Dresden: Heimatreisen

Ausflugsideen in Dresden: Natur entdecken!

! Aktualisiert am 25. November 2023

Frische Luft ist gesund und gut fürs Immunsystem. Wir zeigen euch 12 Ausflugsideen in Dresden: von kurzen Spaziergängen bis zu Radtouren und Wanderungen durch die Parks und Wälder in (!) Dresden, wo ihr richtig viel Natur genießen könnt.

Natur in Dresden Elbwiesen

Sonnenuntergang an den Elbwiesen – Natur mitten in Dresden

Frische Luft, Bewegung und Sonnenlicht sind unheimlich wichtig für unsere Gesundheit. Neurobiologen haben herausgefunden, dass Naturgeräusche wie Vogelzwitschern oder das Rauschen der Bäume unser Gehirn anregen, Stress abbauen und die Aufmerksamkeit verbessern.

-> Das gilt natürlich auch für den Winter – lest dazu unseren Winterwald-Beitrag!

Natur in Dresden

Natur ist wichtig, auch in Zeiten von Corona!

Zeit draußen in der Natur ist aus mehreren Gründen wichtig. Auch im dunklen Herbst oder im bequemen Home Office sollten wir uns jeden Tag mindestens 30 Minuten draußen aufhalten. Und mehr als 5.000 Schritte an der frischen Luft sollten es schon sein, damit wir genug Bewegung haben. Wahlweise joggen, radfahren, Skateboard fahren, wasweißich.

-> Unsere Familien-Challenge „Raus in die Natur“ von 2018 ist noch aktuell!

Zum Glück hat Dresden reichlich Natur zu bieten, dafür muss man nicht einmal aus der Stadt hinausfahren. Unsere Ideen für Ausflüge in Dresden sollen euch ein paar Anregungen geben – bestimmt findet ihr noch mehr Gelegenheiten in Dresden, wo ihr ganz schnell raus ins Grüne kommt.

Natur in Dresden Elbe

Auch mitten in der Stadt gibt es viel Natur in Dresden

Ausflugsideen in Dresden: 12 Orte, wo ihr fix raus in die Natur kommt

Die Elbwiesen in Dresden

Ja, die Elbwiesen sind ziemlich voll – aber nur im Stadtzentrum. Die Elbwiesen ziehen sich quer durch die ganze Stadt. Schwingt euch aufs Rad und fahrt ein Stück raus; die Johannstädter Elbwiesen mit ihren Streuobsthainen, die superbreiten Wiesenflächen auf der Höhe von Striesen, die Elbwiesen in Loschwitz oder auf der Friedrichstadt-Seite sind hunderte Meter breit und fast komplett leer.

An der gesamten Elbe führen Radwege entlang, die mehr oder weniger breit, glatt und komfortabel angelegt sind. Erkunden lohnt sich: Da gibt es Pferdekoppeln, Gänse zum Füttern, Steinchen zum Werfen, Bäume zum Klettern… Also einfach die Fahrradreifen aufpumpen, Picknickdecke (oder Thermosflaschen mit Kinderpunsch) einpacken und los geht’s!

-> unsere 3 liebsten Fahrradtouren auf dem Elberadweg mit Kindern

Natur in Dresden Elbwiesen

Die Elbwiesen in Dresden sind an einigen Stellen bis zu 400 Meter breit – hier ist Platz!

Die Flutrinne in Übigau

Die Flutrinne in Übigau ist ein alter Elbarm. Er führt aber nur Wasser, wenn der Pegel des Flusses über 5,50 Meter steigt. Beim Jahrhunderthochwasser von 2002, als das Wasser über 9,40 Meter stieg, genügte das nicht mehr: Der Stadtteil Übigau, der sich in eine Biegung der Elbe schmiegt, wurde erst zur Insel und dann überschwemmt.

Zu trockeneren Zeiten findet man in der Flutrinne ein idyllisches Fleckchen Natur. Auf den naturbelassenen Wiesen, die von mehreren Brücken überspannt werden, lässt es sich herrlich toben, radeln oder im Gras liegen. Ein Extraspektakel für neugierige Kids bieten die Sprayer, die unter der Washingtonstraße legal ihrem Handwerk nachgehen dürfen.

