Reisetipps für Vietnam

Backpacking mit Kind in Südostasien: Packliste und Sicherheitstipps

! Aktualisiert am 14. Oktober 2024

Südostasien mit Kindern? Na gut. Aber doch nicht mit dem Rucksack?! Doch, genau das haben wir gemacht. Backpacking mit Kind geht in Vietnam und Kambodscha super. Alles, was wir zu viert brauchten, passte in einen großen Rucksack. Ihr wollt das auch schaffen? Wir verraten euch wichtige Tipps für so eine Reise und zeigen euch unsere Südostasien-Packliste.

Backpacking mit Kindern Vietnam

Backpacking mit Kindern: geht in Vietnam richtig gut!

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Backpacking mit Kind: (Wie) geht das?

Na logisch geht das, es ist nur ein bisschen anstrengender. Zwar trägt man beim Backpacking oder Rucksackreisen den namensgebenden Rucksack mit sich herum, aber nicht ständig. Backpacking ist kein Trekking-Urlaub, der schwere Rucksack muss oft nur wenige Meter bis zum Taxistand, zum Bahnhof oder zum Hotel getragen werden. Das schaffen auch Mamas und Papas ohne Fitnesstraining.

Und die Hände sind frei für die Kinder – was in den wuselnden Menschenmengen an einem Bahnhof in Vietnam, einem Bootssteg in Thailand oder auf einer Straße in Kambodscha schon sehr beruhigend ist.

Backpacking mit Kindern Vietnam

Backpacking mit Kindern: die Hände sind frei, das ist wichtig!

Das Tolle am Backpacking ist für uns die Unabhängigkeit und Flexibilität. Gefällt es uns vor Ort, bleiben wir länger. Finden wir nichts zu tun, reisen wir eher als geplant ab. Lernen wir eine andere Familie kennen, ändern wir unsere Route. All das ohne nerviges Umbuchen oder Stornieren, weil wir eben gar nichts vorgebucht haben. Wir steigen am Reiseziel aus dem Flugzeug (oder aus dem Zug…) und sind dann offen für das, was uns ein Reiseland so bietet.

Ein echtes Abenteuer – und das geht natürlich auch mit Kindern!

-> Hier findet ihr unsere Reiseberichte aus Vietnam und Kambodscha

Ein paar Grundregeln sollte man zwar schon vor der Abreise beachten. Dann ist Backpacking mit Kind sehr angenehm:

  • warme Reiseziele auswählen (spart Kleidung) -> hier bieten sich die Länder Südostasiens an
  • Länder und Regionen mit guter Infrastruktur wählen -> auch hier steht Südostasien (mit Ausnahme vielleicht von Myanmar) ganz oben auf der Liste, es gibt überall eine große Auswahl an Unterkünften und gute öffentliche Verkehrsmittel
  • einen guten Rucksack nehmen (zeigt sich in deutlichen Unterschieden im Tragekomfort und der Haltbarkeit)
  • sparsam packen: nur das mitnehmen, was man wirklich braucht (siehe unten)
  • keinen allzu straffen Zeitplan aufstellen: man braucht genug Zeit und Flexibilität, um von unterwegs die nächsten Verkehrsmittel und Unterkünfte zu buchen
Rucksack Menorca

Backpacking mit Kind: bitte ganz gechillt!

Geht auch Backpacking mit Baby und Kleinkind?

Im Prinzip schon, wobei das natürlich noch anstrengender wird, weil ihr mehr tragen müsst: nicht nur das Gepäck fürs Kind, sondern auch das Kind selbst. Weil euer Rücken schon besetzt ist, muss das Kind entweder in eine Bauchtrage (wenn es noch sehr klein ist) oder in einen Buggy – der dann wieder sperrig ist und im Straßenverkehr Südostasiens nicht vorgesehen ist (Stichwort Fußwege und Bordsteine, Verstauen im Bus, Abgase direkt in Kinderhöhe…).

Wir sind mit einem knapp Dreijährigen und seiner großen Schwester ohne Probleme gebackpackt. Der Kleine trug seinen eigenen, kleinen und leichten Rucksack mit Spielzeug. Wenn er zu müde wurde, konnte ein Elternteil den Rucksack über den Arm nehmen, und im größten Notfall wanderte der Junior oben auf die Schultern. Ein leichtes Tragetuch oder ein Sling wäre auch eine Option gewesen.

