Dresden: Heimatreisen

Der 👑 Königsweg in Moritzburg: Wandern zu Aschenbrödel

! Aktualisiert am 25. November 2023

Ein Ausflug nach Moritzburg zählt zu den beliebtesten Vergnügungen für Dresdner. August der Starke feierte hier wilde Partys. Der Königsweg in Moritzburg führt euch zu einem echten Leuchtturm, barocken Schlösschen und „Himmelsteichen“. Für Familien gibt es von Aschenbrödel bis Wolfsrudel viel zu erleben!

Schloss Moritzburg

Schloss Moritzburg ist ein echter Touristenmagnet

 

Wo liegt Moritzburg und wie kommt ihr hin?

Etwa 13 km und damit einen echten Katzensprung von Dresden entfernt liegt das Städtchen Moritzburg, benannt nach Kurfürst Moritz von Sachsen (der regierte im 16. Jahrhundert). Auf seine knapp 3.000 Einwohner kommt Moritzburg nur dank der vielen eingemeindeten Siedlungen drumherum; an Wochenenden jedoch, wenn das Wetter schön ist, schwillt die Zahl der hier herumlaufenden Menschen locker auf das Dreifache an.

Kein Wunder: Aus Dresden sind es mit dem Auto oder per Bus nicht einmal 30 Minuten nach Moritzburg. Auch mit dem Fahrrad schafft ihr es in knapp einer Stunde – wobei ihr dabei ordentlich bergauf strampeln müsst, um den Anstieg der Lausitzer Platte zu überwinden, die in Form der Elbhänge nördlich von Dresden ziemlich steil abbricht.

Moritzburger Teichlandschaft

Auf den Schienen der Lößnitzgrundbahn kann man auch durch die Moritzburger Teichlandschaft wandern

Tagestouristen von außerhalb lassen sich gern von der schnaufenden schwarzen Lößnitzgrundbahn herchauffieren, die in Radebeul startet. Die zuckelige Fahrt mit dem „Lößnitzdackel“ ist aber eigentlich nur cool, wenn man auf alte Dampfloks steht oder ein kleines Kind ist. Oder wenn gerade Karl-May-Fest ist: Dann nämlich wird der Zug regelmäßig von einer Bande „Rothäute“ überfallen, die sich ein heißes Gefecht mit den „Marshals“ liefern (historische Korrektheit spielt beim Karl-May-Fest nicht so eine große Rolle…).

Wesentlich schneller als mit der Tschuff-Tschuff-Bahn kommt ihr mit dem Regionalbus Nr. 477 vom Bahnhof Dresden-Neustadt nach Moritzburg. Dann steigt ihr auch direkt vor dem berühmten Schloss aus und nicht einen Kilometer entfernt am Bahnhof am Ortsrand.

Schloss Moritzburg

Was kann man in Moritzburg machen?

Was gibt es in Moritzburg zu sehen? Nicht nur das bildhübsche Jagdschloss, das ihr bestimmt schon mal auf Kalendern, Broschüren oder Werbebildern für Sachsen gesehen habt.

Märchenfans pilgern im Winter nach Moritzburg, weil nur dann die Aschenbrödel-Ausstellung im Jagdschloss geöffnet ist. Geschichts- und Barockfans lieben die kleinen Schlösschen, die rund um das Jagdschloss in den Wäldern verstreut sind. Tierfreunde bummeln gern durch das Wildgehege, das Elche, Luchse und ein Rudel Wölfe beherbergt – und wer es etwas sportlicher mag, der kommt zum Klettern, Paddeln oder Wandern nach Moritzburg.

Moritzburg

Der Großteich in Moritzburg: ein Eldorado für Ornithologen

Man kann sogar baden in Moritzburg! Die Dippelsdorfer Teiche und der Mittelteich bieten eine Reihe von halboffiziellen Badestellen, an denen (typisch Dresden) oft FKK gebadet wird. Das fanden übrigens schon die Künstler der „Dresdner Brücke“ spannend, die hier Anfang des 20. Jahrhunderts avantgardistisch blankzogen und sich dabei malten.