Natur in Dresden Flutrinne

Die Flutrinne in Dresden ist den meisten unbekannt

Die Hufewiesen in Trachau

Ein verwildertes Stück Land, das seit 800 Jahren von Bauern bewirtschaftet wurde – mitten in einem der am dichtesten bewohnten Stadtteile Dresdens. Die Hufewiesen liegen seit der Wende brach, weil sie als Bauland deklariert wurden; nun werden sie von den Bewohnern von Pieschen und Trachau mit Zähnen und Klauen gegen Investoren verteidigt, die hier Häuser hinbauen wollen. Es sieht aus, als hätten sie Erfolg; auch wenn die Pferde, die hier jahrelang weiden durften, inzwischen umziehen mussten.

Noch sind große Teile der Hufewiesen mit Bauzäunen abgesperrt, aber wer Lust auf mutiges Erkunden hat, der sollte hier vorbeischauen!

Natur in Dresden Frauenkirche

Wildnis in der Stadt? Gibt es in Dresden reichlich (das hier ist aber nicht die Hufewiese!)

Das Eiswurmlager am Felsenkeller in Plauen

Im Dresdner Süden gibt es Drachen! Also, einen. Und keine Angst, er ist echt niedlich. Ihr findet ihn, wenn ihr von der Streuobstwiese in Plauen am Hohen Stein eine lange Treppe hinab zur ehemaligen Felsenkeller-Brauerei steigt. Oder ihr fangt von unten an und lauft ab dem S-Bahnhof Plauen am Ufer der Weißeritz entlang, bis der Pfad zum Eiswurmlager links zur steilen Felswand hin abbiegt. Hauptsache, ihr findet die geheimnisvolle Kiste am Wegrand, in der sich der Drache verbirgt!

Natur in Dresden Weißeritz

Am Ufer der Weißeritz entlang geht es zum Felsenkeller

(Warum dort ein Drache sitzt, erkläre ich in meinem Dresden-Reiseführer für Kinder*.)

Archeo-Pfad am Geberbach in Prohlis/Nickern

Auch das riesige Plattenbaugebiet von Prohlis wird immer grüner und besuchenswerter – das haben wir bei einem sehr erhellenden Besuch im Palitzsch-Museum gelernt. Wenn ihr von dort aus dem Lauf des Geberbachs folgt, führt der euch aus den Hochhausschluchten hinaus mitten ins Grüne, nach Nickern und bis zum Stausee von Kauscha.

Die elf großen Infotafeln an der Route informieren darüber, wie lange hier in Prohlis schon Menschen leben – archäologische Funde lassen vermuten, dass hier die Wiege der menschlichen Besiedlung Sachsens ist! Der gesamte Rundwanderweg ist 11 km lang, die dazugehörige Broschüre bekommt ihr im Palitzsch-Museum.

-> Hier lest ihr den ausführlichen Bericht über den Archaeo-Pfad in Nickern

Archeo-Pfad Dresden Nickern

Unterwegs auf dem Archaeo-Pfad in Nickern

Der Zschonergrund in Cotta

Der Zschonergrundbach fließt durch uralte Streuobstwiesen und Auenwälder, in denen sich Weiden und Erlen zum Wasser hinabneigen und wo Bachstelzen über die Steine flitzen. Bei einem Spaziergang durch den überraschend urtümlichen Zschonergrund im Dresdner Westen kehrt man normalerweise immer in der Zschoner Mühle ein, wo es leckeres Bio-Essen gibt.

In Corona-Zeiten ist die Mühle nicht immer geöffnet. Lauft dann lieber weiter auf dem Streuobst-Erlebnispfad bis nach Podemus, von wo man einen tollen Blick über Dresden genießt. Hier ist ein guter Rundweg-Vorschlag von ca. 6 km Länge.

Natur in Dresden Zschoner Mühle

Die Zschonermühle ist Start und Ziel des Rundwegs nach Podemus

Die Dresdner Heide im Norden

Lustigerweise ist das gar keine Heide, sondern einer der größten Stadtwälder Deutschlands. Aber das müssen wir keinem erzählen, der im Dresdner Norden wohnt, oder? Durch die Heide ziehen sich so viele kurze und lange Wanderwege, dass man wochenlang beschäftigt ist.

-> Hier sind einige Ideen fürs Wandern in der Dresdner Heide

Unsere Lieblingsziele sind der Haarweidenstausee in Ullersdorf, der Prießnitzwasserfall (gut erreichbar von Klotzsche aus) und der Mordgrund mit dem tollen Ausblick von der Napoleonschanze.

