! Aktualisiert am 14. Oktober 2024
In Neuseeland, da sind sich alle einig, könnte man locker Monate verbringen, ohne sich zu langweilen. Und das sollte man nach Möglichkeit auch tun; aus ökonomischen wie auch ökologischen Erwägungen heraus ist länger gleich besser. Für alle mit wenig Geld haben wir schon das Möglichste getan; für die Zeit-Armen haben wir hier 15 Tipps gesammelt, um das beste aus eurer Reise herauszuholen.
1. Vorbereiten!
Das heißt: mindestens ein Jahr im Voraus mit der Planung beginnen. Wer seine Route vor Ort kennt, kann gleich losfahren und musste keine Karten studieren, keine Eintrittszeiten recherchieren, keine frustrierenden Umwege machen etc. Spontane Abstecher und Faulenz-Tage bleiben so natürlich auf der Strecke; aber wer keine Zeit hat, muss in diesen sauren Apfel beißen.
>> Tipps zur Routenplanung findet ihr hier
2. Jetlag reduzieren
…und damit schneller starten können: Wenn irgend möglich, sollte man Neuseeland in eine Weltreise integrieren und vorher einige Zeit in Australien oder Südostasien „akklimatisieren“. Dann ist nicht nur der Flug kürzer, sondern auch der zu bewältigende Zeitunterschied nicht mehr so groß und man kann schneller losziehen.
3 Neuseeland und Australien “in einem Abwasch erledigen”
Einer der beliebtesten Fehler: Wenn ihr meint, nach vier Wochen Australien noch schnell 14 Tage in Neuseeland anhängen zu können, werdet ihr euch ärgern. Beide Länder sind so verschieden, dass jedes eine eigene lange Reise verdient.
4 Gabelflug wählen
Das heißt: Ankunft in Auckland, Abflug in Christchurch (oder andersherum). Neuseelands lange, schmale Geografie ist ideal geeignet für “Längsreisen” mit kürzeren Abstechern zu den Seiten.
Hier haben wir einige Routenvorschläge für euch
5 Inlandsflüge nehmen
…zum Beispiel von Wellington oder Auckland nach Queenstown und von da nach Süden (zum Milford Sound, in die Catlins) oder Norden (Kaikoura, Marlborough Sounds). Kostet Geld, spart aber auch Geld (für Treibstoff, Unterkünfte unterwegs, Tagesmieten für den Campervan) und viel Zeit, die ihr dann vor Ort in Ruhe nutzen könnt.
6 Scenic Flights
Kurze Flüge im Kleinflugzeug oder Helikopter statt langer Fahrten – das bietet sich zum Beispiel von Wanaka aus zum Milford Sound an (spart 200 km One-way!) oder von Twizel am Mount Cook aus über die Gletscher an der Westküste (was auch umgekehrt funktioniert – der Weg zum Mount Cook/Aoraki ist ebenfalls eine elend lange Sackgasse).
7 Nicht an der West Coast der Südinsel entlangfahren!
Die Chance auf freie Sicht auf die Gletscher ist gering, es regnet sehr oft und mit Kindern macht die lange, eintönige Fahrt wenig Spaß.
Besser, um einen kurzen Blick auf die Berg-Schönheiten der Südinsel zu bekommen: eine Tagestour über die Southern Alps mit dem TranzAlpine von Christchurch nach Greymouth über den Arthur’s Pass.
8 Von Städten fernhalten
Wenn ihr nur wenig Zeit habt, solltet ihr Stadtbesichtigungen in Neuseeland auf den An-/Abreisetag reduzieren.
Campingplätze in Stadtnähe sind sowieso immer zu teuer und Neuseelands Städte sind (mit Verlaub …) nicht so die Kracher. Einzige Ausnahme: Wellington. Oh, Wellington …
9 Fährüberfahrt geschickt eintakten
Die Interislander– oder die Bluebridge-Fähre solltet ihr frühzeitig online buchen, um einen Termin am Morgen oder aber am Abend zu bekommen – drei Stunden dauert die Überfahrt locker.
