! Aktualisiert am 2. Juli 2025
Neuseeland gilt als tolles Reiseziel für Familien, weil es hier keine giftigen Tiere gibt – aber stimmt das denn überhaupt? Wir klären auf und warnen euch vor den wirklich gefährlichen Tieren in Neuseeland.

Creepie Crawlies gibt’s in Neuseeland zur Genüge – aber nur wenige giftige Tiere
Es gibt wirklich nicht viele giftige Tiere in Neuseeland – schon mal gar nicht im Vergleich zum Nachbarland Australien! Aber es stimmt eben auch nicht, dass es gar keine giftigen Tiere in Neuseeland gibt.
Einer kleinen Zahl von Land- und Seebewohnern solltet ihr mindestens mit Vorsicht begegnen, wenn ihr sie trefft. Einige giftige Tiere in Neuseeland verursachen nur ein wenig Unwohlsein, andere können richtig fiese Vergiftungen hervorrufen.
Jedes Jahr gibt es einige wenige Vergiftungsfälle in Neuseeland – und zu denen wollt ihr sicher nicht gehören, also aufgepasst!
Zuerst eine kurze Entwarnung und Antwort auf häufige Fragen zu Neuseeland:
- Nein, es gibt keine Schlangen in Neuseeland. Und damit auch keine Giftschlangen.
- Große Raubtiere gibt es in Neuseeland generell nicht, und es wurden auch keine eingeführt – das gefährlichste Raubtier in Neuseeland ist definitiv der Mensch, dicht gefolgt von schlecht erzogenen Hunden.
- Ihr habt Angst vor Haien? Die gibt es in Neuseeland, aber Hai-Angriffe sind so selten, dass sie statistisch nicht ins Gewicht fallen.
Viel mehr Sorgen solltet ihr euch um Verkehrsunfälle machen, die sind nämlich in Neuseeland deutlich häufiger als in Europa…
Inhalt
Gefährliche und giftige Tiere in Neuseeland, die ihr kennen solltet
Stechende Insekten in Neuseeland
Preisfrage: Welches sind die einzigen Landlebewesen in Neuseeland, die für Menschen so richtig gefährlich werden können?
Antwort: Bienen und Wespen – und auch die nur für Allergiker. Wespen haben sich in den vergangenen Jahren stark in Neuseeland ausgebreitet und können vor allem an einigen Wanderwegen zur echten Gefahr werden. Beachtet daher die Warnschilder des DOC!
Sehr lästige Krabbelviecher gibt es in Neuseeland reichlich: Da wären zum einen die berühmt-berüchtigten Sandflies in Neuseeland, aber auch Moskitos hat es reichlich. Diese kleinen Biester sind zwar nicht giftig und übertragen auch keine Krankheiten, aber ihre Stiche können zu allergischen Reaktionen führen und sich durch Aufkratzen enorm entzünden.

Das gefährlichste Tier Neuseelands: die Sandfly
Giftige Spinnen in Neuseeland
Auch wenn man in Neuseeland nicht auf Horror-Arten wie die australische Huntsman Spider treffen wird, gibt es dennoch zahlreiche Arten von Spinnen in Neuseeland – die großteils zum Glück sowohl klein als auch harmlos sind.
Die einheimische Katipo-Spinne ist tatsächlich giftig, aber so selten, dass ihr sie wahrscheinlich gar nicht sehen werdet. Chancen habt ihr in Küstenregionen, wo die Spinnen nahe der Brandungszone in vom Meer abgewandten Sanddünen leben. Gebissen wird man in der Regel nur, wenn man sich aus Versehen auf eine Katipo Spider draufsetzt.
Mit Vorsicht begegnen solltet ihr nur drei Spinnen-Arten in Neuseeland:
- Die Rotrücken-Spinne wurde aus Australien eingeführt; seit den 1980ern breitet sie sich immer weiter aus und Bisse sind inzwischen so häufig, dass ihr ein Gegengift frei verkäuflich in den meisten Apotheken finden werdet.
- Die Edle Kugelspinne (Steatoda nobilis) kam erst 2024 von den Kanarischen Inseln (!) nach Neuseeland und hat sich inzwischen hier ausgebreitet; seit der ersten Sichtung in Porirua bei Wellington gab es bestätigte Sichtungen in Christchurch und Nelson, im Northland und im Waikato. Die “noble false widow spider” sieht der Schwarzen Witwe sehr ähnlich (hat aber kein rotes Kreuz auf dem Rücken) und kann sehr schmerzhaft beißen; zu allem Überfluss lebt sie gern in der Nähe des Menschen, etwa an Gartenmöbeln, unter Blumentöpfen, Planen und in Zaunspalten. Gefährlicher als der Biss selbst kann eine nachfolgende bakterielle Entzündung der Bissstelle sein, da diese oft resistent gegen Antibiotika sind.
- Schließlich könnt ihr euch von der seltenen und ebenfalls aus Oz eingeschleppten „Whiteback“-Spinne schmerzhafte Bisse holen – diese Spinne lebt am liebsten in menschlichen Behausungen und ist dort vor allem in Betten, Handtüchern oder Kleidungsstücken zu finden – wahh!
Bissig und wegen ihrer Größe gruselig, aber vollkommen ungiftig ist die Giant Weta – diese gigantische Heuschrecke beißt gern mal in einen Finger, der ihr zu nahe kommt.

