Packtipps

Aus-Packliste für Neuseeland mit Kind: das alles braucht ihr NICHT

Für eine mehrwöchige Reise ans andere Ende der Welt, wo jeden Tag vier Jahreszeiten herrschen und die Temperaturen von tropisch warm bis frostig reichen, braucht ihr eine Menge Gepäck. Aber eine ganze Menge überflüssiger Dinge braucht ihr bestimmt nicht, auch nicht mit Baby oder Kleinkind – hier ist unsere Ermutigung zum Reduzieren!

Aus Packliste Neuseeland mit Kind

Ein bisschen mehr dürft ihr gern mitnehmen ;-) © Pixabay

Was ihr wirklich für eure Neuseeland-Tour braucht, findet ihr auf unserer ultimativen, allumfassenden und raumfahrtgetesteten Neuseeland-Packliste für Familien. Die ist gar nicht so lang, wie man vielleicht denken würde (und wesentlich kürzer als die, die wir vor unserer Neuseeland-Reise mit zwei Kindern geschrieben hatten – auch wir lernen dazu).

Generell solltet ihr jeden Gegenstand, bevor ihr ihn in eure Reisetasche (nein, kein Rucksack für Campervan-Reisen!) packt, in die Hand nehmen und kritisch anschauen:

  • Brauchen wir das wirklich oder nur „falls“?
  • Brauchen wir das wirklich in zweifacher oder dreifacher Ausfertigung? (nachkaufen ist fast immer möglich)
  • Brauchen wir das die ganze Zeit oder können wir es für die paar Male in Neuseeland ausleihen?
  • Müssen wir das mitschleppen oder können wir es genausogut in Neuseeland kaufen? (Essen, Medikamente, Kosmetika…)

Hier kommt nun unsere Aus-Packliste Neuseeland mit Kind: alles Dinge, die man total praktisch und unverzichtbar findet, die aber höchstwahrscheinlich nur Platz im Gepäck wegnehmen. Und Platz ist im Wohnmobil kostbar, den solltet ihr nicht mit Babyreisebetten oder anderem Plunder zustellen.

Das alles braucht ihr in Neuseeland nicht:

