Slowenien

Slowenien mit Kindern: viel mehr als ein Zwischenstopp

! Aktualisiert am 1. Dezember 2023

Jedes Jahr soll man einen Ort bereisen, an dem man noch nie war – sagt der Dalai Lama. Im vergangenen Jahr hatten wir gleich mehrere Reise-Premieren, aber die größte Überraschung war das kleine Slowenien. Wo die meisten nur durchreisen nach Kroatien, blieben wir mehr als eine Woche.

Slowenien Lake Bled Herz

Slowenien mit Kindern: We love!

Slowenien ist für die meisten Deutschen nur ein Zwischenstopp auf der Fahrt nach Kroatien. Warum nur? Wir waren im Sommer 2018 mehr als eine Woche in diesem wunderbaren Land, auf dem Campingplatz Šobec nahe dem Lake Bled.

Und wir waren mit ziemlicher Sicherheit die einzigen, die so lange blieben. Jede Bekanntschaft, die wir auf dem Campingplatz machten, reiste spätestens nach zwei Tagen weiter – in Richtung Kroatien, wo der „richtige Urlaub“ stattfinden sollte.

Klar, Slowenien bietet sich als Zwischenstopp für die lange Strecke von Deutschland nach Kroatien an. In sechs bis acht Stunden schafft man es aus dem Süden oder Südosten Deutschlands durch Österreich und den Karawankentunnel (-> dazu ganz unten mehr). Gleich danach wartet das Städtchen Bled am gleichnamigen See – perfekt für einen Zwischenstopp.

Slowenien Lake Bled

Bled am gleichnamigen See: der Wahnsinn

Wir wollten aber in Slowenien bleiben. Den Weiterreisenden winkten wir zwinkernd nach – sie wissen ja gar nicht, was sie in Slowenien verpasst haben! Wir haben hier so viel erlebt und gesehen, dass wir definitiv ein weiteres Mal mit unseren Kindern nach Slowenien kommen werden.

(-> Dann schauen wir uns bestimmt noch ein paar der Orte an, die Gela mit ihrem Sohn in Slowenien besucht hat.)

Update: Haben wir gemacht und uns noch mehr in Slowenien verliebt

Slowenien Radovljica Feld

Ist Slowenien nicht wunderschön?

Warum Slowenien mit Kindern perfekt ist

Warum wir Slowenien mit Kindern so toll fanden? Es hat zwar fast keinen Zugang zum Meer (außer in Piran und Portoroz, und dort soll es im Sommer elend voll sein – sagt Sabine von Reisespatz.de). Aber in den tiefblauen, klaren Gebirgsseen kann man hervorragend (und sogar besser als im salzigen Meer) baden, paddeln, SUP fahren…

Die Landschaft in Slowenien ist wunderschön, der Triglav Nationalpark und die Julischen Alpen ähnlich spektakulär wie die österreichischen Alpen, nur irgendwie anders – urtümlicher? Auf jeden Fall hat es abseits der wenigen Touri-Hotspots deutlich weniger Besucher, selbst in der Hochsaison im Sommer.

Die Slowenen sind (wie so viele Menschen…) ausnehmend kinderfreundlich und haben eine sehr lockere Einstellung: „This is Slovenia!„, beschied man uns immer wieder lachend, wenn wir unsicher waren, ob wir ein Schild beachten mussten, eine Unterschrift mehr brauchten usw. Hier funktioniert zwar nicht alles gut, aber immerhin unbürokratisch.

Und nicht zuletzt: Das Essen in Slowenien ist ein Gedicht! Bitte nicht gleichsetzen mit der Küche in Tschechien, Polen oder Kroatien. Hier kommen deutlich die Einflüsse aus Österreich zutage. Lecker!! (-> Die Jäger des verlorenen Schmatzes haben dazu natürlich noch viel mehr zu berichten ;-))

Essen Slowenien

Hmmm, lecker! Essen im Restaurant Sova am Lake Bled

Lake Bled: Must-See in Slowenien

Wenn man schon mal kurz in Slowenien ist, dann schaut man sich natürlich auch das Highlight des Landes an: den unglaublich blauen und bildschönen Bleder See. Ein absolutes Muss für Touristen und Influencer!