Generell gilt natürlich: Backpacking mit Kind wird immer einfacher, je älter die Kids werden. Dann tragen sie irgendwann nicht nur ihre persönlichen Spielsachen, sondern auch einen Teil ihrer Kleidung, den Waschbeutel oder etwas vom Proviant.

Rucksack

Bitte die Rucksäcke nicht zu groß wählen ;-)

Backpacking mit Kind: Sicherheit geht vor!

Wir wollen hier nicht so tun, als gäbe es gar keine Bedenken vor einer Reise mit Kindern nach Südostasien. Aber wer sich mit den Risiken im Vorhinein beschäftigt, der kann sie gezielt minimieren. Am Ende obliegt es natürlich eurer Einschätzung, ob ihr die Verantwortung tragen könnt und wollt – denn nicht alles läuft in den Ländern Südostasiens genauso sicher und kontrolliert ab wie in Mitteleuropa.

Stichwort Sonne: bitte schützen!

Die UV-Strahlung ist in Ländern in Äquatornähe unglaublich stark – wir Mitteleuropäer sind davon immer wieder überrascht. Aus eigener bitterer Erfahrung warne ich euch: Selbst bei dicht bewölktem Himmel müsst ihr euch immer mit Sonnencreme und Kleidung schützen. Da auch die beste Sonnencreme und das teuerste UV-Schutzshirt die Eigenschutzzeit blasser Europäer-Haut nur ein wenig verlängern, lautet die Devise: lange, dicht gewebte Kleidung tragen und im Schatten bleiben.

Das gilt ganz entschieden vor allem für kleine Kinder. Macht es im Urlaub zur Regel, dass immer ein Hut getragen wird und dass erst nach 16 Uhr am Strand gechillt wird; auch wenn ihr euch dort im Schatten von Kokospalmen aufhaltet. Das reicht immer noch für einen fetten Sonnenbrand.

-> Neuseeland ist zwar weit weg vom Äquator, hat aber auch eine sehr starke UV-Strahlung, deshalb gelten unsere Tipps zum Sonnenschutz in Neuseeland auch für Südostasien.

Kambodscha Angkor Wat

Und immer schön im Schatten bleiben!

Stichwort Krankheiten: bitte impfen!

Viele Eltern machen sich vor einer Reise nach Südostasien viele Sorgen wegen des Themas Malaria. Hier legen wir euch dringend einen Besuch bei einem Reisemediziner ans Herz – auch wenn ihr schon recherchiert habt, dass an eurem Reiseziel das Malaria-Risko gering ist. Erstens schätzen das Mediziner oft unterschiedlich ein, und zweitens ist Malaria nicht die einzige Krankheit, die in tropischen Ländern grassiert.

-> So sind wir mit dem Malaria-Risiko in Vietnam umgegangen

Neben zusätzlichen Schutzimpfungen gegen Tollwut, Typhus oder Japanische Enzephalitis ist es natürlich auch wichtig, dass eure Kinder und ihr selbst (!) gegen die “normalen” Krankheiten geimpft seid, die von allen Krankenkassen übernommen werden. Dazu zählen neben Polio, Keuchhusten und Tetanus auch Masern und Röteln und Hepatitis A und B.

Bitte überlegt es euch sehr genau, ob ihr mit ungeimpften Babys und Kindern nach Südostasien reisen wollt. Das Ansteckungsrisiko ist besonders beim Backpacking um einiges höher, und kleine Kinder tun sich mit dem Einhalten von Hygieneregeln schwer. Masern z. B. gelten zwar als Kinderkrankheit, aber das täuscht – die will man nicht im Urlaub bekommen! Und an Tetanus kann man sehr qualvoll sterben.

Stichwort Straßenverkehr: bitte sichern!

Der Straßenverkehr und das Sicherheitsempfinden in den Ländern Südostasiens sind ein Riesenthema für reisende Eltern. Ich habe mehr als einmal den Kopf geschüttelt und richtige Bauchschmerzen gehabt, wenn wir in ein Taxi ohne Sicherheitsgurte stiegen oder mit den Kindern Moped fuhren. Kindersitze gibt es in Südostasien fast nie, und selbst in Japan sind sie nur bis zum 7. Geburtstag Pflicht.

