! Aktualisiert am 12. März 2022
Drohnenaufnahmen von Landschaften sind toll, da sind wir uns alle einig. Moderne Drohnen sind so einfach zu bedienen und erschwinglich, dass immer mehr Reisende eine haben und sie natürlich benutzen wollen. Nicht nur in Neuseeland machen es Gesetze und Einschränkungen schwer, eine Drohne legal zu verwenden. Wir haben jemanden gefragt, der sie alle eingehalten hat!
Eine Drohne haben und damit auf Reisen fotografieren, gehört heutzutage schon fast zum guten Ton. Die Dinger sind erschwinglich und die Steuerung ist dank Computer-Unterstützung deutlich einfacher als in den Anfangstagen. Das beliebte Technik-Spielzeug löst die GoPro-Helmkamera als Must-have zunehmend ab.
Eine frei herumfliegende Drohne kann aber nicht nur bei Fehlfunktionen gefährlich werden, sie stört auch die Privatsphäre anderer Menschen und die Tierwelt. Deshalb gibt es in vielen Ländern immer mehr Regeln und Einschränkungen für den Drohnengebrauch. Einige verbieten die Benutzung komplett (zum Beispiel Mexiko oder Ägypten), andere verlangen aufwendige Anmeldungen und Registrierungen. Die Strafzahlungen, die drohen, sind zum Teil sechsstellig.
Wer mit der Drohne in den Urlaub fährt und sie gedankenlos verwendet, ohne sich über Gesetze vor Ort zu informieren, der riskiert ein böses Erwachen.
Wollt ihr eine Drohne in Neuseeland benutzen, solltet ihr euch auf alle Fälle gründlich über die Gesetzeslage informieren, denn die ist alles andere als einfach zu verstehen und einzuhalten!
Inhalt
Die wichtigsten Drohnenregeln in Neuseeland
Die Grundregeln zum Drohnenfliegen in Neuseeland regelt Paragraph 101 der “Civil Aviation Rules”. Hier sind alle Drohnen bis zu einem Gewicht von 14 kg erfasst. 4 Die wichtigsten Drohnenregeln lauten:
- maximal 120 Meter hoch fliegen
- nur bei Tageslicht fliegen
- nicht über Menschen fliegen
- nur Sichtflug (eine zweite Person als Beobachter ist zulässig)
Anstatt weiter Paragrafen aufzuzählen, benutzen wir aber einfach mal den gesunden Menschenverstand. Der besagt, dass man mit einer Drohne andere Leute nicht stören oder sie gefährden darf. Es ist also klar, dass ihr weder über Menschen noch in dicht besiedelten Gebieten fliegen dürft – damit verletzt ihr zum einen die Privatsphäre von Menschen, zum anderen riskiert ihr bei Fehlfunktionen oder Windböen schwere Unfälle.
Ein weiterer Bereich, den ihr beim verantwortungsvollen Fliegen mit der Drohne in Neuseeland beachten solltet, ist der Naturschutz. Immerhin reist man nach Neuseeland wegen der tollen Natur und der Tierwelt. Eure Drohne sollte also keine Tiere aufschrecken, stören oder nerven. Eure einzelne Drohne ist vielleicht unerheblich, aber jeden Tag eine oder mehrere Drohnen können seltene Vögel vom Brüten abhalten.
(Ganz abgesehen davon, dass ihr eure Drohne riskiert – Seevögel greifen Drohnen nämlich auch gern mal an.)
Leider werden schon diese grundlegenden Drohnenregeln in Neuseeland von vielen Touristen nicht beachtet (das haben wir selbst erlebt). Daher gibt es inzwischen sehr viele Regionen, wo das Drohnenfliegen verboten ist oder wo man eine Erlaubnis beantragen muss.
Eine gute Möglichkeit, um herauszufinden, wo man eine Drohne in Neuseeland fliegen darf, ist die Website Airshare (gibt es auch als App). Die wird von der neuseeländischen Flugsicherung betrieben und zeigt auf einer übersichtlichen Karte, wo das Fliegen generell untersagt ist. Für Flugverbotszonen kann man dort auch eine Ausnahmeerlaubnis beantragen.