Einmal im Jahr kommen Pferdefreunde in Moritzburg auf ihre Kosten, wenn im September die Hengstparade stattfindet; und ein paar Wochen später versorgt sich hier das gesamte Dresdner Umland mit fangfrischen Karpfen, wenn die Fischteiche für den Winter abgelassen werden. Und wenn der Winter kalt genug ist, frieren sie zu – dann läuft hier ganz Dresden Schlittschuh!

Moritzburg

Schlittschuhlaufen auf dem Großteich in Moritzburg: eine schönere Kulisse gibt es dafür nicht!

Es gibt also wirklich viel zu sehen und zu erleben in Moritzburg – und all diese Attraktionen werden verbunden durch den 11,2 km langen Königsweg. Auf diesem sind wir, die jüngste Weltwundertochter und ich, an einem sehr heißen Sommertag gewandert. Wir haben die Überbleibsel barocker Partyfreuden bewundert, fußlahme Wölfinnen bemitleidet, Aschenbrödels Schuh anprobiert und uns zwischendurch eine sehr verdiente Erfrischung gegönnt.

Moritzburg

Folgt uns auf dem Königsweg rund um Moritzburg!

Hier könnt ihr den originalen Rundweg für den Königsweg auf Komoot sehen (Spoiler: Wir haben den deutlich abgekürzt, aus Gründen.)

Auf dem Königsweg durch Moritzburg: Partys und Teiche

Die „Himmelsteiche“

Moritzburg liegt mitten im gleichnamigen Teichgebiet, das 22 große und kleinere Teiche mit mehr als 400 Hektar Fläche umfasst – ein Großteil davon im 15. Jahrhundert angelegt, um Karpfen zu züchten.

Warum man die flachen Fischteiche in der Kleinkuppenlandschaft rund um Moritzburg und Dippelsdorf „Himmelsteiche“ nennt? Weil sie nur von Regenwasser gespeist werden. Zwar sind die meisten durch Kanäle verbunden, aber ansonsten läuft weder etwas rein noch raus.

Moritzburg

Deshalb heißen die Moritzburger Seen auch „Himmelsteiche“

Es gibt aber noch einen zweiten Grund: In den Seen spiegelt sich der Himmel; samt kreisenden Seeadlern und stakenden Silberreihern, Haubentauchern und Enten. Ornithologen hört man in Moritzburg des Öfteren verzückt aufseufzen.

Man kann aber auch wunderbar paddeln, die Füße ins Wasser stippen oder ganz klassisch baden, wenn einem leicht matschiger Natur-Seegrund an den Füßen nichts ausmacht.

Moritzburg Mittelteich

Bisschen Schweden-Feeling auf dem Mittelteich in Moritzburg

Ein Leuchtturm in Moritzburg?

Er ist eines der beliebtesten Fotomotive des Dresdner Elblands: Am Ufer des mitnichten großen Großteichs steht, gleich neben dem zuckerwatterosaroten Fasanenschlösschen im Rokoko-Stil, ein – Leuchtturm. Er ist der einzige in Sachsen, das mangels Küsten keinen Bedarf an Leuchtfeuern für Seefahrer hat.

Moritzburg Leuchtturm

Highlight von Moritzburg: der Leuchtturm

Aber die sächsischen Kurfürsten gaben nun mal gern Partys. August der Starke häufte nicht nur in Dresden Gold und Geschmeide im Grünen Gewölbe an und ließ für ein stilvolles Hochzeitsfest des Sohnemanns kurzerhand den Zwinger erbauen, er bestellte auch eine künstliche Party-Landschaft rund um sein Schloss in Moritzburg.

Dabei begnügte er sich nicht mit manikürten Schlossgärten und Flanierwegen, die raffinierte kilometerlange Blickachsen bilden. Aus den Moritzburger Fischteichen und dem lichten Friedewald, wo Hirsche und Wildschweine in Gehegen darauf warteten, dass man sie bei Jagdausflügen abschoss, wurde an lauen Sommerabenden, unterstützt von Feuerwerk, der Hellespont: eine Meerenge am Bosporus, wo Russland 1770 in einer Seeschlacht das Osmanische Reich besiegt hatte.

