Dresden: Heimatreisen

Dresden Neustadt mit Kindern: Tipps für euren Stadtbummel

! Aktualisiert am 3. Dezember 2023

Die Dresdner Neustadt ist unsere Wahlheimat, wie auch die vieler anderer Familien. Das Stadtviertel nördlich der Elbe ist bunt, etwas verrückt, stellenweise arg schmuddelig und anderswo schon ziemlich gentrifiziert. Touristen kommen selten her (was wir eigentlich ganz gut finden…). Besonders mit Kindern solltet ihr sie euch nicht entgehen lassen!

Dresdner Neustadt

Street Art, Gründerzeit und Verfall: das (und noch viel mehr!) ist die Dresdner Neustadt

Dresden, die Hauptstadt von Sachsen, Elbflorenz und Barock-Vorzeigestadt, ist schon ziemlich bekannt als Reiseziel für Städtetrips. Die meisten kommen für ein Wochenende her und schauen sich die wunderschöne barocke Altstadt an. Viel schöner und ganz anders sieht es in Dresden Neustadt aus – genauer: in der Äußeren Neustadt.

Steht ihr auf schick sanierte Gründerzeit-Häuser, coole Street Art und kleine Boutiquen, verrückte Galerien und ungewöhnliche Spielplätze? Mögt ihr Straßen voller Leben, wo auch nachts immer noch eine Kneipe offen hat, wo Independent-Kinos Arthouse-Filme zeigen, kleine Bands in noch kleineren Bars spielen und niemand die Stirn runzelt, wenn Kinder mit schmutzigen Füßen und Rotznasen nach 18 Uhr noch durch die Straßen rennen?

Dresdner Neustadt

Dresdner Neustadt: ein ♥ für Kinder

Dann solltet ihr euch die Äußere Neustadt anschauen. Bei eurem Dresden-Wochenende mit Kindern ist ein Abstecher hierher Pflicht. Wir zeigen euch in diesem Beitrag die schönsten Orte in der Dresdner Neustadt und haben eine Stadtbummel-Route für Familien zum Nachlaufen ausgearbeitet.

Wo ist die Dresdner Neustadt?

„Die Neustadt“ ist strenggenommen das gesamte nördliche Elbufer gegenüber der historischen Altstadt. Sie wird auch Antonstadt genannt, nach Anton dem Gütigen, König von Sachsen. Die Dresdner Neustadt besteht aus zwei sehr verschiedenen Stadtvierteln: zunächst mal die Innere Neustadt. Diese umfasst das Gebiet vom Neustädter Markt, wo der imposante Goldene Reiter gen Norden reitet, über die verkehrsfreie Hauptstraße, die parallel verlaufende mondäne Königstraße und das prunkvolle Regierungsviertel am Königsufer.

Dresdner Neustadt

Autofrei, schön, aber recht spießig: die Hauptstraße in der Inneren Neustadt

Danach folgt die Äußere Neustadt, die ganz anders aussieht: Ab dem Albertplatz, dem größten Verkehrsknoten auf dieser Elbseite, eröffnet sich ein recht kleines Straßenkarree, das von der mehrspurigen Königsbrücker Straße, der Bautzner Straße und der schmalen Prießnitzstraße eingefasst wird.

(Eine Karte der Dresdner Neustadt kommt weiter unten!)

Am Bischofsweg und dem klitzekleinen Alaunpark im Norden endet die Äußere Neustadt strenggenommen schon wieder; oft werden auch noch das still vor sich hin verfallende Hechtviertel und das noch deutlich abgeranztere Scheunenhofviertel mitgemeint. Aber eigentlich ist an der Kreuzung, wo das Programmkino „Schauburg“ aufragt, schon Schluss. Weiter nördlich folgen die Kasernen der Albertstadt mit dem Militärhistorischen Museum und die Dresdner Heide.

Dresdner Neustadt

Königsbrücker Straße: hier ist schon wieder Schluss

Für alle, die hier leben, ist „die Neustadt“ gleichbedeutend mit der Äußeren Neustadt. Kein Neustädter, der etwas auf sich hält, würde sich beim Einkaufen auf der Hauptstraße erwischen lassen …

Wie kommt man in die Dresdner Neustadt?

Wollt ihr bei eurem Dresden-Besuch die Äußere Neustadt anschauen, haben wir einen wichtigen Hinweis:

Kommt nicht mit dem Auto.