Ihr ahnt es schon: Der Blejsko Jezero ist bei all seiner Schönheit leider eine ausgemachte Touristen-Attraktion. Und er ächzt unter der Last seiner Besucher. An Wochenenden schieben sich endlose Autokolonnen über die schmale Zufahrtsstraße an den See, sämtliche Parkplätze sind voll (und teuer!) und in den Restaurants am Seeufer drängeln sich die Menschen.

Unsere Lösung: möglichst zeitig kommen, weit außerhalb des Ortes parken und einen Wochentag wählen.
Eine andere Lösung: mit dem Zug nach Bled fahren. Wie das genau geht (auch von Deutschland aus!), erklärt Ina auf ihrem Blog MitKindimRucksack.de.

Slowenien Lake Bled

Lake Bled lädt im Sommer sehr zum Baden ein

Wir haben ganz in Ruhe den Lake Bled einmal umrundet – der etwa 6 km lange Weg führt dabei zuerst an der Straße entlang, dann aber ganz ruhig durch den Wald und schließlich vorbei an einem tollen Strandbad mit Sprungbrett und Wasserrutschen, Café und flachem Kinderbecken, das direkt unterhalb der Burg liegt. (So hat die Wanderung auch den ganzen Tag gedauert – aber hey, wir sind im Urlaub!)

Slowenien Lake Bled Strandbad

Was für ein Strandbad ♥

Den Eintritt von 9 Euro pro Erwachsenem (nach 15 Uhr noch 7 Euro) kann man sich auch sparen und am südwestlichen Ufer des Sees „wild“ baden. Für kleine Kinder ist hier allerdings der Einstieg ziemlich unpraktisch. Der Bleder See ist nämlich direkt am Ufer schon mehrere Meter tief – daher kommt auch die wunderschöne knallblaue Farbe des glasklaren Wassers.

Wer nicht schwimmen kann, hat hier leider ein Problem. Wer es kann und Lust auf wagemutige Kopfsprünge von Uferbäumen hat, der kann hier herrliche Stunden verbringen.

Slowenien Lake Bled

Direkt am Ufer ist der See mehrere Meter tief – fast an jeder Stelle

Was wir nicht gemacht haben: den Bootsausflug zur Marieninsel, die von fast jeder Stelle des Ufers aus zu sehen ist. Auch die 139 Meter hoch über dem Nordufer thronende Burg haben wir nicht erstiegen; dafür war es uns einfach zu warm.

Slowenien Lake Bled

Mit dem Boot zur Marieninsel schippern: vielleicht beim nächsten Mal

Sommerrodelbahn in Bled – yay!

Was wir aber gemacht haben: Wir sind Sommerrodelbahn gefahren! Mit einem Sessellift geht es am südlichen Ufer des Bleder Sees hoch hinauf in das kleine Skigebiet Straža. Von oben genießt man einen tollen Panoramablick (bei dem man feststellt, dass der See doch ziemlich klein ist). Und die zwei Fahrten hinab gehörten für die Weltwunderkinder zu den schönsten Erlebnissen im Slowenien-Urlaub. Mit ordentlich Gekreische und Zielfoto!

Slowenien Lake Bled Aussicht

Was für eine Aussicht!

Kosten: 8 Euro/Fahrt für Erwachsene, 5 Euro für Kinder ab 6 Jahren. Die Wartezeiten können ziemlich lang sein! Oben gibt es noch einen Kletterpark mit fünf Routen.

Slowenien Lake Bled Sommerrodelbahn

Hoch über dem Lake Bled startet die Sommerrodelbahn

Slowenien Lake Bled Sommerrodelbahn

Im Winter fährt man hier Ski

Restaurant-Tipp: Im Restaurant Šova (erkennbar an seinen Eulen) haben wir ganz überraschend fantastisch gespeist und auf der Terrasse den Seeblick genossen. Gleich daneben ist die Qualität des Essens leider deutlich massentouristischer, und einen Seeblick hat man trotz Terrasse hier nicht. Da das Šova gern ausgebucht ist, lohnt es sich, zu reservieren!

