Eure Neuseeland Reiseberichte

5 Monate Elternzeit in Neuseeland mit Auto und Airbnb

! Aktualisiert am 15. Juli 2021

Leidet ihr auch am unheilbaren Neuseeland-Fernweh? Bettina war gerade zum fünften Mal in Neuseeland. Ihre 5 Monate Elternzeit hat sie deshalb etwas anders gestaltet als die „Standard-Version“: Neuseeland mit Auto und Airbnb. Ihr Testurteil? Lest selbst!

Elternzeit in Neuseeland Le Bons Bay

Baby in der Le Bons Bay – das sieht doch recht zufrieden aus! © Bettina Matt

Die meisten Eltern, die unseren Blog lesen, wählen die Option Miet-Campervan. Für vier bis acht Wochen ist das gerade noch bezahlbar (über die CamperOase wird es mit unserem Promo-Code Weltwunderer sogar oft noch etwas günstiger!*), und man sieht auf diese Weise sehr viel von Neuseeland in relativ kurzer Zeit.

Ist die Neuseeland-Rundreise mit Wohnmobil also das Nonplusultra für Eltern mit kleinen Kindern? Bettina hat eine andere Variante ausprobiert. Sie ist überzeugt: Gerade wenn man mit Baby durch Neuseeland reist, machen ein ganz normales Auto und längere Aufenthalte in festen Unterkünften Sinn. Neuseeland mit Auto und Airbnb – offenbar eine gute Alternative!

Neuseeland mit Auto und Airbnb

Das eigene Auto vor der Airbnb-Unterkunft in Auckland – ein Traum! © Bettina Matt

Elternzeit in Neuseeland: mit Auto und Airbnb

Wir haben uns bewusst gegen den Standard entschieden, also 2 Monate Elternzeit-Reise mit einem Miet-Wohnmobil. Eigentlich liebe ich es, mit dem Camper unterwegs zu sein. Ich mache das schon seit meiner Kindheit regelmäßig.

Unsere Variante hat sich aber total bewährt und ich würde es genau so wieder machen.

Nach kurzer Rechnerei kamen wir zu dem Schluss: 5 Monate Neuseeland sind auch nicht viel teurer als zwei Monate. Statt teuer ein Wohnmobil zu mieten, wollten wir ein Auto kaufen und am Ende der Reise wieder verkaufen. Das dadurch gesparte Geld investierten wir in die längere Aufenthaltszeit.

Neuseeland mit Auto

Ein Auto in Neuseeland kaufen: gute Idee! © Bettina Matt

Wir wollten auch nicht die ganze Zeit in Neuseeland unterwegs sein. Für mich war das bereits die fünfte Reise nach Neuseeland, für meinen Mann die zweite. Dadurch kenne ich mich in Neuseeland schon ziemlich gut aus.

-> Auf Bettinas Blog Globusbummler könnt ihr mehr darüber lesen!

Unsere Neuseeland-Route: weniger Stopps, länger vor Ort

Wir wollten uns diesmal auf die Nordinsel konzentrieren, bei unserer letzten Reise hatten wir vor allem die Südinsel angeschaut. Daher habe ich auf der Nordinsel die Orte ausgewählt, die mir besonders gut gefallen haben und die ich meinem Mann gern zeigen wollte.

Auf der Südinsel hat uns die Region Abel Tasman/Marlborough beim letzten Mal so gut gefallen, dass wir sie uns diesmal noch intensiver anschauen wollten. Und Hanmer Springs und Lake Tekapo/Mt Cook hatten wir damals nicht geschafft. So ist unsere Route entstanden:

  • 3 Wochen Whangaparaoa Peninsula
  • 4 Wochen Kerikeri, Bay of Islands
  • 5 Tage Coromandel Peninsula
  • 3 Wochen Rotorua
  • 2 Wochen Napier
  • 3 Tage Wellington
  • 5 Tage Marlborough Sounds
  • 2 Wochen in der Nähe des Abel Tasman Nationalparks
  • 3 Tage Kaikoura
  • 2 Tage Hanmer Springs
  • 4 Tage Lake Tekapo und Mount Cook
  • 3 Tage Oamaru
  • 10 Tage Banks Peninsula
Abel Tasman mit Baby

Abel Tasman finden alle Babys cool! © Bettina Matt

Wir mieteten uns jeweils für mehrere Wochen Ferienwohnungen über AirBnB. So bekamen wir viel günstigere Übernachtungspreise.

Da wir Neuseeland schon gut kannten, hatten wir überhaupt nicht das Gefühl, dass wir durch unsere Art des Reisens Orte verpasst haben. Wenn wir noch nie dort gewesen wären, wäre das vielleicht anders gewesen. Trotzdem haben wir auch diesmal wieder eine Liste angelegt mit Dingen, die wir beim nächsten Mal gerne machen würden!

Oamaru Neuseeland

Stand schon lange auf der Liste: die Steampunk-Stadt Oamaru © Bettina Matt

Neuseeland mit Auto: mieten oder kaufen?