  • Wanderstiefel: Sie sind teuer, sie sind schwer und sie sind für Gebirgstouren in schwierigem Gelände da. Hand aufs Herz: Werdet ihr solche Touren mit euren Kindern machen? Wenn ihr die Stiefel nicht sowieso jeden Tag an euren Füßen tragt, dann lasst sie zu Hause und zieht stattdessen leichte, wasserfeste Trekkingschuhe an.
  • Kinderwagen: Auch mit Baby könnt ihr einen Kinderwagen in Neuseeland so gut gebrauchen wie … ähm … ihr wisst schon. Auch das schlankeste Modell wird unheimlich viel Platz im Wohnmobil wegnehmen, und in der freien Natur werdet ihr schnell feststecken und – tragen müssen. Bringt also lieber ein gut sitzende, ergonomische Babytrage für euer Kleines mit, für die Größeren allenfalls einen leichten Buggy, den ihr im Regenschirm-Stil zusammenklappen könnt.
  • Babyreisebett: Wo soll das Ding denn im Wohnmobil stehen? Nein, auch für so ein schickes Popup-Zelt ist kaum Platz, und wozu auch? Die Alkoven-Schlafabteile der größeren Wohnmobile lassen sich mit einem Sicherheitsnetz schließen, und in den kleineren Kastenwagen-Modellen nimmt das aufgebaute Bett eh die gesamte Breite des Innenraums ein – abstürzen kann da kein Baby.
  • Windel- und Gläschenvorrat: Mehr als zwei Wochen überbrückt ihr damit selbst dann nicht, wenn ihr eine komplette Tasche mit dem Zeug vollpackt. Und wozu auch? In Neuseeland gibt es auch Babys, und die tragen auch Windeln und essen Gläschen. Die gibt es sogar in Bioqualität, und zwar im kleinsten Dorf (wo der Supermarkt allerdings schon um 17 Uhr schließt, aufgepasst!).
  • Hausschuhe/Schlappen: Wollt ihr die im Wohnmobil anziehen, oder im Hostel? Kicher. Für 99 Prozent der Anlässe genügen eure Trekkingschuhe und ein Paar Flipflops oder dünne Sandalen. Flipflops aka „jandals“ könnt ihr auch wunderbar vor Ort kaufen und habt gleich ein tolles Andenken an Neuseeland.
  • Schlafsäcke: Ja, die Nächte in Neuseeland können kalt werden. Aber wenn ihr außerhalb der Sommerzeit reist, solltet ihr lieber in einen gut isolierten Campervan mit Standheizung investieren, als euch nachts bibbernd in eure Schlafsäcke mummeln zu müssen. Bettdecken sind in der Campervan-Ausstattung immer enthalten, und notfalls geht ihr im „Warehouse“ vorbei und kauft euch noch eine Extradecke oder einen günstigen Schlafsack.
  • Moskitonetz: Nicht nur Sandflies, auch echte Moskitos gibt es in Neuseeland reichlich. Trotzdem nützt ein Moskitonetz nichts, weil ihr es im Campervan nicht anbringen könnt. Achtet einfach darauf, abends die Türen und Fenster geschlossen zu halten, und lasst im Innenraum kein Licht brennen. Krankheiten übertragen die Viecher immerhin nicht.
  • Gummistiefel: Für die Kinder mögt ihr sie meinetwegen einpacken, aber kein normaler Erwachsener geht in Gummistiefeln spazieren oder wandern. Überlasst das mal den schrulligen Kiwis.
  • Ersatz…: Ein zweites Paar Babyschuhe, ein zweiter Sonnenhut, ein vierter Schnuller – „für den Fall der Fälle“, stimm’s? Wenn es ums Platzsparen geht, müsst ihr hier radikal sein und optimistisch: WENN etwas kaputt oder verloren geht, könnt ihr es bestimmt in Neuseeland kaufen. Ich bin so zu einer tollen neuen Mütze im Weta Studio-Design gekommen, die ich mir nie gekauft hätte, wenn ich einen Ersatz für meine vom Wind weggewehte Reise-Mütze dabeigehabt hätte. (Ihr seht sie auf sehr vielen Reise-Fotos ;-))
  • Brot, Wurst, Käse und andere Leckereien aus der Heimat: Raus damit, die müsst ihr bei der Einreise sowieso wieder abgeben. Keine Sorge, die neuseeländische Küche bietet auch für eure Mäkelkinder genügend tolle Sachen.
  • Kamerastativ: Stimmt, für die richtig guten Landschaftsaufnahmen kann man auf ein Stativ nicht verzichten – aber wenn ihr nicht gerade Profifotografen seid, tut es auch ein handliches, kleines Gorillapod*.
  • Weltstecker: Es gibt zig Modelle auf dem Markt, und nicht alle halten, was sie versprechen. Wir hatten lange nach einem für Neuseeland geeigneten gesucht, nur um dann feststellen zu müssen, dass der zwar in die neuseeländische Steckdose, aber nicht zu unserem Laptop-Stecker passte. Ein Gang in einen Elektronikmarkt in Auckland oder Christchurch dauert keine zehn Minuten, dort bekommt ihr einen Adapter, der garantiert passt.
  • Regenschirm: Allenfalls für Babyträger/innen ist so ein Schirm sinnvoll, weil man sich nicht komplett in einen Regenponcho packen muss. Neuseeland ist mit seinen starken, oft böigen Winden aber einfach kein Regenschirm-Land. Also, Schirm raus und lieber nochmal die Regensachen imprägnieren.
  • Nähzeug: Jahrelang hatte ich es dabei und habe es nie benutzt. Geht etwas ernsthaft kaputt, kann ich es mit meinen rudimentären Nähkünsten wahrscheinlich eh nicht gut reparieren – durchgescheuerte Rucksacktrageriemen, gerissene Hightech-Materialien oder kaputte Schuhsohlen gehören zum Fachmann gebracht, und den gibt es auch in Neuseeland.
  • Hygienespray, Desinfektionsmittel, Wasserreinigungstabletten: Das alles braucht ihr vielleicht auf einer Tropenreise, aber nicht in Neuseeland. Versprochen.
  • Travelsafe-Packnetze und Schlösser: Euer Campervan ist Safe genug für eure Wertsachen (oft ist auch im Campervan nochmal ein Extrasafe eingebaut), und wer den aufbricht, der macht auch vor dem lächerlichen Padlock-Schloss eines Gepäcknetzes nicht Halt. Als Familie werdet ihr wohl kaum in einem Hostel-Schlafsaal nächtigen, und auf einer Mehrtageswanderung mit Hütten-Übernachtung müsst ihr euch um Diebstahl sicherlich keine Sorgen machen.
  • Handtücher: Waas, wir sollen ohne Handtuch reisen? Das ist doch die Grundausstattung, wie jeder Fan von „Per Anhalter durch die Galaxis“ weiß! Stimmt schon. Aber wenn ihr zu viert reist und jeder ein flauschiges Badehandtuch mitnimmt, wird der Platz schnell knapp. Viel besser und vom Abtrocken-Gefühl her völlig okay sind schnelltrocknende Mikrofaser-Handtücher*. Die gibt es in allen Preisklassen und sogar in puschelig! Und zum Hände-Abtrocknen unterwegs? Sorry, aber dafür gibt es doch Hosenbeine. In unserem Campervan lagen neben der Bettwäsche auch vier große Badehandtücher bereit – ihr könntet also auch komplett auf Handtücher im Gepäck verzichten.
  • Bücher: Nein, natürlich sollt ihr weder auf euren Reiseführer noch auf erbauliche Lektüre verzichten. Aber die könnt ihr doch auch auf eurem Smartphone-Screen, auf dem Tablet oder in einem E-Book-Reader lesen, hm? So lässt sich dann sogar unterwegs neue Lektüre herunterladen. Und wenn ihr mit kleinen Kindern reist, dann kommt ihr sowieso nicht zum Lesen. Versprochen ;-)

