Neuseeland-Reisetipps

Skifahren in Neuseeland: das müsst ihr wissen

! Aktualisiert am 12. September 2025

Neuseeland kann auch Winter! Wer in Deutschland keine Zeit hatte, kann Skifahren in Neuseeland ausprobieren – und das vergleichsweise günstig.

Skifahren in Neuseeland Queenstown

Rund um Queenstown ist Neuseeland im Winter ein beliebtes Reiseziel

Das Charmante an einer Neuseelandreise ist ja bekanntlich, dass man ans andere Ende der Welt reist – wo alles verkehrtherum ist, von den Tageszeiten (10 bis 12 Stunden Zeitunterschied) bis zu den Jahreszeiten.

Das kann man nicht nur ausnutzen, um dem Winter in Europa zu entfliehen, sondern auch andersherum: Auf Hitzewellen hat niemand Bock, warum also nicht die Sommerferien zum Skifahren in Neuseeland nutzen?

Skifahren in Neuseeland Remarkables

Skifahren im Remarkables-Skigebiet bei Queenstown © depositphotos.com

Skifahren in Neuseeland: Wo ist es am schönsten?

Auch wenn die wenigsten Neuseeland-Reisenden aus Europa dies auf dem Schirm haben, ist Neuseeland ein regelrechtes Wintersport-Paradies: Im Vulkanmassiv des Tongariro National Park auf der Nordinsel und in den Southern Alps auf der Südinsel herrschen richtig gute Wintersportbedingungen, hier liegt spätestens ab Ende Juni viel Schnee.

Die Skigebiete in Neuseeland genießen einen hervorragenden Ruf – und die auf der Südhalbkugel sehen Massen von Besuchern. Vor allem Australier kommen gern zum Skifahren nach Neuseeland.

Auf der Nordinsel ist das Tongariro-Massiv mit seinen beiden Skigebieten sehr gut von Taupo oder Ohakune zu erreichen, auf der Südinsel ist Queenstown mit den Remarkables und Coronet Peak das Zentrum des Skitourismus – wobei auch Wanaka mit Treble Cone sehr gute Wintersport-Bedingungen bietet.

Weiter nördlich gibt es wenige Fahrstunden von Christchurch mehrere Skigebiete bei Methven und Mt Somers, und auch Hanmer Springs hat sein eigenes Skigebiet.

Skifahren in Neuseeland bei Mt Somers

Den Mount Somers in Canterbury besteigt man im Winter nur mit Eis-Axt © depositphotos.com

Klar, mit St. Moritz oder Val d’Isère können sich Treble Cone und Mt Hutt nicht messen. Die neuseeländischen Skigebiete sind ausnahmslos kleiner und bieten weniger moderne Liftanlagen. Wobei da in den letzten Jahren viel investiert wurde!

Wo liegen die besten Skigebiete in Neuseeland?

Die Skigebiete im Zentrum der Nordinsel liegen zwischen 2.300 und 1600 m Höhe und umfassen 3 km (Tukino) bis 100 km Pisten, die vier Pisten am Mount Taranaki beginnen bei 1.700 m. Die Skigebiete auf der Südinsel liegen alle in den Southern Alps, jeweils auf 1.800 bis 2.000 m Höhe.

Skifahren in Neuseeland Remarkables

In den Remarkables fällt meist ab Juni der erste Schnee zum Skifahren

Mt Hutt, Coronet Peak und Cardrona bieten jeweils 40 km Pisten, während zum Beispiel im Awakino Ski Field über dem Waitaki Valley nur 5 km befahrbar sind.

Das macht sie aber gerade so sympathisch, finden viele Skifahrer; hier gibt es kein Gedränge am Lift und auf den clubeigenen Pisten ist man so gut wie allein unterwegs.

Skifahren in Neuseeland

Das Skigebiet Coronet Peak bei Queenstown ist ziemlich entspannt © depositphotos.com

Das ist das Besondere am Skifahren in Neuseeland

  • Einige Skigebiete im Süden sind so abgelegen, dass man sie nur zu Fuß erreicht. “Off the beaten Track” auch beim Skifahren sozusagen!
  • Der Blick von den Remarkables über das Umland ist grandios, von Mt Hutt schaut man über die Canterbury Plains bis ans Meer.
  • Neben Skifahren sind in Neuseeland noch viele andere Wintersportarten möglich: das allseits bekannte Snowboarden und Langlaufen, aber auch Snow Kiting, Tourenski und Schneeschuhlaufen.
  • Ein exquisiter Spaß ist in Neuseeland noch relativ erschwinglich: Das Heliskiing-Gebiet in Wanaka ist das zweitgrößte der Welt!
  • Wegen der geringen Entfernungen zwischen den 21 Skigebieten auf der Südinsel kann man mehrere an einem Tag befahren; dafür gibt es extra Kombi-Tickets von NZ Ski.
  • Ebenfalls wegen der kurzen Distanzen kann man Skifahren auch mal als schnelle Zwischendurch-Aktivität einplanen. Weil man ja eigentlich gar nicht zum Skifahren hergekommen ist…
  • Der Schnee fällt in Neuseeland meist nur in den Bergregionen (wo die Skigebiete liegen), die Täler sind in der Regel schneefrei und recht warm. Habt ihr also keine Lust auf Skifahren, könnt ihr auch das „Winterurlaubs-Feeling“ vergessen.
Winter in Neuseeland

Winter am Lake Pukaki: einfach magisch! © depositphotos.com

Skifahren in Neuseeland: Das ist … anders

Der einzige Nachteil am Skifahren in Neuseeland (wenn man so will): Anders als in Europa, wo man Unterkünfte in Hülle und Fülle direkt an der Piste buchen kann, sind den allermeisten neuseeländischen Skigebieten keine Unterkünfte angegliedert.

