! Aktualisiert am 20. Oktober 2025
Auch wenn die DOC White Horse Hill Campsite am Aoraki/Mount Cook kaum Komfort bietet, ist dies einer der schönsten Campingplätze in Neuseeland – unserer Meinung nach jedenfalls, daher stellen wir euch den Platz ausführlich vor.

Auf dem Weg zur White Horse Hill Campsite: Es war eine dunkle und stürmische Nacht…
„Es war eine dunkle und stürmische Nacht.“ Mit dieser Zeile beginnt Comic-Hund Snoopy sein legendäres Buch, und auch unser Aufenthalt im Januar auf der DOC White Horse Hill Campsite am Fuße des Aoraki/Mount Cook kann so in einem Satz beschrieben werden.
Wir werden es aber noch etwas ausführlicher tun, denn ihr wollt sicherlich mehr über die DOC White Horse Hill Campsite am Aoraki/Mt Cook wissen!
Wo ist die White Horse Hill Campsite?
Die Fahrt zum Aoraki/Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands, will gut überlegt sein, denn die Straße zum gleichnamigen Dorf entlang des traumhaft schönen Lake Pukaki ist eine 50 km lange Sackgasse. Das bildschön gelegene Aoraki Mount Cook Village hat für Camper-Reisende außerdem nur eine einzige Unterkunft zu bieten: die DOC-Campsite am White Horse Hill.
Dieser Campingplatz liegt ganz am Ende der Tasman Valley Road, am Fuß des Mount Sefton. Wer den Tag am Aoraki/Mt Cook voll ausnutzen will, früh als erster am Hooker Valley Track starten will und/oder keine Lust auf eine lange Rückfahrt nach Glentanner oder Twizel hat, für den ist die White Horse Hill Campsite “the place to be” – und entsprechend begehrt ist dieser Campingplatz in Neuseeland.
Als wir 2011 hier waren, konnten wir mitten in der Hochsaison im Januar noch einfach hinfahren und fanden reichlich freie Plätze vor – inzwischen ist das völlig aussichtslos, eine Übernachtung sollte mindestens einen Monat im Voraus reserviert werden.
Auch wichtig: Die Fahrt hinauf zur White Horse Hill Campsite lohnt sich, wie der gesamte Trip zum Aoraki/Mt Cook, nur bei gutem Wetter! Das haben wir lebhaft bestätigt bekommen…
Der Wetterbericht des DOC, der uns mit seiner Akkuratesse bereits beeindruckt hatte, kündigte Unwetter und Tod an, war aber zuversichtlich, dass sich morgen Vormittag für wenige Stunden eine Schönwetterlücke in der Wolkenküche öffnen würde.
Das war unsere Chance! Wir fuhren fröhlich (aber mit zunehmend bangen Herzen, als wir an den frisch neu bestückten Sturm-Warnschildern in Twizel vorbeifuhren) und sehenden Auges in eine finster dräuende Wolkenfront hinein. Neben uns leuchtete das Wasser des Lake Pukaki knochenweiß zwischen schwarzen Nadelbäumen hervor, und Sandstürme wehten vom Fuße der Berge herüber, deren obere Hälften komplett von den Wolken verdeckt waren. Hier sah es derartig nach den „Pelennor Fields“ aus dem Herrn der Ringe aus, dass es kein Wunder ist, dass die hier gedreht wurden.
-> Hier liegen die Herr-der-Ringe-Drehorte auf der Südinsel

Stürmischer Blick auf das Nordufer des Lake Pukaki am Fuß des Aoraki/Mt Cook
Eine Nacht auf der DOC White Horse Hill Campsite am Aoraki/Mt Cook
In finsterer, regengepeitschter Nacht – na ja, eigentlich war es erst Nachmittag – navigierten wir zögernd bergan und am Mount Cook Village vorbei, bis wir nach knapp 3 Kilometern ganz am Ende der Hooker Valley Road am Wegrand das grüne Schild der DOC Campsite entziffern konnten. Viel mehr als den Blick auf die Anmeldebox, ein großes Shelter und ein kleines Toilettenhäuschen gaben die Wolken nicht frei, also parkten wir einfach möglichst nahe an letzterem und richteten den Campervan so aus, dass er in den heftigen Windböen möglichst wenig schwankte. Was er trotzdem ausgiebig tat.