Keine Angst: So groß sind auch Giant Wetas nicht
Unsichtbare Gefahr: Parasiten in Neuseeland
Abgesehen von E.coli und den üblichen Verdächtigen, wegen denen man sich vor dem Essen immer die Hände waschen sollte, gibt es in Neuseeland vor allem zwei gefährliche Parasiten:
Allerorten wird vor den Giardia-Parasiten gewarnt, die im Wasser von Flüssen enthalten sein können. Touristen sollen daher vorsichtshalber nicht aus Flüssen trinken. In Neuseeland sind Infektionen mit Giardia-Parasiten weit verbreitet, vor allem Kinder werden häufig von den Parasiten befallen.
Die Symptome treten meist erst mehrere Tage nach dem Kontakt auf: Man fühlt sich aufgebläht, leidet unter Übelkeit und extremem Durchfall. Das Problem: Etwa die Hälfte der Befallenen bemerkt gar keine Symptome und kann den Parasiten daher munter weiter übertragen. Der Trost: Nach einer Infektion sind zumindest Erwachsene oft lebenslang geschützt.
Wichtig: Wenn ihr Durchfall habt (auch ohne nachgewiesene Giardia-Infektion), haltet euch (und eure Kinder) für diese Zeit von öffentlichen Swimmingpools und Badestellen fern!
Eine weitere Gefahr sind Amöben, die eine schwere Hirnhautentzündung (“Amoebic Meningitis”) hervorrufen können, wenn sie über Nase oder Ohren in den Körper eindringen.
Diese Viecher leben im Wasser von Thermalquellen und -flüssen, wo man häufiger auf Warnschilder trifft, die daran erinnern, den Kopf über Wasser zu halten. Das Risiko für “Amoebic Meningitis” ist zwar sehr niedrig, aber im Fall des Falles verläuft diese Erkrankung tödlich. Taucht ihr aus Versehen den Kopf ins heiße Wasser, solltet ihr daher gründlich die Nase putzen!
Die Symptome einer Meningitis sind Kopfschmerzen, Fieber und Übelkeit – treten die bis zu sieben Tage nach einem Thermalbad bei euch auf, geht sicherheitshalber zu einem Arzt und lasst euch testen!

Hier sind sie (vielleicht) drin: fiese kleine Amöben (im Hidden Valley/Orakei Korako)
Giftige Meerestiere in Neuseeland
Anders als an Land kann es im Meer in Neuseeland wirklich gefährlich werden. Rund um Neuseeland tummeln sich etwa einige giftige Quallenarten im Wasser, deren Tentakel man möglichst meiden sollte:
- Spotted Jellyfish (die Gepunktete Schirmqualle)
- Lion’s Mane Jellyfish (die Rosa Löwenmähnenqualle), kann bis zu 2 m Durchmesser haben!
- Bluebottle Jellyfish und ihre große Verwandte, die Portugiesische Galeere (“Portuguese Man-of-War jellyfish”)
Die letzten beiden Quallen können mit ihrem Nesselgift schwere Verbrennungen hervorrufen; tödlich sind sie allenfalls für kleine Kinder oder kranke Menschen, weil der allergische Schock ihr Kreislaufsystem überlasten kann.
Generell solltet ihr Quallen-Tentakel, die Brennen oder rote Quaddeln auf der Haut hervorrufen, schnell mit möglichst heißem Salzwasser abwaschen und einen Arzt aufsuchen, wenn das Brennen länger anhält, die Quaddeln sich entzünden oder ein allgemeines Krankheitsgefühl dazukommt.

