Japan im Camper bereisen – das ist eine Möglichkeit, auf die wir Weltwunderer schon 2015 gestoßen sind und die sich seitdem zunehmend herumspricht. Katrini hat es mit ihrer Familie genau wie wir gemacht. Hier lest ihr Katrinis Bericht über ihre Japanreise mit Teenagern!
Inhalt
Japan mit Teenagern im Camper: Der Reiseplan
Wir sind eine 4-köpfige Familie: zwei Teenager, Philipp (15 J.) und Alex (13 J.), und wir Eltern, Moritz und Katrini. Im August 2023 waren wir für 4 Wochen mit einem Wohnmobil in Japan unterwegs.
Geplant hatten wir unsere Japanreise schon länger: Als Philipp 2020 an Leukämie erkrankte, hatten wir beschlossen, eine richtig tolle Reise zusammen zu machen, sobald es ihm wieder gut geht. Nach zwei Jahren Therapie geht es ihm zum Glück wieder sehr gut!
Die eigentliche Idee mit dem Japan-Urlaub kam von meinem Mann, der schon als Jugendlicher von Japan träumte. Sein Vater hat in jungen Jahren eine damals sehr abenteuerliche Reise mit dem Zug durch Russland und dann mit der Fähre nach Japan gemacht. Mein Mann ist mit den Erzählungen von der Japanreise seines Vaters groß geworden.
Während der wirklich kräftezehrenden Therapie haben wir viel im Internet gesucht nach Reisen mit Kindern in Japan und sind dabei auf den Weltwunderer-Blog gestoßen. Da wir in Europa auch gerne mit unserem VW Bus campen (meistens Griechenland, Italien), hat uns die Idee, mit dem Wohnmobil zu reisen, sofort sehr gut gefallen!
Wir hatten die Wahl zwischen vier Wochen Japan im Sommer, heiß und mit hoher Luftfeuchtigkeit, oder ansonsten nur zwei Wochen in anderen Ferien. Zum Glück haben wir uns für die vier Wochen entschieden!
Abgeflogen sind wir in München. Nach einem Zwischenstopp in Dubai sind wir abends am 31. Juli in Narita gelandet.
Nach einer Nacht in einem Hotel in Flughafennähe wurden wir am nächsten Morgen von einem Mitarbeiter von JapanCampers am Hotel abgeholt und zu deren Office in der Nähe des Flughafens Tokyo Narita gebracht.
Nach ein paar Formalitäten und einer Einweisung ins Wohnmobil ging es los.
-> Hier lernt ihr mehr über das Camperfahren in Japan
4 Wochen Japan im Camper: unsere Reiseroute
Unsere Reiseroute hatten wir nicht allzu genau geplant. Wir hatten uns einige Orte und Sehenswürdigkeiten ausgesucht, die wir auf jeden Fall sehen wollten, unter anderem wollten wir unbedingt auf die Insel Shikoku.
Erste Station: Hakone/Lake Ashi
Im strömenden Regen sind wir von Narita nach Hakone zum Lake Ashi gefahren. An den Linksverkehr haben wir uns überraschend schnell gewöhnt.
Nach einem Besuch im Schrein und einem Spaziergang am See haben wir das erste Mal im japanischen Wohnmobil auf einem schönen Michi no Eki mitten im Grünen mit Blick auf den Lake Ashi und (theoretischem) Blick auf den Fuji übernachtet.
Die Übernachtung auf den Michi no Eki Rastplätzen ist denkbar einfach, man findet tausende auf Google Maps oder in der App von JapanCampers. Die Nutzung der Rastplätze ist kostenlos, man muss nicht vorher reservieren, es gibt immer sehr saubere Toiletten und einen kleinen regionalen Shop.
Über Mishima nach Izu
Auf dem Weg zur Izu-Halbinsel sind wir am Mishima Skywalk gewesen, hauptsächlich, weil wir den Fuji sehen wollten. Der Ausblick war wirklich toll! Der Fuji hat sich leider wieder hinter Wolken versteckt. Die Chance, ihn im Sommer zu sehen, ist eher klein – leider.
Auf der Izu-Halbinsel haben wir ein paar Tage verbracht, es gibt dort schöne Strände, viel grün, nette Dörfer und abenteuerliche Straßen über die Berge.
-> Bei Travelisto lest ihr mehr darüber, was man auf Izu alles machen kann
Kansai: Kyoto, Osaka und Nara
Auf dem Weg in die Kansai-Region mit ihren Städten Kyoto, Osaka und Nara haben wir das Matsumoto Castle in der Präfektur Nagano besucht, das war wirklich sehr beeindruckend!
Kyoto mit seinen unglaublich vielen Sehenswürdigkeiten hat uns sehr gut gefallen, es war aber auch extrem voll. Da war es umso schöner, mit dem Wohnmobil eine Stunde außerhalb im Grünen ohne Menschenmassen zu übernachten. Wir haben verschiedene Tempel und Schreine, den fantastischen Bambuswald Arashiyama und noch viel mehr gesehen.
Weiter ging es in die alte Kaiserstadt Nara mit dem traumhaften Nara-Park. Dort laufen zahme Rehe im Parkgelände herum, es gibt einen Schrein und einen riesigen Holztempel, in dem der größte sitzende Buddha innerhalb eines Gebäudes ist. Es war ein toller Tag in Nara!
