Neuseeland-Reisetipps

Gefährliche Tiere in Neuseeland: nehmt euch in Acht vor diesen giftigen Tieren!

! Aktualisiert am 2. Mai 2024

Neuseeland gilt als tolles Reiseziel für Familien, weil es hier keine giftigen Tiere gibt – aber stimmt das denn überhaupt? Wir klären auf und warnen euch vor den wirklich gefährlichen Tieren in Neuseeland.

Creepie Crawlies gibt's in NZ zur Genüge

Creepie Crawlies gibt’s in Neuseeland zur Genüge – aber nur wenige giftige Tiere

Zugegeben, es gibt nicht viele giftige Tiere in Neuseeland – schon mal gar nicht im Vergleich zum Nachbarland Australien. Aber einer kleinen Zahl von Land- und Seebewohnern Neuseelands solltet ihr doch mit Vorsicht begegnen, wenn ihr sie trefft.

Einige giftige Tiere in Neuseeland verursachen nur ein wenig Unwohlsein, andere können aber so richtig fiese Vergiftungen hervorrufen. Jedes Jahr gibt es einige wenige Vergiftungsfälle in Neuseeland – und zu denen wollt ihr sicher nicht gehören, also aufgepasst!

Hier gibt es weitere Beiträge zu den Gefahren in Neuseeland:

Zuerst eine kurze Entwarnung und Antwort auf häufige Fragen zu Neuseeland:

  • Nein, es gibt keine Schlangen in Neuseeland. Und damit auch keine Giftschlangen.
  • Ihr könnt beim Wandern nicht von giftigen Insekten oder Spinnen gestochen oder gebissen werden, und beim Baden müsst ihr keine Angst vor Krokodilen haben.
  • Große Raubtiere gibt es in Neuseeland generell nicht, und es wurden auch keine eingeführt – das gefährlichste Raubtier in Neuseeland ist definitiv der Mensch, dicht gefolgt von schlecht erzogenen Hunden.
  • Ihr habt Angst vor Haien? Die gibt es in Neuseeland, aber Angriffe sind so selten, dass sie statistisch nicht ins Gewicht fallen.

Viel mehr Sorgen solltet ihr euch um Verkehrsunfälle machen, die sind nämlich in Neuseeland deutlich häufiger als in Europa…

Gefährliche und giftige Tiere in Neuseeland, die ihr kennen solltet

Eher lästig als giftig: „Creepy Crawlies“

Preisfrage: Welches sind die einzigen Landlebewesen in Neuseeland, die Menschen so richtig gefährlich werden können?

Antwort: Bienen und Wespen – und auch die nur für Allergiker. Wespen haben sich in den vergangenen Jahren krass in Neuseeland ausgebreitet und können vor allem an Wanderwegen zur echten Gefahr werden, beachtet daher die Warnschilder des DOC!

Sehr lästige Krabbelviecher gibt es in Neuseeland reichlich: Da wären zum einen die berühmt-berüchtigten Sandflies in Neuseeland, aber auch Moskitos hat es reichlich. Diese kleinen Biester sind zwar nicht giftig und übertragen auch keine Krankheiten, aber ihre Stiche können einerseits zu allergischen Reaktionen führen und sich andererseits durch Aufkratzen enorm entzünden.

Auch Spinnen gibt es in Neuseeland – wobei die größeren Exemplare zum Glück harmlos sind. Mit Vorsicht begegnen solltet ihr nur drei Arten:

  • Die einheimische Katipo-Spinne ist so selten, dass ihr sie wahrscheinlich nicht sehen werdet; Chancen habt ihr in Küstenregionen, wo die Spinnen nahe der Brandungszone in vom Meer abgewandten Sanddünen leben. Gebissen wird man in der Regel nur, wenn man sich aus Versehen auf eine Katipo draufsetzt.
  • Die Rotrücken-Spinne wurde aus Australien eingeführt; seit den 1980ern breitet sie sich immer weiter aus und Bisse sind inzwischen so häufig, dass ihr ein Gegengift frei verkäuflich in den meisten Apotheken finden werdet.
  • Schließlich könnt ihr euch von der seltenen und ebenfalls aus Oz eingeschleppten „Whiteback“-Spinne schmerzhafte Bisse holen – diese Spinne lebt am liebsten in menschlichen Behausungen und ist dort vor allem in Betten, Handtüchern oder Kleidungsstücken zu finden – wahh!