Am Anfang stellte sich die Frage, ob wir Neuseeland im Auto oder im Wohnmobil bereisen wollen. Wir entschieden uns recht schnell für die Variante Auto plus Ferienwohnung mieten.

Uns gefiel die Vorstellung viel besser, bei schlechtem Wetter eine Wohnung zu haben und unsere Tochter nicht in einem engen Wohnmobil bespaßen zu müssen. Sie ist ein sehr aktives Kind.

In den Wohnungen hatten wir viel mehr Platz zum Kochen, Wickeln oder Baden und Spielen. Dafür blieb ein wenig die Flexibilität auf der Strecke, die wir mit dem Wohnmobil gehabt hätten. Der Komfort hat dies aber sehr schnell wettgemacht.

Reisen mit Baby Gepäck

Reisen mit Baby bedeutet: viel Gepäck © Bettina Matt

Mit einem Baby hat man viel Gepäck: Kinderwagen, Hochstuhl, Reisebett, Badewanne, Windeln, Schlafsäcke etc. Es war klar, dass wir ein großes Auto brauchten. Einen entsprechend großen Van zu mieten, ist allerdings unglaublich teuer. Das hätte uns für fünf Monate ca. 9.000 Euro gekostet.

Wir entschieden uns deshalb, einen Van zu kaufen. Das ist in Neuseeland ganz einfach. Hier habe ich unsere Erfahrungen beim Autokauf in Neuseeland beschrieben.

Nach ein paar Tagen hatten wir in Auckland das passende Exemplar gefunden: einen Mazda Premacy, 10 Jahre alt mit 56.000 km für 7.000 NZD (zu dieser Zeit ca. 4.000 Euro). Wir haben unser Gepäck super unterbekommen und waren sehr zufrieden mit unserem Reisegefährt.

Neuseeland mit Auto

Weg da, Platz da – hier kommt der Mazda! ;-) © Bettina Matt

Beim Verkauf mussten wir ein paar Einbußen hinnehmen. Wir hatten knapp kalkuliert und in Christchurch nur eine gute Woche, um das Auto zu verkaufen. Dort hatte am Ende des Sommers niemand Interesse, unser Auto zu kaufen. Christchurch ist mit knapp 400.000 Einwohnern eben doch eine relativ kleine Stadt.

Wir mussten unser Auto schließlich für 3.800 NZD einem Händler überlassen. Kurze Zeit stimmte uns das etwas traurig. Aber für 3.200 NZD hätten wir nie ein so großes Auto mieten können.

Das schlechte Geschäft hat sich also trotzdem gelohnt.

Neuseeland mit Auto

Ein Auto kaufen für die Neuseelandreise, das lohnt sich! © Bettina Matt

Airbnb in Neuseeland mit Baby: unsere Erfahrungen

Die Entscheidung für Airbnb fiel aus Komfortgründen. Als wir bei AirBnB nach Ferienwohnungen suchten, stellten wir fest, dass Neuseeland dafür geradezu prädestiniert ist. Viele Kiwis haben in ihrem eigenen Haus ein separates Apartment, das sie an Reisende vermieten.

(Mehr Erfahrungen über Airbnb in Neuseeland lest ihr hier.)

Außerdem besitzen viele Neuseeländer Ferienhäuser, die sie auf Airbnb vermieten. Es gibt eine Fülle an tollen Wohnungen und Häusern. Wir konnten uns kaum entscheiden. Auch preislich war alles dabei – für den kleinen Geldbeutel bis zum Luxus-Retreat.

Airbnb in Neuseeland Napier

Der reinste Luxus: Airbnn-Haus in Napier © Bettina Matt

Wir mieteten preiswerte, total gemütliche Wohnungen und Häuser, die meistens ein ganz besonderes Extra hatten: z. B. einen tollen Blick übers Meer, einen wunderschönen subtropischen Garten, einen Spa-Pool, direkte Seelage, geschmackvolle Einrichtung, eigene Alpakas im Garten etc.

Im Durchschnitt bezahlten wir ca. 70 Euro pro Nacht. Bei fast jeder AirBnB-Unterkunft in Neuseeland gibt es Wochen- und Monatsrabatte. Man bekommt also viel günstigere Preise, wenn man länger bleibt.

Airbnb in Neuseeland Alpakas

Auf der Banks Peninsula gehörten Alpakas zum Airbnb © Bettina Matt

Die Offenheit und Gastfreundschaft der Kiwis hat diese Art der Unterkunft für uns zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht. Wir hatten viel mehr Kontakt zu den Einheimischen und kamen damit dem Leben in Neuseeland viel näher, als wenn wir mit dem Wohnmobil auf dem Campingplatz übernachtet hätten.

So backte z.B. unser Gastgeber in Auckland eigenhändig Pizza in seinem Holzofen für uns, unsere Gastgeberin in Kerikeri putzte jede Woche persönlich unsere Wohnung und wechselte die Bettwäsche.

