiden Sitze für die Kinder sind nach vorn gerutscht und gleich hinter der Fahrerkabine. Da hat wohl jemand unseren Erfahrungsbericht gelesen! ;-)

Nach wie vor punktet Britz mit einem großen Fahrzeugbestand und (relativ) günstigen Preisen. Erkundigt euch am besten gleich bei der CamperOase nach Verfügbarkeiten!

CamperOase Campervan Vermietung Neuseeland

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Jenny

3 Kommentare

  • Hallo an alle Neuseelandfans,

    wir hatten über TMC Reisen ein Womo von Maui für den Zeitraum 17.12.2019 – 14.01.2020 gemietet: mit dem Inklusiv PLUS Paket (Max 1 Jahr alt und Vollkasko etc.). Die Betreuung und Abwicklung über TMC war super – auch der Preis. Annahme war in Christchurch und Abgabe in Auckland.
    Maui selbst gehört inzwischen zur THL Gruppe (mit Britz und Mighty, wobei Maui die neueren Modelle sind. Das THL Gruppe und deren Mitarbeiter völlig überfordert sind merkt man in Christchurch und Auckland bei der Anmietung und Abgabe der Fahrzeuge. Einen Tag vor Übernahme (da waren wir schon in Singapore) erhielten wir eine Mail, dass die Wassererwärmung per Propan nicht funktioniert – aber das würde ja unseren Urlaub nicht beeinflussen -hä? Wie ist das dann bei freedom Camping? Kalt duschen, oder wie? Abspülen geht nuir mit warmen Wasser aus dem Kessel. Wir hatten einen neuen Maui (war neu – hatte ca 11.000 km). Wir mussten über 2,5h auf unser Fahrzeug nach dem langen Flug warten (obwohl Termin vereinbart war), da viele Reisende auf ihr Fahrzeug warteten. Die Einweisung per Tablet entsprach nicht der Ausstattung -die persönliche Einweisung entsprechend schnell und oberflächlich. Als goodwill für die fehlende Wassererwärmung haben wir dann noch die Übernahme der Dieselsteuer und die Rückgabe mit leeren Propanbehälter und vollem black water herausgehandelt (leerer Dieseltank hatten wir eh im Packet). Nach Übergabe haben wir bemerkt, dass die Rückfahrkamera nicht geht, eine Fensterverriegelung gebrochen war, so dass sich das Fenster selbstständig geöffnet hat (Einbruchgefahr!) und die Türarretierung außen defekt war (fällt bei wind immer zu). Außerdem ist das Personal (in Auckland und Christchurch) extrem unfreundlich und gestresst.
    Die Ausstattung (Bettwäsche, Geschirr, Gläser…) war gut. Das Fahrzeug wurde auch sauber übergeben.

    Wir hatten dazwischen noch in Auckland angefragt, ob wir das Fahrzeug von Donnerstag Nachmittag – Samstag früh stehen lassen können (sind kurz nach Tahiti). Der Servicemensch hat dies mit der Zentrale abgeklärt und zugestimmt. Als wir dann dort waren, war das ein riesen Akt – die Managerin war extrem unfreundlichst und wollte erst nicht – war sehr zäh – denn wir hatten ja die Zustimmung (Telefonieren). Ging dann doch – allerdings mussten wir dann bei der Abholung fast 1h warten, bis wir unser WoMo wieder hatten.
    Aber das hat alles nichts mit TMC zu tun – immer wieder gerne.
    Es fällt nur extrem auf, da sind wir in Canada Traveland sehr verwöhnt worden.

    Camper in Neuseeland sind ja nicht gerade ein Schnäppchen – da kann man wohl etwas mehr Service erwarten…

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