! Aktualisiert am 27. Oktober 2020
Corona hat Grenzen geschlossen, Tourismus-Hochburgen zu Geisterstädten gemacht und tausende Flugzeuge dauergeparkt. Beliebte Urlaubsländer wie Thailand oder Bali scheinen unerreichbar, Airlines sind pleite, tausende Hotels und Reiseanbieter stehen vor der Insolvenz. Ist das goldene Zeitalter der Fernreisen vorbei?
Schon seit Jahren wissen wir: Fliegen ist schlecht für die Umwelt. Die meisten von uns haben das bequemerweise ignoriert und die günstigen Flüge nach Südostasien, Australien oder Neuseeland trotzdem gekauft – man lebt ja nur einmal, das Fernweh drückt halt so dolle, die Kinder sind noch nicht in der Schule, und ein einzelner Flug macht ja eh keinen Unterschied, oder?
Fernreisen nach Corona: Wie wird das aussehen?
Trotz Flugscham-Bewegung und einem klitzekleinen Trend zum Kompensieren von Flügen war uns doch allen klar: Die meisten Menschen werden auf günstige Flugreisen nicht verzichten, solange ihnen das keiner strikt verbietet (Ideen dafür gab es ja im letzten Jahr reichlich, von der CO2-Steuer bis zum persönlichen Flugmeilen-Kontingent).
Dann kam Corona! Flugreisen oder überhaupt grenzüberschreitende Reisen waren auf einmal nicht mehr möglich – oder zumindest wurde von Regierungsseite “stark abgeraten” (m.a.W.: Reisewarnung). Der Großteil der Flugzeugflotten steht seit März 2020 am Boden, Zehntausende sind in Kurzarbeit oder arbeitslos, ganze Airlines sind pleite, Flughäfen werden nicht mehr erweitert, sondern zurückgebaut oder geschlossen.
Wer jetzt noch irgendwohin fliegt, der muss:
- mit kurzfristigen Stornierungen und Umbuchungen rechnen
- vor dem Abflug zweifelsfrei gesund sein, denn die Temperatur wird gemessen
- eventuell vorher einen Corona-Test machen (und selbst bezahlen – 150 Euro pro Person, das summiert sich mit 3 Kindern!)
- stundenlang mit Maske im Flieger sitzen
- auf Bordmenü und Entertainment verzichten
- eventuell nachher zwei Wochen in Quarantäne verbringen, gern auf eigene Kosten (in Neuseeland sind das 3.100 NZ$) – und bei der Rückkehr noch einmal
- die Ansteckung mit einer potenziell tödlichen Krankheit riskieren
Fliegen wird daneben auch deutlich unbequemer und langweiliger – Gadgets, Extras und nette Kleinigkeiten wie ein Entertainment-Programm, ein leckeres Bordmenü, Schlafmasken und Spielzeug für die Kleinen sind alles Extrakosten, die zunächst einmal eingespart werden.
Klingt das nach einem verlockenden Start in einen Traumurlaub? Hmm… Und tatsächlich sind die Flugbuchungen, auch für “erlaubte” Reiseziele, in nie dagewesenem Ausmaß zurückgegangen. Wer heutzutage fliegt, der muss sich allenthalben befremdet-entsetzte Nachfragen gefallen lassen – so wie wir es uns noch vor Monaten nicht vorstellen konnten.
Warum Flugtickets bald viel teurer werden
Die International Air Transport Association (IATA), die etwa 300 Airlines repräsentiert, warnte schon frühzeitig, dass strenge Corona-Hygieneregeln zu deutlich steigenden Ticketpreisen führen müssen – etwa, wenn zwischen den Passagieren immer ein Sitz freibleiben muss.
Wenn Profite maximiert werden müssen (und wo müssen sie das nicht), sind freie Sitzplätze aus Sicherheitsgründen indiskutabel – das machen Billigflieger wie Easyjet und RyanAir jetzt bereits vor.
Das bedeutet aber auch, dass große Flugzeuge wie der A380 nicht mehr wirtschaftlich sein werden. Kleinere, schlankere Maschinen sind schneller gefüllt. Die Lufthansa hat sich vom A380 bereits verabschiedet.
Weniger Sitzplätze sind aber nicht der einzige Grund für explodierende Flugticket-Preise.