Unser Tipp: Wenn ihr gen Norden fahrt, richtet es so ein, dass ihr nachmittags in Wellington ankommt und parkt dann für die Nacht direkt im Wellington Waterfront Motorhome Park, so dass ihr den Stadtbummel bis in die Nacht ausdehnen könnt.
10 Thermalgebiete sparen
In Rotorua müsst ihr (auch mit mehr Zeit) nur eines der vielen Thermalgebiete besichtigen – die ähneln sich alle. Für mäßig Interessierte genügen eventuell die vergleichsweise günstigen „Craters of the moon“ etwa 5 km nördlich von Taupo, am besten abends kurz vor der Schließung.
Wer viel laufen will oder kann, dem empfehlen wir das Waimangu Volcanic Valley, das in der Hochsaison weniger voll ist als die näher an der Stadt liegenden Gebiete.
11 Wanderungen planen
Wer in der Hochsaison einen der Great Walks laufen will: zeitig vorbuchen, die beliebtesten sind Monate im Voraus ausgebucht und man kann nicht überall im Zelt schlafen!
12 Kurzwandern
Statt kompletter (Mehr-) Tagestouren, die sowieso oft mit Touristen überlaufen oder ganz ausgebucht sind (siehe oben), kann man in Neuseeland zahllose wunderschöne kürzere Wanderstrecken finden – mitunter einsamer und idyllischer als die beliebteren und bekannteren Großen.
Der Vorteil für Eilige: Nach getaner Wanderung kann gleich das nächste Ziel angesteuert werden, wo man dann morgens ausgeruht zur nächsten Wanderung starten kann.
13 Flexibel bleiben
Aktivitäten, die stark von der momentanen Situation abhängig sind, wie etwa Whale Watching, Swimming with dolphins oder Scenic Flights, sollten nicht fest auf eurem Plan stehen oder gar vorgebucht werden.
Wegen des wechselhaften Wetters oder der Launen der Tiere ist nicht sicher, dass der erste Versuch erfolgreich ist, und ihr habt eventuell keine Zeit, auf eine Wiederholung der Tour zu warten – was ihr aber machen müsst, wollt ihr auf euer bereits bezahltes Geld nicht ganz verzichten. Hier hilft nur: spontan sein, wenn sich die Gelegenheit bietet.
14 Weniger ist mehr
Das war die wichtigste Lektion unserer ersten Neuseelandreise, während der wir in drei Wochen jeden Tag bis zu 400 km schrubbten. Es war toll, aber auch wahnsinnig anstrengend – und da hatten wir noch keine Kinder!
Versucht, den Moment zu genießen und verzichtet dabei lieber auf die Touristenmagneten – wie es im Milford Sound aussieht oder in den Waitomo Caves, das könnt ihr euch notfalls auf einer DVD anschauen. Wie sich eine Nacht in der Wildnis anfühlt oder ein ganzer Tag an einem einsamen Strand des East Cape, das kann man nur selbst erleben.
15 Weglassen
So schwer es euch auch fällt: Wenn weniger als drei Wochen Zeit sind, schaut euch besser nur eine Insel an – sonst wird es zu stressig und ihr seht von keiner Insel wirklich viel.
Wiederkommen ist sowieso Pflicht!
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Die Westküste weglassen????!!!
Ganz ehrlich, ich war jetzt 3x in Neuseeland und die Westküste war mit das Schönste, was ich dort gesehen habe und jede Stunde wert! Der unfassbare Regenwald, die wilden, einsamen Strände, zwei Nächte in Punakaiki im dortigen Hostel, das direkt am Meer liegt und von wo aus man den Papaora-Nationalpark erkunden kann, und auch die Hyper-Sackgasse bei Karamea (mit dem schönsten Teil des Heaphy-Tracks und dem noch unbekannten, aber sagenhaften Oparara-Basin – all das waren und sind absolute Highlights meiner bisherigen Neuseeland-Aufenthalten.
Dort ist das Land m.E. am wildesten und schönsten. Dafür würde ich (und habe ich) eher den äußersten Norden der Nordinsel weggelassen, der ebenfalls ein heftiger Zeitschlucker ist.
Ich kann jedem nur empfehlen, sich genügend Zeit für dieses herrliche Stück Landschaft zu nehmen!