Damit hatten wir nicht gerechnet.

Unsere Airbnb-Vermieter in Napier waren gar nicht anwesend. Einige Tage vor unserer Anreise bekam ich eine total nette Nachricht:

„Es ist alles für Euren Aufenthalt vorbereitet, wir freuen uns, dass ihr kommt. Wir sind über Weihnachten in Australien bei unserer Tochter. Die Tür zur Wohnung ist offen, der Schlüssel liegt in der Küche. Fühlt euch wie zu Hause. Wir haben die Tür zur Garage offen gelassen, damit ihr die Waschmaschine benützen könnt. Frohe Weihnachten!“

Neuseeland Airbnb Nelson

Ein ganz normales Airbnb-Haus in Nelson © Bettina Matt

Das hat mich alles wirklich beeindruckt. Wir würden uns sofort wieder für diese Art der Unterkunft entscheiden.

Ein weiterer Grund für die Wahl von Airbnb-Ferienwohnungen: Wir wollten mit unserem Baby nicht die ganze Zeit unterwegs sein. Es war für uns angenehmer, uns für ein paar Wochen niederzulassen, alles Gepäck auszupacken, uns wie zu Hause zu fühlen und die Umgebung zu erkunden. Ich finde, man taucht ganz anders in einen Ort ein, wenn man sich längere Zeit dort aufhält.

Wir haben überall Lieblingsplätze gefunden, die wir öfters besucht haben und vor allem haben wir Dinge gesehen, die wir bei einer normalen Rundreise nicht gesehen hätten. Wir haben unsere Stationen sehr intensiv kennengelernt.

Es ist, als wenn man wirklich für eine Weile dort lebt und nicht nur Urlaub macht.

Cape Kidnappers Gannet Tour

Mit Baby auf Gannet Tour am Cape Kidnappers © Bettina Matt

Dafür haben wir uns bewusst Ziele ausgesucht, in deren Umgebung es einiges zu sehen gibt, und haben dann viele Tages- oder Halbtagesausflüge gemacht. Manchmal sind wir auch nur in unserem schönen Garten oder auf unserem tollen Deck gesessen, haben die Aussicht genossen und mit unserer Tochter gespielt.

Mein Fazit zu unserer Elternzeit in Neuseeland

Ich kann jedem absolut empfehlen, die Elternzeit zu nutzen, um mit dem Baby eine längere Reise zu machen. Unsere Tochter hat sich toll entwickelt in diesen fünf Monaten in Neuseeland. Sie war noch viel fröhlicher als zu Hause.

Die vielen Tiere, die es in Neuseeland zu sehen gibt, das Meer, Muscheln sammeln am Strand, Mama und Papa rund um die Uhr verfügbar haben, in jeder Unterkunft neues Spielzeug entdecken – was braucht ein kleines Kind mehr, um glücklich zu sein? Unsere Kleine hat während der Elternzeit in Neuseeland so viele Eindrücke sammeln können, die sie zu Hause nicht bekommen hätte, und war immer total entspannt. Mama und Papa waren während dieser Zeit auch viel entspannter. Das spürt natürlich das Baby.

Elternzeit in Neuseeland Schattenbild

Elternzeit in Neuseeland mit Auto und Airbnb: sehr zu empfehlen! © Bettina Matt

Anfangs hatte ich Bedenken wegen dem langen Flug mit Baby. Diese zerstreuten sich allerdings schon auf dem ersten Flug von Frankfurt nach Los Angeles. Die Kleine schlief wunderbar in ihrer Babyschale und wenn sie wach war, turnte sie fröhlich auf ihrem Sitz herum, den wir extra dazu gebucht hatten.

Sie ist das beste Reisebaby, das man sich hätte wünschen können.

Für mich persönlich war es wunderbar, so eine lange Zeit zusammen mit meinem Mann und unserer Tochter zu verbringen. Das hat uns als Familie sehr gutgetan und mein Mann konnte eine ganz andere Bindung zu unserer Tochter aufbauen, als das zu Hause zwischen der Arbeit möglich gewesen wäre.

Die Elternzeit ist eine einmalige Gelegenheit, um mit finanzieller Unterstützung durch das Elterngeld gemeinsam eine längere Auszeit zu nehmen. Ich kann es jedem weiterempfehlen, das Abenteuer zu wagen. Wir jedenfalls werden von den schönen Erinnerungen noch lange zehren.

Bettina Matt Porträt

Und hier ist sie: unsere Gast-Autorin Bettina © Bettina Matt

Jenny

2 Kommentare

  • Wow, das ist ja mal ein interessanter Beitrag gewesen. Wir werden bald Eltern und überlegen auch, wie wir die Elternzeit gut nutzen können. Camper mieten und einfach mal vier Wochen durch Neuseeland ist natürlich eine tolle Option, aber passt nicht ganz in unser Budget. Vielleicht aber kürzer in Europa.

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