Ein Zelt aufzubauen, wäre bei dem Wetter ein Ding der Unmöglichkeit gewesen; das hatte auch das kleine Grüppchen deutscher Backpacker feststellen müssen, die sich frierend und nass im großzügigen, aber unbeheizten Shelter der Campsite herumdrückten – und da blieben sie auch die ganze Nacht.
Wir hingegen kuschelten uns gemütlich in unser „Womobil“ (O-Ton Weltwundersohn), spielten UNO, schrieben bzw. zeichneten tiefsinnige Ergüsse in unsere Reisetagebücher, kochten ein leckeres Abendmahl und huschten zwischendurch immer mal wieder hinaus in das nicht nachlassende Unwetter, um Notdurften zu verrichten. Dafür war das Toilettenhäuschen mehr als groß genug; die ganze Reisegruppe aus dem Shelter hätte auch hier drinnen gemeinsam übernachten können. Ein Waschbecken für die Katzenwäsche gab es auch.
Der Abend im Führerhaus des Campervans, wo wir neuseeländischen Weißwein tranken, auf dem Laptop einen Film anschauten und uns immer mal wieder nervös festhielten, wenn eine besonders heftige Böe zuschlug, gehört zu meinen schönsten Reiseerinnerungen. Die Nacht, in der ich immer wieder aufwachte, weil das Wohnmobil schwankte und der Wind heulte, eher nicht …
Was wir bei dem Unwetter vergessen hatten, wurde uns morgens um 8 Uhr wieder ins Gedächtnis gerufen: als nämlich der DOC Ranger freundlich an unser Fenster klopfte, um unsere Camping Fee einzusammeln.
Update: Das könnte heute nicht mehr passieren; die DOC Campsite White Horse Hill muss man online über die DOC-Website reservieren, bevor man ankommt! Und zwar solltet ihr das mehrere Monate im Voraus tun, dieser zentralste aller Campingplätze am Aoraki/Mt Cook ist nämlich sehr begehrt und schnell ausgebucht.
Der Ranger hatte nicht nur seinen Abrechnungsblock, sondern auch schönes Wetter mitgebracht. Gleich nach dem Frühstück klarte es gewaltig auf und der Wolkenvorhang enthüllte den gewaltigen Gletscher des Mount Sefton, der wie eine weiße Wand direkt über dem Campingplatz hing. Wahnsinn!

Walks und Wanderungen an der White Horse Hill Campsite
Während wir das Frühstück weg- und den Campervan aufräumten, die Rucksäcke packten und uns mit der Wahl eines passenden Wanderweges quälten, verbrachten die Kinder einen geruhsamen Vormittag mit dem Kochen von Steinsuppe und dem Füttern der obligatorischen Zeltplatz-Enten, kaum gestört von anderen Gästen, denn der Platz ist sehr weitläufig (es gibt 60 Stellplätze).

Die DOC White Horse Hill Campsite – hier zählt die Lage!
Das Shelter sah bei Sonnenschein wenig einladender aus als am Vortag; schlichte Tische und Bänke und Spülbecken mit kaltem Wasser lassen wenig Atmosphäre aufkommen. Wer unbedingt duschen muss, kann das im Mount Cook Village im Day Shelter tun.
Direkt am Campingplatz beginnen mehrere kurze Tracks; man kann den recht langen Weg zur Mueller Hut angehen oder auch nur bis zu den Sealy Tarns (das sind kleine Bergseen) hinaufsteigen, mit allen anderen Wanderern den Hooker Valley Track bis zum Gletschersee laufen oder auch nur auf dem Kea Point Walk bis zu einer Aussichtsplattform spazieren.