Die engen Straßen sind pickepacke vollgeparkt mit Autos, dazwischen quetschen sich Straßenbahnen, Fahrräder, Lastenräder und DHL-Autos. Einen Parkplatz zu finden, grenzt an ein Wunder, über das sich selbst die Anwohnenden jeden Abend freuen (und die haben Anwohnerparkausweise!). Parkhäuser gibt es nur am Albertplatz (im Einkaufszentrum „Simmel“) und an der Bautzner/Rothenburger Straße (über dem „Rewe“). Stellt das Auto also irgendwo anders ab und lauft zu Fuß über die Augustusbrücke oder fahrt mit der Straßenbahn.

Reist ihr direkt von der Autobahn an, haben wir noch einen Tipp: Die beste Ausfahrt ist NICHT Dresden-Neustadt, sondern Dresden-Zentrum/Hellerau.

Am Flughafen Dresden steigt ihr einfach in die unterirdische S-Bahn S2, die euch in 13 Minuten zum Bahnhof Neustadt bringt.

Dresdner Neustadt

Auf den Straßen der Äußeren Neustadt ist nicht viel Platz

Dresdner Neustadt

Alles vollgeparkt auf der oberen Alaunstraße

Busse und Bahnen, die in die Dresdner Neustadt fahren:

  • Straßenbahnlinien 3, 6, 7, 8, 11 bis Albertplatz oder Bautzner/Rothenburger Straße, auch Bischofsweg
  • Buslinie 64 bis Stauffenbergallee
  • S-Bahnlinie S 1 bis Bischofsplatz
  • alle möglichen Züge bis Bahnhof Neustadt (5 Minuten Fußweg weiter zum Albertplatz)

Mit der Straßenbahn (oder auch zu Fuß) ist man in zehn Minuten wieder am anderen Elbufer in der Altstadt – wo es sauber, ordentlich saniert und kinderlos zugeht ;-)

Dresden Neustadt

Mit dem Zug kommt man (fast) direkt in die Neustadt

Was müsst ihr über die Äußere Neustadt wissen?

Überraschung: Dresden Neustadt ist eigentlich der ältere Teil von Dresden (mit Stadtrecht seit 1403, als „Neue Stadt bei Dresden“ wiedererrichtet nach einem Großbrand im Jahr 1685). Das betrifft nicht nur die Geschichte dieses angeblich größten zusammenhängenden Gründerzeitviertels in Europa, sondern auch (noch) den heutigen Zustand.

Dresdner Neustadt

Gründerzeit, Baby!

Erst im Jahr 1701 wurde das frisch nach Dresden eingemeindete Gebiet zur Bebauung freigegeben, vorher war hier: Wald und Sand. Dann siedelten sich viele kleine Fabriken an, darunter weltberühmte Schokoladenmanufakturen, Alaunfluss-Siedereien und eine Zahnpasta-Fabrik.

Wenn ihr aufmerksam durch die Straßen der Dresdner Neustadt lauft, seht ihr an vielen Häusern die Jahreszahlen ihrer Erbauung – die ältesten (auf der Pulsnitzer und der Louisenstraße) stammen aus dem 18. Jahrhundert.

Dresdner Neustadt

Spuren von früher sieht man überall

Den Zweiten Weltkrieg und vor allem die Bombennacht vom 13. Februar überstand die Dresdner Neustadt glimpflich, anders als der Rest der Stadt. Aber während die Altstadt mit Semperoper, Zwinger & Co. in stetig saniertem Glanz Touristen aus aller Welt anlockt, war die Dresdner Neustadt auf der gegenüberliegenden Elbseite traditionell das Stiefkind der Stadtverwaltung. Zu DDR-Zeiten wurde hier schlicht alles verfallen lassen, zugunsten schnell hochgezogener Neubaugebiete an den Stadträndern.

Die Folge: Hier gab es vor und auch noch nach der Wende viele urige, ofenbeheizte Wohnungen – mit riesig hohen Decken voller Stuck, tollen Bodenmosaiken in den Hausfluren und Außenklo auf dem Hof. Eine beliebte Wohngegend war die Äußere Neustadt bei den Dresdnern nicht; hier hausten Unikate, (Lebens-) Künstler und schlicht Wenigverdiener. Warm gebadet wurde einmal die Woche im winzigen „Nordbad“, das es noch heute gibt.

