Fliegen nach Neuseeland

Nach Neuseeland fliegen mit Stopover: alles, was Eltern darüber wissen müssen

Immer wieder wird uns von euch diese Frage gestellt: Sollen wir auf unserem Neuseeland-Flug einen Stopover einlegen? Und wenn ja, besser auf dem Hinflug oder auf dem Rückflug? Wir haben alle wichtigen Informationen für euch zusammengesucht und auch noch die Meinungen anderer Eltern gesammelt – denn wie so oft, kann man die Sache so oder so sehen.

Stopover Flugzeuge Pixabay

Zwischenstopp beim Fliegen – wann, wo, wie? © Pixabay

Zuerst mal: Worüber sprechen wir eigentlich, wenn wir von „Stopover“ reden? Laut Definition geht es hierbei um einen Zwischenstopp auf einem Langstreckenflug. Dieser Aufenthalt kann nur eine Übernachtung umfassen oder gleich drei Wochen – entscheidend ist, dass man danach mit demselben Flugticket weiterfliegt. Ein Stopover ist kein eigenständiges Ziel auf einer Reise mit mehreren Destinationen (zum Beispiel bei einem Round-the-world-Ticket) und auch kein kurzer Aufenthalt an einem Flughafen, bei dem man im Transit bleibt.

Merke: Sobald ihr euer Gepäck auschecken müsst und irgendwo außerhalb des Flughafens übernachtet, in absehbarer Zeit jedoch mit derselben Airline und auf demselben Ticket weiterfliegt, befindet ihr euch auf einem Stopover.

Warum sollten wir auf dem Flug nach Neuseeland einen Stopover einlegen?

Die Vorteile eines Stopovers liegen für jeden Reisenden auf der Hand: Er bietet die tolle Gelegenheit, für wenig Geld (manchmal komplett kostenlos) eine interessante Stadt oder Gegend zu besuchen, die man vielleicht sonst nie gesehen hätte.

Welche Ziele für einen Stopover auf dem Flug nach Neuseeland in Frage kommen, listen wir weiter unten auf. Jetzt schauen wir uns erst einmal an, welche Vorteile ein Stopover für Familien auf dem Weg nach Neuseeland bietet. Da gibt es einige:

  • Ihr unterbrecht den wirklich kräftezehrenden Aufenthalt in der Economy und sammelt neue Kräfte für weitere 10+ Stunden Kinderbespaßung, verkrampftes Sitzen und schlechtes Essen.
  • Ihr mildert den Jetlag ab, der euch nach der Umrundung des halben Erdballs ziemlich sicher treffen wird.
  • Ihr lasst eure aufregende und sicherlich auch anstrengende Neuseeland-Reise mit ein paar Tagen an einem tropischen Strand oder an einem schicken Pool entspannt ausklingen – und die Kinder können endlich ohne Bibbern baden.

Warum sollten wir keinen Stopover auf dem Flug nach Neuseeland einlegen?

Die Zeit, die man in Neuseeland hat, ist kostbar. Davon zwei oder drei Tage abzuknapsen, um sie an einem Ort zu verbringen, wo man nicht unbedingt gewesen sein muss, ist eine individuelle Entscheidung.

Ein Stopover bedeutet außerdem weitere Planung für euch: Braucht ihr an eurem Wunsch-Zwischenziel ein Visum, gibt es besondere Vorschriften für die Gültigkeit der Reisepässe, müsst ihr euch auf ein anderes Klima einstellen, wo findet ihr ein günstiges Hotel, das flughafennah und gleichzeitig zentral liegt? All das muss recherchiert und vorbereitet werden.

Nervig wird es außerdem, wenn an der Stopover-Destination gerade Winter ist, während ihr gepäcktechnisch auf eine Neuseeland-Reise im Sommer eingestellt seid. Wir haben Anfang März in Tokio nach einem heißen neuseeländischen Sommer arg gefroren, denn Wintersachen hatten wir natürlich nicht dabei. Umgekehrt kann feucht-heißes tropisches Klima, wenn man nur für ein, zwei Tage hineinspringt, den Kreislauf und den Rest von euch sehr beanspruchen.

Und natürlich bedeutet ein Stopover mit Übernachtung für Familien: viel Gepäck (plus Autositz!) auschecken und vom Flughafen ins Hotel bugsieren, im Hotel ankommen, auspacken, den Kindern beim Eingewöhnen helfen – es ist nicht einfach für Kinder, sich in einer völlig fremden Welt zurechtzufinden. Mit einer neuen Währung zurechtkommen, eine neue Sprache und Kultur meistern, noch mehr Geld ausgeben – all das ist natürlich auch für die Eltern anstrengend.