Slowenien Lake Bled

Klein und sehr fein: das Restaurant Sova am Lake Bled

Lake Bohinj: das heimliche Slowenien-Highlight

Vom Bleder See aus führt eine (gefühlt) endlos lange, furchtbar kurvige Bergstraße zu einem weiteren See: dem Lake Bohinj. (In Wirklichkeit braucht man etwa 45 Minuten für die Strecke.)

Der anstrengenden Zufahrt hat es der See zu verdanken, dass er noch nicht komplett von Touristen überrannt ist – puh! So kann man diesen ebenfalls unglaublich klaren und tiefblauen See, der eingebettet zwischen den hohen Bergen des Triglav-Nationalparks liegt, noch vergleichsweise in Ruhe genießen.

Slowenien Lake Bohinj

Woooow! Lake Bohinj

Allein gegen drei Kinder, die in der Sommerhitze kategorisch nur baden wollten, konnte ich meinen Wunsch – eine Seilbahnfahrt hinauf ins Vogel-Skigebiet oder eine kurze Wanderung – leider nicht durchsetzen (-> hier erzähle ich, wie das bei uns so funktioniert, wenn ich allein mit den Kids reise). Wir trollten uns also in das wilde Strandbad am Ostufer des Sees, neben dem kleinen (und extrem gut besuchten) Café Kramar.

-> Ria von Riaontour.de hat es auf den Vogel-Berg hinauf geschafft (hat ja auch keine faulen Kinder im Schlepptau…)

Aber als ich dann im lauen Seewasser stand, wo die Fischlein um meine Beine huschten, und meine Kinder vor der fast schon kitschig wirkenden Bergkulisse planschen sah, war ich eigentlich ganz zufrieden mit unserem Ausflug. Und ich komme garantiert nochmal hierher, wenn es weniger warm ist – dann wird gewandert!!

(-> Wohin, das weiß ich schon – auf ihrem Blog 2unterwegs.de beschreibt Eva Dutzende toller Wanderungen mit Kind in Slowenien!)

Slowenien Lake Bohinj

Zum Wandern am Lake Bohinj war es zu warm…

Slowenien Lake Bohinj

… aber nicht zum Baden!

Fahrt also unbedingt zum Lake Bohinj – und sagt uns nachher, welchen der beiden Seen ihr schöner findet. Wir können uns ehrlich nicht entscheiden.

Slowenien Lake Bohinj

Ist das ein Blau, oder was?

Ljubljana: Überraschungs-Hauptstadt

Ein kleiner Nachteil von Bled ist seine Lage im äußersten Nordwesten von Slowenien: Alle anderen Attraktionen sind ein gutes Stück entfernt. Deshalb überlegten wir lange, ob sich die knappe Stunde Autofahrt in die 50 km entfernte slowenische Hauptstadt Ljubljana lohnen würde.

Sie lohnte sich! Ljubljana ist eine supernette kleine Hauptstadt, die sich perfekt für einen Tagestrip eignet. Größenvergleich: Ljubljana aka Laibach hat etwa halb so viele Einwohner wie Dresden.

Slowenien

Ljubljana: eine wunderschöne Hauptstadt mit Drachen

Sommerhitze und eine leichte Sommergrippe bei Teilen unserer Reisegruppe schränkten unsere Aktivitäten leider ziemlich ein. Wir erkundeten trotzdem pflichtbewusst auf den Spuren des Wappentiers von Ljubljana (einem Drachen, der von Stadtgründer Jason erlegt wurde) die 900 Jahre alte Burg Ljubjanski Grad, die man zum Glück mit einer Standseilbahn erreichen kann. Von den Strapazen der Auf- und Abfahrt erholten wir uns am Fuß des Burgbergs bei einem leckeren Mittagsmahl.

Eintritt zur Burg: 10 €/Erwachsene, 9 €/Kinder ab 7 Jahren; mit Seilbahn kostet es 3 bzw. 2 € mehr. Wer die Tickets online vorbestellt, spart 10 %.

