Japan

Tokio, Baby! Unsere Highlights aus Japans Hauptstadt

Tokio ist laut, voll mit Menschen, schnell, fremdartig, krass – ja, das stimmt alles. Aber es ist auch faszinierend, bunt, sauber, vielfältig, offen, sicher, freundlich und voller kleiner, feiner Überraschungen. Warum wir uns sofort in Tokio verliebt haben, zeigen wir in unserer Foto-Show.

Weltwunderer Tokio Baby

Bei einer so großen Stadt wie Tokio verliert man leicht den Überblick. Allein der Stadtplan der Innenbezirke ist so groß, dass man zwei Weltwunderkinder damit zudecken kann, statt eines Stadtzentrums gibt es gleich fünf oder mehr, auf und unter der Erde verkehren mindestens drei verschiedene Bahnsysteme und wer Auto fährt, muss ebenfalls dreidimensional denken können (ein Highway ist hier tatsächlich eine Hochstraße).

Wir haben uns daher erst einmal eine Übersicht verschafft. Das geht am besten, fast ohne Wartezeit, ohne Menschenmassen und völlig kostenlos auf den Zwillingstürmen (jaha) der Stadtverwaltung in Shinjuku, dem Metropolitan Government Building.

Weltwunderer Tokio Baby

Die Stadtverwaltung von Tokio residiert in einem architektonischen Glanzstück

Und was entdeckten wir beim Blick aus luftiger Höhe? Zunächst einmal: gar nicht so viele Hochhäuser, wie wir erwartet hatten. Tokio ist vor allem deshalb so groß, weil hier so viele niedrige Häuser nebeneinander stehen, am liebsten noch mit Vorgarten. Auch grüne Flecken sind gar nicht so selten im Häusermeer. In einem davon erspähten wir von oben einen blauen Fleck: Wasser! Das im Shinjuku Central Park entdeckte öffentliche Planschbecken war unsere erste Lektion in japanischer Kultur.

Weltwunderer Tokio Baby

Das fröhliche Treiben wurde nämlich jede Stunde von einem Pfiff des sehr wachsamen, etwa 80 Jahre alten Bademeisters unterbrochen. Daraufhin verließen alle (!) Kinder das Wasser und ruhten sich für zehn Minuten aus, bevor es weiterging mit dem Planschen. Und auch wenn es „nur“ ein flaches Becken mit pi-warmem Wasser war: Sämtliche Badegäste erschienen zünftig ausgerüstet, gern auch mit Schwimmhilfe (unsere fehlende Schwimmwindel war allerdings kein Problem!).

Weltwunderer Tokio Baby

Wo wir gerade von Kulturschock reden: Auch im Sensoji-Schrein im Stadtteil Asakusa ging es sehr fremdartig zu. Was für die tausenden japanischen Besucher zum ganz normalen Sonntags-Ritual gehört, ist für uns exotisch – und andersrum: Unser Weltwunderbay wurde mehr bestaunt und fotografiert als der Tempel!

Weltwunderer Tokio Baby

Holzdosen schütteln und Stäbchen ziehen, Zettel aus Schubladen nehmen und dann an Eisenstangen knoten – keine Ahnung, was wir hier eigentlich gemacht haben, aber die Devise heißt ja „Do what the locals do“.

Weltwunderer Tokio Baby

„Izakaya“ heißen die urigen kleinen Lokale, die sich hinter einem kurzen Vorhang verbergen und in denen man das Essen oft an einem Automaten am Eingang bestellt (zum Glück sind die Tasten meist bebildert). Beim Kochen kann man dann live zuschauen. Keine Ahnung, was wir hier so gegessen haben, aber es war immer lecker!

Weltwunderer Tokio Baby

Anders als erwartet besteht die japanische Küche nicht nur aus Reis und Algen, sondern zum Großteil aus Nudelsuppen – von Ramen über Udon bis Soba. Dann gibt es noch sehr kinderfreundliche Tempura, Yakitori-Spieße, leckerstes fettes Rindfleisch und sicherlich bestimmt noch viel mehr Spezialitäten, von denen wir keine Ahnung haben. Alles nicht teuer, nicht scharf und vor allem nicht dick machend! ;-)

Weltwunderer Tokio Baby

Trotzdem muss man sich nach einem ordentlichen Mittagessen erst mal ein wenig ausruhen. Eine super Gelegenheit dafür bieten die Flusstaxis – nicht vergleichbar mit den tuckernden, Rauch spotzenden Express-Fähren in Bangkok, eher so wie die Ausflugsboote in europäischen Städten. Ganz gemütlich kann man hier die Strecke auf dem Shinagawa River zwischen Asakusa im Norden und Odaiba im Süden bewältigen, dabei ein wenig chillen und erneut staunen, wie unheimlich groß Tokio ist.

Weltwunderer Tokio Baby

Entsprechend viele Menschen sind hier unterwegs. An der berühmten Shibuya Crossing, wo fünf Zebrastreifen über eine Kreuzung führen, wird das sehr eindrucksvoll deutlich. Das Gedränge zur abendlichen Rush-Hour täuscht aber: Nur wenige Querstraßen weiter herrscht schon wieder ziemliche Ruhe.

Weltwunderer Tokio Baby

Sieht das nicht gemütlich aus? Betritt man einen der Läden, wird es schon wieder spannend: Hier kann man jedes erdenkliche Automaten- und Computerspiel probieren oder sein gesamtes Kleingeld auf den Kopf hauen, um Spielzeuge mit Greifarmen zu fischen. Das scheint für junge Erwachsene eine vollkommen normale Beschäftigung zu sein…

Weltwunderer Tokio Baby

Genauso normal, wie es viele Japaner offenbar finden, sich in traditionelle Gewänder zu hüllen und so durch die Gegend zu laufen. Einfach mal so, meistens zusammen mit einer Freundin oder dem Freund. Dass die eigene Tradition so selbstverständlich in den hypermodernen Alltag integriert ist, scheint uns eines der bezauberndsten Elemente an der japanischen Kultur.

Weltwunderer Tokio Baby

So kann man auch unverhofft beim Aussteigen aus der Metro auf ein Tanzfestival stoßen, bei dem Hinz und Kunz einfach mitmachen, ob nun „verkleidet“ oder nicht. Hier war nichts von den zurückhaltenden, verklemmten Japanern in Businesskleidung zu sehen, es wurde gelacht, getanzt, geschwitzt :-)

 

Weltwunderer Tokio

 

Für den besseren Überblick haben wir hier noch eine Karte des Stadtzentrums für euch. Markiert sind die Punkte, von denen wir auf unseren Fotos berichten. Ihr seht: Wir haben uns nicht wirklich weit von unserem Apartment in Ebisu (der große Pfeil) wegbewegt.

In nur knapp drei Tagen, mit drei lauffaulen Kindern und bei fast 40° C konnten wir von Tokio natürlich lange nicht so viel sehen, wie wir gern gewollt hätten. Aber schon der kleine Einblick, den wir erhascht haben, hat uns überzeugt: Wir kommen ganz bestimmt wieder, gern auch für länger!

Weltwunderer Tokio Map

Jenny

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