! Aktualisiert am 25. Januar 2024
Zehn Tage lang sind wir von Süden nach Norden an der Oregon Coast entlanggefahren – über die kompletten 580 km ihrer Länge – und haben uns in die breiten Strände, die wilden Klippen und kleinen Buchten verliebt. Hier zeigen wir euch unsere elf Highlights an der Küste von Oregon, die ihr nicht verpassen dürft!
Offenlegung: Dieser Beitrag enthält einen bezahlten Link zu idealo.de. Unsere Meinung ist davon nicht beeinflusst.
Der Pazifik ist zu kalt zum Baden und die Strömungen sind ohnehin viel zu gefährlich, außerdem liegt von morgens bis mittags dichter Nebel über der Küste und macht den Sommer bibberkalt – was also ist so toll an der Oregon Coast?
Wer sie gesehen hat, weiß genau, was ich meine: Die Küste von Oregon an der US-Westküste ist zum Niederknien schön. Wir zeigen euch die schönsten Orte, die wir auf unserem Oregon-Roadtrip an der Küste gesehen haben.
Einen ausführlichen Reisebericht zu unserem Oregon-Roadtrip mit Kids gibt es bereits. Dort habe ich aber, weil der Beitrag sonst geplatzt wäre, über die Oregon Coast gar nicht viel erzählt.
Dabei hat diese Küste den größten Teil unserer Reise bestimmt: Zehn Tage lang sind wir von der kalifornischen Grenze immer weiter nach Norden gefahren, bis zur Grenze des Bundesstaats Washington. Jeden Tag fiel es uns schwer, weiterzufahren – und am nächsten Ziel waren wir wieder überwältigt von der grandiosen Schönheit dieser Küste.
Selbst als eingefleischter Neuseelandfan muss ich sagen, dass ich noch keine schönere Küste als die Oregon Coast gesehen habe ♥
Hier stellen wir euch nun also die Etappen vor, auf denen wir die Oregon Coast erkundet haben – macht es uns doch nach!
Inhalt
Unsere 11 Highlights an der Oregon Coast: von Süd nach Nord
… natürlich kann man die Küste von Oregon auch von Nord nach Süd bereisen, das geht genauso gut und hat für Beifahrende den Vorteil, dass man dann direkt aufs Meer hinausschaut. Da wir ursprünglich eine ganz andere Route fahren wollten, ergab es sich für uns, dass wir in Kalifornien landeten und von dort aus zehn Tage lang schön gemütlich an der Oregon Coast nach Norden gefahren sind.
Unser Oregon-Roadtrip begann in Seattle/Washington – passender wäre natürlich ein Start in Portland gewesen. Auch dorthin gibt es oft günstige Flüge!Unsere Erfahrung dabei war übrigens:
1) Je weiter wir nach Norden kamen, desto voller wurde es an den Stränden. Richtig menschenleer waren die Strände nur ganz im Süden der Oregon Coast.
2) Auch in Kalifornien war es im Hochsommer teils ungemütlich kühl an der Küste – dichter Nebel liegt hier bis zum Mittag auf dem Land und hält die Temperatur im einstelligen Bereich. Badewetter war das nicht!
Übrigens: Alle Strände an der Oregon Coast sind öffentlich zugänglich. Das verdanken wir der Oregon Beach Bill von 1967 – danke!
Die Fahrt entlang der Oregon Coast ist ganz einfach, man kann sich nicht verfahren: Der State Highway 101 führt die gesamte Zeit an der Küste entlang, von Brookings im Süden bis Astoria im Norden.
Samuel H. Boardman State Scenic Corridor
Der Süden der Oregon Coast sieht besonders spektakulär aus, weil die Küste hier (anders als weiter im Norden) sehr felsig ist: Breite Strände in Buchten werden von hohen Klippen eingerahmt, die von der Wucht der Wellen teilweise schon zerbrochen wurden. Das Ergebnis, zusammen mit dem mystischen und allgegenwärtigen Nebel, sind die von Kiefern, Zedern und Sequoias bewachsenen Felsen des Samuel H. Boardman State Scenic Corridor.