Slowenien Ljubljana Burg

Der Blick auf Ljubljana: zunächst nicht so beeindruckend…

Slowenien Ljubljana Burg

Die Burg von Ljubljana ist ziemlich schick!

Slowenien Ljubljana Seilbahn

Mit der Seilbahn geht es gemütlich wieder bergab von der Burg

Als wir dann ziellos durch die Gassen der Altstadt schlenderten, in barocke Kirchen hineinschmulten und die Liebesschlösser auf der Mesarski Most mit dem gläsernen Boden zählten, geschah es: Wir verliebten uns in Ljubljana.

Slowenien Ljubljana

Slowenien Ljubljana

Ungefähr hier haben wir uns in Ljubljana verliebt…

Slowenien Ljubljana Brücke

… oder war es hier, auf der Mesarski Most?

Slowenien Ljubljana Mesarski Most

Lag es an den vielen lustigen Skulpturen auf den Brücken über die Ljubljanica, lag es an der entspannten Atmosphäre in den Cafés am Flussufer oder an dem witzigen Preseren-Platz vor der Maria Verkündigung Kirche, an dem Sloweniens eigenes Wetter herrscht?

Wir müssen Ljubljana wohl noch einmal besuchen, um es herauszufinden. (Und dann gehen wir auch in den Tivoli!)

-> Habt ihr Pech und besucht Ljubljana mit Kindern ausgerechnet, wenn es regnet? Dann schaut euch die Regen-Tipps von Gela an, die der Stadt trotz Schlechtwetter einiges abgewinnen konnte.
-> Claudia hat viele Tipps für einen perfekten Tag in Ljubljana

Slowenien Ljubljana Preseren Platz

Der berühmte Preseren-Platz mit dem „eigenen Wetter“

Slowenien Ljubljana Liebesschlösser

Ljubljana für Verliebte ♥

Slowenien-Geheimtipp: die Škocjan Caves

„Lasst uns den Škocjan Natural Park besuchen, den empfehlen Lena und die Family4travel auf ihrem Blog „, schlug ich den Kids bei unserer Tagesplanung vor. Etwa eine Stunde von Bled sollte sich dieser tolle Naturpark befinden, in dem man frei über gefährliche Felsenbrücken kraxeln konnte – vom Weltwundersohn gab es sofort den Daumen hoch!

Ich also „Skocjan“ bei Google Maps eingetippt und das erste Suchergebnis ausgewählt: die Škocjan Caves bei Matavun. Dass die Fahrt dorthin plötzlich satte 1,5 Stunden dauern sollte, lag wahrscheinlich am Verkehr…

Unsere Verwunderung wurde größer und verwandelte sich sohnseits in Missmut, als wir an den Škocjan Caves ankamen und feststellten, dass man dort mitnichten nach Belieben durch die Felsenlandschaft spazieren und über Felsenbögen klettern konnte. Vielmehr sollten wir zwischen drei Rundwegen wählen, von denen zwei durch irgendwelche Höhlen führten. Was war hier los?

Slowenien Skocjan Caves

Ausblick nach Matavun (das winzige Örtchen im Wald) auf dem „Educational Trail“

Wir erkundeten also erst einmal auf dem kostenfreien Educational Trail das Ausmaß des Talkessels vor dem Dörfchen Matavun, unter dem sich ein 6,2 km langes Höhlensystem verbirgt. Das Flüsschen Reka hat hier in jahrhundertelanger Arbeit den Kalkstein durchlöchert und für einige sehr beeindruckende Felsformationen gesorgt. Der Maßstab auf diesem Foto zeigt: Tief unter dem Ort öffnet sich eine beachtlich große Höhle in der Talwand…

Slowenien Skocjan Caves

Die Größenverhältnisse sind gigantisch, oder?

