Nachhaltig reisen

10 praktische Outdoor-Gadgets, mit denen ihr die Natur schützt

! Aktualisiert am 12. März 2022

Draußen sein ist toll, keine Frage. Aber nur weil man die Natur genießt, heißt das nicht, dass man sie automatisch schützt und erhält. Viele Outdoor-Gadgets und Ausrüstung wie Rucksäcke, Kleidung oder Trinkflaschen werden alles andere als nachhaltig hergestellt, andere sind direkt schädlich für Mensch und Umwelt. Aber es geht auch anders!

Mallorca Wandern

Viel draußen unterwegs? Dann solltet ihr in nachhaltige (!) Outdoor-Gadgets, Ausrüstung und Kleidung investieren

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10 praktische Outdoor-Gadgets, mit denen ihr die Natur schützt

Grüne Körperpflege: nachhaltiges Shampoo, Deo, Zahnpasta & Co.

Eine Bambuszahnbürste hat ja heutzutage jeder. Aber da geht noch viel mehr! Gerade wenn ihr euch draußen in der freien Natur wascht, eure Zähne putzt und das Geschirr spült, solltet ihr das so wasserschonend und rückstandsfrei wie möglich tun. Statt Spüli, Zahnpasta und Duschbad gibt es da gute „grüne“ Alternativen:

  • Seife und Haarseife: nimmt weniger Platz weg als Duschbad-Flaschen, läuft nicht aus, ist verpackungsfrei und ihre Inhaltsstoffe sind biologisch abbaubar (achtet darauf, dass kein Palmöl enthalten ist!)
  • Zahnputz-Tabletten: nehmen viel weniger Platz weg als Zahnpasta, laufen nicht aus, sind verpackungsfrei und ihre Inhaltsstoffe sind biologisch abbaubar (ihr könnt sie bedenkenlos in den Wald spucken)
  • Spülmittel-Alternativen: Zitronensaft, Sand oder Erde reinigen fettiges Geschirr genauso gut wie Spüli; wer den Schaum mag, kauft Öko-Marken wie Sonett oder Almawin, die ohne synthetische Tenside und Konservierungsstoffe hergestellt werden.
  • Öko-Waschmittel: Für die kleine Wäsche unterwegs kann man sich Waschmittel aus Efeu oder Kastanien selbst machen und mitnehmen, oder man füllt sich ein bisschen Flüssigwaschmittel von Almawin oder Frosch ab.
Bambus Zahnbürste Zahnputztabletten

Wirklich nachhaltig: Zahnputztabletten und Bambus-Zahnbürste (bei uns daheim im Bad)

Umweltfreundliche (und haltbare) Trinkflaschen

PET-Flaschen aus dem Supermarkt mitnehmen und unterwegs wegwerfen – pfui. Seit ich Plastic Planet* gesehen habe, behagt es mir aber auch nicht, wiederverwendbare Plastikflaschen zu verwenden. Besonders wenn es warm ist, lösen sich nämlich aus dem Plastik zahlreiche verdächtige Stoffe – und Mikroplastik. Als ich gesehen habe, wie viele (hormonell wirksame!) Bestandteile sich aus Plastikflaschen und -geschirr herauslösen und im Blut unserer Kinder nachweisbar sind, wurde mir echt schlecht.

Unsere auffüllbaren Trinkflaschen für unterwegs sind daher konsequent aus Edelstahl. Dieses Metall teilt die guten Eigenschaften von Glasflaschen, ist aber leichter und unzerbrechlich – extrem wichtig, wenn man Kinder hat.

Trinkflasche Metall Outdoor-Gadgets

Wasser marsch!

Eine riesige Auswahl an unterschiedlichen Formen, Farben und Verschlusssystemen haben diese Marken:

  • Klean Kanteen* (der Klassiker, aber ziemlich teuer; die Lackfarben sind leider nicht lange stoßfest und die Flaschen bieten keine Isolierfunktion)
  • Super Sparrow* (unser Favorit: super günstig, sehr robust, die Verschlüsse gibt es wahlweise mit Trinkhalm und die Isolierfunktion hält Getränke richtig lange warm – und kalt!, mit Tragetasche)
  • BeMaxx* (bietet drei verschiedene Trinksysteme, mit Isolierfunktion)

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Coole „grüne“ Outdoor-Kocher

Ein offenes Feuer ist heutzutage fast nirgends mehr erlaubt; zu leicht kann man einen Waldbrand verursachen, wenn alles vertrocknet ist. Abhilfe schaffen Camping-Kocher ohne Gaskartuschen, wie z.B. der faltbare Mini-Holzofen Hobo, der eine riesige Fangemeinde hat. Man füttert ihn mit Tannenzapfen, Ästen und Zweigen (auch ein kleiner Spiritus-Kocher kann reingestellt werden), oben drauf kommt Topf oder Pfanne.