Dieser 12 Meilen lange Küstenabschnitt zwischen Brookings und Gold Beach besteht aus mehreren Stränden, Aussichtspunkten und Wanderwegen, zwischen denen man die Qual der Wahl hat.
Wir haben unsere Fahrt am einsamen Lone Ranch Beach, am Whaleshead Beach (mit Picknick Area!) und noch einmal am Arch Rock unterbrochen, wo man von oben auf die wilde Küste schaut. Dank des wirklich unglaublich dicken Nebels haben wir von diesen pittoresken Felsen allerdings fast nichts gesehen.
Samuel H. Boardman war übrigens der erste Superintendent der Oregon State Parks, der sich sehr für die Gründung eines State Parks an der Küste von Oregon eingesetzt hatte – das geschah dann erst in dem Jahr, als er sich zur Ruhe setzte (und kurz darauf starb).
Port Orford: Agate Beach
Nördlich von Gold Beach verändert sich der Charakter der Landschaft: Die Oregon Coast wird jetzt etwas flacher, die Strände werden länger und die Klippen sind weniger hoch.
Gleich nach dem Humbug Mountain State Park kommt auch schon unser Traum-Ort, an dem wir direkt einen Tag länger blieben: Port Orford ist ein typisch US-amerikanisches Küstenstädtchen mit nicht viel mehr als zwei “Diners”, zwei Motels und einem Waschsalon. Aber die Küste ist hier so wunderschön und die Gäste im “Crazy Norwegian’s Fish and Chips” waren so entspannt, dass wir ohne zu zögern unseren Aufenthalt verlängerten.
Unser Unterkunftstipp für Autoreisende ist übrigens das “Sea Crest Motel” am südlichen Ortsrand, aus dessen Fenstern man tatsächlich das Meer sieht – und das zu einem echt günstigen Preis. Vielleicht kein Zufall, dass das “Sea Crest Motel” weder auf Booking.com noch auf Priceline.com gelistet ist…
-> Mehr zu unseren Reisekosten für Oregon 2022
In Port Orford haben uns gleich zwei tolle Strände verzaubert: Gleich im Ort ist der Zugang zum Battle Rock Wayside Park, der in den Hubbard Creek Beach übergeht – einen laaaangen Strand voller hübscher Felsen, zwischen denen man endlos herumspazieren kann. Ein paar Meter im Wasser liegt der langgezogene Battle Rock, auf dem es eine Schlacht mit irgendwelchen American Indians gegeben haben soll.
Vom Port Orford Heads State Park, der hoch auf einer Klippe liegt, kann man (ohne Nebel…) ganz wunderbar von oben den Battle Rock und die anderen Felsen bewundern.
Nördlich des Ortes und der Klippe kommt der eigentliche Geheimtipp! Hier liegt der Agate Beach, und wer gut Englisch kann, der weiß, was hier zwischen den vielen kleinen schwarzen Kieselsteinchen zu finden ist: Achate nämlich. Diese Halbedelsteine glänzen weiß bis orangegelb und sehen aus wie flüssiges Sonnenlicht, wenn man sie nach geduldigem Sieben auf der Hand liegen hat.
Außerdem haben wir am Agate Beach superviele Pelikane (!) herumfliegen sehen – typische Bewohner der Oregon Coast, es gibt davon sogar zwei Unterarten hier.
Bandon: Face Rock
Der Strand von Bandon ist einer der bekanntesten Orte an der Oregon Coast. Das liegt nicht nur am Strand selbst, der wunderbar lang und breit ist, sondern vor allem am geheimnisvollen Face Rock. Dieser Felsen liegt (je nach Gezeitenstand) einige Meter tief im Wasser, und wenn das Licht genau richtig auf ihn fällt, erkennt man in ihm ganz plötzlich ein nach oben geneigtes Gesicht – fast ein bisschen gruselig!
Den besten Blick hat man von einem Aussichtspunkt hoch oben auf den Klippen, wo eine ganze Reihe hübscher Ferienhäuser steht. Von hier oben konnten wir nicht nur den Face Rock gut sehen, sondern auch das riesige Sand-Kunstwerk “Circles in the Sand”, das der Künstler angeblich täglich neu erschafft (da die Flut es immer wieder tilgt).
