Neuseeland Visa – braucht ihr ein Visum für eure Reise?

Nun muss aber nicht jeder, der nach Neuseeland einreisen möchte, ein Visum vorweisen; es gibt eine lange Liste von Personen, denen dies großzügig erspart bleibt (siehe nächster Abschnitt).

Alle, die kein Visum für Neuseeland vorlegen müssen, bekommen bei der Einreise direkt einen „Permit“-Stempel in ihren Pass. Damit dürfen sie sich bis zu 3 Monate in Neuseeland aufhalten. Die im Flugzeug auszufüllende „Passenger Arrival Card“ gilt als Antrag auf Erteilung der „Permit“.

Achtung: Sobald ihr Neuseeland verlasst, wird die „Permit“ ungültig, auch wenn die drei Monate noch nicht vorbei sind! Macht ihr eine Stippvisite in die Südsee oder nach Australien, beginnt das Prozedere also bei eurer Wiedereinreise von vorn.

Habt ihr ein Besuchervisum (oft Tourist Visa genannt, korrekt aber „Visitor Visa“), gilt die „Permit“ für bis zu 9 Monate und kann auf Antrag noch einmal um 3 Monate verlängert werden. Das absolute Aufenthaltsmaximum als Besucher mit einem Touristen-Visum in Neuseeland sind also 12 Monate.

Sehr wichtig: Seit Oktober 2019 muss jeder Reisende, der KEIN Visum für Neuseeland hat, vor der Einreise eine elektronische Einreiseerlaubnis beantragen: die NZeTA. Was das genau ist und wie ihr die NZeTA beantragen könnt, lest ihr in einem eigenen Blogbeitrag.

Wer als Tourist ohne Visum oder mit einem Besuchervisum in Neuseeland reist, der darf NICHT:

• einer bezahlten Beschäftigung nachgehen (dafür braucht man ein „work visa“ oder den Spezialfall eines „working holiday visa“)
• mehr als drei Monate studieren (für mehr braucht man ein „student visa“)
• in Neuseeland straffällig werden
• länger im Land bleiben, als die „permit“ im Pass erlaubt

Alles, was über schlichtes Reisen hinausgeht, wird Visa-technisch schnell zu einer komplizierten Angelegenheit, über die ihr euch auf jeden Fall mit einem spezialisierten Berater unterhalten solltet.

Ein Besucher-Visum für Neuseeland © wikipedia.en

(Wie) darf man als Tourist arbeiten in Neuseeland?

Viele Familien, die eine Auszeit in Neuseeland planen, denken sich: Wir reisen herum, eventuell gehen die Kinder ein paar Monate zur Schule und Papa oder Mama arbeiten „remote“ weiter für ihre Firma in Deutschland. Oder sie sind selbstständig und wollen auch in Neuseeland arbeiten, denn den Kunden ist die Auszeit egal.

So verständlich dieser Plan ist: Legal ist er nicht, solange ihr mit einem Besuchervisum (oder ganz ohne Visum, mit NZeTA) in Neuseeland seid. Egal ob ihr für eure Firma oder eure Kunden in Deutschland arbeitet, ob die Kunden in der ganzen Welt sitzen (und ihr eure Steuererklärung in Deutschland abgebt) oder ob sie in Neuseeland sind – ohne Arbeitsvisum für Neuseeland dürft ihr hier keinen Finger krumm machen.

Es ist strenggenommen nicht einmal erlaubt, als einfacher Tourist befreundeten Neuseeländern auf ihrer Farm oder in ihrem Geschäft unbezahlt zu helfen – etwa im Tausch gegen Kost und Logis.

Auch House Sitting, ein beliebtes Nebeneinkommen ortsunabhängiger Menschen, ist ohne Work Visa nicht zulässig – denn anders als beim Couchsurfing passt ihr ja nicht einfach so auf ein fremdes Haus auf, sondern gegen Bezahlung oder zumindest gegen Überlassung der Unterkunft.

Wer in Neuseeland arbeiten, studieren oder leben will, muss sich auf ein langes und umfangreiches Antragsprozedere vorbereiten. Ausnahmen gibt es nur für wenige Gruppen.

-> Christine von Kiwifinch hat sich über das Thema intensiv informiert.

Ausnahme: Working Holiday Visa

Ein solches Visum, das nur einmal im Leben verliehen wird, gestattet den Aufenthalt in Neuseeland für ein ganzes Jahr, in dem man arbeiten und/oder Lehr- und Studienkurse bis zu sechs Monaten belegen darf. Auch mehrfache Ein- und Ausreisen sind in diesem Zeitraum erlaubt. Der Haken: So ein Visum bekommen nur Menschen zwischen 18 und 30 Jahren, die ohne Kinder einreisen.

Seid ihr der Partner/die Partnerin eines solchen Glücklichen, dann könnt ihr ihn oder sie mit einem einfachen „visitor visa“ nach Neuseeland begleiten – und, das ist der springende Punkt, eure gemeinsamen Kinder mitnehmen. So habt ihr neun (und auf Antrag auch zwölf) gemeinsame Monate in Neuseeland und einer von euch kann legal arbeiten.

Das dürfte für deutsche Paare relativ problemlos funktionieren, für Österreicher sind die „WHV“-Plätze auf 100 Stück pro Jahr beschränkt (und aktuell schon alle vergeben), für die Schweiz existiert ein solches Programm leider nicht. Ein „WHV“ kostet wie das Besuchervisum 105 Euro plus 22 Euro Gebühren und wird wie ebenjenes über das „Visa Application Centre“ in Hamburg beantragt – wahlweise online oder per Post.

-> Hier erklären wir, wie genau Work and Travel in Neuseeland mit Kind funktionieren kann.

Andere Möglichkeiten für ein Neuseeland Visum

Reist ihr im Rahmen des „visiting media programme“ nach Neuseeland ein, dürft ihr ohne Visum (nur mit dem „visitor permit“) trotzdem insgesamt einen Monat im Land arbeiten.

Auch Akademiker, die für eine Forschungsarbeit oder Ähnliches nach Neuseeland kommen, dürfen hier mit einer „visitor permit“ für maximal drei Monate arbeiten (ein Einladungsschreiben der akademischen Institution, an der man dann arbeiten will, muss bei der Einreise vorgelegt werden).

In Sachen Neuseeland Visum können sich die Bestimmungen schnell mal ändern. Wir versuchen, so etwas hier schnell zu aktualisieren – fällt euch ein Fehler auf, sagt uns bitte Bescheid!