In den Folgejahren wurde aus der beschaulichen Teichlandschaft ein Partygelände: mit einer Hafenanlage mit Leuchtturm, Mole und Kanonen sowie künstlichen Inseln, auf denen eine Festung und ein Teepavillon auf Besucher oder Eroberer warteten. Ein Kanal zog sich fast einen Kilometer vom Teich nach Westen zu den „Dardanellenschlössern“, die man bei nachgestellten Seeschlachten erobern konnte. Das Dorfvolk musste bei den Massenpartys als Statisten herhalten.

Moritzburg Königsweg

Die kläglichen Überreste der „Dardanellen“: Hier wurden einst Seeschlachten geschlagen!

Heute ist der Kanal in Entengrütze erstickt, die Bastion an seinem Ende nur noch eine Ruine. Der Wasserspiegel des Großteichs ist durch einen Dammbau so tief gesunken, dass heute keine Prunkgondel hier mehr landen könnte. Aber wenn man auf dem Königsweg vom pompösen Jagdschloss Moritzburg durch die Schneisen und alten Jagdgehege des Friedewalds wandert, kann man die Grandiosität dieser Partylandschaft mit etwas Fantasie noch erahnen.

Moritzburg

Landidylle auf dem Königsweg in Moritzburg

Königsweg in Moritzburg: die Route

Start: Stilecht nach Moritzburg per „Lößnitzdackel“

Am stilvollsten erreicht man Moritzburg mit dem „Lößnitzdackel“, einer 100 Jahre alten, schwarzen Dampflok. Die zuckelt am Bahnhof Radebeul Ost los und schnauft dann eine halbe Stunde durch den lauschigen grünen Lößnitzgrund, der die Steilwand des Dresdner Elbhangs an dieser einen Stelle durchbricht.

Mit viel Tschuff-tschuff (die Kids sind begeistert, weil sie draußen auf der offenen Plattform stehen dürfen!) geht es über Felder und Wiesen und dann auf einem 210 m langen Damm quer durch die Dippelsdorfer Teiche – der Damm wurde eigens für die Lößnitzgrundbahn angelegt. Winken nicht vergessen!

Moritzburg

Tschuff, tschuff, die Lößnitzgrundbahn…

-> Hier geht es zu den Fahrplänen und Tarifen der Lößnitzgrundbahn.

Etappe 1 des Königswegs: zum Fasanenschlösschen

Ist man nach 30 Minuten Fahrt in Moritzburg aus der schnaufenden Dampflok gestiegen, taucht man in eine verschlafene Landschaft ein. Hin und wieder blitzt es hell zwischen den alten Eichen auf; schon wieder ein Teich! Allzu sehr versinkt man allerdings nie in der Natur, zu viel Geschichte wartet zwischen Bäumen und Schilfgürteln: alte Bruchsteinmauern der Jagdgehege und immer wieder aufblitzende Blickachsen im Wald zwischen den Schlössern.

Moritzburg

Der Königsweg in Moritzburg: Nach diesem Wegweiser etwas kürzer als auf Komoot

Der Königsweg ist 11,2 km lang, kinderwagentauglich und sehr einfach zu laufen. Vom Bahnhof Moritzburg führt er zunächst am verfallenen und versumpften Dardanellen-Kanal und dann am nicht sehr großen Großteich entlang, bis man nach etwa 2,5 km das Fasanenschlösschen und den Leuchtturm erreicht hat.

Hier bietet sich ein Zwischenstopp für Eis und Erfrischungen an der „Ausspanne“ an. Passt auf, dass ihr dabei nicht unter eine Pferdekutsche geratet – die sind hier sehr beliebt!

Moritzburg

Highlight auf dem Königsweg: das winzige Fasanenschlösschen

Königsweg Etappe 2: durch den Wald zu den Teichen

Weiter geht es vom Fasanenschlösschen durch weite Wiesen. Den Abstecher nach rechts, der zum Teichhaus führt, lassen wir liegen und halten uns links, bis wir nach wenigen hundert Metern die Mauern und Zäune des Wildgeheges sehen, das heute kein Jagdreservoir mehr ist, sondern ein schöner Tierpark.

Mufflons und Damwild, die in kleinen Herden am Waldrand herumstehen, kann man mit etwas Glück auch von draußen sehen. Ein richtiger Besuch des Wildgeheges dauert allerdings mindestens zwei Stunden und sollte daher auf einen anderen Tag verschoben werden – seufz!