Fast wären wir noch zum Strand hinuntergelaufen, aber da kam der Nebel wieder und verbarg Face Rock und Strand vor unseren Blicken – also fuhren wir weiter nach Norden.
Achtung: Um den Face Rock und den Ort Bandon zu sehen, muss man den State Highway 101 kurz verlassen; der Beach Loop Drive führt bequem zu allen wichtigen Aussichtspunkten. Wir sind hier schließlich in den USA, da wird kein Meter umsonst gelaufen ;-)
Florence: Sand Dunes
In Florence kommt der mittlere Abschnitt (Central Coast) der Küste von Oregon zu seinem Ende, und zwar zu einem ganz ungewöhnlichen: Hier liegt an der Mündung des Siuslaw River, benannt nach dem Stamm, der hier einst lebte, das größte Sanddünengebiet Nordamerikas.
Heute kommen vor allem Touristen in das Städtchen mit knapp 10.000 Einwohnern, und die meisten von denen wollen Spaß haben: In der 130 Quadratkilometer großen “Oregon Dunes National Recreation Area” kann man nämlich richtig gut mit Sandbuggys herumkurven und auf Sandboards die steileren Dünen hinabrutschen.
Die bis zu 150 m hohen Dünen erstrecken sich mehr als 50 km entlang der Küste nördlich und südlich von Florence. Auf diesem Gebiet liegt auch noch der Jesse M. Honeyman Memorial State Park, der mit mehreren Campgrounds und Day Use Areas sehr bequem ausgebaut ist, haben wir uns Sandboards geliehen und sind von einer Düne bis fast in den Cleawox Lake hineingeschlittert – einen von mehreren Seen, die in den Dünen liegen.
Für unsere Kids gehörte der Sandboarding-Tag zu den Highlights in Oregon, probiert es unbedingt aus!
Übrigens: Das Ausleihen der Boards in einem Stand am Straßenrand kostete 10 US$ für 24 Stunden – kein Vergleich zu den über 400 US$, die wir für eine einstündige Tour in einem Sandbuggy hätten ausgeben müssen!
Heceta Head: Sea Lion Caves
Nur 15 Minuten Fahrt nördlich von Florence kommt am Heceta Head schon das nächste Highlight der Oregon Coast, die hier wieder ganz anders aussieht: In den schroff abfallenden Klippen, die vom Meer umtost werden, nisten hier unzählige Seevögel und dicke Seelöwen ruhen sich auf den Felsen am Ufer aus.
Die Seelöwen-Mütter kommen deshalb genau hierher, weil unterhalb des Heceta Head eine riesige Höhle im Felsen ist. Geschützt vor Feinden und Wetter wachsen hier die Seelöwen-Babys auf, bis sie groß und stark sind. Während die Seelöwen die Höhle auf Meeresebene verlassen, können menschliche Besucher mit einem Fahrstuhl (!) von oben in die Höhle gelangen und dort live – aus gebührendem Abstand – das Krakeelen und den Fischgestank des Seelöwen-Kindergartens bestaunen.
Die Sea Lion Caves sind seit Jahrzehnten eine amerikanische Touri-Attraktion und nicht unbedingt preiswert. Dennoch haben wir die Möglichkeit gern genutzt, Seelöwen mal aus der Nähe zu beobachten, ohne sie zu stören.
Hobbit Trail & Hobbit Beach
Nach dem Heceta Head (wo auch ein schöner Leuchtturm steht) beginnt der nördliche Abschnitt der Oregon Coast, der eine besonders raue Küstenlinie hat – spektakuläre Felsen und Naturwunder warten!
Gleich nach 5 Minuten Fahrt hieß es also wieder anhalten: Auf der Nordseite des Heceta Head liegt der geheimnisvolle Hobbit Beach – der seinen Namen wohl nur hat, weil der Hobbit Trail zu ihm hinführt. Der wiederum heißt angeblich so, weil sich der schmale Pfad durch einen dichten Märchenwald aus flechten- und moosbewachsenen Kiefern windet und immer wieder mitten durchs Gebüsch führt. Da passt eben nur ein Hobbit durch.