Dresdner Neustadt

Spuren der alten Neustadt an der Böhmischen Straße…

Dresdner Neustadt

… oder an der Sebnitzer Straße

In den 1980er-Jahren trafen sich hier Studenten und Punks in subversiven Kneipen wie der „Planwirtschaft“ (heute ziemlich gemäßigt) und dem „Café 100“, in den 1990ern gab es dann regelmäßig Straßenschlachten mit Neonazis, für die Dresden Neustadt seitdem eine No-Go-Area ist (hier wählt keine*r AfD!).

Und immer wieder hieß es: Party! Am liebsten jeden Tag, gern auf familiären Hinterhof- und wilden Straßenfesten. Anfang der 1990er-Jahre mündeten diese in die Gründung der „Bunten Republik Neustadt“ – einem Stadtteilfest, das heute leider nur noch wenig von seiner ursprünglichen Stimmung trägt und eher ein buntes Volksfest mit viel Zuckerwatte und Alkohol geworden ist.

Dresden Neustadt

Bunte Republik Neustadt: nicht mehr ganz so cool wie früher…

Dresden Neustadt

… aber schon noch sehr witzig

Trotzdem: Dieses Wochenende im Juni ist jedes Mal ein echtes Highlight für uns. Zwischen den Bierwagen und der Bumm-Bumm-Musik finden wir eben auch immer superleckeres Streetfood, tolle Livemusik, verrückte Performances und die originellen Waffelverkaufs-, Dosenwurf- und Straßenmusikstände, die wir uns peu à peu bei stundenlangen Bummeleien durch die Straßen anschauen.

Dass man sowohl mit kleinen Kindern als auch mit den Kumpels oder Freundinnen eine tolle BRN erleben kann, ist wohl das Geheimnis dieses Straßenfests. Und es sind die Einwohner*innen, die mit ihren Ideen jede BRN zu einem anderen Event machen.

Dresden Neustadt BRN

Die BRN taucht die Dresdner Neustadt jedes Jahr in den Zauber einer anderen Welt…

Dresden Neustadt BRN

Dresden Neustadt BRN

Selbstgemachte-Limo-Stände: ein BRN-Klassiker, genau wie der Bier-Fensterverkauf

Dresden Neustadt

Kleinkünstler*innen, wie sie im Buch stehen

Dresden Neustadt BRN

Bei der BRN dürfen und sollen alle mitmachen

Nicht nur die BRN hat sich in den letzten Jahren rasant verändert – eine krasse Gentrifizierungswelle hat die Dresdner Neustadt überschwappt, sie in jeden Reiseführer gespült und Investoren angeschwemmt. Alte Stuckdecken waren plötzlich cool, die Außenklos sind fast komplett verschwunden, und wer als Kreative*r etwas auf sich hält, der wohnt natürlich in der Äußeren Neustadt.

Heute sieht es hier zum Teil echt schick aus; andererseits wimmelt es auch von Touristen, SUVs und schick ausgebauten Lofts. Für brotlose Künstler*innen, Geringverdiener*innen und Familien mit Durchschnittseinkommen und zwei oder mehr Kindern ist kaum noch Platz (für Parkplätze übrigens auch nicht!).

Das ist besonders deshalb so schade, weil die Dresdner Neustadt Deutschlands Stadtviertel mit der höchsten Geburtenrate ist! Immer mehr Familien müssen aber in den sauren Apfel beißen und die Äußere Neustadt verlassen, weil sie keine Wohnung finden.

Weltwunderer DD Neustadt

Beste Reisezeit für Dresden Neustadt

Kein Scherz: Es gibt gute und schlechte Zeiten, um die Äußere Neustadt mit Kindern zu besuchen. Das sind aber weniger die Jahreszeiten – zu sehen gibt es immer was, und sogar bei Regen könnt ihr in der Dresdner Neustadt deutlich netter in kinderfreundlichen Cafés und Restaurants rumhängen als im Rest der Stadt.