In Osaka haben wir das Castle besichtigt, auch sehr beeindruckend! Wir haben ein wenig die Stadt erkundet und einen richtig tollen Onsen besucht.
Auf dem Weg zur Insel Shikoku sind wir auch noch an der Hafenstadt Kobe vorbeigekommen. Eine sehr moderne, schöne Hafenstadt.
Die Insel Shikoku
Endlich auf Shikoku angekommen! Shikoku ist die kleinste der vier japanischen Hauptinseln und ist über große Brücken mit dem Festland verbunden. Es gibt 88 Tempel, wunderschöne Strände und schönes Meer und sehr dicht grün bewachsene Berge. Tolle Farben! Und kaum Tourismus!
Wir sind über die Awaji-Insel über die Onaruto-Brücke auf die Insel gefahren, sind an der Ost- und Südküste entlanggefahren. Hier haben wir ein paar Tage am Strand verbracht, in Toyo. Wir haben einen tollen Parkplatz mit WCs und Duschen gefunden, direkt am Strand. Es ist wunderschön dort!
Wir sind über den Weltwunderer-Blog auf die Insel aufmerksam geworden. Wir wollten nicht nur die typischen touristischen Orte sehen, sondern auch viel Natur und Dörfer, in denen kein Tourismus ist. Außerdem wollten die Kinder Wellenreiten. Das hat leider auf Shikoku nicht geklappt, denn ein Taifun war in unsere Richtung unterwegs, also mussten wir die Insel leider früher verlassen, als wir eigentlich wollten.
-> Wir Weltwunderer waren vom Japan-Geheimtipp Shikoku auch sehr begeistert
Miyajima/Hiroshima
Wegen des Taifuns mussten wir weiter Richtung Westen fahren, also sind wir nach Miyajima gefahren, eine kleine Insel in der Nähe von Hiroshima. Auf Miyajima steht das wohl bekannteste rote Torii Tor vor einem großen Tempel mitten im Wasser (außer man ist wie wir zur Ebbe dort).
Miyajima ist neben seinem Tempel und einer Touri-Shoppingstraße sehr bergig und sehr grün, hier leben auch zahme Rehe und Hirsche. Es ist leider auch sehr voll, aber abends gegen 17 Uhr verlassen die meisten Touristen die Insel.
In Hiroshima haben wir das Peace Memorial Museum und den dazugehörigen Park besucht, sehr ergreifend!
Das war der südwestlichste Punkt unserer Reise. Bis hierhin sind wir hauptsächlich auf Landstraßen gefahren, haben sehr viel Natur in den Bergen und am Strand gesehen, sehr viel Kultur und auch Städte und Dörfer. Von Hiroshima sind wir über die Highways langsam zurückgefahren.
Universal Studios Osaka und Surfen auf Atsumi
Auf dem Weg von Hiroshima in Richtung Osaka haben wir noch das berühmte Himeji-Castle besucht, es ist riesengroß! Auch innen ist es toll.
Unser Tag in den Universal Studios Osaka war super. Es war sehr viel los, aber das hatten wir nicht anders erwartet.
Da das Surfen auf Shikoku wegen des Taifuns nicht möglich gewesen war, haben wir nach einer Alternative gesucht und sind auf die Halbinsel Atsumi aufmerksam geworden. Dort gibt es ewig lange Sandstrände mit schönen Wellen, viele Surfer, Surfverleihe und – mal wieder – so gut wie keinen ausländischen Tourismus. Auf Atsumi haben wir wieder direkt am Strand auf einem Michi no Eki übernachtet und da zwei Tage verbracht mit Wellenreiten, Meer und Strand.
Fuji-Blicke vom Lake Kawaguchi und Chureito Pagode
in der Hoffnung, den Fuji doch noch zu sehen, sind wir am Lake Kawaguchi vorbeigefahren. Dort konnten wir direkt am See an einem Parkplatz mit Fuji-Blick übernachten. Man konnte am nächsten Morgen tatsächlich zumindest die Spitze des Berges sehen!
Wir sind zur Chureito Pagode weitergefahren, eine Pagode auf einem Berg mit Aussicht auf den Mt. Fuji. Der Aufstieg in der Hitze war anstrengend, aber der Ausblick war fantastisch! Den Fuji haben wir außer der Spitze und der Basis nicht gesehen, es war aber trotzdem super.
Tschüss, Camper – 4 Tage Tokio
Die letzten vier Tage waren wir in Tokio. Das war ein völlig anderes Japan, als wir es bisher auf unserer Reise erlebt hatten. Viel Trubel, lebendig, bunt, modern, viel Technik, aber auch schöne, ruhige Parks und Kultur.
-> Ein paar Eindrücke von Tokio mit Kindern findet ihr bei uns…
Unser Fazit: Japan mit Teenagern im Camper ist…
… traumhaft! Die gesamte Japan-Reise hat uns allen wahnsinnig gut gefallen. Wir sind überwältigt von der Vielfalt und der Freundlichkeit dieses Landes und werden definitiv wiederkommen.
Das Reisen im Wohnmobil war für uns perfekt: Wir waren zeitlich und räumlich total flexibel, hatten unsere Sachen immer dabei, mussten nichts zum Übernachten buchen. Das Parken in den großen Städten war kein Problem, wir haben immer in der Nähe der Sehenswürdigkeiten auf einem Parkplatz mit Ticketautomat geparkt.
Wir können allen Familien diese Art, durch Japan zu reisen, nur empfehlen!
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