Der Trail Head liegt direkt am State Highway 101 und der Parkplatz ist recht schmal – wenn es hier voll ist, muss man leider einfach weiterfahren. Wir hatten Glück und konnten unseren vergleichsweise schmalen Jeep Cherokee noch in eine Lücke quetschen. Dann hieß es schnell den Highway überqueren (nicht eben wanderfreundlich!) und auf ins Abenteuer.
Der Hobbit Trail ist nicht allzu lang und auch nicht anspruchsvoll (dank vieler freigelegter Wurzeln aber nicht Buggy-tauglich!), dafür aber wirklich wunderschön. Noch schöner ist es dann unten am Strand, vor allem bei Ebbe – wenn ihr einen typischen Strand für die Oregon Coast auswählen müsstet, könntet ihr gut den einsamen Hobbit Beach wählen (wobei es noch einige andere Kandidaten gibt…).
Cape Perpetua: Thor’s Well und Devil’s Churn
Weiter geht die Highlight-Reihe: Nicht einmal 10 Minuten später parkten wir bereits erneut ein, um dieses Naturwunder nicht zu verpassen. Am Cape Perpetua gibt es keinen Strand, sondern eine breite Felsenfläche, auf der man zahlreiche Gezeitenpools findet, in denen Seeanemonen und anderes Getier zu beobachten sind. Bei Flut kommt das Meer hier aber nicht nur von oben zurück, es hat die Felsen auch großflächig unterspült.
So sind mehrere Löcher oder “Blow-Holes” entstanden, aus denen bei ausreichend Wellengang regelmäßig riesige Fontänen aufspritzen. Am “Spouting Horn” kann man das gut sehen, wo das Wasser wirklich aussieht, als würde jemand von unten eine Rauchwolke nach oben pusten.
Noch faszinierter waren wir von “Thor’s Well”, einem etwa zwei Meter großen Loch mitten in der flachen Felsenfläche, das ringsum dicht mit Seeanemonen bewachsen ist – und zu atmen scheint, weil das Wasser von unten immer wieder emporgedrückt wird. Wir waren hier zwar zur Flut da, aber im Sommer ist der Pazifik nicht ganz so wild – schaut euch mal Bilder an, wie es an Thor’s Well im Winter zugeht!
Devil’s Churn liegt ein kleines Stück weiter nördlich am selben Küstenabschnitt und kann bequem von einem Viewpoint aus angeschaut werden; wer mutig ist, klettert hinunter und schaut sich den schmalen Felseneinschnitt aus der Nähe an, wo das hineingedrückte Wasser regelrecht schäumt. Nassgespritzt werden ist hier das geringste Risiko, also bitte sehr vorsichtig sein!
Oregon Coast Aquarium
Von Yachats bis Newport ist die Küste von Oregon wieder deutlich sanfter, hier gibt es immer mehr kleine Siedlungen und Ortschaften, in denen man gut anhalten und einen Kaffee trinken kann.
Deutlich größer ist Newport – eine richtige Stadt mit einer richtigen Touristen-Attraktion, dem Oregon Coast Aquarium.
Hier leben nicht nur, aber eben auch viele einheimische Meeresbewohner, und wir wollten uuunbedingt die Fischotter sehen! Haben wir auch, und sie waren sehr niedlich (wenn auch von Besuchenden umlagert und daher nicht leicht zu sehen). Insgesamt ist das Aquarium mit seinem großzügigen Gelände und mehreren Themenhäusern durchaus besuchenswert – aber kein absolutes Muss, wenn man nicht auf die Fischotter fixiert ist.
Neskowin Ghost Forest
Nördlich von Lincoln City (einer Stadt mit einem unglaublich geilen Stadtstrand!) liegt ein Geheimtipp, an dem wir fast vorbeigefahren wären – wenn mich der Name auf Google Maps nicht neugierig gemacht hätte. Der “Ghost Forest” von Neskowin ist ein echter Wald, der hier vor hunderten Jahren dauerhaft vom Meer überschwemmt wurde. Die dicksten Baumstämme sind noch da und ragen bei Ebbe aus dem Sand, was ziemlich mystisch aussieht.