Weil wir halt schon mal hier waren, würden wir eben eine dieser Höhlen anschauen, entschied ich, während der Sohn wütend Steine kickte und vor sich hin grummelte. Da die Tour durch die eigentliche Škocjan-Höhlen mit 2 Stunden angesetzt war und wegen der vielen Treppen für kleinere Kinder eher nicht empfohlen wurde, entschieden wir uns für die kürzere Runde, die nur 50 Minuten dauern sollte.

Und Junge, was waren wir beeindruckt!

Slowenien Skocjan Caves

Los geht es: mit Kindern durch die Skocjan Caves

Slowenien Skocjan Caves

Einfach wow, oder?

Die Fotos sprechen für sich – wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Und dabei waren wir ja gar nicht in der eigentlichen Höhle drin! Das ganze Gebiet ist seit 1986 eine UNESCO-Weltnaturerbestätte und seit 1996 ein Naturschutzgebiet. Seit 1884 kommen schon Touristen hierher.

Slowenien Skocjan Caves

Slowenien Skocjan Caves

Tief unten fließt die Reka

Slowenien Skocjan Caves

Slowenien Skocjan Caves

Immer am Ufer der Reka entlang…

Slowenien Skocjan Caves

Das Ende unserer Höhlentour? Nicht ganz…

Slowenien Skocjan Caves

Hier wartet noch ein „slap“ (ein Wasserfall)

Slowenien Skocjan Caves

Hinaus aus dem Talkessel gelangten wir bequem per Fahrstuhl, nahmen dann noch ein leckeres Eis und kamen gerade rechtzeitig vor dem hereinbrechenden Gewitter zurück zum Besucherzentrum am Parkplatz. Dort fand ich dann heraus, dass wir tatsächlich nicht zum „Škocjan Landscape Park“ bei Unec, sondern zu den ganz woanders gelegenen Škocjan Caves gefahren waren – ein Google-Maps-Irrtum, der sich als Glücksgriff erwiesen hatte!

Slowenien Skocjan Caves

Der Eingang zur „richtigen“ Höhle

Adresse: Die Škocjan Caves liegen nahe der Stadt Divaca, fast schon an der Grenze zu Italien. Das Besucherzentrum liegt am Rand des Dorfs Matavun. Mit dem Zug fährt man bis Divaca und läuft von dort 3 km oder nimmt den Bus nach Matavun – das dauert aber eine Weile.

Eintritt: 12,50 Euro/6,50 Euro für Kinder für die kürzere Tour Nr. 2 an der Reka entlang; für die richtige Höhlentour gibt es nur geführte Touren mit festen Zeitfenstern. Letzter Einlass ist 15 Uhr! Dünne Jacke nicht vergessen, in den Höhlen ist es nur 12° C warm und kann neben dem Fluss noch deutlich kühler werden. Buggytauglich ist keiner der Wege!

Update: Henrik und Lea waren 2020 an den Škocjan Caves und mussten feststellen, dass man die Tour Nr. 2 nicht mehr laufen kann; es gibt nur noch zwei geführte Höhlenwanderungen, die für Kleinkinder beide zu lang sind. Hoffentlich liegt das an Corona und wird irgendwann wieder rückgängig gemacht!

Slowenien Skocjan Caves

-> Hier könnt ihr euch genau anschauen, was zu jeder Tour dazugehört und wo sie entlangführt.

Slowenien-Geheimtipp 2: Radovljica und Burgruine Kamen

Man muss in Slowenien aber gar nicht so weit fahren und auch keinen Eintritt bezahlen, um wirklich schöne und kinderfreundliche Entdeckungen zu machen.

Slowenien Radovljica

Bezauberndes Radovljicada

Einen faulen, heißen Vormittag verbrachten wir ganz in der Nähe von Bled im winzigen Radovljica – Heimatstadt der Bienenzucht, von hier wurden Bienen nach ganz Europa exportiert! Dessen frisch sanierter, autofreier Stadtkern lädt zum entspannten Bummeln geradezu ein, und die Restaurants am Marktplatz haben eine versteckte Rückseite: Nach hinten blicken die Terrassen über eine Felsenkante weit hinaus über das fruchtbare Tal der Save, die weiter zum Campingplatz Šobec fließt.

