Fliegen nach Neuseeland

Gepäckbestimmungen für den Flug nach Neuseeland

! Aktualisiert am 22. Januar 2021

Wer mit Kindern reist, der braucht zum Packen meistens einen Tag Extra-Urlaub. Schaut euch die Gepäckbestimmungen für den Flug nach Neuseeland schon vor dem Packen genau an, damit es beim Check-in keine bösen (und teuren!) Überraschungen gibt.

Pixabay Gepäckbestimmungen für den Flug nach Neuseeland

Gepäckbestimmungen für den Flug nach Neuseeland: kompliziert! © Pixabay

Es ist gar nicht so einfach herauszufinden, wie viele Gepäckstücke man denn nun nach Neuseeland mitnehmen darf, was sie wiegen dürfen und wie groß sie maximal sein sollten. Dann kommen noch Fragen zum Handgepäck, zum Sondergepäck für Familien – dazu gehören Kinderwagen und Autokindersitz, aber auch der Buggy oder vielleicht sogar die Wanderkraxe? Und schließlich müssen Eltern von Babys wissen, ob eine extra Wickeltasche erlaubt ist, wie sie die Milchflasche durch die Security bekommen und, und, und…

Jede Airline macht ihre eigenen Gepäckbestimmungen. Für den Flug nach Neuseeland haben wir die wichtigsten Airlines und ihre Gepäckregeln verglichen.

Gepäckbestimmungen für den Flug nach Neuseeland

Aufgabe-Gepäck: bis zur Freigrenze kostenlos

Je nach Fluggesellschaft und Buchungsklasse darf jeder Passagier bei den allermeisten Airlines nur noch ein Gepäckstück als Freigepäck aufgeben. Das sogenannte „Stückkonzept“ ersetzt damit das alte „Gewichtskonzept“.

Achtung: Freigepäck bekommen prinzipiell nur Passagiere mit eigenem Sitzplatz. Einige Airlines sind kulant und gestatten auch für Babys ein Freigepäckkontingent. Hier ist eine Übersicht der gängigsten Fluggesellschaften für einen Neuseeland-Flug:

Airline Freigepäck Economy (Interkontinentalflüge) Freigepäck für Babys ohne Sitzplatz Handgepäck
Lufthansa 1×23 kg (2×23 kg Premium Eco), jeweils max. 158 cm

Ab/nach Japan 2×23 kg!

1×23 kg 8 kg, max. 55 x 40 x 23 cm
Emirates 1×30 kg, jeweils max. 150 cm 1×23 kg, max. 55 x 38 x 20 cm 7 kg, max. 55 x 38 x 20 cm
Air New Zealand 1×23 kg (2×23 kg Premium Eco), max. 158 cm 7 kg, max. 118 cm, zusätzl. Laptoptasche, Kamera o.Ä. (2 Stück bis insg. 14 kg Premium Eco)
Cathay Pacific max. 20 kg (25 kg Premium Eco), beliebig viele Gepäckstücke 1 Handgepäckstück 7 kg, max. 23x36x56 cm, zusätzl. Laptoptasche, Kamera o.Ä.
Thai Airways max. 30 kg (20 kg im Thai Smile Tarif), beliebig viele Gepäckstücke 1×10 kg 7 kg, max. 56 x 45 x 25 cm

 

Etihad 1×23 kg (2×23 kg Economy Standard/Comfort), max. 207 cm (45x72x90) 1×23 kg, 1 Handgepäckstück à 5 kg 7 kg
Qantas 1×30 kg (40 kg Premium Eco) 3 Gegenstände (z.B. ein Kinderwagen, ein Autositz, eine Tasche), 10 kg Freigepäck 7 kg, max. 115 cm (2 Stück Premium Eco)
Malaysia Airlines 2×30 kg, max. 158 cm 10 kg Freigepäck (= Tasche plus Buggy/Autositz!), 1 Handgepäck à 5 kg/max. 115 cm 7 kg
Singapore Airlines 1×30 kg (35 kg Premium Eco), max. 158 cm 1×10 kg, bis zu 6 kg Babynahrung o.Ä. 7 kg, max. 115 cm
Korean Air 1×23 kg, max. 158 cm 1×10 kg, max. 115 cm 12 kg, max. 115 cm, auch 2 Stücke möglich, wenn insgesamt <12 kg
Air China 1×23 kg, max. 158 cm keine Gewichtsgrenze, max. 115 cm 5 kg, max. 45x40x20 cm

Weitere Gepäckstücke, die als Sperr-, Sonder- oder Sportgepäck zählen und je nach Airline kostenlos mitgeführt werden dürfen, sind etwa Golfschläger, Skier und Surfbretter oder Musikinstrumente. Für Familien gibt es noch mal extra Sperrgepäck – darüber erzählen wir weiter unten mehr. Sperrgepäck solltet ihr vorsichtshalber immer 24 Stunden vorher anmelden und nicht einfach auf Verdacht mit zum Flughafen bringen!