Nicht nur die versteinerten Baumstämme sehen toll aus; erreicht man den Neskowin Beach über die kleine Brücke am Neskowin Resort (oder einfach barfuß durch den Neskowin Creek laufen), eröffnet sich ein sehr vielfältiger Strand mit hohen Felsen im Süden, dem Proposal Rock in der Mitte und einem weit offenen, sandigen Bereich im Norden. Wer hier nicht wie wir versehentlich mehrere Stunden verbringt, der hat wahrscheinlich keine Kinder dabei ;-)
Psst: Der Proposal Rock hat seinen Namen wirklich daher, dass hier einmal jemand um jemandes Hand angehalten hat. Angeblich finden hier deshalb gern Strandhochzeiten statt – vielleicht habt ihr ja Glück und seht eine!
Munson Creek Falls
Zwischen Pacific City und Bay City an der Tillamook Bay verlässt der State Highway 101 die Küste und macht eine Schleife ins Landesinnere. Die Gelegenheit nutzten wir und wanderten zu den fast 100 m hohen Munson Creek Falls – ein Tipp aus dem Wanderführer für die Oregon Coast, den wir uns in Portland gekauft hatten.
- Henderson, Bonnie (Autor)
Die Zufahrt zum Trailhead, die in Pleasant City rechtwinklig abzweigt, ist abenteuerlich lang, gewunden und ziemlich schlecht (etwa wie eine Gravel Road in Neuseeland), weshalb wir am Trailhead auch nur ein anderes Auto sahen. Der eigentliche Weg zum Fuß der Munson Creek Falls ist dann sehr kurz (500 m?) und recht einfach – lohnt die lange Anfahrt aber nicht wirklich, vor allem da im Sommer nicht allzu viel Wasser hinabkommt.
Der wahre Spaß begann, als wir an der Absperrung vorbeigingen, die meinte, hier sei Schluss – aber da sah man noch kaum etwas von dem Wasserfall. Je weiter wir uns durch und über die umgestürzten Bäume zwängten und kletterten, desto besser war das Wasser zu sehen und desto mehr Spaß machte der Ausflug.
Im Winter kann man hier wohl Lachse sehen, die im Munson Creek ihre Eier ablegen – aber ich kann nicht glauben, dass sie dafür den 100 m hohen Wasserfall hochspringen!?
Astoria: Fort Stephens State Park
So langsam gingen unsere 10 Tage an der Oregon Coast ihrem Ende zu, daher fuhren wir an so manchem Highlight, das ich gern sehen wollte, vorbei – Depoe Bay mit den Walen, die hier oft von der Küste zu sehen sind, Rockaway Beach oder der wunderschöne Cannon Beach blieben links liegen und müssen ein nächstes Mal bewundert werden.
Unser letzter Stopp und auch das letzte große Highlight der Oregon Coast lag exakt an der nördlichen Grenze von Oregon: Der Fort Stephens State Park in Astoria erstreckt sich über eine laaange Landzunge in die Mündung des Columbia River hinein, der die Staatsgrenze zu Washington bildet.
Hier sind die Pazifikstrände so breit und flach, dass sich das Wasser auf badefreundliche Temperaturen aufgewärmt hatte – und so konnten wir zum ersten und letzten Mal in unserem Oregon-Urlaub im Meer baden.
Der Fort Stephens State Park ist wieder sehr besucherfreundlich mit zahlreichen Loop Roads, Campsites und Day Use Areas ausgestattet (bloß keinen Meter zu weit laufen!). Für die US-amerikanischen Besucher ist er vor allem wegen des Lewis & Clark National Historical Park interessant – hier wird sozusagen die Gründungsgeschichte Oregons gezeigt, das von den beiden Entdeckungsreisenden über den Columbia River erkundet wurde.
Auch die Historical Area von Fort Stephens ist spannend: Zwischen den Ruinen von Bunkern und Geschützstationen lernt man, dass hier schon zur Zeit des Unabhängigkeitskrieges ein Fort errichtet wurde. Die Japaner beschossen den Stützpunkt 1942 von einem U-Boot aus und machten Fort Stephens damit zum einzigen Stützpunkt auf amerikanischem Boden, der jemals von Feinden angegriffen wurde.