  • Unter der Woche ist die Äußere Neustadt bis zum Nachmittag geradezu gespenstisch leer – dann habt ihr Platz und Ruhe zum Bummeln, aber ihr seht nicht so viel vom typischen Neustadt-Leben. Die meisten Läden und Cafés öffnen auch erst ab 10 oder 11 Uhr.
  • Nachmittags und abends ist hier immer viel los – für manchen zu viel. Vor allem wenn ihr hier übernachtet, kann es auch spätnachts noch ziemlich laut sein. Fragt also lieber vorher nach, ob euer Fenster auf die Straße zeigt.
  • An Wochenenden ist die Dresdner Neustadt ab etwa 10 Uhr voll mit glücklichen Menschen, die frühstücken, bummeln und das Leben genießen – und zwar open end.
  • Schaut auf den Kalender: Das letzte Juni-Wochenende ist normalerweise der Termin für die Bunte Republik Neustadt, eines der größten Straßenfeste von Dresden. Dann wird es sehr voll, sehr bunt und sehr laut, bis in den frühen Morgen. Während halb Sachsen dann hierherkommt, fahren viele Anwohnende lieber weg. Heißt für euch, dass ihr vielleicht eine coole Airbnb-Wohnung mittendrin ergattert, oder dass ihr überhaupt keine Unterkunft mehr bekommt. Auch Parkplätze im weiteren Umkreis der Neustadt werden dann sehr rar.
  • In der Weihnachtszeit ist die Neustadt mit Kindern unbedingt einen Besuch wert: Auch hier gibt es dann einen niedlichen Weihnachtsmarkt in der Kunsthofpassage, wunderschöne Straßenbeleuchtung und die schönsten Weihnachtsgeschenke in zahlreichen kleinen Boutiquen und Lädchen. Und mit viel Glück kann im Alaunpark gerodelt werden!
Dresden Neustadt

Dresden Neustadt mit Kindern: fetzt!

Dresden Neustadt mit Kindern: Was gibt es zu sehen?

Mit ihren vielen Spielplätzen, Schnickschnack-Läden, Eisdielen, Flohmärkten und Straßencafés ist die Äußere Neustadt immer noch der Stadtteil der Wahl für uns (und wir sind heilfroh über unser Hinterhaus im angrenzenden Hechtviertel, dessen Miete wir gerade noch bezahlen können…).

In der Dresdner Neustadt ist es einfach schön! Hier kann man herrlich frühstücken – draußen und drinnen -, Eis essen, spielen und toben, auf der Straße laufen, kleine Überraschungen entdecken, im Park auf der Wiese liegen und shoppen. Auf den Straßen ist immer etwas los, man sieht interessante und sympathische Menschen, keiner meckert über Kinder oder Graffiti und an jeder Ecke entdeckt man Straßenkunst und Kreatives.

Unsere liebsten Ecken in der Dresdner Neustadt stellen wir euch ein wenig genauer vor – und verbinden sie nachher zu einem schönen Stadtbummel, den ihr in euer Wochenende mit Kindern in Dresden einbauen könnt.

Dresdner Neustadt

Der Kunst-Automat an der Sebnitzer Straße

Albertplatz: Das Tor zum Kästner-Kiez

Der Albertplatz ist quasi der Eingang zur Dresdner Neustadt. Wenn ihr mit der Straßenbahn herkommt, dann steigt ihr wahrscheinlich hier aus. An diesem Verkehrsknotenpunkt, der von oben wie ein riesiger Kreis aussieht und von den zwei riesigen Springbrunnen „Stürmische Wogen“ und „Stille Wasser“ beregnet wird, treffen sich mehrere Hauptverkehrsstraßen und es ist immer was los.

Dresdner Neustadt

Albertplatz: das Tor zur Dresdner Neustadt

Der Schriftsteller Erich Kästner saß hier als kleiner Junge gern auf der Mauer der Villa Augustin seines Onkels und beobachtete den Verkehr – das tut er noch heute, direkt vor dem Erich-Kästner-Museum (das wir allerdings nur echten Fans empfehlen würden). Auf Kästners Spuren trifft man allerorten im „Kästner-Kiez“: Im Wohnhaus auf der Königsbrücker Straße 66 ist er geboren, in der Bäckerei „Rissmann“ kaufte er seine Eierschecke…

Dresdner Neustadt

Da sitzt der kleine Erich auf der Mauer

Früher sah es am Albertplatz wahrscheinlich ganz anders aus, so ohne Autos. Heute würde der kleine Erich nicht auf der Mauer sitzen bleiben, sondern am Beginn der Hauptstraße die „Kinderwaschanlage“ benutzen: einen in den Boden eingelassenen Springbrunnen, der im Sommer zum Ersatz-Freibad für hunderte Neustadt-Kinder dient. (Die Stadt warnt pflichtschuldig vor der Qualität des Wassers.)