Wenn man sowieso nur wenige Tage bleiben wird, welchen Sinn macht dann der Stress?

Wo und wie bucht man einen Stopover-Flug?

Ihr habt Vor- und Nachteile abgewogen und euch für einen Stopover entschieden? Wunderbar. Am besten wendet ihr euch nun mit eurem Anliegen an ein Reisebüro. Macht man dort runde Augen, sucht euch eines, das auf Fernreisen spezialisiert ist.

Es gibt etliche internationale Airlines, die spezielle Stopover-Programme anbieten. Im Flugticket sind dann eine oder mehrere Übernachtungen in einem Hotel mit Flughafentransfer, Stadtrundfahrten und/oder andere Vergünstigungen enthalten. Manchmal kann man diese Dinge auch zu sehr günstigen Preisen dazubuchen. Wenn ihr selbst recherchieren wollt, fangt auf der unabhängigen Website stopover-info.de an.

Achtung: Auch wenn ein Stopover-Angebot verlockend erscheint, kann es sich lohnen, selbst nach einer Unterkunft zu suchen. Gerade in den südostasiatischen Städten gibt es sehr günstige Hostels und Hotels. Ihr braucht als Familie nicht unbedingt die Luxus-Suite im Airline-Partnerhotel, und die Rabatte für 50 Attraktionen und Restaurants könnt ihr wahrscheinlich eh nicht wahrnehmen.

Achtung außerdem: Manche Stopover-Programme gelten nur für bestimmte Buchungsklassen in der Economy, und das sind meistens nicht die günstigsten.

Weltwunderer Airport Narita

Auf zum erholsamen Stopover in Narita/Tokio

Lieber auf dem Hinweg oder auf dem Rückweg einen Stopover machen?

Hier sind die Meinungen gespalten, denn beide Optionen haben ihre guten und schlechten Seiten.

Pro Hinweg:

  • Mit einem Stopover in Südostasien habt ihr den größten Teil der Zeitverschiebung bereits geschafft. Bei Ankunft in Neuseeland ist die Umstellung dann nicht mehr schlimm und ihr seid schnell bereit zum Losfahren.
  • Das Reisegepäck ist anfangs noch leichter, und zu Hause lässt sich eine Extratasche mit Sachen für den Stopover gut vorpacken. Auf dem Rückweg noch einmal das gesamte zerwühlte, mit Andenken vollgestopfte Gepäck durchzuwühlen, um saubere Sachen für den Stopover zusammenzusuchen, kann nerven.
  • Die Herausforderung einer fremden Kultur (siehe oben) nimmt man eventuell lieber an, wenn man noch ausgeruht und aufnahmebereit auf dem Hinweg ist.
  • Erholt in Neuseeland anzukommen, hat viele Vorteile. Gerade bei kürzeren Aufenthalten, bei denen jeder Tag zählt, ist es toll, wenn man direkt losfahren kann.

Pro Rückweg:

  • Die tolle Zeit in Neuseeland verblasst recht schnell, wenn sie von einem superanstrengenden 24-Stunden-Flug überlagert wird, und der Jetlag wird euch zu Hause noch tagelang von einer Rückkehr in den Alltag (und den Beruf!) abhalten. Warum die Umstellung nicht mit einem Stopover abmildern?
  • Eine weitere tolle Destination zu entdecken, kann die Trauer ein wenig lindern, dass eure Traumreise jetzt vorbei ist.
  • Stopover-Ziele wie Hongkong oder Singapur sind Shopping-Paradiese. Besser, ihr schleppt den ganzen Kram direkt nach Hause und nicht noch zwei Monate durch Neuseeland.
  • Gerade für Neuseeland-Reisen im Frühling oder Herbst kann ein angehängter Bade-Kurzurlaub fürs Sonnetanken genutzt werden – wenn man eh schon in der Gegend ist…

Wo können wir auf dem Weg nach Neuseeland einen Stopover einlegen?

Jede Airline bietet andere Ziele für einen Stopover auf dem Weg nach Neuseeland an, meist ist es der „Heimatflughafen“ der jeweiligen Airline. Es gibt also zwei Möglichkeiten für euch: einen Stopover aus dem Angebotsprogramm eurer Airline auswählen oder die Airline gezielt danach auswählen, ob sie euren Wunsch-Stopover anbietet.