Handgepäck: extra Regeln

Auch hier legt die Airline ihre eigenen Regeln fest, die ihr vor der Anreise zum Flughafen in Erfahrung bringen solltet. Sowieso dürfen Handgepäckstücke nach der EU-Regelung von 2006 nur noch bis 56x45x25 cm messen und maximal 8 kg wiegen. Der Weltluftfahrtverband IATA hat Anfang 2015 eine neue Standardgröße für das Handgepäck vorgeschlagen: Nur noch 55x35x20 Zentimeter sind jetzt noch erlaubt.

Für Economy-Fluggäste ist ein (manchmal auch zwei) Stück Handgepäck pro Person erlaubt. Und auch hier gilt: in der Regel nur für Passagiere mit Sitzplatz. Wer ein Schoßbaby mitbringt, darf aber oft kulanterweise eine zusätzliche Wickeltasche mitbringen.

Nicht nur das Gepäck kann man als Familie geschickt aufteilen. Wenn auch das Handgepäck auf alle mitreisenden Personen verteilt wird, könnt ihr mehr mitnehmen. Außerdem spart ihr euch Stress im Flugzeug: Wenn ihr schon vorher die einzelnen Taschen gezielt nach Themen packt, müsst ihr während des Fluges nicht wühlen und eure Sitznachbarn durch ständiges Aufstehen und Aufklappen des Overhead Compartments nerven.

  • Jacken werden gar nicht eingepackt, sondern schnell ins Gepäckfach gestopft.
  • Eine Tasche, die direkt nach dem Einsteigen oben verstaut wird, sollte mit Wechselwäsche für alle (!) Mitreisenden (ein kotzendes Kind kotzt nämlich in der Regel auch auf seine Nachbarn…) und sonstigen Dingen für die Ankunft oder den Zwischenstopp gefüllt werden (Zahnbürsten, Deo usw.).
  • Eine oder zwei kleinere Taschen mit Büchern und Spielzeug (in der Regel sind das die Kinderrucksäcke) können während des Fluges „unten“ am Sitz bleiben und stehen für ausgiebiges Wühlen zur Verfügung. Hier am besten darauf achten, dass diese Taschen flach oder weich genug sind, um auf Aufforderung des Flugpersonals unter den Sitz des Vordermannes geschoben zu werden.
  • Wichtige Papiere und Dokumente, die ständig bei der Hand sein müssen, sowie Schnuller, eine kleine Packung Feuchttücher und Notfallbonbons am besten immer griffbereit in einer Gürtel- oder Hüfttasche stecken.

Übergepäck: teuer!

Für jede Überschreitung der zulässigen Gepäckmengen muss Übergepäck-Zuschlag bezahlt werden, der entweder pro Kilo oder pro Gepäckstück anfällt. In jedem Fall wird es sehr teuer werden, also packt immer mit einer Kofferwaage!

Mit Kindern habt ihr hier beim Fliegen einen Vorteil, denn die dürfen ja auch eigenes Gepäck bis zur Höchstgrenze mitnehmen, sofern sie einen eigenen Sitzplatz gebucht haben. Je mehr Personen zur Reisegruppe gehören, umso besser also – aus Gepäckperspektive, nicht aus finanzieller ;-)

Steht die erforderliche Personenzahl zur Verfügung, solltet ihr sie ausnutzen: lieber mehrere kleinere Taschen mitnehmen als einen riesigen Schrankkoffer. So lassen sich Gewichtsobergrenzen einhalten, der Rücken von Papa und allen Taxifahrern wird es danken, die Möglichkeiten des Verstauens sind besser und sollte ein Gepäckstück verloren gehen, dann ist eben nur ein Teil verloren.

Flüssigkeiten & Co.: Sicherheitsbestimmungen für das Fluggepäck

Wer (sehr) lange nicht geflogen ist, an dem sind eventuell die neuen Sicherheitsbestimmungen für Handgepäck vorbeigegangen. Alle anderen Menschen haben sich mit der Problematik des Flüssigkeitenverbots sicher bereits beschäftigt.

Alle Flüssigkeiten (inklusive Cremes, Deospray, Nasentropfen usw.), die unbedingt mit ins Flugzeug müssen, werden zunächst auf die Maximalgröße (das sind 100 ml) begrenzt und dann alle gemeinsam (maximal zehn Fläschchen pro Person) in eine verschließbare 1-Liter-Ziplock-Tüte ganz oben ins Handgepäck gelegt. An der Sicherheitskontrolle sollen sie ohne Aufforderung herausgenommen und extra durchgecheckt werden.