Das alles darf in die Reisetasche, aber nicht ins Handgepäck:

  • Taschenmesser, Nagelschere, Pinzette
  • Duschgel, Zahnpasta – in handelsüblichen Größen sind diese Flüssigkeiten verboten. Packt für die Anreise kleine Probierpackungen à 100 ml ein und kauft euch in Neuseeland neue Großpackungen.
  • Benzinfeuerzeuge: packt ein Wegwerf-Gasfeuerzeug ein oder kauft in Neuseeland eins im Supermarkt
  • Besteck: Kinderbesteck wird es im Wohnmobil nicht geben, und es hilft den Kleinen beim Essen. Also ab in die Tasche damit.

Na, wie viel wiegt eure Tasche jetzt? Oh, es sind drei Taschen? Nein, vier? Dann gleich nochmal durchgehen, bitte!

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Jenny

10 Kommentare

  • Liebe Jenny,
    das Pferd von hinten aufzuzäumen ist eine klasse Idee. Ich bin eh immer erstaunt mit wieviel Gepäck mansche Leute unterwegs sind und vor allem, was sie dann alles dabei haben.
    LG Anja

  • Obwohl wir selbst noch keine Kinder haben ist es sehr interessant darüber zu lesen. Sobald es so weit ist werde ich nochmal auf deine nicht packliste zurückgreifen – gespeichert! Danke und viel Spaß bei zukünftigen Reisen
    Grüße
    Helena & Tobias

  • Eine Auspackliste hätte ich für Neuseeland gut gebrauchen können, da habe ich definitiv zu viel mitgenommen. Das werde ich bei der nächsten Reise mal kritischer betrachten.
    LG
    Ina

  • Liebe Jenny,
    danke für die tollen Tipps! Man neigt wirklich dazu, immer viel zu viel mitzunehmen. Ich bin so happy über die E-Book-Reader, denn seit dem muss ich keine Bücher mehr in den Urlaub mitschleppen. Regenschirm, Nähzeug und Handtücher finde ich auch total unnotwendig, das kann auch alles vor Ort besorgt werden, wenn es wirklich mal gebraucht wird.
    Lg, Anita

  • Liebe Jenny,
    ich überlege auch bei jeder Reise aus Neue, was in der Tasche landet und was nicht. Bei einer Reise habe ich kurz vor Ende der Fahrt mal aufgeschrieben, was ich bis dahin nicht genutzt hatte. Und das blieb dann beim nächsten Mal zu Hause – ich habe es nicht vermisst!
    Inzwischen denke ich mir auch „Mut zur Lücke“ !
    Liebe Grüße, Susanne

  • Auspack-Liste ist ein toller Begriff! An sich könnte man die ja nahezu endlos verlängern. Gerade als junge Eltern kommt man ja auf die merkwürdigsten Ideen, was man alles braucht. Als unsere Kinder klein waren, sind wir zu unserem ersten Familienurlaub nach Holland mit einem so vollgepackten Kombi gestartet, dass zwei von uns mit dem Zug fahren mussten! An Neuseeland wäre damit gar nicht zu denken gewesen.

    LG
    Gina

  • Liebe Jenny,
    das ist ja mal ne gute Idee, eine „Anti-Packliste“ zu machen. Ich hab zwar noch keine Kinder und bisher ist keine Neuseeland-Reise geplant, aber man weiß ja nie.
    Wir haben aber einen richtig guten Reise-Adapter, der auf all unsere Reisen mitkommt (inkl. 3er Steckdose) und bisher auch überall gepasst hat.
    LG Annika

  • Liebe Jenny,

    na, das ist doch mal eine gute Idee. :) Man neigt ja irgendwie immer dazu viel zu viel mitzunehmen – auch ohne Kind. Deine Liste bietet da einen guten Anreiz auch mich noch einmal über meine eingepackten Dinge zu schauen und diese kritisch zu beäugen. :)
    Vielen Dank dafür.

    Viele liebe Grüße
    Kathi

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