Katja da kann ich dir absolut nur zustimmen!!:-)
Sabrina, ich stimme euch beiden ebenfalls zu, dass die Westcoast großartig ist. Trotzdem bleibe ich dabei, dass sie bei einer Neuseeland-Tour von wenigen Wochen einfach nicht reinpasst, denn um sie richtig zu genießen, braucht man einfach mehr Zeit. Und wenn, wie so oft, das Wetter nicht mitspielt, ärgert man sich am Ende über die “vergeudeten” Tage für den langen Abstecher.
LG
Jenny
Hallo liebe Weltwunderer,
wir fliegen in zwei Wochen nach Neuseeland und ich bin gerade dabei unsere genaue Reiseroute festzulegen. Wir fliegen mit unseren beiden Kindern, anderthalb und fünf Jahre alt, und ich habe keine Vorstellung davon, welche Entfernungen man mit Kindern schafft bzw. wie schnell man in Neuseeland vorwärts kommt. Wir haben elf Tage auf der Nordinsel und fünfzehn auf der Südinsel. Was sind Eure Erfahrungen?
Vielen Dank im Voraus. Eure Website ist super und sehr informativ.
Beste Grüße
Susan
Hallo Susan,
danke für das Kompliment! Generell solltet ihr nicht mehr als 200 km als Tagesetappe einplanen, und auch das nicht täglich. Angesichts der wenigen Zeit, die ihr habt, würde ich daher empfehlen, euch bei beiden Inseln auf eine oder zwei Regionen zu beschränken und denen jeweils ein paar Tage zu widmen. Also: Raus aus Auckland und direkt nach Süden, Abstecher an die West Coast nach Raglan und dann Taranaki, oder aber direkt nach Rotorua und Tongariro National Park. Dann ruckzuck nach Wellington, dort zwei Tage einplanen vor der Fähre. Auf der Südinsel dann entweder gleich in den Abel Tasman National Park von da durchs Landesinnere nach Christchurch, dann habt ihr vielleicht noch ein, zwei Tage auf der Banks Peninsula oder für einen Tagesausflug zum Lake Tekapo. Oder von Picton aus in die Marlborough Sounds und dann an der Ostküste über Kaikoura nach Christchurch. Dann habt ihr für Lake Tekapo und Lake Pukaki vielleicht ein bisschen mehr Zeit. Mehr würde ich mir an eurer Stelle echt nicht vornehmen, wenn es Spaß machen soll und ihr vor Ort ein wenig die Gegend erkunden wollt.
Wenn ihr noch keinen Campervan habt und die Strecke nicht “zu Fuß” zurücklegen müsst (ich gehe davon aus, dass ihr einen Gabelflug habt?), kommt evtl. auch ein Inlandsflug in Frage – dann könntet ihr von Wellington nach Queenstown fliegen und den Süden der Südinsel erkunden statt des Nordens. Hach, so viele Optionen … :-)
Wir planen gerade die vierte Reise – jeweils beide Inseln und jeweils 5 bis 6 Wochen. Ich kann nur s ä m t l i c h e Deiner Thesen dick unterstreichen!!! Genau die gleichen Tipps geben wir auch immer weiter!
Craters of the moon sind nicht in Rotorua, sondern in der Nähe von Taupo. Sie sind kostenpflichtig, aber dennoch sehr lohnenswert!
Die West Coast der Südinsel bietet atemberaubende Ausblicke, der Blick auf den Gletscher steht dabei sicher nicht im Vordergrund. Für viele ist die West Coast das Highlight der Reise. Es kommt eben darauf an, was man sehen möchte, insbesondere wenn die Zeit knapp ist.
Liebe Britta, danke für deinen Hinweis! Bei unserem letzten Besuch 2002 kosteten die Craters noch nichts… Aber 8 NZ$ sind ja immer noch sehr günstig im Vergleich zu den über 40 NZ$ Eintritt in anderen Thermalgebieten.
[…] ist die Nordinsel eher zu empfehlen, wenn man viel Sightseeing in kurzer Zeit unterbringen will, weil die Attraktionen dichter beieinander liegen und über gut ausgebaute […]