Zwischenstopps in Europa sind übrigens nicht als Stopover möglich!

Die gängigsten Ziele sind:

  • Singapur: Der Flughafen ist sehr gut an die Stadt angebunden, die Kultur ist interessant und „exotisch“, aber nicht zu anstrengend oder gefährlich. Mit Englisch kommt man gut herum. Die Temperaturen sind tropisch, aber noch erträglich, man kann toll bummeln, einkaufen und essen. Im Ablauf eines Neuseeland-Fluges liegt Singapur außerdem zeitlich günstig. Über Singapur fliegen die meisten größeren und guten Airlines, zum Beispiel Singapore Airlines, Qantas, Emirates und Etihad.
  • Hongkong: Ganz ähnlich wie Singapur, mit dem wichtigen Unterschied, dass es hier im Nordhalbkugel-Winter angenehme 20°C hat. Hierher kommt ihr mit Cathay Pacific, Qantas (wenn ihr über Sydney oder Melbourne fliegt) und Air New Zealand.
  • Bangkok: Auch ähnlich wie Singapur, obwohl die Megametropole Anfängern für eine Kurzvisite eher weniger zu empfehlen ist (unübersichtlicher, anstrengender, schmutziger und generell herausfordernder). Die Verkehrsanbindung vom Flughafen in die Stadt ist außerdem schwieriger. Die wichtigste Airline hier ist Thai Airways.
  • Kuala Lumpur: Ähnlich wie Bangkok, außerdem wird es inzwischen nur noch selten angeboten, da Malaysia Airlines seit 2015 nicht mehr ab Frankfurt fliegt.

Interessante Ziele sind aber außerdem:

  • Peking, Shanghai, Taipeh oder Guangzhou: Eine Neuregelung der Visa-Vorschriften (man kann ein 72-Stunden-Transitvisum vorher beantragen) macht einen Stopover hier attraktiv, wenn man sich für China interessiert. Wenn es ein Stopover-Programm mit Hotel und Stadtführung gibt, schlagt zu! Eine individuelle Organisation könnte recht aufwendig werden. Die Airlines China Southern oder China Airlines sind teilweise extrem günstig, auch in ihren Stopover-Programmen, allerdings nicht eben für ihren Service berühmt.
  • Dubai, Abu Dhabi oder Muskat: exotisch und faszinierend, sind die Emirate für alle interessant, die gern Sonne und Luxus wollen, Südostasien aber zu anstrengend finden (oder mal etwas anderes kennenlernen wollen). Angeflogen werden sie in der Regel von Etihad und Emirates – Airlines, die wahre Service-Ikonen sind. Emirates bietet in Dubai ein supertolles Stopover-Programm an.
  • Seoul: Eine tolle, sichere und saubere, aber auch riesige und überwältigend fremde Stadt, in der man mit Englisch nicht immer weiterkommt. Wir konnten unseren Stopover von einer Nacht hier nicht wirklich nutzen, weil wir hauptsächlich müde und viel zu beeindruckt waren. Achtung, im Winter ist hier auch wirklich Winter! Ansonsten aber auch sehr angenehm, und nicht so tropisch-heiß wie in Südostasien. Wird von Korean Air und Asiana angeflogen. Einen Eindruck vom Stopover in Seoul mit Baby findet ihr bei den Jägern des verlorenen Schmatzes.
  • Tokio: unser Geheimtipp! Statt sich in die größte Stadt der Welt zu stürzen, kann man bequem die kleine, sehr hübsche Flughafen-Stadt Narita erkunden, was für einen Stopover mehr als genug Programm ist. Shoppinggelegenheiten gibt es auch in Narita zuhauf. Wir sind mit Lufthansa und Air New Zealand über Tokio geflogen, auch JAL und ANA könnten in Frage kommen.
  • Südsee-Inseln wie Tahiti, Fidschi, Cook Islands oder Samoa sind schließlich im Stopover-Programm von Air New Zealand enthalten – ergattert ihr ein solches Angebot, solltet ihr die einmalige Gelegenheit nutzen! Wann kommt man sonst so günstig ins Paradies?

Wenn ihr mit der amerikanischen Airline United fliegt, sind „andersherum“ auch Stopover-Aufenthalte in Los Angeles oder San Francisco möglich, auch Vancouver wird angeboten. Noch exotischere Zwischenziele sind Santiago de Chile oder Manila auf den Philippinen – immer abhängig von der Airline.