Wir blieben lieber am Strand und schauten uns hier das Wrack der Peter Iredale an, die 1906 hier ganz unmilitärisch strandete und seitdem vor sich hin verrostet.
Psst: Wer die Youngs Bay überquert und in Astoria die Astoria Column besteigt, hat einen fantastischen Blick auf die Mündung des Columbia River und die Landzunge, die das Ende der Oregon Coast markiert.
Gut zu wissen: Facts & Infos über die Oregon Coast
Wie ist das Wetter an der Oregon Coast?
Das Wetter an der Küste von Oregon ist unglaublich wechselhaft, nicht nur zwischen den Jahreszeiten, sondern täglich. Bis zum Mittag liegt meist dichter Nebel auf der Küste, und feuchtwarme Luftströmungen vom Pazifik sorgen für viel Wind und Regen. Das Zwiebelprinzip und eine Regenjacke sind an der Oregon Coast zu jeder Jahreszeit angesagt!
Wie lang ist die Oregon Coast?
Wenn man es drauf anlegt, kann man die gesamte Länge der Oregon Coast in zehn bis zwölf Stunden fahren. Was für eine Verschwendung das wäre!
Darf man in Oregon mit dem Auto auf den Strand fahren?
Offiziell erlaubt ist es auf dem Abschnitt zwischen Gearhart und Warrenton (bis zum Wrack der Peter Iredale im Fort Stephens State Park), außerdem auf einem kleinen Strandabschnitt in Lincoln City (aber nur im Winter) und in Pacific City. Gern gesehen sind Strandfahrer, die das nur zum Spaß machen, aber generell nicht!
Wo sind die schönsten Strände an der Oregon Coast?
Hm – was heißt denn schön?
Die breitesten Strände in Oregon sind Cannon Beach, Clatsop Spit, Harris Beach, Oceanside, und Beverly Beach. Rund um Yachats und Newport sind alle Strände recht sandig, und natürlich sind die Sanddünen in Florence ungeschlagen ;-)
Es gibt sogar einen kleinen, recht steinigen schwarzen Strand am Yaquina Head in Newport.
Am Gearhart Beach im Norden findet man angeblich die meisten Sanddollars.
Tolle felsige Strände gibt es natürlich auch! Am bekanntesten sind hier Cape Kiwanda, Yaquina Head und der Ecola State Park.
Wo kann man an der Oregon Coast baden und surfen?
Hier mussten wir die Kinder enttäuschen: Es gibt fast keinen Strand an Oregons Küste, der sicher zum Baden ist. Rip Tides, starke Brandung und kaltes Wasser machen Baden nicht nur doof, sondern lebensgefährlich. Selbst wenn man nur am Strand sitzt oder auf den Felsen entlangspaziert, kann man von “sneaker waves” ins Meer gerissen werden!
Surfen ist möglich für gute Schwimmer, zum Beispiel in den geschützten Buchten von Newport, am Cape Kiwanda oder am Gleneden Beach in Lincoln City. Hier findet ihr mehr Infos dazu.
Darf man am Strand in Oregon campen?
Kurze Antwort: nein.
Wo kann man an der Oregon Coast Wale sehen?
Im Winter reisen Grauwale an der Oregon Coast nach Süden, um in der Baja California ihre Kinder zu bekommen. Zwischen März und Oktober kehren sie mit ihren Kälbern zurück in die Arktis. An der Küste von Oregon kann man sie dabei am besten von Juni bis September in Depoe Bay (da gibt es auch ein Whale watching Center), in Newport und Florence sehen (ist uns leider nicht gelungen).
Habt ihr noch Fragen zur Oregon Coast? Oder haben wir euch schon überzeugt?
- Neuseeland mit Kind Karte: mehr als 450 Tipps für Familien auf Google Maps! - 25. Oktober 2024
- DOC Campsite Pass in Neuseeland: Lohnt er sich für Familien? - 5. Oktober 2024
- Zürich mit Kindern: Geht das auch günstig? - 12. September 2024