Dazu kommt der Wegfall der Konkurrenz. Viele Airlines weltweit sind bereits insolvent, einige werden teuer von ihren Staaten am Leben gehalten – was durchaus umstritten ist. Eine Fluggesellschaft, die nicht gut gewirtschaftet hat und ihre Gewinne lieber an Aktionäre und Manager verteilt, hat in schlechten Zeiten eben ein Problem – und das ist bitteschön ihr Problem, nicht das des Steuerzahlers.
Die Folge sind leider steigende Ticketpreise, die ebenfalls das Problem der Steuerzahler sind.
Die Corona-Pandemie wird irgendwann vorbei sein – die IATA geht allerdings davon aus, dass sich der Luftverkehr erst 2024 erholt haben wird. Wie viele Airlines (und Hotels, Reiseanbieter, Kreuzfahrtgesellschaften…) dann noch am Markt sein werden, weiß niemand. Die wenigen, die dann noch da sind, können die Preise diktieren – und müssen sie hoch ansetzen, um wieder wirtschaften zu können.
Dazu kommt, dass Geschäftsreisen deutlich nachlassen. Nach Monaten erzwungener Skype- und Zoom-Call hat die Wirtschaft endlich begriffen, dass man sich gar nicht ständig in Person treffen muss, um Geschäfte zu machen.
Die Weltwirtschaft hat durch die Corona-Pandemie heftig gelitten und alle müssen sparen – da stehen Flugreisen ganz oben auf der Streich-Liste. Unglücklicherweise sind die Tickets der Business Traveller auch die richtig teuren – auf die können die Airlines am wenigsten verzichten, das wird also nochmal extra wehtun.
Das Goldene Zeitalter der Billigflüge: aus und vorbei
Ohne Vorwarnung ist das Zeitalter der Billigflüge, des unbegrenzten Reisens, des schrankenlosen Tourismus-Konsums zu Ende gegangen. Wir haben uns über zu enge Sitze in der Economy, strenge Gepäckbeschränkungen, dämliche Flüssigkeitsverbote und ekliges Flugzeugessen beschwert, ohne wirklich wertzuschätzen, was wir da hatten: bezahlbare Langstreckenflüge von fast jedem Flughafen an fast jedes Ziel auf der Erde.
In Zukunft dürften Flugreisen deutlich teurer werden – und Fernreisen ein Vergnügen für Reiche.
Als Covid-19 im Februar zuschlug, blieb die Community der Neuseeland-Reisenden entspannt: Die meisten (inklusive der Campervan-Vermieter und Reiseagenturen) waren zuversichtlich, dass die Pandemie bis zum Herbst 2020 vorbei wäre und man dann wieder günstige Flugtickets ergattern könnte. Sie dachten, die Reisebeschränkungen würden dann gelockert und verzweifelte Airlines auf der Suche nach Kunden würden mit Sonderangeboten locken.
-> Neuseeland-Reisen nach Corona: Wann geht es wieder los, und wie könnte das aussehen?
Nun, bisher haben sie das nicht getan. (Völlig überraschend tun sie etwas ganz anderes und bieten teure Rundflüge an, bei denen man einfach nur fliegt und nirgends landet – was für ein umweltschutztechnischer Wahnsinn!!)
Die Stimmen mehren sich, dass es so etwas wie Schnäppchenpreise im Flugverkehr gar nicht mehr geben wird. Die Ära der Billigflüge könnte komplett vorbei sein. Experten und Institutionen der Luftfahrt sagen sogar voraus, dass Flüge in Zukunft deutlich teurer werden dürften.
Und selbst wenn Fernreisen nicht superteuer werden, dürften sie superblöd werden – siehe oben. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 (na, wo wart ihr?) veränderte sich das Fliegen grundlegend – und nicht zum Besseren. Wir alle haben uns daran gewöhnt, sind aber trotzdem jedes Mal wieder schwer genervt von den ewig langen Sicherheitskontrollen, den Flüssigkeitenregeln und den zufälligen (??) Sprengstoff-Screenings.
Fliegen in der Corona-Ära ist nochmal eine ganze Ecke umständlicher geworden – Fiebermessen, Riesenwarteschlangen wegen 1,5 Meter Abstand, Coronatests, Quarantäne, Extra-Urlaubstage dafür oder Stress mit dem Arbeitgeber … Vielleicht kann man in Zukunft Treuepunkte sammeln oder Speedy Boarding genießen, wenn man Immunität oder eine Corona-Impfung nachweisen kann.
Vielleicht wird Fliegen auch einfach so anstrengend und umständlich, dass man sich den Nerv nicht mehr gibt.
Urlaub daheim statt Fernreisen: die Zukunft des Reisens?