(-> Mehr über Radovljica weiß wie immer die family4travel, auf deren Blog ihr wirklich viel lernen könnt.)

Slowenien Radovljica

Sehr kinderfreundlich: Radovljica ;-)

Blickt man in die andere Richtung, sieht man mit scharfem Blick vielleicht schon die Zinnen der Burgruine Kamen. Die wollte ich mir näher anschauen. Und hier hatte der Sohn dann endlich sein Felsenkraxel-Erlebnis. Die über 800 Jahre alte Ruine liegt am Ende des Örtchens Begun, und allein die Anfahrt entlang des Baches Begunjscica durch kleine Dörfer und an blumenübersäten Feldern entlang ist ein Träumchen.

Slowenien Burg Kamen Fenster

Der Blick auf das Draga-Tal

Jahrzehntelang schaute von hier oben der Graf von Ortenburg über das Draga-Tal, kontrollierte den Pass und nahm natürlich Zoll ein. Heute ist die Burg verfallen, dank EU-Fördermitteln bleibt sie aber in diesem Zustand immerhin erhalten und ist – innerhalb der gesicherten Parameter – zu betreten.

Slowenien Burg Kamen

Ein richtiger Abenteuerspielplatz!

Slowenien Burg Kamen

Hier können Kinder nach Herzenslust erkunden

Die Kinder stöberten hier nach Herzenslust durch verlassene Räume voller Fledermäuse und Graffiti, kletterten über sehr behelfsmäßige Leitern in den Wachturm und spielten Raubritter. Und ich blickte versonnen in die Ferne und freute mich, dass wir hier die einzigen Besucher waren.

Slowenien Burg Kamen Wehrgang

Die hölzernen Wehrgänge sind teilweise restauriert

Slowenien Burg Kamen

In Deutschland wäre das alles bestimmt abgesperrt!

Slowenien Burg Kamen

Burgruine Kamen: Hier kam früher keiner vorbei!

Adresse: etwa 1,5 km hinter dem Dorf Begunje na Gorenjskem

Eintritt: nichts. Am „Parkplatz“ (der Wiese vor der Ruine) steht sogar ein Trinkbrunnen.

Slowenien Must-do: die „Kremšnita“

Wir haben sie natürlich auch probiert, die legendäre Cremeschnitte, die auf Slowenisch tatsächlich „Kremšnita“ heißt. Aber wir waren clever und haben uns dafür nicht in eines der überteuerten Touristencafés am Ufer des Lake Bled gesetzt – im zweitgrößten Hotel Sloweniens, dem „Hotel Park“ am Seeufer, bekommt man ja angeblich seit 1953 das Original, aber zu entsprechenden Preisen.

Slowenien Kremsnita

Guten Appetit!

Wenn ihr im Sommer nach Slowenien kommt und auf dem Campingplatz Šobec Zwischenstopp macht (oder auch länger bleibt), dann bekommt ihr dort am Badesee eine sehr leckere Kremšnita in zwei verschiedenen Größen am Büdchen eines Holländers – der verkauft hier seit 20 Jahren slowenische Kremšnita und niederländische „Poffertjes“, die ebenfalls saulecker sind.

Slowenien Kremsnita

Das ist sie: die originale slowenische Kremsnita (und daneben die Poffertjes)

Unser Campingplatz-Tipp für Slowenien mit Kindern: Camp Šobec

Und das wäre dann auch unser eigentliches Slowenien Must-do für Familien: der Campingplatz Šobec.

Camp Sobec Slowenien

Camp Sobec Slowenien

Trotz seiner Größe ist der Platz echt gemütlich

Ja, er ist riesengroß. Und er ist auch nicht wirklich günstig (was ist schon noch günstig heutzutage…?). Aber wir waren restlos begeistert davon, wie schön und ruhig dieser Campingplatz gelegen ist, wie abwechslungsreich die Stellplätze sind („Premium Lake“ direkt am See, „Premium River“ und „Superior River“ direkt am Fluss oder „Standard“ mitten im Wald, alle sauber, großzügig und schattig).