Jetzt noch Feuerstahl und Zunder einpacken, dann kann unterwegs überall fix gekocht werden.

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Essen verpacken – nachhaltig?

Wie packt man auf nachhaltige Weise die Marschverpflegung für fünf Personen ein, sei es auf einer Halbtagswanderung oder für 14 Tage Camping? Plastikdosen wollen wir nicht mehr gern verwenden (hier gilt dasselbe wie bei Trinkflaschen). Alufolie oder Frischhaltefolie sind als Wegwerfartikel gar nicht nachhaltig.

Unsere Lösungen für nachhaltige Essenverpackungen:

  • Edelstahldosen (gibt es teuer von EcoLunchbox* oder Lunchbots* und günstiger von Noname-Anbietern)
  • DIY-Bienenwachstücher als Ersatz für Alufolie und Frischhaltefolie: zum Umwickeln oder Abdecken von Schüsseln
  • Sandwich-Beutel, aus wasserfestem Stoff genäht und abwaschbar
  • Gemüsenetze aus Stoff* für loses Obst und Gemüse verwenden (gibt es inzwischen in jedem Supermarkt gleich in der Gemüseabteilung)
  • Upycling: 2-Liter-Eispackungen auswaschen und mehrfach wiederverwenden (aber nicht für heißes Essen und niemals in die Mikrowelle packen, damit sich nichts aus dem Plastik löst!)

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Nachhaltig draußen schlafen: Schlafsäcke

Beim Thema Schlafsack ist der Komfort kaufentscheidend – wer nachts friert oder sich mit riesigen Rollen abschleppt, der pfeift auf Nachhaltigkeit. Womit wir schon beim Thema wären: Nicht jeder Schlafsack passt zu jedem Bedürfnis. Wollt ihr zwei Wochen Sommerurlaub auf demselben Zeltplatz machen oder im Campervan schlafen, kann der Schlafsack dünner und im Packmaß größer sein – am besten finden wir dann einen, der nicht so furchtbar raschelt. Für kürzere Ausflüge, Mehrtageswanderungen oder Campingtrips im Spätherbst braucht es einen anderen Schlafsack; kleiner, leichter, wasserabweisend und wärmer.

Genauso wie bei Outdoor-Kleidung ist auch bei Schlafsäcken die Firma Vaude eine gute, weil nachhaltige Entscheidung. Der rechteckige Zwei-Jahreszeiten-Schlafsack „Navajo“ aus Sensofiber-Kunstfaser ist für unsere Zwecke ideal; mit knapp 90 Euro bezahlbar, hält er in durchschnittlich kühlen Nächten warm und kann – ganz wichtig für uns als Familie – mit anderen Navajos zu einer großen Decke zusammengezippt werden.

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Nachhaltige Rucksäcke

Ein gut sitzender, wasserfester, geräumiger und lange haltbarer Rucksack ist für Outdoor-Aktivitäten das A und O. Unsere Lieblingsmarke in Sachen nachhaltige Rucksäcke ist Vaude. Hier sind Tragekomfort und Funktionalität gegeben, die Rucksäcke sind schick und bezahlbar (wichtig, wenn man gleich fünf braucht) und Vaude ist Mitglied der Fair Wear Foundation für faire Arbeitsbedingungen.

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Ebenfalls gut finden wir Deuter – diese deutsche Traditionsfirma gibt es seit 100 Jahren. Sie ist ebenfalls Mitglied der Fair Wear Foundation, außerdem im Bündnis für nachhaltige Textilien, das die Bundesregierung 2014 ins Leben gerufen hat, und Gründungsmitglied EOCA (European Outdoor Conservation Association).