Dresdner Neustadt

Der Artesische Brunnen am Albertplatz

Besser ist die Wasserqualität im Artesischen Brunnen, der von Alteingesessenen wirklich als Quelle genutzt wird (dabei ist das Wasser  offiziell kein Trinkwasser!). Artesisch heißt er, weil sein Wasser immer 18° C warm ist, sodass dieser Brunnen als einziger in Dresden auch im Winter sprudelt.

Nun aber los – die Ampelmädchen weisen den Weg hinein in die Äußere Neustadt. Lauft am besten die Alaunstraße hinein, da traut sich zwischen die Fußgänger*innen und Fahrräder kaum ein Auto – beste Flanier-Atmosphäre. Außerdem kommt ihr dort gleich an der superleckeren Eisdiele „Café Venezia“ vorbei. Und an vietnamesischen, japanischen, italienischen, türkischen, spanischen Imbissen und Restaurants…

Dresdner Neustadt

Finden Kinder super: am Albertplatz gibt es Ampelmädchen!

Kunsthofpassagen

Wenn die Neustadt eine richtige Sehenswürdigkeit hat, dann sind es diese kunstvoll gestalteten Hinterhöfe. Für das Viertel sind durchgehende Höfe typisch, die aber im Zuge der Sanierungen immer mehr eingemauert und verbaut wurden. Damit die Durchgangshöfe nicht ganz verschwinden, hat ein Künstlerkollektiv schon in den 1990er-Jahren dieses Netzwerk aus mehreren Hofdurchgängen zur Kunsthofpassage gestaltet.

Heute sind der Hof der Tiere, der Hof der Fabelwesen oder der Hof der Elemente mit seiner Wasserspiel-Fassade die beliebtesten Fotomotive aus der Neustadt. Das Wasserspiel besucht ihr am besten bei Regenwetter, den Hof der Tiere könnt ihr bei schönem Wetter vom Freisitz des Eiscafés „Tiki“ bewundern.

Die Kunsthofpassage hat zwei Eingänge: einmal von der Alaunstraße 70 (neben der Schokoladenbar) und zweimal an der Görlitzer Straße 25 (neben der Eisbar „Tiki“ und der „Hopfenkult Bierothek“. Die Tore sind immer offen, aber am nettesten bummelt es sich während der Ladenöffnungszeiten.

Dresden Neustadt

Hereinspaziert in die Kunsthof-Passagen

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Reiseführer-reif: der Hof der Elemente

Dresden Neustadt mit Kindern Kunsthofpassage

Der berühmte „Hof der Tiere“ in der Kunsthofpassage

Abenteuerspielplatz Panama

Mitten im Gewirr der engen Straßen und hoch aufragenden Häuserwände öffnet sich eine Oase für Kinder: der Abenteuerspielplatz Panama, versteckt im riesigen Hinterhof-Areal zwischen Görlitzer Straße und Kamenzer Straße. Ein Besuch hier ist Pflicht, auch wenn das vielleicht bedeutet, dass ihr auf eure Kinder eine Weile verzichten müsst, während sie Pferde striegeln, Ziegen füttern oder Hühner jagen. Auch wer es nicht so mit Tieren hat, der hat es bestimmt mit Piratenschiffen, Stelzenhäusern und unterirdischen Gängen, oder?

Je nach Wochentag und Tageszeit dürfen Eltern hier sowieso nicht rein, ätsch. Geheimtipp: Rechts vom Eingangstor zum Panama führt ein schmaler Fußweg hinüber auf die Louisenstraße, wo ein weiterer schöner Spielplatz wartet und gleich gegenüber das „Mutzelhaus“ auf Familien mit kleinen Kindern.

Spielplätze in Dresden

Spielen mit Schafen – im Panama in der Neustadt

Martin-Luther-Kirche

Was Kinder an einer Kirche interessant finden sollten? Zwei Dinge: Erstens nisten oben im 81 Meter hohen Turm hübsche Turmfalken, die ihr mit etwas Glück beobachten könnt – entweder durch das Falkenfernrohr von unten oder beim Turmaufstieg. Der ist zwar nur freitagabends möglich, aber äußerst cool, weil nichts für Höhenängstliche.

Und zweitens liegt vor der Martin-Luther-Kirche auf dem kleinen Vorplatz eine riesige Granitkugel, die bestimmt eine Tonne wiegt – aber weil sie auf einem Wasserbett schwebt, können selbst kleine Kinder sie anschubsen und drehen. Das ist immer ein großer Spaß und sorgt zuverlässig für nasse Klamotten (ich hab euch gewarnt).