Natur in Dresden Heide

Waldidyll am Dresdner Stadtrand: der Haarweidenstausee

(Psst: Wie man den Haarweidenstausee findet, erkläre ich in meinem Dresden-Reiseführer 111 Orte für Kinder in Dresden*!)

Die Hellerberge und der Proschhübel

Ein echter Geheimtipp im Dresdner Norden sind die Hellerberge – auf diesem sandigen Gelände übten schon im 19. Jahrhundert Sachsens Soldaten, danach die Wehrmacht und schließlich die NVA. Nach dem Zweiten Weltkrieg schafften die Dresdner riesige Mengen Trümmer hier hinauf, die heute den Proschhübel bilden, einen gar seltsam aussehenden Hügel mit tollem Blick auf die Stadt.

Ausflugsideen in Dresden Proschhübel

Was für eine Sicht! Der Proschhübel ist ein eher unbekannter Ausguck auf Dresden

Vielleicht liegt es daran, dass hier das Gefängnis von Dresden liegt? Jedenfalls treffen wir kaum Menschen, wenn wir hier oben mit dem Fahrrad den sandigen Pfaden folgen, dabei riesige Pilze und Ameisenhaufen entdecken und das Gefühl haben, irgendwo in Brandenburg zu sein.

Natur in Dresden Heller

Das hier soll Dresden sein? Ja, auf den Hellerbergen

Der Prießnitzgrund in der Äußeren Neustadt

Die Prießnitz fließt über 15 km durch die Dresdner Heide, bevor sie auf der Höhe des Diakonissenkrankenhauses in die Elbe mündet. Und alle Neustadt-Kinder kennen und lieben diesen Bach, an dessen Lauf es sich herrlich spielen lässt. Während er an seiner Mündung in normalen Tagen geradezu belagert von Familien ist, geht es weiter drinnen im Wald ruhiger zu.

Von der Äußeren Neustadt aus ist der Prießnitzgrund hinter der nordöstlichen Ecke des Alaunparks schnell erreicht; je weiter ihr hineinlauft, desto besser und ruhiger. Am besten eignen sich Vormittage unter der Woche, um hier möglichst wenige Jogger, Gassigeher und Mountainbiker zu treffen.

Natur in Dresden Heide

Hier fließt die Prießnitz durch die Dresdner Heide

Die künstliche Ruine in Pillnitz

Das weltberühmte Schloss Pillnitz und sein barocker Schlosspark sind bei Dresden-Besuchern enorm beliebt und entsprechend voll. Wir haben einen Wandertipp, der euch quasi in den Hinterhof der Schlossanlage führt.

Vom Ortskern von Pillnitz aus steigt man über einen steilen Serpentinenweg durch einen Wald aus hohen Buchen, deren Wurzeln natürliche Treppen in den Hang gelegt haben. Und dann entdeckt man am Hang eine Ruine – eine verdächtig gut erhaltene. Psst – sie ist nicht echt, sondern wurde eigens für Kurfürst Friedrich August III., den Enkel von August dem Starken, angelegt. Der fand es romantisch, beim Spaziergang in einer Ruine zu picknicken, also baute er sich 1780 eine.

Natur in Dresden Pillnitz

So sah die künstliche Ruine in Pillnitz Ende 2019 aus

Was im Laufe der Jahrhunderte zu einer echten Ruine wurde, ist kürzlich schick saniert worden. Jetzt kann man nicht mehr durch die Fensteröffnungen auf das weite Elbtal schauen, aber auch von der kleinen Plattform aus ist der Blick wunderschön. Wer noch weiter wandern will, kann von hier aus eine große Runde durch den Friedrichsgrund drehen, der auch das Tal der 10 Brücken heißt.

Natur in Dresden Pillnitz

Der Friedrichsgrund in Pillnitz

Der Rabenauer Grund in Freital

Wer mit dem Auto oder der S-Bahn nach Freital fährt, dem öffnet sich der Rabenauer Grund – eine tief eingeschnittene, dicht bewaldete Schlucht, die von der Weißeritz in den Fels geschnitten wurde. Hier könnt ihr auf dem Energielehrpfad spazieren, diverse Abstecher zu coolen Kletterfelsen machen oder gleich die komplette Strecke durch den Grund bis nach Malter laufen.

In regelmäßigen Abständen schnauft hier die historische Weißeritzbahn vorbei, eine der ersten Dampfloks in Deutschland, die von Freital bis nach Kipsdorf ins Osterzgebirge fährt. Mit dieser Tschuff-tschuff-Bahn könnt ihr den Weg zurück fahren. Alternativ könnt ihr auch von Malter auf demselben Weg zurücklaufen oder den kürzeren, wenn auch zwischendurch recht steilen Rundweg über Tharandt machen.