-> Hier erzählen wir mehr über den wahnsinnigen Straßenverkehr in Vietnam
-> …und hier berichten wir, wie man in Vietnam mit Kindern Moped fährt

Moped Siem Reap Kambodscha

Moped mit Sitzerhöhung? Ähm…

Wer nach Südostasien reist, muss in Sachen Verkehrssicherheit Abstriche machen, das ist Fakt. Man kann nur versuchen, die Sicherheit der Kinder so gut es geht zu erhöhen. Dafür bieten sich einige praktische Reise-Kindersitze an, die deutlich leichter und platzsparender aufgebaut sind als normale Kindersitze (natürlich mit Abstrichen in der Sicherheit – je weniger Gewicht ein Sitz mitbringt, desto weniger Schutz bietet er).

Wichtig: Die bekannteren Reise-Kindersitze wie der Urban Kanga Uptown für Gruppe I, der milfold oder der hifold für Gruppe II/III werden seit Herbst 2023 nicht mehr hergestellt, weil sie die neue EU-Sicherheitsnorm nicht mehr erfüllen! Das betrifft alle Kindersitze mit dem Normsiegel R44/04. Ihr könnt sie allerdings weiterhin verwenden, wenn ihr so einen Sitz schon habt.

Die neue EU-Norm heißt ECE R 129. Danach sind Sitzerhöhungen außerdem nur noch für Kinder ab 1,25 m und 22 kg erlaubt (bisher ab 15kg).

  • Unser Tipp für Auto- und Busfahrten:
    • den Cares-Gurt fürs Flugzeug als Notsicherung in Bussen und Autos mit einzelnen Rücksitzlehnen nutzen
    • der Boost Apak* von Trunki ist eine einfache Sitzerhöhung, die in einen Kinderrucksack integriert ist – als Notvariante gerade noch okay und nach der neuen EU-Norm immerhin noch für eine Übergangszeit erhältlich
    • für Kinder über 1 m Körpergröße gibt es den Urban Kanga Wallaroo*, einen vollwertigen Isofix-Kindersitz mit nur 6 kg Gewicht, den leichteren Walser Noemi* sowie den Chicco Fold&Go(Amazon-Affiliate-Links: Kauft ihr etwas über diese Links bei Amazon, erhalten wir eine Provision)
  • für geplante Moped-Touren: zu Hause einen Motorradhelm kaufen* und mitnehmen
Moped fahren Vietnam Helm

Schaut euch diese Leih-Helme an – not safe!!

Am sichersten fährt man in Südostasien mit dem Zug. Punkt.

Packliste Südostasien: Was braucht man nicht?

Wer wenig Gepäck mitnehmen will und es selbst tragen muss, der denkt genau nach über jedes Gramm. Wir haben zwar nicht die Stiele der Zahnbürsten abgesägt, aber wir haben schon bewusst reduziert. Viele scheinbar lebensnotwendige Dinge sind auf Reisen mit Kindern nämlich gar nicht so wichtig.

Hier sind die Dinge, die es nicht in unseren Rucksack geschafft haben:

  • feste Schuhe (schwere Platzfresser; gute Trekkingsandalen geben genug Halt)
  • Socken (wozu?)
  • Fleecejacken (sind zwar leicht, aber großvolumig und erfahrungsgemäß nur im Flugzeug/Reisebus nötig: dort ziehen wir ein Langarm-Shirt und die Regenjacke an)
  • Schlafanzüge (überflüssig, dafür kann ein Shirt quergenutzt werden)
  • Duschbad und Shampoo (gibt es in jeder besseren Unterkunft, warum mitschleppen?)
  • Moskitonetz (wir nehmen Unterkünfte mit Aircon, um uns vor Moskitos zu schützen; erfahrungsgemäß passt das mitgebrachte Netz eh nie übers Bett)
  • Kuscheldecke, Picknickdecke, Strandtuch etc. (gibt es im Flieger oder kann man im Hotel leihen)
  • Kindergeschirr, -besteck oder Lätzchen (Schnickschnack)
  • Babyphone (haben wir noch nie gebraucht)
  • Bücher (liest man eh nicht und nehmen viel Platz weg; vor allem wenn sie ausgelesen sind)
  • Sandspielzeug (notfalls vor Ort kaufen oder ausborgen)
  • Taucherbrillen und Schnorchel (kann man oft leihen, sind unheimlich sperrig)
  • Nähzeug (mal ehrlich, wer hat das schon jemals benutzt? Wenn Dinge richtig kaputtgehen, kann man sie mit Nadel und Faden eh nicht mehr retten)
Vietnam Zugfahren

Wer wenig braucht, muss wenig mitschleppen

Backpacking-Packliste Südostasien mit Kindern

Was kommt in die Rucksäcke?