Dresdner Neustadt

Kindertreff am Martin-Luther-Platz: die Granitkugel

Dresden Neustadt

Das Falken-Guckrohr am Martin-Luther-Platz

Gleich um die Ecke liegt übrigens „Hellers Kuchenglocke„, wo ihr leckerste Backwaren und gutes Frühstück bekommt.

Pfunds Molkerei

Naja – als Veganer interessiert uns ein Milchladen nicht so sehr, und auch ansonsten halte ich den „schönsten Milchladen der Welt“ für ziemlichen Touristennepp. Aber wenn ihr altmodische Milchläden und schön bemalte Wandfliesen mögt, dann schaut gern vorbei an der Bautzner Straße – Pfund’s Molkerei ist nicht zu verfehlen, weil hier sehr oft Reisebusse für einen Zwischenstopp parken.

Fotografieren ist übrigens verboten, wie ihr auf vielen großen Hinweisschildern seht.

Alaunpark

Welches Kind freut sich nicht, wenn der Stadtbummel endlich an einem Park endet? Der Alaunpark ist zwar nicht viel mehr als eine große Wiese mit ein paar bunt besprühten Bäumen, die sich tapfer am Leben halten. Daneben gibt es hier aber Neustadt satt: Auf zwei (!) Spielplätzen toben die Kids, auf der großen Wiese wird Fußball und Tischtennis gespielt, (laut) Musik gehört und auf der Slackline balanciert; am östlichen Ende des Parks gibt es eine Boule-Fläche.

An schönen Nachmittagen gleicht der Alaunpark einem bunten Teppich aus Menschen, unter der Woche kann man auf dem kleinen Vorplatz Gemüse und Essen auf die Hand kaufen, und gleich gegenüber gibt es im „Café Komisch“ das beste Softeis (und noch besseres veganes Eis!).

Dresdner Neustadt

Der Alaunpark: die grüne Lunge der Dresdner Neustadt (auch wenn es diese bunte Baum wohl nicht mehr lange macht…)

Spielplätze in der Neustadt

Stadtbummel mit Kindern heißt ja immer Kompromisse – in Form von Eis oder Spielplatz-Zwischenstopps. In der Neustadt seid ihr da gut aufgestellt. Neben dem „Panama“ gibt es in der Äußeren Neustadt, die ja gar nicht allzu groß ist, noch eine Menge weiterer Spielplätze, wo ihr euren Bummel unterbrechen könnt:

  • Spielplatz des Kinderladen Känguruh e.V. an der Böhmischen Straße (mit Zaun und Tor, Wasserpumpe, Netzschaukel und Kletterhäusern, Toilettenbenutzung im Kinderladen möglich)
  • Wasserspielplatz an der Sebnitzer Straße (mit Zaun und Tor, Wasserpumpe und viel Sand)
  • Doppelspielplatz im Alaunpark (einmal für kleine Kinder mit kleinen Rutschen, Schaukeln und Klettergeräten, einmal für Große mit riesiger Kletterspinne und Hüpfband – beide nicht eingezäunt)
  • Spielplatz „Louisengrün“ (zur Straße hin eingezäunt, mit Klettergeräten und Freisitz des Café Blumenau gleich daneben)
  • Förstereistraße (mit Zaun und Tor, Drehturm, Netzschaukel und Klettergerät)
  • Doppelspielplatz auf der Talstraße (mit Zaun und Tor; einmal für kleinere, einmal für größere Kinder mit Klettergeräten und Rutsche)
Dresdner Neustadt

Idyllisch: der Spielplatz an der Talstraße

Dresdner Neustadt

Für Kletterkünstler: der Spielplatz an der Böhmischen Straße

-> Hier sind alle unsere Spielplatz-Favoriten in Dresden (vielleicht macht ihr noch einen Abstecher dorthin?)

Restaurant-Tipps für Familien

Die Neustadt ist deutschlandweit berühmt für ihre Kneipen- und Restaurantdichte. Irgendetwas zu essen findet ihr hier auf jeden Fall, mindestens eine Versorgungsstelle ist immer in Sichtweite. Nur fürs Frühstück müssen Frühaufsteher-Familien etwas Geduld haben, die meisten Kneipen öffnen erst gegen 10 Uhr. Dafür ist es abends kein Problem, irgendwo aufzuschlagen und satt zu werden – ob gutbürgerlich, japanisch oder indisch, mexikanisch oder vegan.