Seid ihr nicht Mitglied in einem Skiclub und könnt das Vereinshaus nutzen, müsst ihr also ein Hotelzimmer oder einen Campingplatz im nächstgelegenen Ort beziehen. Aber der ist ja meist nicht weit entfernt und viele bieten auch Shuttle-Services zu den Skigebieten an.

Skiausrüstung nach Neuseeland mitnehmen?

Gleich zur Beruhigung: Es ist nicht nötig, eure eigene Skiausrüstung im Flugzeug mitzubringen. Je nach Fluglinie können für Sportgepäck mit Sperrgut-Maßen wie Skier und Snowboards jedenfalls empfindliche Gebühren anfallen.

In jedem größeren Skigebiet könnt ihr Ski und Snowboard samt Stöcken, Skistiefeln und Helm vor Ort leihen. Ihr müsst nicht einmal eure Skihosen und Skijacken mitbringen – die gibt es ebenfalls vor Ort zu leihen, oft im Paket mit der Skiausrüstung.

(Natürlich kann man die Skijacke im Winter in Neuseeland auch einfach so tragen, aber ihr werdet sie oft ausziehen müssen!)

Wann ist die beste Zeit fürs Skifahren in Neuseeland?

Eigentlich beginnt die Skisaison in Neuseeland Mitte Juni, im August ist die Schneedecke dann perfekt. Im September kann man noch Glück haben, wenn in den Monaten davor genug Schnee gefallen ist.

In den letzten Jahren ist es aber immer wieder passiert, dass der Schnee in Neuseeland auf sich warten ließ und in den kleineren Skigebieten (die keine Schneekanonen haben) ganz ausgefallen ist. Wenn ihr Pech habt, müsst ihr auf den ersten Schnee in Neuseeland bis Anfang August warten. Plant also euren Skiurlaub in Neuseeland nicht zu knapp.

Tipp: Wenn ihr unbedingt jetzt gleich skifahren müsst, dann versucht es in der SnowPlanet-Skihalle in Auckland ;-)

Braucht man eine spezielle Krankenversicherung zum Skifahren in Neuseeland?

Generell solltet ihr auf keinen Fall ohne eine private Auslandsreise-Krankenversicherung nach Neuseeland fahren – egal, was ihr dort macht.

Keine Angst wegen Skiunfällen: Wer in Neuseeland einen Unfall hat, wird auf Staatskosten gerettet (auch per Helikopter!) und ärztlich versorgt. Die staatliche Unfallversicherung ACC gilt auch für Touristen.

Das betrifft allerdings nur Leistungen, die innerhalb Neuseelands erbracht werden. Den (vorzeitigen, verspäteten oder gar in Rückenlage stattfindenden) Rücktransport nach Deutschland und die Reha zu Hause muss eure Auslandsreise-Krankenversicherung dann übernehmen.

Es lohnt sich, das Kleingedruckte zu lesen!

Winter in Neuseeland

Winter in Neuseeland: Schnee liegt dann nur im Hochgebirge

Allgemeine Fragen zu Neuseeland im Winter

Wie kalt ist der Winter in Neuseeland?

Habe ich weiter oben geschrieben, der Winter in Neuseeland sei nicht kalt? Stimmt nicht ganz – tagsüber und draußen ist es nicht unbedingt kalt, aber dafür nachts und drinnen!

Das liegt nicht etwa daran, dass die Häuser im Freien stehen, wie das bekannte Sprichwort sagt, sondern an der weltweit bekannten und belächelten Unfähigkeit der Neuseeländer, ihre Häuser zu isolieren. Auch oberhalb des Gefrierpunkts sinkt die gefühlte Temperatur weit unter jenen, wenn es feucht ist und starker Wind weht. Mit beidem ist Neuseeland im Winter reichlich gesegnet.

Für Reisende heißt das: Ohne Zentralheizung, Isolierung und doppelt verglaste Fenster ist es in vielen günstigeren Hostels und Bed and Breakfasts im Winter recht frisch. Erkundigt euch vor der Buchung nach der Art der Heizung eurer Unterkunft.Das Ausstattungsmerkmal „Heizdecke“ sollte euch alarmieren!

Übrigens: Die Neuseeländer jammern im Winter genauso über die Kälte in den Häusern wie die Touristen, das hat also nichts mit der größeren Naturverbundenheit der Kiwis zu tun.