Stopover Singapur Pixabay

Singapur – ein tolles und sehr beliebtes Stopover-Ziel für Neuseeland-Reisende

Jetzt seid ihr dran: Habt ihr schon einen Stopover gemacht, den ihr empfehlen könnt? Was würdet ihr rückblickend anders machen?

 

Jenny

3 Kommentare

  • Der Post ist schon ziemlich alt und unsere Erfahrungen ebenfalls – vielleicht interessiert es trotzdem noch:
    Wir haben 1993/94 mit einem Kind (2/3 Jahre) und 2000/2001 mit drei Kindern die Tour gemacht und dabei die Chance für die kostenlosen Zwischenstopps in der Südsee genutzt und können sie nur empfehlen.

    Mit einem Kind waren wir zunächst etwa 3 Monate in Asien (Thailand, Indonesien (Sumatra, Bali, Lombok) mit Zwischenstation in Singapur und Malaysia) unterwegs. In Neuseeland haben wir einen uralten halbausgebauten Ford Transit für 3000NZD gekauft und waren damit ebenfalls etwa 3 Monate auf den Inseln unterwegs und haben auf dem Weg in die USA noch die Cook Inseln und Fiji besucht. Vor Allem Tonga war eine Erfahrung. Allerdings: Von wegen Trauminsel – wenn man mit Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist enspricht (entsprach) das nicht den Postkartenklischees.

    Bei der zweiten Reise mit drei Kindern haben wir oft Autos und Wohnungen gemietet – aber sowohl in Australien als auch in Neuseeland jeweils schrottreife Kisten. Vielleicht ist es heute immer noch ein Tipp: In Australien gingen wir in ein beliebiges Imobilienbüro und bekamen für wenig Geld Traumhäuser tageweise vermietet und in Neuseeland gab es in den Buchhandlungen „Batches and Holidayhouses“ in jeder Buchhandlung. Mit dessen Hilfe und einem Telefon haben wir auch immer für wenig Geld ganze Häuser gemietet (Ja, das war vorm Internet). Aber zum Thema: Auf dem Hinweg haben wir (über Canada und USA – mit Mietcamper) vier Hawaii Inseln besucht und anschließend einige Inseln vonTonga, dann Australien (3 Monate) und nochmal Neuseeland. Auf dem Rückweg haben wir diesmal West Samoa und Tahiti und Moorea besucht.
    Insgesamt fanden wir die Vielfalt die kulturellen Vielfalt und auf den Südseeinseln sehr beieintruckend – zum Teil ist die Lebenswelt dort deutlich anders zu unserer, wir können das nur empfehlen. Allerdings ist das wohl nur mit kurzen Stopps nicht so sinnvoll. Für uns und unsere Kinder war allerdings recht anstrengend, dass alle Starts und Landungen der Air New Zealand mitten in der Nacht stattfanden – da wurde der Flughafen teilweise morgens um vier extra für diesen Flug geöffnet – anschließend weideten die Kühe wieder tagsüber auf dem Flugfeld. Unsere Kids waren da aber hart im Nehmen.
    Was uns noch aufgefallen ist: Wenn man auf Weltreise geht, sollte man unbedingt mindestens ein Kind dabei haben!

  • Wir haben auf dem Hin – und Rückflug in Korea einen Stopp gemacht: Auf dem Hinweg 2 Tage & Nächte auf dem winzigen Inselchen Muuido, das einen Katzensprung vom Flughafen Incheon entfernt liegt (danke für’s Verlinken oben!), auf dem Rückweg waren wir 5 Tage in Seoul. Beides fanden wir toll! Wir sind mit Englisch übrigens sehr gut durchgekommen. Und wir haben die Koreaner als SEHR kinderfreundlich erlebt. Würden wir jederzeit wieder machen!

  • Gute Übersicht.

    New Zealand Air und Qantas bieten ganz offiziell ein „RTW-Ticket“ an. 1 Stopover in Asien und 1 Stopover in den USA sind frei wählbar.

    Eigentlich sind das glorifizierte Multi City-Tickets, aber anders als andere RTWs sind diese Angebote preislich ziemlich gut, v.a. wenn man eh nach Sown Under will.

    Auch STA Travel bietet bei ihren RTW-Angeboten letztlich ein Qantas-Ticket an, das evt. von STA noch mit anderen Flügen kombiniert wird.

    Links zu den beiden Tickets in meinen Flug-Ressourcen unter RTW:
    http://www.flocutus.de/ressourcen/#flug

    Eine Warnung: Wer nen Zwischenstopp in Thailand einlegt, will gar nicht mehr nach NZ weiterfliegen ;)

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