Anamit Dresden

Hereinspaziert zum vietnamesischen Streetfood!

Das hier sind unsere Lieblings-Restaurants und Kneipen, die wir als Familie gern besuchen:

  • CoDo: modern vietnamesisch, mit gutem Sushi (gleich zweimal: einmal am Albertplatz, einmal an der Königsbrücker/Ecke Bischofsweg)
  • Anamit: modern vietnamesisch, mit Bodensitz-Bereich (an der Alaunstraße/Ecke Louisenstraße)
  • Scheunecafé: indisch, mit großem Freisitz (Alaunstraße, am Scheunevorplatz)
  • Steffenhagen: gutbürgerliche vegane Küche (Kamenzer Straße/Ecke Schönfelder Straße)
  • Mutzelhaus: für Eltern mit kleinen Kindern, Frühstück und Burger (Louisenstraße)
  • Katys Garage: Biergarten mit Biergarten-Essen und Buddelkasten (gegenüber vom Anamit, Alaunstraße)
  • Raskolnikoff: Restaurant mit wunderschönem Innenhof, modernes Essen mit russischem Twist (Böhmische Straße)
  • Hellers Kuchenglocke: Bio-Bäckerei und Konditorei mit Frühstück (Pulsnitzer Straße/Martin-Luther-Platz)
  • Tiki im Kunsthof: Eiscafé mit tollen Eisbechern und Snacks (Kunsthofpassage, Görlitzer Straße)
  • Café Komisch: Eiscafé mit Familienbereich, geiles Softeis und selbst produziertes veganes Eis (am Alaunpark, Eingang Alaunstraße)
Cafe Komisch Dresden

Gemütlich auf der Schaukel schmeckt das Softeis am besten

Was wir so toll finden an diesem Viertel: In der Neustadt gibt es kein Entweder-Oder, kein Familien-gegen-Partyvolk. Hier tanzen alle gemeinsam auf der BRN, spielen im Alaunpark Fußball und kaufen auf dem Samstagsmarkt am Alaunplatz ihr Frühstück (die einen halt etwas später …).

Und es soll auch Eltern kleiner Kinder geben, die nochmal in die Kneipe oder ans „Assi-Eck“ an der Görlitzer/Ecke Louisenstraße gehen, wenn die Kids eingeschlafen sind… ;-)

Dresden Neustadt mit Kindern

Neumann’s Eis ist Kult!

Neustadt-Bummel: die perfekte Route für Familien

Wo soll man denn nun langlaufen, wenn man durch die Neustadt bummeln will? Wir haben für euch die perfekte Route ausklamüsert, auf der ihr die schönsten Straßen, Street-Art-Kunstwerke und kleinen Attraktionen sehen könnt, an diversen Cafés und Restaurants vorbeikommt und natürlich auch fast alle Spielplätze in der Neustadt streift.

Dresdner Neustadt

Neustadt-Bummel auf der Böhmischen Straße: los geht’s!

Das ist eure Stadtbummel-Route durch die Äußere Neustadt:

Vom Albertplatz lauft ihr die Alaunstraße hinauf, bis ihr rechts in die Kunsthofpassagen einbiegt. Dort geht es hindurch (egal, welchen Hof ihr nehmt) und auf der anderen Seite wieder hinaus. Die Görlitzer Straße überquert ihr schräg und gelangt so links neben der 4. Grundschule zum Abenteuerspielplatz Panama.

Dresdner Neustadt

Vom Albertplatz geht es über die Alaunstraße…

Dresdner Neustadt

… vorbei am Kulturzentrum Scheune e.V. …

Dresdner Neustadt

… und einen der schönsten Biergärten der Neustadt …

Dresdner Neustadt

… namens „Kathys Garage“

Über den geheimen Fußweg erreicht ihr die Louisenstraße. Auch dort geht es wieder schräg über die Straße und durch die Toreinfahrt hinein zum Nordbad. An diesem kleinsten Schwimmbad von Dresden (oder ganz Deutschland?) lauft ihr durch einen weiteren Hinterhof, bis ihr auf die autofreie Böhmische Straße kommt. (Google Maps kennt den Geheimweg nicht und will euch außenherum führen, höhö.)

Hier geht es nach links in Richtung Martin-Luther-Platz, vorbei am Spielplatz des Känguru e.V. Den Martin-Luther-Platz überquert ihr der Länge nach und biegt dann wieder links ab. Auf der Pulsnitzer Straße geht ihr am versteckten Alten Jüdischen Friedhof vorbei (der leider fast immer abgeschlossen ist) und kommt schnell wieder auf die Louisenstraße.