Wildgehege Moritzburg

Die Mufflons im Wildgehege Moritzburg kann man auch von draußen sehen

Bonus: Wildgehege Moritzburg

Schon im 16. Jahrhundert ließen die sächsischen Kurfürsten im Friedewald Wildtiere in Gehegen halten, um sie einfacher jagen zu können – bei Treibjagden wurden bis zu 1.000 Rehe und Hirsche erlegt. August der Starke war sehr stolz auf seine „Menagerie aller seltenen Arten von Hochwild“, darunter auch Wölfe und Bären.

Heute will das Wildgehege eher über das Tierleben in den Wäldern Mitteleuropas und den Artenschutz informieren; zu diesem Zweck leben hier auch Wölfe. In einem zwei Hektar großen Gehege streifen die beiden 2008 geborenen Jungwölfe August und Moritz umher. Sie teilen sich den Wald mit Lilly, die 2009 geboren und von Hand aufgezogen wurde. Als Baby wurde sie von Kolkraben stark verletzt, so dass sie jetzt dauerhaft hinkt – an ihrer stets erhobenen Vorderpfote ist sie gut zu erkennen. Gefährlich sieht sie nicht aus, genauso wenig wie ihre beiden Kollegen.

Wildgehege Moritzburg

Seht ihr Wölfin Lilly?

Um überhaupt einen der Wölfe zu erkennen, gibt es den Besucherpavillon mit gläsernen Panoramascheiben und einem begehbaren Dach. Aber zwischen den Eichen und Buchen und vor dem grünbraunen Untergrund aus Gras und welken Blättern ist ein grauer Wolf erstaunlich schwer zu sehen. Noch größer ist die Überraschung, wenn sich direkt im Blickfeld einer bewegt, der die ganze Zeit schon dort lag.

Wildgehege Moritzburg

Wildgehege Moritzburg: echt informativ!

Auch wenn es nicht klappt mit der Wolfssichtung, bietet der Besucherpavillon genug Gelegenheiten zum Lernen und Spielen an zwei Touchscreen-Monitoren. Waldgeräusche vom Tonband erzeugen eine gemütliche Atmosphäre. Am beliebtesten, vor allem an kalten Wintertagen, ist das kleine Besucherkino, das auch Kinderfilme über den Wolf zeigt. Aber wer will schon fernsehen, wenn draußen echte Wölfe herumlaufen?

-> Hier geht es zur Wildgehege-Website

Wildgehege Moritzburg

Wildgehege Moritzburg: Heulen wie die Wölfe

Nach einer waghalsigen Straßenüberquerung geht es weiter durch lichten Wald, der – ich muss es so sagen – ziemlich unspannend ist. Bis die Allee IV den Königsweg kreuzt, geht es schnurgeradeaus, was nicht eben kindertauglich ist. Rechts lockt der Frauenteich, links das Schloss Moritzburg; da fällt es schwer, dem Königsweg weiter geradeaus zu folgen.

Moritzburg

Die Wald-Etappen des Königswegs sind nicht allzu spannend…

Bonus 2: Hochseilgarten und Mittelteich

Aber es lohnt sich, denn nach 2,5 km kommt ein echtes Highlight für Kids in Sicht: der Hochseilgarten Moritzburg! Hier gibt es nicht nur mehrere Parcours in Höhen zwischen 50 cm und 10 Meter zu absolvieren und eine Zipline zu bezwingen, sondern auch Paddelboote zu mieten und leckeres Eis. Yay!

Hochseilgarten Moritzburg

Der Hochseilgarten Moritzburg bietet viele Herausforderungen

Spoiler: Um den Kletterwald zu erreichen, müsst ihr vom Königsweg abweichen und die Straße am Ufer des Mittelteichs nach links weiterlaufen anstatt nach rechts. Damit kürzt ihr den Weg um einige Kilometer ab, der ansonsten noch mehr als 5 km um den recht großen Mittelteich sowie den Sophienteich herumführt.