Das heißt aber nicht, dass alle anderen Zonen legal für Drohnen wären. Im Gegenteil! Wo ihr überall nicht fliegen dürft und wie ihr vielleicht doch eine Erlaubnis bekommt, erklären wir in diesem Beitrag ganz genau.
Damit dieser Beitrag nicht nur auf Hörensagen beruht, haben wir jemanden gefragt, der sich die Mühe gemacht hat: Manuel ist Hobbyfotograf, war mit Drohne in Neuseeland und hat uns erzählt, wie er versucht hat, legal mit der Drohne in Neuseeland zu fotografieren.
-> Auf Photocase könnt ihr Manuels schöne Fotos aus der ganzen Welt anschauen – und kaufen!
Drohne nach Neuseeland einführen
Aber halt! Bevor ihr eure Drohne in Neuseeland nutzen könnt, müsst ihr sie erst einmal dorthin bekommen. Das ist gar nicht so einfach. Das Ding ist ziemlich teuer (da schaut der Zoll genau hin), kann bei unsanfter Behandlung (also im Aufgabegepäck) schnell kaputtgehen und enthält einen großen Akku, den Airlines sehr skeptisch betrachten, weil er sich selbst entzünden könnte.
Für den Transport eurer Drohne im Fluggepäck müsst ihr also ein paar Punkte beachten:
- Die Drohne darf nicht ins Handgepäck!
- Die Drohne darf nicht zusammen mit dem Akku aufbewahrt werden.
- Der Akku wiederum MUSS ins Handgepäck, er darf nicht in den Koffer (nicht schummeln!). Dabei müssen seine Kontakte abgeklebt werden oder er kommt in eine Plastiktüte – Hauptsache, er ist vor einem Kurzschluss geschützt.
- Vor allem wenn die Drohne neu ist, nehmt den Kaufbeleg mit. So könnt ihr nachweisen, dass ihr sie nicht unverzollt im Ausland gekauft habt (und man sie euch wegnimmt oder teuer nachverzollen lässt).
Dass man die Drohne vor der Abreise schon mal ausprobiert haben sollte, klingt logisch. Unterschätzt den Lernprozess nicht, der nötig ist, um die Drohne sicher zu steuern! Und installiert alle Updates, bevor ihr abfliegt. Dafür braucht ihr nämlich viel Datenvolumen, das ihr auf dem Campingplatz kaum bekommt (-> wie ihr in Neuseeland im Camper ins Internet geht, erklären wir hier).
Drohnenregeln in Neuseeland: Hier darf man legal fliegen – und hier nicht
Ganz kurz zusammengefasst, darf man – unter bestimmten Voraussetzungen – an diesen Orten in Neuseeland fliegen:
- Strände und Küstengewässer: außer in Flugverbotszonen (rund um Flughäfen) und über Meeressäugetieren
- Seen: wenn sie öffentliches Land und kein Naturschutzgebiet sind (das gilt leider oft für die Uferbereiche)
- öffentliches Land: wenn es kein Naturschutzgebiet und keine Straße ist (auch keine leere Straße!)
Auf DOC-Land, also in Naturschutzgebieten, darf man dagegen grundsätzlich NICHT fliegen – Ausnahme: Man hat eine Genehmigung. Auf Privatland sieht es genauso aus.
Manuel: “Es zeigte sich recht schnell, dass es nicht so einfach werden würde, die Drohne in Neuseeland legal zu nutzen. Jeden privaten Landeigentümer um Erlaubnis zu bitten, erschien mir nicht zielführend. Deshalb habe ich mich auf die Gebiete des DOC beschränkt.