Sieht süß aus, ist aber sehr giftig: die Portugiesische Galeere © www.depositphotos.com
Weitere, zumindest potenziell gefährliche Tiere in Neuseeland sind Stachelrochen: Sie sind tatsächlich giftig und finden sich in flachen Buchten und Flussmündungen – zu Verletzungen kommt es jedoch in der Regel nur, wenn man aus Versehen auf sie drauftritt.
Eindrücklich schwarz-gelb gefärbt und richtig giftig sind Seeschlangen, die ihr höchstwahrscheinlich nicht und wenn, dann nur auf der Nordinsel antreffen werdet. Seht ihr eine, dann heißt es Hände weg! 90 Prozent aller Todesfälle durch Seeschlangenbisse geschehen beim Versuch, die Viecher zu fangen (die scheinen zu schmecken).
Nicht giftig, aber durchaus gefährlich können Robben und Seelöwen werden, wenn man ihnen zu nahe kommt oder vom Zugang zum Meer abschneidet. Diese Tiere sind in Neuseeland nicht menschenscheu; dass sie ihr Revier bereitwillig und schnell verteidigen und dabei auch auf Schwimmer und Spaziergänger losgehen, haben wir selbst erlebt.
Gerade mit kleinen Kindern solltet ihr auf Strandspaziergängen immer die Augen offen halten und auf penetranten Fischgeruch achten. Ein Sicherheitsabstand von zehn Metern sollte immer eingehalten werden, wenn ihr auf Robben oder Seelöwen trefft.

Ein (kleiner) Neuseeländischer Seebär am Katiki Point: Kommt ihnen nicht zu nahe!
Zum Schluss noch eine viel realere, weil wesentlich häufigere Gefahr aus Neuseelands Gewässern: giftige Muscheln. Die werden nicht etwa mit Absicht vergiftet und sind auch nicht aufgrund von schlechter Lagerung verdorben; der Auslöser sind meist Kontaminationen des Wassers, das von den Muscheln gefiltert wird. Bakterien, Viren oder Biotoxine (zum Beispiel nach Algenblüten) sammeln sich dann in den Viechern an, die vom Menschen gern gepflückt und nur kurz gekocht oder gar (wie bei Austern) roh gegessen werden.
Immer wieder sieht man daher an Stränden große Schilder, die vor dem Sammeln und Verzehren der ansässigen Muscheln warnen; in Tageszeitungen sind “shellfish contamination”-Warnungen und -Entwarnungen eine gängige Rubrik. Wer sich nicht daran hält, der kann mit Durchfall bis hin zum Tod bestraft werden.

Häufiger Anblick an Neuseelands Stränden: Warnschilder wegen Gift
Also: Warnschilder in Neuseeland besser beachten!
Hier gibt es weitere Beiträge zu den Gefahren in Neuseeland:
- Naturkatastrophen in Neuseeland: Erdbeben, Vulkanausbrüche und mehr
- Böse Menschen in Neuseeland: Was tun bei Diebstahl oder Raubüberfall?
- Giftige Pflanzen in Neuseeland: Was vor allem Eltern darüber wissen sollten
- Meißen mit Kindern: Altstadt-Bummel und Porzellan - 22. Juni 2025
- Vergesst die Bastei: diese 8 Naturwunder der Sächsischen Schweiz müsst ihr besuchen - 6. Juni 2025
- Zwischenstopp nach Neuseeland: 13 Flughäfen im Familien-Test - 22. Juni 2025
https://www.nationalgeographic.de/tiere/2021/12/germanys-toxic-ten-die-10-giftigsten-tiere-deutschlands?image=adobestock_370190831&gallery=61022
Ich finde das ist doch eher beruhigend. Auch bei uns gibt es unangenheme Tiere. Aber mal ehrlich wer uns hat von denen mal etwas abbekommen? vielleicht mal gesehen? ( ausser im Zoo :-D )
Hallo,
ich plane im Sommer nach Neuseeland zu reisen, um dort ein Praktikum zu machen. Ich bin recht kindisch, was Spinnen betrifft, daher verzeih(t) mir die Frage, aber: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich diesen drei besagten Spinnen begegnen werde, wenn ich mich die meiste Zeit in Auckland aufhalte?
Liebe Grüße und danke für den netten Artikel.
Liebe Jacqueline, ganz ehrlich – ich würde sagen, die Wahrscheinlichkeit tendiert generell gegen Null, vor allem aber in einer Großstadt. Sag uns Bescheid, wenn du doch eine gesehen hast!
Wenn ich mir die Bilder so anschaue, bekomme ich einen Schauer, finde es aber auch interessant. Besonders der Jellyfisch sieht ziemlich außergewöhnlich aus. Da bin ich froh, dass ich solche Tiere hier nicht habe ^^
… und ausgerechnet dieser Jellyfish kommt auch recht häufig an Mittelmeer- und Atlantikstränden vor ;-)