Wir staunten, wie gut die Abläufe auf dem riesigen Gelände organisiert sind, wie sauber die Sanitäranlagen sind (Duschen ist kostenlos!) und wie freundlich das Personal zu jeder Zeit ist. Es gibt einen sehr gut sortierten Supermarkt auf dem Campingplatz und ein Restaurant, das den Namen verdient.

Camp Sobec Slowenien

Auf dem Campingplatz Sobec gibt es wirklich alles

Mehr oder weniger freiwillig verbrachten wir unseren letzten Tag in Slowenien komplett auf dem Campingplatz (weil wir auf den Abschleppdienst und danach auf unseren Ersatzwagen warten mussten). Uns wurde nicht langweilig – dank des großen Badesees mit Trampolin-Insel, der Zipline über den See, dem Fluss Sava, der am anderen Ende des Platzes fließt und der vielen Spielplätze, die über das Gelände verteilt sind.

Camp Sobec Zipline Slowenien

Camp Sobec bietet eine Menge für Familien

Camp Sobec Slowenien

Gute Nacht!

Reservieren kann man die normalen Zeltplätze in Sobec übrigens nicht – die Betreiber versichern, sie hätten immer einen freien Platz. „This is Slovenia!

Wie kommt man nach Slowenien?

Slowenien mit Kindern ist ein fantastisches Reiseziel – allein schon wegen seiner guten Erreichbarkeit.

Mit dem Auto ist das kleine Land vom Süden Deutschlands einen reichlichen Fahrtag entfernt (möglich und sehr schön ist auch ein Zwischenstopp in Österreich oder Tschechien). Wir haben vom Lake Bled bis nach Dresden etwa acht Stunden gebraucht, inklusive Stau rund um München (der sollte immer einkalkuliert werden!).

Die meisten Reisenden fahren durch den fast 10 km langen Karawanken-Tunnel. Für den zahlt man aber 7,40 € pro Richtung, und in der Hochsaison wird der Verkehr in Blöcken abgefertigt – das kann sehr lange Wartezeiten bedeuten, vor allem wohl in der Richtung aus Slowenien nach Österreich.

Wer das umgehen will, etwa wegen Tunnelphobien, der muss sich über den steilen und kurvigen Wurzenpass oder den 1.400 Meter hohen Loibl-Pass schinden – grandiose Aussichten natürlich inklusive.

Dazu kommt die Autobahn-Vignette für Österreich (9,20 € für 10 Tage) und nochmal eine Vignette für Slowenien (15 € für 7 oder 30 € für 30 Tage).

Auch mit dem Zug erreicht man Slowenien überraschend gut, am besten über München. Der Direktzug von dort nach Ljubljana braucht nur sechs Stunden und fährt direkt am Bleder See vorbei.

Die Unterkünfte in Slowenien sind vom Preisniveau wie in Deutschland, erwartet keine Osteuropa-Schnäppchen! Allenfalls beim Camping kann man sparen, wenn man keine Luxus-Stellplätze bucht und möglichst die Nebensaison (von Mitte August bis Anfang Juli) einhält.

Slowenien-Reise im Camper!

Oli vom Weltreiseforum war mit dem Camper in Slowenien und genauso angetan wie die Jäger des verlorenen Schmatzes, die mit ihrem Bulli durch Slowenien gefahren sind. Diese Option würden wir auch gern mal ausprobieren!

Unsere Lieblingsvermittler für Camper in Neuseeland – die CamperOase – haben dank Corona ihr Geschäftsfeld erweitert und vermitteln nun auch Camper in Slowenien. Wenn ihr den Beratungs- und Vermittlungsservice von Kolja und seinem kleinen Team ausprobieren wollt: hier geht’s zum Camper anfragen.

CamperOase Campervan Vermietung Neuseeland

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Was habt ihr in Slowenien erlebt? Was sollten wir uns beim nächsten Mal in Slowenien mit Kindern unbedingt ansehen?