-> Hier geht es zur Website des Hochseilgartens

Direkt neben dem Gelände des Hochseilgartens wartet ein „Lost Place“: Das ehemalige Mittelteichbad war früher ein sehr beliebtes Freibad mit angeschlossenem Campingplatz. Ein paar Überbleibsel davon kann man noch erkennen; und im Sommer liegen hier immer einige Sonnenanbeter herum, die für lau im flachen See baden. Wenn es längere Zeit sehr warm war, solltet ihr euch das gut überlegen; die flachen „Himmelsteiche“ kippen bei großer Hitze schnell um und werden zu stinkenden Algenpfuhlen.

Moritzburg

Badepause im Mittelteich – der seeeehr flach ist

Königsweg Etappe 3: zum Schluss zum Schloss

Highlight der Wanderrunde ist das Schloss Moritzburg: prachtvoll symmetrisch, goldgelb und trutzig, aber nicht pompös, sondern wie hineingemalt in die umgebende Landschaft, die ja – wie wir nun wissen – ebenso künstlich ist. Seit dem 18. Jahrhundert steht das barocke Jagdschloss im Schlossteich auf einer künstlichen Insel und wirkt von außen noch schöner als von innen.

Schloss Moritzburg

Schloss Moritzburg

Schloss Moritzburg – von hinten!

Hier schließt sich der Königsweg, der als Rundweg angelegt ist. Seid ihr brav dem Weg gefolgt, erreicht ihr das Schloss Moritzburg von der Seite über die Straße. Das ist wesentlich unspektakulärer als unsere Route: Wir sind vom Klettergarten über die Allee VI ein Stück zurück nach Osten gelaufen und dann gleich auf einen der Zubringer zum Schlosspark abgebogen – der schnurstracks zum hinteren Parkeingang führt.

Von hier zeigt sich das Jagdschloss Moritzburg in genauso schöner Symmetrie wie von vorn, nur mit deutlich weniger Menschen und in deutlich kürzerer Wanderzeit – nur 1,3 km. Nice!

Schloss Moritzburg

Die Blickachse zeigt vom Schloss Moritzburg direkt zum Fasanenschlösschen

Highlight Jagdschloss Moritzburg: Märchenschloss für „Aschenbrödel“

Ein Blick in die 200 Räume von Schloss Moritzburg lohnt sich immer, auch wenn man dann weniger Zeit für den Königsweg hat. Seit dem 18. Jahrhundert steht es inmitten des Schlossteichs auf einer künstlichen Insel, in einer herrschaftlichen Gartenanlage, umgeben von Tiergehegen und einem Wald, den Kurfürst August der Starke mit seinem Hofstaat zu Jagdausflügen durchstreifte. Das hübsche Jagdschloss, ursprünglich erbaut von Herzog Moritz, erfuhr dank Kurfürst August einen „Relaunch“ im Barockstil.

Schloss Moritzburg

Schloss Moritzburg thront mitten im See

Schloss Moritzburg

Gerade nochmal neu aufgehübscht: das barocke Jagdschloss

Einige der Räume können kostenfrei angeschaut werden, für andere muss man Eintritt bezahlen. Die alten Wirtschaftsräume beherbergen ein kleines Museum über das Leben im Schloss zu Kurfürst Augusts Zeiten. Hier lesen wir staunend, wie viele Hirsche, Fasanen und Karpfen August der Starke bei einem einzigen Dinner verspeiste. Ein Wunder, dass er nicht geplatzt ist! Die hohen Wände des Speisesaals zieren 71 Rothirsch-Geweihe, darunter das schwerste Geweih der Welt – boah!

Schloss Moritzburg

Sooo viele Geweihe – sooo viele tote Hirsche…

Schloss Moritzburg

Schloss Moritzburg im Festtags-Look der Weihnachtszeit

Das Highlight im Highlight, gewissermaßen das Juwel in der Krone, wird nur im Winter gezeigt, wenn es draußen nicht zum Flanieren einlädt: Dann öffnet die Aschenbrödel-Ausstellung zum deutsch-tschechischen Weihnachtskultfilm von 1972. Die Mauern und Säle sowie der verschneite Schlosspark waren die perfekte Kulisse für „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.

Seit einigen Jahren gibt es dazu eine interaktive Ausstellung, die den Film für alle Altersgruppen sehr hübsch in Szene setzt. Einen Skandal hat die Ausstellung auch: 2014 wurde Aschenbrödels Ballkleid aus der Vitrine gestohlen – die reuigen Diebe schickten es einige Monate später jedoch wieder zurück.