Eure einzige Rettung: warme und wasserfeste Kleidung, von der ihr genug einpacken solltet. (Unsere tausendmal getestete Neuseeland-Packliste für Familien muss für den Winter in Neuseeland definitiv angepasst werden!)

-> Hier berichtet Christine, die in Gisborne lebt, vom grausamen Winter in Neuseeland.

Was ist zu beachten bei einer Winterreise in Neuseeland?

Bedenkt außerdem vor eurer Reise, dass die Tage im Winter in Neuseeland genauso kurz sind wie hier bei uns. Bei (neuseeländischer) Winterzeit wird es erst ab 8 Uhr hell und gegen 18 Uhr schon wieder dunkel – umso eher, je weiter ihr nach Süden kommt.

Euer Reisetag wird dadurch deutlich kürzer – außerhalb der großen Städte ist abends nichts los (und nichts beleuchtet). Viele Attraktionen schließen außerhalb der Saison ihre Tore früher oder komplett, weil deutlich weniger Touristen kommen. Die “low season” wird oft für Renovierungsarbeiten oder schlicht Ruhezeit für das Personal genutzt.

Gerade auf der Südinsel sind höher gelegene Wanderwege eingeschränkt oder gar nicht begehbar, weil das DOC dann Brücken abbaut, damit diese nicht durch überflutete Flüsse beschädigt werden. Auch Hütten auf Mehrtages-Wanderwegen bieten im Winter oft weniger Service, dann liegt dort kein Strom und Gas mehr an oder es ist kein Ranger mehr vor Ort.

Vor allem auf der Nordinsel fällt im Winter außerdem deutlich mehr Regen als im Sommer (der Grund, warum es hier so schön grün ist!). Ihr hockt also ziemlich oft drinnen in eurer Bude oder im Miet-Camper. Regnet es tagelang und man bekommt Sommerfotos aus der Heimat aufs Handy geschickt, kann das die Urlaubslaune deutlich trüben!

Neuseeland im Winter

Mount Ruapehu, tief verschneit © Penny Egleton

Kann man im Winter auch im Wohnmobil reisen?

Na klar – günstiger bekommt ihr einen Camper in Neuseeland nie! Im Winter kann man sich auch mal was gönnen und ein Luxusmodell wählen, das im Sommer unbezahlbar wäre (gilt auch für die Unterkünfte, wenn ihr keinen Camper mieten wollt).

Und das ist auch gut so: Euer Miet-Wohnmobil sollte nämlich auf jeden Fall für die Nutzung im Winter ausgestattet sein. Das heißt: mit ordentlicher Dämmung, Teppichboden zur Isolierung und einer Standheizung, die auch bei ausgeschaltetem Motor läuft.

Einen guten Winterschlafsack solltet ihr vorsichtshalber von zu Hause mitbringen.

Winter in Neuseeland ist für Gelegenheits-Wohnmobilisten zwar von Vorteil, weil dann viel weniger Verkehr herrscht – das reduziert das Unfallrisiko deutlich.

Andererseits: Die Straßenbedingungen sind im Winter oft schlechter, weil sie – gerade auf der Südinsel – häufig über Pässe und durch einsame Gegenden führen. Wenn ihr dann mit dem ungewohnt großen und schweren Wohnmobil unterwegs seid, können Schnee und Glätte schnell zum Problem werden.

Achtet beim Mieten eures Fahrzeugs darauf, dass Schneeketten an Bord sind! Die Straße zum Milford Sound und einige Pässe sind im Winter wegen Sturm und Lawinengefahr (oder gar Lawinenabgang!) häufig gesperrt.

Einige abgelegenere Skigebiete (z. B. Tukino bei Turangi am Mount Ruapehu) sind nur mit Allradantrieb zu erreichen; so ein Gefährt müsst ihr aber nicht für eure gesamte Neuseelandreise buchen.

Fazit: Neuseeland im Winter ist perfekt für euch, wenn…

  • … ihr günstig nach Neuseeland kommen wollt: Fast alles ist im Winter billiger, von den Flügen über Miet-Camper bis zu den Unterkünften. Einzig bei frischem Obst und Gemüse müsst ihr dann deutlich tiefer in Portemonnaie greifen.
  • … ihr mit Schulkindern nach Neuseeland wollt und keine Schulbefreiung bekommt.
  • … ihr das Skifahren in Neuseeland ausprobieren wollt.
  • … ihr keinen Bock auf Massentourismus habt.
  • … es okay für euch ist, den Sommer in Europa zu verpassen!

So, und jetzt ab ins Reisebüro! Flüge nach Neuseeland sind im Winter – äh, im Sommer – ein ganzes Stück günstiger, und bei der CamperOase bekommt ihr ebenfalls supergünstige Camper-Angebote!

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Jenny

2 Kommentare

    • Oberwiesenthal mag da durchaus besser sein – aber wer in einem großen Skigebiet in den Alpen fährt, vielleicht noch auf dem Gletscher, der sollte sich gegenüber einem NZ-Reisenden nicht wirklich umwelt-moralisch besser fühlen. :-P Deshalb ja mein Argument: Skifahren in NZ, wenn man grad sowieso da ist. Nicht extra deswegen.

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