Je nach Laune des Sicherheitsbeamten dürft ihr dann alles einzeln vorzeigen und evtl. auch ausprobieren bzw. vorführen, dass es sich bei den Kindernasentropfen nicht um Sprengstoff handelt. Jeder Mitreisende darf natürlich wieder jeweils einen 1-Liter-Beutel mitführen…

Babynahrung oder Milch fürs Baby (auch abgepumpte Muttermilch!) dürfen übrigens mit ins Flugzeug, auch wenn mehr als 100 ml in der Flasche sind. Familien erfahren (aus Sicherheitsbestimmungsperspektive irrwitzigerweise) eine Schonbehandlung. Genauso wie notwendige Medikamente oder Spezialnahrung übrigens (deren Notwendigkeit solltet ihr euch vorsichtshalber vom Arzt schriftlich attestieren lassen, vor allem, wenn ihr sie spritzen müsst).

Die Trinkflaschen älterer Kinder leert ihr vor der Sicherheitskontrolle besser aus. Trinkwasser, mit denen man sie wieder auffüllen kann, gibt es auch im Transitbereich (günstig aus dem Waschraum oder auch im Flugzeug, notfalls teuer zu kaufen). Aber es lohnt sich, vorher nachzufragen: Strenggenommen gilt die Ausnahme vom Flüssigkeitenverbot für Kinder bis drei Jahre, und nicht jeder Sicherheitsbedienstete kann gut Kinder-Alter schätzen.

Sondergepäck und Sperrgepäck: für Familien kostenfrei

Eltern dürfen sperrige Gegenstände wie (klappbare) Buggys oder Autokindersitze kostenfrei als zusätzliches Gepäck oder Handgepäck mitnehmen und nicht umständlich als Sperrgut aufgeben.

Besteht auch nur annähernd die Gefahr, dass euer Kind auf dem Flughafengelände nicht selbst laufen kann oder will (weder die Zeit zum Einchecken und Boarden noch die zurückzulegenden Entfernungen zwischen den Gates und Terminals sind zu unterschätzen!), sollte der Buggy direkt mit ans Flugzeug genommen werden.

Das nennt sich dann „gate check-in“, wofür euer Buggy ein „baggage tag“ braucht – fehlt euch dieser Schnipsel, wird es haarig. Die Flugbegleiter kümmern sich um das Verstauen und geben euch den Buggy gleich beim Aussteigen an der Flugzeugtür wieder; manchmal steht er auch unten an der Gangway im Regen oder wartet einsam auf dem Gepäckband.

Auch ein Autokindersitz kann als Sperrgepäck kostenlos transportiert werden. Aber warum solltet ihr den wertvollen Sitz im Flugzeugbauch unterbringen? Nehmt ihn doch lieber mit an Bord. Ein zertifizierter (und von der Airline anerkannter) Autokindersitz ist für Kinder unter sieben Jahren die sicherste Art zu fliegen – sagen TÜV, Luftfahrtbundesamt, die amerikanische FAA, die kanadische CAA und, ach ja, die amerikanischen Kinderärzte natürlich.

Für Kleinkinder ist es auf jeden Fall sicherer als der Beckengurt oder gar der Loop Belt auf dem Schoß der Eltern. In unserem Abriss zum Thema Flugsicherheit erklären wir, warum.

Handlicher als ein sperriger und schwerer Autositz, der unter Umständen von den Flugbegleitern nicht zugelassen wird, ist übrigens ein CARES-Gurt!

Leider erlaubt jede Airline nur spezielle Autokindersitze oder diese nur auf bestimmten Sitzen oder nur für bestimmte Kinder… Einen genauen Überblick für die größten Fluggesellschaften, die Neuseeland anfliegen, haben wir in diesem Beitrag erstellt!

Einfuhrbestimmungen für Neuseeland: unbedingt beachten!

Speziell bei Flügen nach Neuseeland müsst ihr euch außerdem mit den lokalen Einfuhrbestimmungen auseinandersetzen. Das Thema Biosecurity wird in Neuseeland ganz groß geschrieben; die Leute am Zoll mögen es gar nicht, wenn man dreckige Wandersachen oder Campingausrüstung mitbringt, an denen womöglich feindselige Grassamen oder gar Killerameiseneier aus deutschen Wäldern kleben.

Wer sich Trouble sparen will, putzt Wanderschuhe und Zelte gründlich und verpackt sie in Extratüten. Diese dann in der Reisetasche möglichst weit oben hinpacken, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit wollen die vom Zoll trotzdem mal kucken…

(Frische) Lebensmittel im Gepäck sind natürlich auch schlecht. Vor der Einreise also am besten alle Äpfel, Kekse und Käsebrote aufessen, denn Essen wegwerfen macht schlechtes Wetter. Und verhört eure Kinder, ob sie nicht irgendetwas Verdächtiges im Handgepäck vergessen haben – nichts ist zeitraubender und peinlicher, als am Zoll mit verbotenen Einfuhrgütern „erwischt“ zu werden, wenn man auf dem Einreiseformular „nein“ angekreuzt hatte!

Ihr habt noch mehr Fragen zum Fliegen nach Neuseeland?

Wir wünschen euch eine gute Reise – und vorher natürlich fröhliches Packen!

Jenny

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