Schloss Moritzburg Aschenbrödel

Wer will alle Kostüme anprobieren? Ich, ich!!

Schloss Moritzburg Aschenbrödel

Die Aschenbrödel-Ausstellung im Schloss Moritzburg: sehr cool!

Wer im Sommer herkommt, der kann immerhin Aschenbrödels Schuh anprobieren, den sie auf der Flucht vor dem Prinzen auf der geschwungenen Freitreppe verloren hat. Und auch am Hintereingang des Schlosses gibt es einige kleine Überraschungen aus dem Film zu finden, wenn man genau hinschaut.

-> Hier geht’s zur Website von Schloss Moritzburg

Schloss Moritzburg

Aschenbrödels Schuh: zu groß!?!

Königsweg in Moritzburg abgekürzt: unsere Kinder-Variante

Der Königsweg in Moritzburg ist durchgängig einfach zu laufen. Es gibt keine Steigungen, der Weg ist überall für Kinderwagen geeignet und Einkehrmöglichkeiten gibt es unterwegs auch (am Fasanenschlösschen und am Hochseilgarten). Trotzdem: Es war sehr warm, der Mittelteich hielt uns lange auf und dann waren die kleinen Beine bald müde – dies mag als Entschuldigung dienen, dass wir die letzten Kilometer des Königswegs weggeschummelt haben.

Moritzburg

Beschauliche Landschaft rund ums Fasanenschlösschen in Moritzburg

Der Königsweg in Moritzburg muss aber, obwohl er ohnehin schon als Rundweg angelegt ist, zum Glück nicht komplett abgelaufen werden. Je nach Tagesstimmung und Kondition kann man den großen Kreis bequem an mehreren Stellen abkürzen und so entscheiden, wie viele Attraktionen man „mitnehmen“ mag.

Unsere Empfehlung für Familien: Nach dem Fasanenschlösschen und dem Wildgehege wird es ziemlich eintönig, bis man zum Mittelteich mit seinem Kletterwald und dem Bad gelangt. Von hier aus schaffen es wohl nur die Größeren, auch noch den Rest des Weges um den Mittelteich und den Sophienteich herumzulaufen, bis als krönender Abschluss das Schloss Moritzburg erreicht ist.

Moritzburg Königsweg

Die haben es gut: im Sommer locken die Moritzburger Teiche

Wir würden den Weg daher in zwei getrennte Runden aufteilen: Die eine Hälfte, vom Schloss im Uhrzeigersinn gleich zu den drei Seen führend, eignet sich zur Naturbeobachtung und für Wochenenden. An denen ist es auf der anderen Hälfte des Königswegs nämlich ziemlich voll, weil hier mit dem Leuchtturm und dem Fasanenschlösschen die Hauptattraktionen warten.

Die andere Runde lauft ihr nach unserem Vorbild, das die Google Maps Karte zeigt:

Start unserer Route ist der Bahnhof der Lößnitzgrundbahn, denn nur dann kommt man an den „Dardanellen“ vorbei. Nach dem Leuchtturm legen wir einen Abstecher an den Eingang zum Wildgehege ein (falls man doch reingehen mag) und laufen dann quer durch den Wald (den Abstecher zur Vogelbeobachtungsstelle am Frauenteich kann man notfalls auch noch weglassen) zum Mittelteich.

Dort lässt sich gern noch eine Runde im Hochseilgarten oder eine kleine Paddeltour einlegen, bevor es zurück zum Schloss Moritzburg geht – und von da aus bequem mit dem Bus Nr. 477 zurück nach Dresden.

Moritzburg Königsweg

11 km auf dem Königsweg durch Moritzburg: anstrengend!

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Der 👑 Königsweg in Moritzburg: Wandern zu Aschenbrödel 4

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Wart ihr schon auf dem Königsweg in Moritzburg? Und habt ihr Aschenbrödel im Schloss besucht? Wenn nicht, wird es höchste Zeit!

Jenny

2 Kommentare

    • Ja, das war wirklich eine ganz ordentliche Strecke, weil es auch ziemlich warm war. Zum Glück hatten wir den Zwischenstopp am Mittelteich zum Abkühlen!

      LG
      Jenny

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