… bebte plötzlich die Erde mit einer Stärke, die niemand erwartet hatte. Im Gegensatz zu dem Beben vom September 2010, bei dem kein ernsthafter Schaden entstanden war, kamen diesmal 158 Menschen um – eine schockierende Zahl in einer Stadt, die nur 390.000 Einwohner hat.
Eine nicht endende Kette von Nachbeben erschütterte die Stadt und die Bewohner noch lange, inzwischen kehrt – scheinbar – endlich langsam Ruhe ein. Aber Christchurch wird nie wieder so aussehen wie vor dem Beben. Große Teile der Innenstadt und vor allem das Wahrzeichen von Christchurch, die Kathedrale, sind unwiederbringlich zerstört, was vielen Neuseeländern das Herz gebrochen hat. Teile der Stadt werden wohl aufgegeben, viele Wohnviertel sind auch heute noch stark beschädigt, der Tourismus ist eingebrochen und erholt sich nur langsam.
Wir denken heute an die Menschen, die vor zwei Jahren gestorben sind – und an diejenigen, deren Stimmen wir von morgens bis abends im Radio unseres Campervans hörten, während wir die Coromandel Peninsula umrundeten. Fremde boten damals übers Radio den obdachlos Gewordenen Hilfe, Nahrung, Baustoffe und Schlafplätze an, koordinierten Hilfseinsätze und suchten Freunde und Verwandte. Die Anteilnahme, das Mitgefühl und die überwältigende, selbstlose Hilfsbereitschaft der Neuseeländer haben uns damals extrem beeindruckt.
Kia kaha, Cantabrians!
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[…] leider kam das große Erdbeben in Christchurch dazwischen, weshalb man aus Gründen der Praktikabilität das ganze Unternehmen um zwei Jahre […]
CBD Christchurch sieht aktuell immer noch aus wie nach einem großen Bombenangriff. Und mehr als 50.000 Menschen sind wohl weggezogen, vor allem die qualifizierten.
Aber die Stadt gibt nicht auf: mitten zwischen den zum Teil immer noch stehenden Ruinen in CBD gibt es eine Containerstadt mit Boutiquen, Cafés und Straßenmusikern, in der die Welt rund und ganz zu sein scheint. An anderer Stelle wurde zwischen den Trümmern ein mit grünem Kunstrasen ausgestattetes Basketballfeld errichtet. Sehr skurill, dort tatsächlich Jugendliche Basketball spielen zu sehen…
Und trotz des massiven Wegzugs gibt es auch den einen oder anderen, der Christchurch als Chance begreift: Nirgendwo in Neuseeland ist es derzeit wohl so einfach, einen Job zu bekommen wie hier. Denn nur wenige wollen (freiwillig) im Moment nach Christchurch ziehen…