Auch hier war ich erstmal enttäuscht: Für einen Großteil der Nationalparks erhält man keine Drohnen-Genehmigung. Außerdem muss für jede DOC-Region eine eigene Genehmigung beantragt werden, die jeweils 75 NZ$ kostet. Ich markierte mir deshalb alle genehmigungsfähigen Örtlichkeiten auf einer Karte und schaute, welche auf meiner Route lagen. Am Ende beschränkte ich mich auf zwei Regionen für die Drohnenaufnahmen, in denen die meisten Örtlichkeiten lagen, die für mich in Frage kamen.”
Das DOC hat für Drohnenpiloten übersichtlich aufgelistet, welche Nationalparks insgesamt fürs Drohne Fliegen in Neuseeland offen stehen (mit Beantragung, siehe unten) und welche nicht.
In diesen Nationalparks habt ihr keine Chance, eine Drohne zu benutzen:
- Tongariro National Park (Nordinsel)
- Egmont National Park (Nordinsel)
- Abel Tasman National Park (Südinsel)
- Paparoa National Park (Südinsel)
- Nelson Lakes National Park (Südinsel)
- Arthur’s Pass National Park (Südinsel)
- Mount Aspiring National Park (Südinsel)
- Fiordland National Park (Südinsel)
-> Hier sind alle “vorgeschlagenen” Gebiete auf DOC-Land fürs Drohnenfliegen aufgelistet.
Wollt ihr eure Drohne außerhalb dieser Gebiete auf DOC-Land fliegen lassen, müsst ihr abwägen: Ihr könnt einen Antrag stellen, aber die Chance auf Bewilligung ist gering. Und die 75 NZ$ Gebühren werden trotzdem fällig. Um es noch komplizierter zu machen, wird hier offenbar von Fall zu Fall entschieden – je nachdem, wie viele Drohnen-Erlaubnisse schon erteilt wurden, wie der lokale Iwi-Vertreter drauf war, der befragt wurde, wie die Brutsaison der Pinguine verlaufen ist… was weiß ich. Es gibt jedenfalls Drohnenpilot*innen, die in Gebieten fliegen durften, für die andere keine Erlaubnis bekommen haben.
So stellt man einen Antrag zum Drohne Fliegen in Neuseeland
Drohnenerlaubnis beim DOC beantragen
Eine “drone concession” für DOC-Land könnt ihr direkt vor Ort in einem DOC Visitor Centre beantragen oder online. Da der Bewilligungsprozess (ganz untypisch für Neuseeland…) deutlich mehr als 10 Tage dauern kann, empfiehlt sich die zweite Variante schon einige Monate vor eurer Reise – es sei denn, ihr seid für längere Zeit in Neuseeland.
Schritt 1: Auf der DOC-Website “recreational drone use” wählen und PDF-Antragsformular downloaden („apply for your concession“)
Schritt 2: Formular für private Drohnenflüge ausfüllen
Schritt 3: Auf derselben Website das Formular mit den gewünschten DOC-Gebieten downloaden. Zur Verfügung stehen NUR Gebiete und Campsites in Marlborough, West Coast, Canterbury und Otago. In jeder der Regionen werden zahlreiche einzelne Gebiete vorgeschlagen, die man einzeln auswählen kann. Für einige gibt es zusätzlich zeitliche Einschränkungen, man kann dort nicht in der Hauptsaison zwischen Dezember und Februar fliegen oder darf nur nach einer bestimmten Uhrzeit starten.
Achtung: Die Gebühr von 75 NZD gilt für jedes beantragte DOC-Gebiet einzeln! Wählt weise.
Wer ein bestimmtes DOC-Landstück im Auge hat, das vom DOC nicht aufgelistet wird, muss dafür einen eigenen Antrag stellen. Die Chancen auf eine Bewilligung sind, siehe Manuels Erfahrungen, gering.
Schritt 4: Das Antragsformular und die Anhänge mit den gewünschten Gebieten per E-Mail an permissions@doc.govt.nz schicken und Daumen drücken. Nach 10 Tagen solltet ihr eine Antwort bekommen. Muss noch ein Maori-Iwi um Erlaubnis gefragt werden, kann es noch länger dauern!