Bissig und wegen ihrer Größe gruselig, aber vollkommen ungiftig sind zum Schluss noch die Giant Weta – diese gigantischen Heuschrecken beißen gern mal in einen Finger, der ihnen zu nahe kommt.

Nicht giftig, aber gruselig: die Giant Weta

Nicht giftig, aber gruselig: die Giant Weta

Unsichtbare Gefahr: Parasiten in Neuseeland

Abgesehen von E.coli und den üblichen Verdächtigen, wegen denen man sich vor dem Essen immer die Hände waschen sollte, gibt es in Neuseeland vor allem zwei gefährliche Parasiten:

Allerorten wird vor den Giardia-Parasiten gewarnt, die im Wasser von Flüssen enthalten sein können. Touristen sollen daher vorsichtshalber überhaupt nicht aus Flüssen trinken. In Neuseeland sind Infektionen mit Giardia-Parasiten weit verbreitet, vor allem Kinder werden häufig von den Parasiten befallen.

Die Symptome treten meist erst mehrere Tage nach dem Kontakt auf: Man fühlt sich aufgebläht, leidet unter Übelkeit und extremem Durchfall. Das Problem: Etwa die Hälfte der Befallenen bemerkt gar keine Symptome und kann den Parasiten daher munter weiter übertragen. Der Trost: Nach einer Infektion sind zumindest Erwachsene oft lebenslang geschützt.

Wichtig: Wenn ihr Durchfall habt (auch ohne nachgewiesene Giardia-Infektion), haltet euch (und eure Kinder) für diese Zeit von öffentlichen Swimmingpools und Badestellen fern!

Eine weitere Gefahr sind Amöben, die eine schwere Hirnhautentzündung („Amoebic Meningitis“) hervorrufen können, wenn sie über Nase oder Ohren in den Körper eindringen.

Diese Viecher leben im Wasser von Thermalquellen und -flüssen, wo man häufiger auf Warnschilder trifft, die daran erinnern, den Kopf über Wasser zu halten. Das Risiko für „Amoebic Meningitis“ ist zwar sehr niedrig, aber im Fall des Falles verläuft diese Erkrankung tödlich. Taucht ihr aus Versehen den Kopf ins heiße Wasser, solltet ihr daher gründlich die Nase putzen!

Die Symptome einer Meningitis sind Kopfschmerzen, Fieber und Übelkeit – treten die bis zu sieben Tage nach einem Thermalbad bei euch auf, geht sicherheitshalber zu einem Arzt und lasst euch testen!

Gefährliche Tiere in Neuseeland Amöben Orakei Korako

Hier sind sie (vielleicht) drin: fiese kleine Amöben (im Hidden Valley/Orakei Korako)

Eine weitere, eher für Hundebesitzer und neugierige Kleinkinder reale Gefahr in Neuseeland geht nur mittelbar von einem Tier aus: Gegen das knuddelige, aber nicht in Neuseeland gewünschte Possum (wir berichteten …) und andere eingeschleppte Raubtiere werden in schwer zugänglichen Gegenden Giftköder ausgelegt bzw. von Hubschraubern abgeworfen.

Dieses sogenannte „1080“ kommt in leuchtend blauen Pellets daher, aber davon lassen sich neugierige „Alles-in-den-Mund-Stecker“ eventuell nicht abschrecken. Aufklärung vor der Wanderung ist hier angesagt, spätestens wenn ihr auf ein Hinweisschild des DOC trefft!

Giftige Tiere im Meer

Hier wird es interessant, wenn es um giftige Tiere in Neuseeland geht: Anders als an Land kann es im Meer wirklich gefährlich werden.