Warum beschweren wir uns eigentlich? Im Sommer 2020 haben fast alle Europäer eines gelernt (und viele hat das überrascht): wie schön ihre eigene Heimat ist. Es gibt wirklich schlimmeres, als die Alpen, die Sächsische Schweiz oder die Ostsee-Inseln zu erkunden, oder die vielen unbekannten Regionen in Deutschland, die auch 2020 kaum Touristen gesehen haben (-> hier gibt es dazu ein spannendes Interview).
Das ist nicht nur besser für unser Klima, es hilft auch unserer eigenen geschundenen Tourismusbranche. Egal ob Hotelbesitzer, Tour-Anbieter oder Reisebusfahrer, in Deutschland sind massenhaft Menschen vom Tourismus abhängig – und die bekommen keine Hilfszahlungen wie TUI oder Lufthansa.
Aus ökologischer Perspektive ist es natürlich toll, wenn Fliegen in Zukunft ein teures und/oder supernerviges Hobby wird, das sich kaum noch jemand leistet. Ganz persönlich und als Neuseeland-Fan kann ich es trotzdem nicht aus vollem Herzen begrüßen.
Es bleibt natürlich immer noch die Möglichkeit, dass 2021 eine Impfung gegen Corona gefunden wird, die superschnell in alle Länder der Welt gelangt, dort ebenso schnell an alle Impf-Willigen kostengünstig verteilt wird und fürderhin alles zurück zum Status Quo führt.
2020 war dann das verrückte Jahr, in dem wir alle Urlaub zu Hause machen mussten – und danach ging es endlich wieder ab nach Malle und Bali.
Denn eines sollte man nicht vergessen: Die Leute riskieren so einiges für ein Schnäppchen. Man hätte zum Beispiel gedacht, dass die Kreuzfahrtbranche nach den Horrorgeschichten von Schiffen voller Corona-Infizierter Geschichte ist. Wer ist nach Corona so bescheuert und steigt noch einmal in eine schwimmende Petri-Schale?
Ganz schön viele Leute, stellt sich heraus. Schon im Sommer 2020 wurden wieder die ersten Kreuzfahrten angeboten (und mussten schon vor dem Start wieder abbrechen, weil: Corona an Bord). Junge Menschen scheinen zu denken, sie wären immun gegen Covid-19, und buchen weiter fröhlich Kreuzfahrten. Oder machen Party am Ballermann, bis der wieder geschlossen werden muss.
Das Fazit all dieser Glaskugel-Vorhersagerei: Wir wissen noch nicht, wie das Reisen im Jahr 2021 und später aussehen wird. Je länger die Corona-Einschränkungen jedoch andauern, und es sieht ja derzeit nicht nach baldiger Entwarnung aus, desto wahrscheinlicher verändert sich die Tourismusbranche dauerhaft und nachhaltig.
In welche Richtung, bleibt abzuwarten.
Was meint ihr? Sind Fernreisen, wie wir sie kennen, Geschichte? Oder seid ihr zuversichtlich, dass bald alles wieder wie gewohnt läuft?
- DOC Campsite Pass in Neuseeland: Lohnt er sich für Familien? - 5. Oktober 2024
- Zürich mit Kindern: Geht das auch günstig? - 12. September 2024
- Vøringsfossen: ein Highlight der Hardangervidda - 11. August 2024
Hallo,
ich teile dann auch mal unsere Gedanken zum Thema:
Wir persönlich vermeiden weite Reisen, soweit es möglich ist, aber viele andere warten nur auf den Startschuss. Für nächstes Jahr haben wir aufgrund eines Filmmaking Workshops bereits eine Norwegen Reise geplant. Toi toi toi, dass das gut läuft. Solange die Lage sich aber nicht absolut bessert, möchten wir generell auf Flugreisen verzichten. Nicht nur weil es wie du bereits geschrieben hast einfach kompliziert und unschön ist, sondern auch weil wir uns nicht wohlführen würden, wenn wir nicht die Sicherheit hätten, dass wir einfach und schnell zurückreisen könnten, wie z.B. mit dem Auto.
Die Flugpreise werden denke ich zunächst einmal stark hochgehen. Ob sie jedoch auf diesem hohen Level bleiben lässt sich nur mutmaßen. Ich denke, dass sie mit ruhigerer Lage und Aufatmen der Tourismusindustrie wieder sinken werden. Mal sehen, wie es am Ende kommt! Danke für den interessanten Beitrag. :)
Liebe Grüße
Jasmin
Sehr gern, und danke für deinen netten Kommentar!