Natur in Dresden Rabenauer Grund

Im Rabenauer Grund warten ein paar richtig coole Klettergelegenheiten

Der Windberg in Freital

Wer im Dresdner Süden wohnt und ein Auto hat, kann sich hier oben den Wind um die Nase wehen lassen. Der Windberg, der 353 Meter über Freital thront, hat seinen Namen aber von den Wenden, die hier schon vor 800 Jahren lebten. Durch das kleine Eichenwäldchen hinter dem Tierheim ziehen sich verschiedene Wege, die alle irgendwann vorn an der Felsenkante enden – dort ragt das König-Albert-Denkmal auf. Der weithin sichtbare Obelisk ist das Wahrzeichen von Freital.

Windberg Freital Dresden

Vom Windberg hat man eine tolle Aussicht auf Freital

Irgendwo unten drunter liegt das sagenhafte Zauberschloss: Dort drinnen spielte ein armer Dorfmusikant aus Freital-Burgk, Rotkopf Görg, eines Nachts für eine Schar von Berggeistern zum Tanz auf. Als Lohn für seine Mühen schüttete man ihm eine Schaufel voll glühender Kohlen in die Mütze. Die warf Rotkopf Görg leider weg, bevor er sich zum Schlafen legte – und entdeckte am nächsten Morgen eine winzige Goldmünze im Mützenfutter. Der Rest der glühenden Kohlen war über Nacht zu Asche zerfallen.

Auch wenn Rotkopf Görg den Eingang zum Zauberschloss nie wiederfand, machte das „schwarze Gold“, also die Steinkohle, Freital reich: Hier fuhr die erste Elektrolok der Welt, hier wurde das erste Gas aus Steinkohle erzeugt und hier gab es die erste öffentliche Gasbeleuchtung. Habt ihr nicht gewusst, oder?

Natur erleben mit Kindern: auch ohne Wandern

Es muss natürlich nicht immer eine ausgewachsene Wanderung sein! Draußen in der Natur sein, Sonne tanken und sich bewegen geht auch anders und muss nicht mehrere Stunden dauern. Gerade mit kleineren Kindern ist das oft stressfreier, als erst eine passende, kindertaugliche Wanderroute zu finden.

Diese Tipps, um Kinder draußen ohne Wandern zu beschäftigen, funktionieren garantiert – haha, natürlich nicht. Aber einen Versuch ist es wert! Ihr könnt unsere Ideen auch im Park nebenan oder im Hof ausprobieren:

  • eine Schatzsuche machen: Ihr versteckt etwas in einem abgegrenzten Gebiet und lasst die Kids danach suchen (Murmeln, Glitzersteine, Filly-Pferdchen… natürlich keinen Süßkram!)
  • ein Wald-Bingo: schreibt oder malt eine Liste mit Dingen, die die Kids bei eurem Spaziergang oder beim freien Herumstreifen finden sollen (eine gelbe Blüte, eine Spinne, einen Kieselstein…) (-> hier findet ihr eine Vorlage, und -> hier ist eine für den Winter)
  • Bewegungsspiele: zwischen den Bäumen Fangen spielen (die Baumstämme sind „zick“), Verstecken spielen im Park, ein Himmel-und-Hölle in den Boden kratzen, Steine in den Fluss werfen…
  • Naturmaterialien wie Zweige, Blätter, Schneckenhäuser etc. sammeln (aber nichts abbrechen!) und damit künstlerisch tätig werden
  • einen Regenwurm finden und ein Regenwurmhotel für ihn bauen
  • Spinnweben finden und die Netzmuster nachzeichnen
  • eine Foto-Challenge machen: wer findet und fotografiert die meisten verschiedenen Käfer, Blüten oder Baumstämme?
  • Waldbaden: einfach auf den Boden legen (wenn es zu kühl oder feucht ist, mit einer Decke darunter) und ganz still daliegen. Was hört ihr? Was spürt ihr? Wie schnell ziehen die Wolken über euch hinweg? Was passiert mit euren Gedanken? Genießt den Moment…
Schneckenhäuser

Draußen aktiv sein mit Kindern: das heißt nicht unbedingt wandern

Mehr Ideen für Stadt-Ausflüge mit Kindern:

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Jenny

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