Zuerst zeigen wir euch, wie wir unser Gepäck auf Papa, Mama und die Kinder aufgeteilt haben.

Unsere Reisedokumente (Reisepässe, Flugtickets, Impfausweise, Führerscheine für evtl. Mietwagen, Beleg für Auslandsreise-Krankenversicherung) und das Geld trage ich in Südostasien lieber direkt am Körper in einer Bauchtasche.

  • Bücher und Malzeug
  • Reisetagebücher
  • Kuscheltiere
  • kleines Spielzeug
  • Spielkarten
  • Sonnenbrillen
  • Trinkflaschen
Rucksackreisen Vietnam

Beim Backpacking mit Kindern trägt jeder seinen Rucksack

Und jetzt geht’s los: Was kommt an Kleidung in den großen Rucksack? Passt da wirklich alles rein?

Packliste: Kleidung für Südostasien

  • 1 dünne, atmungsaktive Regenjacke pro Person (haben wir während der Anreise an)
  • 2 kurze Hosen pro Person
  • ein Rock/Kleid für die Damen
  • 1 luftige lange Hose pro Person (haben wir während der Anreise an, auch wichtig für Tempelbesuche)
  • 2 Sets Badesachen pro Person
  • 1 UV-Schutzshirt pro Person
  • 3 T-Shirts pro Person (plus ein Notfall-Wechselshirt bei der Anreise im Handgepäck)
  • 1 Langarmshirt pro Person (haben wir während der Anreise an)
  • 1 Paar Sandalen pro Person (haben wir während der Anreise an)
  • 1 Sonnenhut pro Person
  • 4 Slips pro Person (plus ein Notfall-Slip für die Kids im Handgepäck)

Und das reicht! Wir waren vier Wochen in Vietnam und Kambodscha damit unterwegs. Der Trick: Wir haben etwa alle zwei Tage gewaschen, meist direkt im Waschbecken im Hotel. Dank Aircon waren die Sachen am nächsten Morgen immer trocken.

Moped Vietnam Hanoi

Straßenszene in Hanoi: Vietnamesen transportieren wirklich alles auf Mopeds!

Backpacking mit Kind: Welcher Rucksack eignet sich?

Wir wollen hier keine speziellen Produkttipps abgeben, denn wir sind keine Experten. Unser eigener Backpacking-Rucksack in Vietnam und Kambodscha war ein treuer 70-Liter-Backpack von Bach Specialist*, den wir schon auf unseren Backpacking-Trips ohne Kinder in Thailand benutzt haben (inzwischen ist er leider von uns gegangen).

Der Bach Specialist 2 mit 70 Litern*

Generell achten wir bei der Auswahl eines Rucksacks zum Backpacking auf 3 Kriterien:

  • eine nachhaltige Marke (Vaude, Patagonia oder Dakine produzieren umweltfreundlich; hier könnt ihr die Ökobilanz vieler Outdoor-Marken vergleichen)
  • eine gute Kaufberatung mit Anprobe und ausführlichem Probetragen (am besten bei Globetrotter*) – also möglichst kein Online-Kauf!
  • ein praktisches Design des Rucksacks – also statt der klassischen Röhre möglichst von vorn zu öffnen, mit mehreren Innen- und Seitentaschen und einer getrennten Bodentasche, Sicherheitsfächern im Deckel und einer Regenhülle

Habt ihr Erfahrung im Backpacking mit Kindern in Südostasien? Oder könnt ihr euch das gar nicht vorstellen? Wir hoffen, dass euch unsere Packliste hilft und ermutigt, so eine Abenteuerreise auszuprobieren!

Jenny

Letzte Aktualisierung am 2024-12-12 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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