Eine Genehmigung gilt für maximal drei Monate. Man wählt den ersten Tag der Gültigkeit, danach läuft die Zeit.
Manuel: “Das DOC hat auf seiner Website alles übersichtlich zusammengestellt. Man sollte allerdings gut Englisch können und sich Zeit nehmen, alles aufmerksam zu lesen. Es gibt sehr viele Einschränkungen und “Vorschläge” für Örtlichkeiten, die sich für Drohnen eignen.
Bei genauerem Hinsehen wurde es komplizierter: Die meisten der aufgeführten Örtlichkeiten sagen einem erstmal nichts und man muss sie mühsam auf den DOC-Karten heraussuchen. Zudem zeigte sich, dass die “Vorschläge” des DOC eigentlich eine abschließende Aufzählung sind. Alle Orte, die ich zusätzlich vorgeschlagen hatte, wurden auch auf mehrfache Nachfrage abgelehnt.
Das Antragsprozedere ist ebenfalls kompliziert. Man sollte keinen Fehler im Antrag machen, denn die 75 NZ$ muss man in jedem Fall bezahlen, auch wenn der Antrag abgelehnt wird. Glücklicherweise antworten die DOC-Mitarbeiter sehr freundlich und schnell auf E-Mail-Anfragen – also lieber einmal zu viel nachfragen, bevor man etwas falsch macht.
Der Zahlungsprozess wurde ebenfalls zum Problem: Man muss das Geld auf ein neuseeländisches Konto überweisen, was von Deutschland nicht gerade billig ist. PayPal-Zahlungen sind beim DOC zwar für Unterkunftsbuchungen, nicht jedoch für Drohnengenehmigungen möglich (Stand: Februar 2019). Ich habe schließlich mittels eines Zahlungsdienstes (“TransferWise”) doch noch recht günstig überweisen können.”
Drohnenerlaubnis für Privatland oder andere Gebiete beantragen
Wie man eine Drohnenerlaubnis bei Privatpersonen bekommt, ist einfach: Fragt die Leute! Das ist allerdings bei den teils sehr großen Ländereien in Neuseeland leichter gesagt als getan – wo bitteschön findet man im High Country den richtigen Farmer? Ist vor dem Gesetz egal, fragen müsst ihr trotzdem.
Wollt ihr eure Drohne über einer Straße fliegen lassen, müsst ihr bei der neuseeländischen Verkehrsbehörde nachfragen – ob die euch euren Willen gewähren, ist fraglich. Alle anderen Gebiete sind Sache von Airshare – diese Website haben wir weiter oben ja schon vorgestellt.
Sind die Drohnenregeln in Neuseeland zu streng?
Manuel: “Die Benutzung von Drohnen in Neuseeland hat in den letzten Jahren überhand genommen. Ich habe selbst einige Touristen gesehen, die ihre Drohnen völlig unverantwortlich einsetzten. Daher sind die Drohnen-Regeln in Neuseeland inzwischen sehr streng. Die Bußgelder sind ebenfalls recht hoch, die Kontrolldichte ist allerdings sehr gering.”
Wo kein Kläger, da kein Richter – dieser Spruch gilt sicherlich auch für Drohnen-Bußgelder. Denn das ist ja das Verlockende am Drohne fliegen: Das Ding ist winzig klein und wenn es hoch in der Luft schwebt, kann man unmöglich herausfinden, wo der Pilot steht. Um sich beim illegalen Drohne fliegen erwischen zu lassen, muss man schon ziemlich doof sein.
Und da liegt der Knackpunkt: Wenn es eh unwahrscheinlich ist, dass man beim illegalen Drohne fliegen erwischt wird, dann hält man sich auch nicht an die Regeln. Vor allem, wenn die so kompliziert und schwierig einzuhalten sind wie in Neuseeland. Und wenn man auf Instagram und YouTube allerorten die schönsten Drohnenfotos und Drohnenvideos sieht, die ganz eindeutig auf “verbotenem Grund” aufgenommen wurden.