Hallo Jenny, danke für deine vielen Gedanken, die den meinen sehr ähnlich sind. Es wird spannend, was das kommende Jahr bringen wird. Ich lebe ja mitten in einer weltbekannten Touristenhochburg. In Salzburg ist seit Monaten die Stadthotellerie auf einem absoluten Nullpunkt, das macht tatsächlich große sorgen. andererseits muss man schon auch sagen, dass weniger Gäste der Stadt und den Bewohnern gut tut. es wäre gut einen ausgewogenen Mittelweg für die Zukunft zu finden. Für den Tourismus weltweit. Liebe Grüße, Claudia
Liebe Claudia,
danke für deinen Input! Schon seltsam, wir leben hier in Dresden ja auch an einem Tourismus-Hotspot, aber die Lage hier scheint recht entspannt, Dresden hatte wohl im Sommer die besten Übernachtungszahlen von ganz Deutschland. Wie sich Barcelona, Venedig und andere Hochburgen des Tourismus nach dem Ende der Corona-Zeit (wann immer das sein mag) entwickeln werden, ist echt spannend. Vielleicht schaffen wir es ja, im nächsten Frühjahr noch schnell hinzufahren, bevor sich im Sommer alles wieder normalisiert… ;-)
Gute Zusammenfassung! Das mit den Petrischalen hat mir auch gefallen! Das Fliegen und das Reisen in die Ferne wird solange nicht wirklich stattfinden, solange es die Pandemie mit ihrem volatilen Infektionsgeschehen gibt. Wer will denn nach Neuseeland fliegen mit dem Risiko, drei Wochen später festzusitzen? Lass uns mal schauen, sollte es einen Impfstoff geben, wie sich das Ganze dann entwickelt. Als ewiger Optimist bleibe ich: optimistisch. Und versuche mein Fernweh irgendwie im Zaum zu halten. Die Ostsee ist keine Option, noch Trost…
Aber was heißt denn in dieser Lage Optimismus? Wir können doch nicht ernsthaft wollen, dass alles wieder so wird wie vorher – das können wir uns schlichtweg nicht leisten, wenn wir unseren Kindern auch noch eine bereisenswerte Welt hinterlassen wollen…
Witzig.. Sehe ich komplett anders… Gehe da von einem V förmigen Verlauf der Krise/Wirtschaft aus… Schnell runter und auch schnell wieder raus.. Warum?
Die Menschen wollen reisen… Ölpreis so niedrig wie ewig nicht… Menschen wollen sich nicht einsperren lassen… Lust auf “raus+weg” denn “jetzt erst recht” … Übrigens sind auch andere Staaten vom Tourismus abhängig – und können da nicht auf ihre eigenen Landsleute zählen.
Wenn man jetzt mal von dem Medienhype um diese FFF Kids absieht – das sind global gesehen kaum viele Menschen – sieht man wo Work+Travel die Jugendlichen auf der Welt bewegt.. Wie gerade die Menschen in Asien in die Welt strömen… und selbst die “FFF-Anführer” schon weltweit unterwegs waren (und sein wollen – bissl Heuchelei ist ja dabei).. Nein..
Die Reisebranche kehrt zurück..
Sobald ein Impfstoff vorhanden und Menschen geimpft sind wird die große Party erneut beginnen.. Die Menschen sind so. Und.. ein bisschen gut finde ich das auch
Ich finde diesen Gedanken furchtbar. Auch wenn ihc fürchte, dass du Recht behalten könntest. Nur mit den FFF-Kids hast du absolut unrecht.
Dass die wenigen Millionen Jugendlichen a) demnächst erwachsen sind und dann auch Entscheider werden und b) von zehntausenden Wissenschaftlern (#scientistsforfuture), Unternehmern (#entrepreneursforfuture) und reichweitenstarken Promis unterstützt werden, ist dir wohl entgangen? Nichts ist so reif wie ein Gedanke, dessen Zeit gekommen ist. Wirst schon sehen.
Liebe Jenny,
ich bin ebenfalls sehr gespannt, wie das (Fern-)Reisen in Zukunft aussehen wird. Ein wenig graust es mir bei dem Blick in die Zukunft. Gewiss ist es auch vor der Haustür und in Europa schön, aber dennoch sind noch einige Wunschreiseziele in der Ferne.