Rund um Neuseeland tummeln sich etwa einige giftige Quallenarten im Wasser, deren Tentakel man möglichst meiden sollte:

  • „Spotted Jellyfish“
  • „Lion’s Mane Gellyfish“
  • „Bluebottle Jellyfish“ und ihre große Verwandte, die Portugiesische Galeere („Portuguese Man-of-War jellyfish“)

Die letzten beiden Quallen können mit ihrem Nesselgift sehr schwere Verbrennungen hervorrufen; tödlich sind sie allenfalls für kleine Kinder oder kranke Menschen, weil der allergische Schock ihr Kreislaufsystem überlasten kann.

Generell solltet ihr Quallen-Tentakel, die Brennen oder rote Quaddeln auf der Haut hervorrufen, schnell mit möglichst heißem Salzwasser abwaschen und einen Arzt aufsuchen, wenn das Brennen länger anhält, die Quaddeln sich entzünden oder ein allgemeines Krankheitsgefühl dazukommt.

Portugiesische Galeere Bluebottle Jellyfish Pommiebastards

Die gar nicht so große Portugiesische Galeere aka Bluebottle Jellyfish © Pommiebastards unter CC 2.0

Weitere, zumindest potenziell gefährliche Tiere in Neuseeland sind Stachelrochen: Sie sind tatsächlich giftig und finden sich in flachen Buchten und Flussmündungen – zu Verletzungen kommt es jedoch in der Regel nur, wenn man aus Versehen auf sie drauftritt.

Eindrücklich schwarz-gelb gefärbt und richtig giftig sind Seeschlangen, die ihr höchstwahrscheinlich nicht und wenn, dann nur auf der Nordinsel antreffen werdet. Seht ihr eine, dann heißt es Hände weg! 90 Prozent aller Todesfälle durch Seeschlangenbisse geschehen beim Versuch, die Viecher zu fangen (die scheinen zu schmecken).

Nicht giftig, aber durchaus gefährlich können Robben und Seelöwen werden, wenn man ihnen zu nahe kommt oder vom Zugang zum Meer abschneidet. Diese Tiere sind in Neuseeland nicht menschenscheu; dass sie ihr Revier bereitwillig und schnell verteidigen und dabei auch auf Schwimmer und Spaziergänger losgehen, haben wir selbst erlebt.

Gerade mit kleinen Kindern solltet ihr auf Strandspaziergängen immer die Augen offen halten und auf penetranten Fischgeruch achten. Ein Sicherheitsabstand von zehn Metern sollte immer eingehalten werden, wenn ihr auf Robben oder Seelöwen trefft.

Ein Seelöwe am Strand - da macht man besser einen Umweg

Ein Seelöwe am Strand – da macht man besser einen Umweg

Zu guter Letzt das Schlimmste, was in Neuseeland passieren kann: ein Hai-Angriff. In Neuseeland passiert so etwas zwar sehr selten, aber es passiert – und immer wieder kommt es dabei zu Todesfällen. Schluck.

Zum Schluss noch eine viel realere, weil wesentlich häufigere Gefahr aus Neuseelands Gewässern: vergiftete Muscheln. Die werden nicht etwa mit Absicht vergiftet und sind auch nicht aufgrund von schlechter Lagerung verdorben; der Auslöser sind meist Kontaminationen des Wassers, das von den Muscheln gefiltert wird. Bakterien, Viren oder Biotoxine (zum Beispiel nach Algenblüten) sammeln sich dann in den Viechern an, die vom Menschen gern gepflückt und nur kurz gekocht oder gar (wie bei Austern) roh gegessen werden.

Immer wieder sieht man daher an Stränden große Schilder, die vor dem Sammeln und Verzehren der ansässigen Muscheln warnen; in Tageszeitungen sind „shellfish contamination“-Warnungen und -Entwarnungen eine gängige Rubrik. Wer sich nicht daran hält, der kann mit Durchfall bis hin zum Tod bestraft werden.

Also:

Warnschilder in Neuseeland besser beachten!

Jenny

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