Jenny

12 Kommentare

  • Danke für deine vielen Tipps. Wir dieses Jahr auch dort, leider auch nur ein paar Tage auf dem Weg nach Kroatien. Wir sind aber schockverliebt. Soviel unberührte Natur sieht man kaum noch in Europa.
    Empfehlen können wir noch, neben Sobec, Kamp Polje und Kamp Koren bei den Wasserfällen

    VG

  • Vielen Dank für die tollen Tips! Werden wir direkt ausprobieren, wenn wir in den nächsten Wochen durch Slowenien kommen. Es ist zwar auch für uns nur Transitland, aber so ein Transit darf ruhig mal einige Tage dauern – der Weg ist das Ziel ;)

    Viele Grüße,
    Micha

  • Hab ich mich doch richtig erinnert dass ich bei euch was über Slowenien gelesen habe der Artikel passt perfekt für uns! Aufgrund privater Umstände wollten wir unseren bereits gebuchten Sommerurlaub in Kroatien noch verlängern und da uns Slowenien alleine schon bei der letzten Durchfahrt gefallen hat war der Entschluss schnell gefasst dort ein paar Tage zu bleiben.
    Freuen uns schon sehr darauf!
    Wünsch euch eine schöne Ferienzeit!

    • Na, und ich freu mich, dass ich helfen konnte – irgendwie sieht man sich doch immer wieder! ;-)

      Liebe Grüße und viel Spaß in Slowenien, erzählt mal, wie es euch gefallen hat!
      Jenny

  • Hallihallo,
    Wir waren letztes Jahr zu fünft in Slowenien unterwegs und wir waren begeistert. Nach 3 Tagen Ljubljana und 3 Tagen Piran, haben wir auf dem Heimweg noch blöd angeschlossen. Es war ein sehr schöner Trip und wir werden sufvjedenfall nochmal kommen, da es in diesem reizenden laendchen noch einiges zu entdecken gibt .

  • Liebe Weltwunderer,

    ich stöbere bereits seit einiger Zeit auf eurer Seite, da wir im nächsten Jahr eine kleine Auszeit in Neuseeland und Australien machen und ich dazu bei euch schon sooo viele tolle Tipps sammeln konnte und großartige Berichte lesen.
    Heute habe ich diesen Artikel über Slowenien entdeckt und bin mal wieder begeistert. Damit die Wartezeit bis zu unserem Abenteuer am anderen Ende der Welt nicht zu lang wird, geht es in 4 Wochen für uns nämlich mit dem Auto nach Slowenien. Und ich freue mich bereits jetzt auf Kremsnita & Co :-)

    Danke, dass ihr uns an euren Reisen und Tipps teilhaben lasst!

    Viele liebe Grüße aus der Nähe von Berlin,
    Denise & Familie

    • Hihi – wer Neuseeland mag, der hat wohl auch bei anderen Reisezielen einen ähnlichen Geschmack ;-)

      Ich freue mich für euch und wünsche bei beiden Trips unheimlich viel Spaß!!
      Jenny

  • Liebe Jenny,
    ich hab‘ sogar eine slowenische Tante – und war trotzdem noch nie dort!!!
    Dein Bericht macht aber so viel Appetit, dass wir das jetzt dringend mal in Angriff nehmen müssen!
    Da kommt man auch viel besser hin als nach Neuseeland… ;-)
    Alles Liebe!
    Ines-Bianca

    • Ich hätte auch gern eine slowenische Tante, die kann bestimmt leckere „Kremsnita“ backen! :-P

      Liebe Grüße
      Jenny

  • Ohhhh, Slowenien! Steht auch schon seit Jahren auf unserer Liste der Länder, wo wir unbedingt noch mal hin wollen. Und nach deinem Bericht jetzt wieder ganz oben…
    Tut mir leid, dass ich euch zum falschen Škocjan Gebiet gelotst habe – wobei, wenn ich eure Fotos sehe, dann auch wieder nicht. Wow! Ach Mensch, am liebsten würde ich sofort wieder losfahren!

    • Siehste, geht mir auch so :-) Und beim nächsten Mal schauen wir uns dann den „richtigen“ Nature Park an!

      Liebe Grüße
      Jenny

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