Manuel: “Besonders die Regel, dass man den jeweiligen Landeigentümer vor der Drohnennutzung fragen muss, finde ich vollkommen unpraktikabel. Außerhalb von Nationalparks weiß man in Neuseeland fast nie, wem das Land gehört, auf dem man gerade steht. Vor allem die unberührten Landschaften sind ja interessant. Die gehören oft irgendwelchen Städten oder Regionen. Hier im Voraus einen Ansprechpartner zu finden, übersteigt die Möglichkeiten jedes Urlaubers.
Die unvermeidliche Folge: Drohnen in Neuseeland werden einfach benutzt, wie es jedem gerade passt. Grundsätzliche Regeln für Drohnen wie in Deutschland halte ich für praktikabler. Dann könnte man mit Hilfe von Apps die Regionen markieren, wo das Fliegen erlaubt oder eben verboten ist.”
Legal eine Drohne fliegen in Neuseeland: zu kompliziert?
Die Regeln zum legalen Gebrauch einer Drohne in Neuseeland sind ziemlich kompliziert. Ist das aber eine Rechtfertigung, sie zu ignorieren, nach dem Motto: “Ich weiß von nichts und mache einfach mein Ding, soll mir erstmal einer sagen, dass ich das nicht darf”?
Manuel: “Es gibt natürlich Drohnenpiloten, die Verbotsschilder ignorieren, über Menschengruppen fliegen oder sich Tieren nähern und diese in ihrer natürlichen Umgebung stören – das ist absolut inakzeptabel und sollte streng geahndet werden! In Nationalparks und Naturschutzgebieten muss man sich an die Regeln halten, nur so kann die einzigartige Natur Neuseelands geschützt werden.
Auf der anderen Seite stehen die Touristen, die über freiem Land oder an der Küste mit ihren Drohnen fotografieren wollen und dabei niemandem in die Quere kommen. In der Regel haben sie keine Genehmigung des jeweiligen Landbesitzers, also brechen sie in gewisser Weise ebenfalls die Regeln. Das finde ich jedoch nicht so schlimm. Wichtig ist es, sich an gewisse Grundsätze zu halten und weder andere Menschen noch die Natur oder Kultur des Landes durch den Einsatz der Drohne zu stören oder gar zu gefährden.”
Drohnen-Bußgelder in Neuseeland
Angenommen, ihr habt wirklich Pech und werdet beim Drohnenfliegen in einem nicht erlaubten Gebiet erwischt. Wie hoch ist das Bußgeld dafür?
An diversen DOC-Naturschutzgebieten werden als Drohnen-Bußgelder 5.000 NZ$ genannt. Außerdem kann die Drohne eingezogen werden. In schweren Fällen macht das Gesetz aber auch Strafen bis zu 10.000 NZ$ möglich. Die Civil Aviation Authority hat sogar eine Hotline eingerichtet, bei der man illegale Drohnenpiloten melden kann – also denkt daran, dass ihr auch verpfiffen werden könntet, wenn ihr allzu frech herumfliegt!
Drohne in Neuseeland benutzen: Macht das Sinn?
Das größte Hindernis am Drohnenfliegen in Neuseeland ist die Reiseart: Wer mit Kindern unterwegs ist und dazu noch recht spontan die Route auswählt – was wir aus vielerlei Gründen sehr empfehlen! – der hat ein Problem, wenn er gleichzeitig legal mit der Drohne fotografieren will. Denn mit den aufwendigen Genehmigungen, die auch noch richtig Schotter kosten, muss man sich zwangsläufig auf eine (grobe) Route festlegen.
Und das ist nicht das einzige Problem:
Manuel: “Ich hatte Genehmigungen für das Southland (das umfasst überwiegend die Catlins) und für die Marlborough-Region. Die Catlins stellten mich vor einige Herausforderungen: Bei den McLean-Falls waren das GPS-Signal und die Internetverbindung (trotz neuseeländischer SIM-Karte) so schlecht, dass bei der Drohne alle möglichen Funktionen versagten.