Dresdner Neustadt

Der Kult-Gemüseladen von Bui auf der Louisenstraße

Über die stille Talstraße lauft ihr zur Schönfelder Straße, biegt dort wieder links ab und kommt auf die Kamenzer Straße. Dort geht es ein Stück nach rechts die Straße hinauf bis zur Sebnitzer Straße, wo ihr neben dem Grüntal-Laden den winzigen Elektro-Könner entdecken könnt, wenn ihr euch weit genug bückt – Geheimtipp!

Dresdner Neustadt

Speziell für Kinderaugen!

Dresden Neustadt

Elektro-Könner: hat leider nie geöffnet

Ein Abstecher bergab zur Prießnitzstraße zeigt euch eine ganz andere, sehr ruhige und idyllische Seite der Äußeren Neustadt. Hier unten fließt die eiskalte Prießnitz aus der Dresdner Heide heraus bis in die Elbe. Ihr geht ein Stück bachaufwärts und dann den Bischofsweg wieder nach links hinauf (achtet auf die witzigen Graffitis an der Straßenecke!).

Dresdner Heide

Kaum zu glauben, dass das nur ein paar hundert Meter vom Alaunpark sind!

Dresden Neustadt

Das sind natürlich bei weitem nicht die einzigen Street-Art-Kunstwerke in der Neustadt!

Der Bischofsweg bringt euch direkt zum Alaunpark, wo ihr euch verlustieren könnt. Die Runde endet am Programmkino Schauburg an der Kreuzung mit der Königsbrücker Straße, wo viele Straßenbahnen und die S-Bahn warten (dieser letzte Punkt hat leider die Kapazität der Routenplanung von Google Maps gesprengt).

Das sind insgesamt etwa 3,5 km, auch für kleinere Kids ist das mit den vielen Zwischenstopps gut an einem Nachmittag zu schaffen. An der Schauburg habt ihr mit den Straßenbahnlinien 7, 8 und 13 sowie (5 Minuten weiter am Bischofsplatz) die S-Bahnlinie S1 alles an der Hand, um weiterzukommen.

Dresdner Neustadt

An der Schauburg ist Schluss!

Neustadt-Bonus: Elbufer und Dresdner Heide

Die Elbe mit ihren wunderschönen weiten Ufern grenzt direkt an die Neustadt, auf der nördlichen Seite führt der Prießnitzgrund in die verwunschene Dresdner Heide.

Damit genießen die Neustädter ungewöhnlich viel Natur, obwohl in der Neustadt selbst gar nicht so viel Grün zu sehen ist. An einem heißen Sommertag ist ein Ausflug in den herrlich kühlen Prießnitzgrund oder ans Elbufer zum Planschen durchaus empfehlenswert; und die Heide oder die Hellerberge im Norden laden zu jeder Jahreszeit zum Wandern, Radeln oder Geocachen ein.

-> unsere Vorschläge für kindertaugliche Radtouren auf dem Elberadweg
-> 3 Wanderungen für Familien in der Dresdner Heide

Dresden Neustadt mit Kindern

Neustadt-Straßen nur für Fußgänger und Radfahrer: schön wär’s!

Reiseführer für die Dresdner Neustadt

Einen eigenen Reiseführer braucht ihr für das Stadtviertel nicht; die meisten Dresden-Reiseführer widmen der Neustadt allerdings nur einen kurzen Absatz. Wenn ihr mehr über die Neustadt wissen wollt, empfehle ich ganz uneigennützig am besten meine beiden eigenen Dresden-Reiseführer: In „111 Orte für Kinder in Dresden* sind recht viele Tipps aus der Neustadt enthalten, und auch in Heimatmomente: 55 Mikroabenteuer in und um Dresden* lernt ihr so einiges über dieses Stadtviertel.

Dresden Neustadt mit Kindern: Tipps für euren Stadtbummel 4

Daneben können wir euch die Neustadt-Schnitzeljagd von „Stadtspiel (Ver-)Führung“ empfehlen, die speziell für Familien entwickelt wurde und viele Spielplätze berührt – getestet von Lena und ihrer Familie (die die Neustadt mit einem „würzigen Käse“ vergleicht…).

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Dresdner Neustadt

Ein bunter Mix: das ist die Dresdner Neustadt

Jenny

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