! Aktualisiert am 22. August 2022
David und seine Frau Eva schreiben auf ihrem Blog unterwegs-bleiben.de über das Reisen mit Kind. Ihr bisher größtes Abenteuer: eine Reise durch Singapur, Thailand, Australien und Neuseeland, auf der Suche nach dem Ende der Welt. Und genau dort feierten sie dann auch Weihnachten – anders als gewohnt, aber schön.
Weihnachten in Neuseeland mit Baby
Weihnachten ist für uns mehr als nur ein Fest. Mehr als nur eine bestimmte Zeit im Jahr. Weihnachten, das ist für uns ein Gefühl. Ein Gefühl, das uns auf das Wesentliche besinnen lässt. Wo wir Weihnachten erleben, ist uns nicht wichtig – solange sich dieses Gefühl einstellt.
So führte uns unsere Reise zum Ende der Welt in der letzten Weihnachtszeit nach Neuseeland. Wir tourten im Oktober und November noch durch Australien, später dann über die Nordinsel und setzten im Dezember zur Südinsel über.
Weltreise mit Weihnachts-Stopp in Neuseeland
Unser Campervan wurde mit kleinen Utensilien in weihnachtliche Stimmung gebracht. Außerdem änderte sich die musikalische Ausrichtung unserer Spotify-Playlist ein wenig. Weihnachtliche Klassiker, aber auch hawaiianische Weihnachtsmusik (auch dort waren wir schon einmal über Weihnachten) schlichen sich ein.
Darüber hinaus sorgten die Neuseeländer für das erste Aufkeimen unserer Weihnachtsstimmung. Auch wenn Weihnachten in Neuseeland mitten im Sommer liegt, ist es auch dort ein wichtiges Fest. Und es geht einher mit einem anderen Highlight für die neuseeländische Jugend: den Sommerferien.
Die Neuseeländer nutzen diese Sommerferien – auch direkt an Weihnachten – selbst, um ihre wunderbare Natur zu genießen.
Kurz vor Weihnachten erreichten wir Queenstown und Wanaka. Dort beschenkten wir uns selbst und buchten eine Helikopter-Tour über den Mount Aspiring Nationalpark. Wir überflogen den am Tag zuvor noch erwanderten Rob Roy Glacier und bestaunten die neuseeländische Berg- und Gletscherlandschaft. Paul konnte bei den Landungen sogar zum ersten Mal in seinem jungen Leben im Schnee spielen. Ein Geschenk, das wir nie vergessen werden.
Wir entschlossen uns dann jedoch, den Trubel an den Feiertagen etwas zu umgehen und richteten uns im kleinen, benachbarten Arrowtown ein. Die kleine Stadt hat eine niedliche, historische Altstadt und bietet sich als Ausgangspunkt für Ausflüge nach Queenstown an.
Und plötzlich war er da: der 24. Dezember 2015. Weihnachten!
Weihnachten? In Deutschland ja. Doch am anderen Ende der Welt? Nein.
Wie in vielen, vielen anderen Ländern der Erde hat der 24. Dezember weniger Relevanz im Weihnachts-Trubel. Der eigentliche Weihnachtstag ist der 25. Dezember und die Geschenke werden an diesem Morgen in Empfang genommen.
Da waren wir nun. In Arrowtown am 24. Dezember mit einer anderen zeitlichen Auffassung von Weihnachten (wie schon vor ein paar Jahren auf Hawaii).
Wir entschlossen uns, das Beste aus beiden Welten zu verbinden. Für diesen Plan suchten wir einen Ort für unsere Bescherung und einen Weihnachtsbaum für unseren kleinen Mann. Wir fanden “unseren” Weihnachtsbaum kurzerhand an einem hübschen Platz in Arrowtown und beschenkten Paul auf einer Wiese vor dem Baum.
Im Anschluss ging es in die Kirche. Eigentlich war es ein Weihnachtsgottesdienst zur Heiligen Nacht am Vortag von Weihnachten, für uns jedoch genau passend. In der kleinen Holzkirche – die passenderweise “St. Pauls Cathedral” hieß – erlebten wir einen wirklich schönen neuseeländischen Gottesdienst. Der Pfarrer freute sich sehr über internationale Gäste und begrüßte uns persönlich.
Paul gefiel es so gut, dass er die meiste Zeit laut lachte und andere Personen damit ansteckte. Er erlangte eine gewisse Bekanntheit an diesem Abend in dieser Kirche und wurde von vielen – vorher fremden – Menschen herzlich zur guten Nacht verabschiedet.
Den nächsten – eigentlichen – Weihnachtstag verbrachten wir sehr ruhig und genossen das angenehme neuseeländische Weihnachtswetter. An Schnee war definitiv nicht zu denken. Und so kam es, dass Paul an diesem Tag sogar die Utensilienkiste unseres Campervans als Pool benutzte.
Zum weihnachtlichen Mittagessen machten wir einen Abstecher nach Queenstown und überzeugten uns von der Qualität von “Fergburger”. Ein Burgerladen, der uns mehrfach empfohlen wurde und der schon an der unendlich langen Schlange vor der Tür deutlich zu erkennen war. Das Anstellen und Warten lohnte sich jedoch. Wir verspeisten die leckeren Burger und Pommes als alternatives Weihnachtsdinner in der Sonne, auf einer Wiese am klaren, blau-grünen Lake Wakatipu.
Weihnachten hatte es geschafft. Das Gefühl war vollkommen. Wir waren in Weihnachtsstimmung und genossen unsere kostbare Familienzeit am anderen Ende der Welt.
Dieses Jahr feiern wir Weihnachten wieder einmal in Deutschland. Und auch das fühlt sich für uns richtig an. Weihnachten ist für uns schon lange nicht mehr an einen Ort, an einen festgelegten Ablauf oder Gebräuche gebunden, sondern ausschließlich an dieses warme, familiäre Gefühl.
Wir bedanken uns für diesen wunderschönen Gastbeitrag, lieber David und liebe Eva!
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