Deuter bietet lebenslangen Reparaturservice für seine Rucksäcke, die mit dem sehr strengen Blue Sign Standard über die gesamte Lieferkette kontrolliert werden. Alle Rucksäcke von Deuter, die ihr ab 2020 kauft, sind PFC-frei, das heißt ohne per- und polyfluorierte Chemikalien.

Deuter Rucksäcke erkennt man schnell wieder – an der schicken gelben Blume ;-)

Sächsische Schweiz Rauenstein

Mein Lieblingsrucksack von Deuter kommt überallhin mit

Umweltfreundliches Camping-Geschirr

Teller, Tassen und Besteck sollten bei Wanderungen und Camping-Ausflügen vor allem drei Kriterien genügen:

  • leicht
  • bruchfest
  • gut isolierend (also: man soll sich nicht sofort die Hände an einer Tasse Kaffee verbrennen)

Die meisten Camper nehmen billiges buntes Plastikgeschirr, in der Regel von Ikea; dicht gefolgt von der etwas schickeren Melamin-Variante (ein Rohstoff, der aus der Verbrennung von Erdgas entsteht). Nachhaltig sind beide Materialien nicht, beide sind außerdem potenziell gesundheitsschädigend.

Die Alternative wäre „klassisches“ Blech- bzw. Emaillegeschirr. Das ist zwar deutlich nachhaltiger, aber isoliert sehr schlecht.

Campinggeschirr

Echt nachhaltig: Camping-Schüsseln aus Kokosnussschalen

KEINE Alternative ist der neuerdings so gehypte Bambus. Zwar ist Bambus per se eine gute Sache, aber fast alle Trinkbecher, Tassen und Teller aus „Bambus“ bestehen bei vielen Billigprodukten zusätzlich aus jeder Menge Plastik oder Melamin und sind gar nicht umweltfreundlich (hat die Stiftung Warentest 2019 bestätigt).

Statt Fake-Bambus nutzen wir gern Teller und Brettchen aus Maisstärke von Zuperzozial, Schüsseln aus Kokosnuss-Schalen und Tassen aus Titan oder Edelstahl – das isoliert ganz hervorragend. Und unser Besteck nehmen wir einfach von zu Hause mit – den unverzichtbaren Göffel brauchen nur Extremwanderer, die auf jedes Gramm im Rucksack achten müssen.

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Nachhaltige Camping-Laternen

Es gibt hunderte schicke Laternen und Leuchten für Outdoor-Abenteuer. Viele werden mit Batterien oder Akkus betrieben, für die man Strom braucht. Oder mit Petroleum – auch nicht eben ein sauberer Brennstoff, und mit Kindern schnell brandgefährlich. Wir lieben unsere solarbetriebene, aufblasbare LUCI-Leuchte, bei deren Kauf auch noch Entwicklungshilfe-Projekte unterstützt werden. Sie erleuchtet uns seit Jahren beim Camping die Nacht, ist leicht und wasserfest.

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Eine andere Idee haben dynamobetriebene LED-Laternen wie die ThorFire. Die Powerbank-Funktion, mit der man angeblich auch noch das Handy beim Camping aufladen kann, ist unserer Erfahrung nach aber doch etwas optimistisch gedacht – da muss die Sonne schon echt lange scheinen (oder man kurbelt sich einen Wolf…).

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Umweltfreundlich Wäsche waschen

Auf längeren Campingtouren schleppt man keinen Schrankkoffer voller Kleidung mit, da muss gewaschen werden. In Japan, wo wir drei Wochen zu fünft mit einer Reisetasche ausgekommen sind, oder beim Backpacking mit Kindern in Vietnam haben wir alle paar Tage unsere Schmutzwäsche gewaschen – mit der Hand.

Waschmaschinen verbrauchen viel Wasser und Strom, schaden dem empfindlichen Gewebe von Funktionskleidung, kosten Geld, brauchen oft Stunden für einen Waschgang – und stehen auch nicht auf jedem Campingplatz zur Verfügung. Unsere Lösung ist eine schnelle Handwäsche – die zigmal effektiver wird und schneller geht mit der Scrubba Bag.

