Mittelerde

Neue Location für Hobbit-Fans: Auf Bilbos Spuren durch den Trollshaw Forest

! Aktualisiert am 15. Juli 2021

In regelmäßiger Folge berichten wir in diesem Blog auch über Neuseelands zweites Gesicht: und zwar als Drehort für alles mit Elben, Zwergen und Hobbits. Hartgesottene Fans, die ihre Neuseeland-Reise mit einem ganz besonderen Location-Erlebnis krönen wollen (Hobbiton kennt ja nun schon jeeeder …), können sich freuen: auf eine Farmtour durch den Trollshaw Forest aus „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“.

Das Farmgelände an den Mangaotaki Rocks (c) Hairy Feet Waitomo

Das Farmgelände an den Mangaotaki Rocks (c) Hairy Feet Waitomo

Was ist zu sehen? Wer im ersten Teil der Bombast-Trilogie aufgepasst hat, erkennt gleich mehrere Szenen aus dem „Hobbit“ wieder: Im Trollshaw Forest wurde die bunte Zwergentruppe mit Gandalf und Bilbo von den fiesen Orks und Wargen attackiert, kurz nachdem sie von dem seltsamen Zauselzauberer Radagast mit seinen Renn-Kaninchen gewarnt wurden. An fast derselben Stelle bekommt Bilbo kurz zuvor, nach seiner knappen Rettung aus den Fängen der Trolle, von Gandalf sein Schwert/Tischmesser „Stich“, das ihm und später seinem Neffen Frodo fortan als Ork-Warnleuchte treue Dienste leisten wird (und von Gandalf mit einem sehr weisen Spruch überreicht wird, wie wir ihn ähnlich bereits aus HdR Teil 1 kennen).

Bilbo: „I have never used a sword in my life.“ – Gandalf: „And I hope you never have to. But if you do, remember this: true courage is about knowing not when to take a life, but when to spare one.“

Ein weiteres Stück des Weges über das Farmgelände sieht schließlich schwer nach der Kulisse der Ankunft der Zwergengesellschaft an dem verlassenen Bauernhaus aus, wo Gandalf nach einem Wortgefecht mit Thorin erbost die Gruppe verlässt (um zum Glück ein paar Stunden später wieder umzukehren).

(Wer sich Teil 6 des „Hobbit Production Videos“ ansieht, erkennt ab etwa 0:45 das Farmgelände wieder.)

Das alles sind Szenen, bei denen man im Film nicht eben an ein Farmgelände erinnert wird – und tatsächlich sah das betreffende Areal rund um die Mangaotaki Rocks nicht eben ordentlich und gepflegt aus, als die Location Scouts der Familie Denize bei strömendem Regen einen Besuch abstatteten. Die beiden scherzen noch heute darüber, wie für die Präsentation dieses Vorschlags vor Peter Jackson zunächst alles peinlich aufgeräumt und von Gestrüpp befreit wurde – worauf der Kultregisseur sich begeistert von dem Gelände zeigte und nur darum bat, alles etwas verwilderter zu gestalten, vor allem mit mehr Gestrüpp.

Obwohl die 690-Hektar-Farm mit Schafen und anderem Viehzeugs nach wie vor betrieben wird, haben sich die Besitzer Suzie und Warrick inzwischen hauptberuflich dem Location-Vermarkten gewidmet. Als „Hairy Feet Waitomo“ bieten sie in der kleinen Stadt Piopio in der Waikato-Region der Nordinsel 90-minütige geführte Touren über ihr Privatgrundstück an. Dafür haben die beiden in monatelanger Arbeit Wege über das Gelände angelegt, auf denen man jetzt bequem auf den Spuren der Zwerge wandelt.

Die imposanten Limestone Cliffs gibt es rund um Piopio (c) Hairy Feet Waitomo

Die imposanten Limestone Cliffs gibt es rund um Piopio (c) Hairy Feet Waitomo

Die Fakten: Touren finden ganzjährig und bei jedem Wetter zweimal täglich statt, um 10 Uhr und um 13 Uhr. Jede Tour wird persönlich guided von den Eigentümern, Suzie und Warrick, geleitet, die Gruppen von maximal neun Gästen tolle Blicke auf die schroffen, bis zu 80 m hohen Felsklippen und den dichten Wald bieten und Anekdoten vom Filmdreh zum Besten geben.

Was kostet das? Erwachsene ab 15 Jahre zahlen 50 NZ$, Kinder von null bis 14 Jahren zahlen die Hälfte. Achtung: Da die Touren mit einer Fahrt im Van beginnen, sollte man für seine Kinder einen passenden Kindersitz dabeihaben!

Das Büro von „Hairy Feet Waitomo“ findet ihr in Piopio (am SH 3) auf der Mangaotaki Road 1411; dorthin gelangt ihr, wenn ihr im Ort links von der Kaka Street abbiegt und etwa 14 km auf der Mangaotaki Road weiterfahrt.

… und wer keine Lust auf 50 NZ$ und geführte Touren hat, der schaut sich kostenlos und ganz in Ruhe im nahegelegenen Mangaotaki Scenic Reserve um, wo ein 20-minütiger Rundweg wartet. Richtige Abenteurer fahren auf der Mangaotaki Road immer weiter, biegen dann links auf die Pomarangai Road ab und schaukeln (mit hoffentlich genug Benzin im Tank!) weiter bis in das Dorf Marakopa, wo das Meer an die einsame Westküste brandet. Von hier aus gelangt man auf der einzigen Straße weiter zu den Piri Piri Caves (Taschenlampen und feste Schuhe nicht vergessen!) und in das Mangapohue Scenic Reserve, wo wir schon 2002 total verzaubert waren und uns an den „Hobbit“ erinnert fühlten. Ein absoluter Geheimtipp!

Das Mangapohue Scenic Reserve nahe Piopio - ein wahres Paradies (c) FlickR/xoque

Das Mangapohue Scenic Reserve nahe Piopio – ein wahres Paradies (c) FlickR/xoque

Jenny

2 Kommentare

  • Hach cool. Das würd ich ja gerne mal sehen. Als ich im Jahr 2000 3 Monate dort war, gab es das ja leider alles noch nicht. Der Herr der Ringe war zu der Zeit noch ein ganz geheimes Filmprojekt. GlG, Nadine

    • Siehste, und 2002 haben wir uns noch mit Band 1 des Lord of the Rings Location Guides durch Wälder und über Farmland gekämpft, um die ungefähren Stellen des Drehs zu finden … Das fand ich aber irgendwie sogar spannender als heute, wo man sich ganz bequem „durchschleusen“ lassen kann (und dann noch mit albernen Requisiten posen darf) ;-)

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