Liebe grüße,
Tanja
Schwimmende Petrischale finde ich klasse! :-D
Ich denke schon, dass Fernreisen in weite Ferne rücken, dass sich der Tourismus allgemein ändern und neu ordnen wird. Aber wie genau? Mir fallen mehrere Szenarien ein, eins blöder als das andere. Ich bin gespannt, wie es am Ende wird, allerdings nicht gerade positiv gespannt…
Interessante Gedanken. Aber ich glaube, dass du falsch liegst. Meine These: Fliegen wird nicht teurer, sondern billiger werden. Denn die wirtschaftliche Logik besagt, dass bei sinkender Nachfrage (also weniger Leuten, die fliegen wollen oder können) aber einem gleichbleibenden Angebot (Bestehende Flugzeuge lösen sich ja nicht in Luft auf und verkaufen lassen sich ja derzeit auch kaum) die Preise tendenziell sinken. Und ja: Airlines werden pleite gehen, doch sobald die Nachfrage anzieht, werden neue Investoren oder die überlebenden Airlines aus der Konkursmasse günstige Flieger kaufen und neue Flotten aufbauen können. Der Trend zeichnet sich ja bereits jetzt ab: Wenn ich zum Spass nach Flügen suche, finde ich gerade unglaubliche Schnäppchen für nächsten Frühling.
Eine echte Verteurung kann ich mir vor allem dann verstellen, wenn tatsächlich freie Sitze nötig werden – was aber, wie du selbst schreibt, gerade nicht so aussieht – oder wenn zusätzliche Sicherheitsmassnahmen eingeführt werden, die einen effizienten Betrieb stören. Letzeres halte ich bis zu einem gewissen Rahmen tatsächlich für wahrscheinlich, denn nach der Pandemie ist vor der Pandemie. Oder halt – aber das ist ein vollkommen anderes Thema – wenn auf Flüge endlich eine vernünftige Co2-Steuer kommt. Das wäre unabhängig von Corona grundsätzlich wünschenswert.
Davon abgesehen bin ich zuversichtlich, dass die Impfung relativ bald kommen wird. Mindestens vier Firmen schliessen ja im Frühling 2021 ihre Tests ab, so dass spätestens bis zum kommenden Sommer mehrere Impfstoffe auf dem Markt sein werden. Vielleicht sogar früher. China impft ja jetzt schon grossflächig. Ich vermute, dass man dann – ähnlich wie bei Gelbfieber – in viele Länder nur mit Impfung wird einreisen dürfen. (Suck it, Impfgegner!) Dann dürfte mit zunehmender Durchimpfung auch der Reiseverkehr wieder zunehmen.
Am meisten Potential für einen starken Rückgang der Fliegerei sehe ich wo ganz anders. Nämlich bei einem massiven Rückgang des Wohnstands durch eine globale Wirtschaftskrise oder aber durch einen grösseren militärischen Konflikt (zum Beispiel beim durchaus realistischen Szenario, dass China Taiwan angreift und damit einen Krieg mit den USA provoziert). Aber da bin ich noch einigermassen hoffnungsvoll, dass das nicht passiert.
Wir wissen noch nicht, wie das Reisen im Jahr 2021 und später aussehen wird. Ich bin aber insgesamt zuversichtlich.
PS: Fliegen mit Maske ist überhaupt kein Stress. Ich bin von Vietnam mit der Maske zurückgeflogen und fand das ehrlich gesagt nur minmal einschränkend – auch wenn da Maskengegner ein maximales Drama machen.
PPS: Darf ich zum Schluss noch eine kleine Kritik am Blog anbringen? Ich habe diesen Artikel auf dem Handy bei Facebook gesehen und wollte den Kommentar mit dem PC schreiben, konnte den Text aber bei dir nirgendwo auf der Startseite finden. Einen Link zu einem chronologischen Archiv hast du auch nicht, was aber ohnehin nicht so viel gebracht hätte, da bei dir das Erscheinungsdatum fehlt. Das finde ich persönlich ziemlich wichtig, weil ich schon gerne wissen möchte, wie aktuell die Infos auf einem Reiseblog sind… Nur so als Anregung. :)
Danke, lieber Oli – deinen letzten Kritikpunkt habe ich gleich beseitigt und meine Vor-Corona-Startseite wieder aktiviert. Ein Beitragsdatum habe ich noch nie gehabt, weil viele meiner Servicebeiträge ja “zeitlos” sind – dafür ist ja vermerkt, wann sie zuletzt aktualisiert wurden.
Bei deinen anderen Gedanken müssen wir wohl einfach sehen, wer Recht behalten wird ;-)