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Einfach eine Ladung Wäsche, warmes Wasser und (umweltfreundliches) Waschmittel in den Beutel füllen und rubbeln wie mit einem Waschbrett – und schon nach zehn Minuten ist die Wäsche sauber. Dass man sie am energiesparendsten an der frischen Luft trocknet und nicht im Trockner, versteht sich hoffentlich von selbst (von Scrubba gibt es dafür auch noch ein Trocken-Set*)!

Slowenien Camp Sobec Wäscheleine

Wäsche waschen auf dem Campingplatz

Chemiefreier Insektenschutz

Anti-Mücken-Sprays und Zeckenschutz gehören im Sommer zu jedem Outdoor-Zubehör. Aber kann man sich die unliebsamen Quälgeister auch ohne DEET-Keule vom Leib halten? Gerade Eltern mit kleinen Kindern treibt diese Frage um (wobei man DEET wohl trinken müsste, um wirklich Schaden zu nehmen). Auch für Plastiksparer ist es schwierig, sich plastikfrei vor Mücken und Zecken zu schützen.

Von DEET-Ersatzprodukten, etwa mit dem Wirkstoff Icaridin oder Geraniol, halten wir nicht sehr viel. Diese Produkte enthalten oft ebenfalls allergene Stoffe, können die Schleimhäute reizen, kosten Geld und wirken auch nicht so gut (bestätigt von der Stiftung Warentest). Dann kann man es auch gleich bleiben lassen, finden wir.

Unsere Ideen für DEET-freien Schutz vor Mücken und Zecken:

  • Mückenspray selbst machen: aus Wasser und Wodka (im Verhältnis 4:1 gemischt) und einigen Tropfen ätherischer Öle (z.B. Teebaumöl, Citronella, Pfefferminz und Lemongrass)
  • natürlicher Zeckenschutz: mit Schwarzkümmelöl
  • Mückenschutz von außen: mit Moskito-Schutzkleidung (z.B. die Nosilife-Reihe von Craghoppers*, oder DIY-Schutzkleidung mit nachträglicher Imprägnierung mit Permethrin*) und Moskitonetz – vor allem als Schutz gegen die nachtaktiven Hausmücken

Übrigens: Sind wir in Regionen unterwegs, wo Mücken ernsthafte Krankheiten wie Malaria oder Japanische Enzephalitis übertragen können, dann geht Gesundheitsschutz für uns vor und wir verwenden Repellents mit dem Wirkstoff DEET. Auch für die Kinder.

Mücke

Nachhaltiger Mückenschutz ist knifflig…

-> Ihr wollt mehr für die Umwelt tun? Dann helfen euch bestimmt unsere 27 Tipps, wie jeder beim Reisen CO2 sparen kann – mit Checkliste!

Was sind eure Favoriten für nachhaltiges Wandern und Campen? Habt ihr Tipps für uns?

Jenny

4 Kommentare

  • Hallo Ina,

    dass das Material bei einer Lunchbox sehr entscheidend ist, habe ich auch festgestellt, gerade die aus Plastik neigen deutlich schneller zu brechen, da sind die dir von erwähnten Edelstahlboxen deutlich besser.

    MfG

    Christian

  • Wir sind auch immer mit Edelstahlflaschen unterwegs, auch wenn die inzwischen jede Menge Beulen haben ;-) Nosilife ist ohne DEET? Werben die nicht gerade damit, dass sie tropenfest sind?!? Und an Klamotten gibts schon noch ein paar andere Hersteller, die umweltbewusst und nachhaltig produzieren. Dafür haben die großen Marken ja schon eine Menge „Zertifikate“ entwickelt. Aber trotzdem: Coole Tipps, vor allem, was diese ganzen Verbrauchsmaterialien betrifft.
    Liebe Grüße
    Angela

  • Da sind ja einige gute Tipps dabei! Danke für das zusammenfassen. Ich finde das Tourgeschirr in Norwegen aus Holz immer sehr Klasse,da gibt es alles sogar das Schnapsglas von, wirklich praktisch und echt total leicht, da hatten wir dann auch Besteck davon. Musst mal schauen trekopp.

    Liebe Grüsse aus Görlitz
    Ina

    • Hallo Ina,

      Holzgeschirr klingt sehr hübsch, das schau ich mir gern an! Da isst das Auge gleich nochmal doppelt so gern mit :-)

      LG
      Jenny

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