Da wir unser Sonnenfenster optimal nutzen wollten und dafür nur bis zum Nachmittag Zeit hatten, entschieden wir uns jedoch für 8 km Scenic Gravel Road zum Blue Lakes Carpark, von wo wir zum Tasman Glacier Lake wanderten. Einmal echte Eisberge zu sehen, das wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Tatsächlich zog direkt nach unserer Rückkehr zum Parkplatz erneut eine finstere Wolkenfront heran und schob sich über die majestätischen Berggipfel; da der nächste Tag nur schlechtes Wetter bringen sollte, drehten wir dem White Horse Hill Campingplatz seufzend den Rücken bzw. die hintere Stoßstange zu. Bei besseren Aussichten wären wir garantiert geblieben!
Was kostet die DOC White Horse Hill Campsite?
Die Preise in Neuseeland sind seit unserem Besuch 2011 regelrecht explodiert – und auch die vergleichsweise günstigen DOC-Campsites haben mitgezogen. Von damals 6 NZ$ ist der Preis pro Nacht auf 20 NZ$ für einen Erwachsenen gestiegen, Kinder ab 5 Jahre zahlen 10 NZ$.
Wer ohne Online-Reservierung auftaucht, bekommt a) wahrscheinlich eh keinen Platz, denn die White Horse Hill Campsite ist der einzige Campingplatz am Aoraki/Mt Cook und entsprechend begehrt. Sollte es dennoch klappen, zahlt ihr in diesem Fall b) eine Extra-Gebühr von 10 NZ$.
Wichtig: Mit eurer Reservierung bekommt ihr keinen Stellplatz zugewiesen – ihr solltet also trotzdem nicht allzu spät ankommen, damit ihr nicht superweit weg von den Toiletten stehen müsst…
-> Hier geht es zur Online-Reservierung der White Horse Hill Campsite
Unser Fazit zur DOC White Horse Hill Campsite: TOP!
+ Top-Lage, sowohl was die Aussicht angeht als auch Wandermöglichkeiten
+ sehr günstig im Vergleich zu anderen Unterkünften in der Gegend
+ Top-Ausstattung (für eine DOC Campsite)
+/- kinderfreundlich: kein Spielplatz, aber viel Platz und Natur, keine Gefahren (wie Steilhänge oder Schnellstraßen)
+/- Wetter: gutes Wetter ist das A und O hier und leider nicht allzu häufig. Wer im Zelt schlafen muss, sollte den Wetterbericht sehr genau lesen!
– nur mit Camper: Anders als auf vielen privaten Holiday Parks seid ihr am White Horse Hill auf euren eigenen Camper angewiesen; es gibt keine Cabins oder Bungalows, die man mieten könnte.
– Erreichbarkeit: nur mit Auto oder Camper (ist ja aber auch ein Vorteil, wenn kein KiwiExperience-Bus voller Backpacker vorbeikommen kann …)
– keine Versorgung: selbst im Aoraki Mount Cook Village gibt es keine (richtigen) Geschäfte, man muss alles mitbringen, was man benötigt
Mehr Infos zum Camping in Neuseeland:
- unser Camping-Guide für Neuseeland
- alles über DOC Campsites und den DOC Campsite Pass
- unsere Campingplatz-Favoriten in Neuseeland
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Bei uns war das Wetter Anfang Januar auch nicht so prickelnd, aber wir konnten zumindest den Hooker Valley Track im Nieselregen geniessen. Der ist gut ausgebaut (“Fußgänger-Autobahn”) und auch für Kinder geeignet, es gibt drei große Hängebrücken und Holzbohlenwege. Wir haben dafür 3 Stunden gebraucht. Am Tasman Glacier Lake waren wir auch, da waren wir etwas enttäuscht weil der Gletscher so weit weg war und auch die Eisberge kleine und spärlich. Der Campground hat uns auch sehr gut gefallen, einzigartige Location und großes Areal, so dass auch zur Hauptsaison Platz für alle ist.