Zudem unterschätzte ich den zusätzlichen Zeitaufwand, den Drohnenaufnahmen mit sich bringen. Beim Reisen mit der Familie kann das zu Spannungen führen! Nachdem sich alles eingespielt hatte und ich mit der Drohne zurechtkam, machte das Filmen jede Menge Spaß.
Wenn man sich im Vorfeld mit den Drohnenregeln in Neuseeland beschäftigt und sich bewusst ist, dass der Einsatz der Drohne ziemlich aufwendig ist, kann ich es tatsächlich empfehlen, die Drohne mitzunehmen. Man kann einzigartige Luftaufnahmen machen.
Um nicht enttäuscht zu werden, sollte man aber wissen, dass oft auch Wind und Wetter den Einsatz der Drohne verhindern können. Und an den schönsten Orten ist der Einsatz der Drohne vielleicht nicht erlaubt.
Hier muss man einen Kompromiss finden, und das kann auch mal bedeuten, die Drohne eingepackt zu lassen, obwohl man sie gern einsetzen würde. Die schönsten Erinnerungen entstehen nämlich nicht durch die Drohne, sondern durch die Momente, die man in diesem tollen Land selbst erlebt!”
Drohne in Neuseeland: unsere Erfahrungen
Auch wir haben eine Drohne, der Weltwundermann hatte sie vor unserer (bisher) letzten Neuseeland-Reise extra gekauft. Und er hat sie in Neuseeland benutzt – allerdings mit erheblichen Einschränkungen:
- Die Vorbereitung, bevor es überhaupt losging, war gefühlt endlos. Updates, Updates, Updates mussten fast jedes Mal vor dem Start installiert werden – was mit Campingplatz-WLAN oder eben ohne jedes Mal der Hass war. Und es dauerte!
- Wer kein eingespielter Drohnenpilot ist, der braucht eine Weile, bis er das Ding in der Luft und so weit unter Kontrolle hat, dass es schöne Fotos macht. Diese Zeit fehlt für andere Dinge, das kann bei straff getakteten Zeitplänen oder eben mit Kindern ziemlich nervig werden.
- Enttäuschend kurz war die Zeit, die die Drohne dann tatsächlich in der Luft war. Nach spätestens 25 Minuten ist der Akku runter, und bei neuseeländisch-steifer Brise noch deutlich schneller. Und dann heißt es wieder aufladen – was natürlich nur auf dem Campingplatz geht… uff.
- Von all den Einschränkungen, die das Drohne fliegen gerade an den schönsten Orten verbieten, brauch ich ja nicht nochmal anzufangen.
Wir stimmen Manuel in allen Punkten zu: Drohne fliegen fetzt und es entstehen wirklich tolle Aufnahmen. Wir sind froh, dass wir diese Fotos und Filme als Erinnerungen an Neuseeland haben. Aber so richtig empfehlen können wir den Kauf eines so teuren Geräts nur für die Neuseeland-Reise dann doch nicht.
Sollten sich die Drohnen-Regeln in Neuseeland ändern und weniger restriktiv werden, sähe das natürlich anders aus!
-> Hier sind unsere Tipps fürs “ganz normale” Fotografieren in Neuseeland
Habt ihr eine Drohne in Neuseeland benutzt? Und wart ihr immer legal unterwegs?
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Ganz starker Artikel. Ich frage mich immer, warum die ganzen Fotografen mit Kiloweise Ausrüstung keine Probleme haben, wenn Sie Kreuz und Quer durch die Lamdschaft marschieren und die Tierchen Aufschrecken. Ach ja, die werden mit 3 Taschen Fotoequipment einfach Durchgewunken am Flughafen. Der Touri mit nur Handgepäck und einer Mini Drohne Kommt aber umgehend in U-Haft. Vielleicht etwas überspitzt Ausgedrückt, aber ich denke ihr Wisst wie ich das meine.