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Corona in Neuseeland: Reise stornieren, trotzdem reisen?

! Aktualisiert am 22. September 2023

Die Nachrichten zum Corona-Virus Covid-19 überschlagen sich. Anders als viele Staaten hatte sich Neuseeland frühzeitig entschlossen, Reisende aus China vorsorglich nicht mehr ins Land zu lassen. Trotzdem ist Corona in Neuseeland aufgetaucht – und die Welt erlebt eine Pandemie ungekannten Ausmaßes. Was müssen Reisende jetzt wissen und bedenken? Kann, sollte und darf man jetzt noch nach Neuseeland reisen?

Corona in Neuseeland

Neuseeland-Reisen in Zeiten von Corona: Was müsst ihr jetzt wissen? © Pixabay

Dieser Beitrag wurde vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie geschrieben und seitdem ständig aktualisiert. Weil sich die Situation weltweit so schnell und grundlegend verändert, gibt es inzwischen einen zweiten Artikel, der sich mit der Zukunft von Reisen in Neuseeland nach Corona beschäftigt: Wann darf man wieder nach Neuseeland reisen?

Wer darf jetzt noch nach Neuseeland reisen?

BREAKING NEWS: Neuseeland ist seit dem 8. Juni 2020 Corona-frei! Trotzdem bleibt es dabei: Seit dem 19. März 2020 herrscht ein striktes Einreiseverbot für Neuseeland. Jetzt darf man als Deutscher nicht mehr nach Neuseeland einreisen!

Da es natürlich nie so einfach ist, hier nochmal genau aufgedröselt: Das Einreiseverbot gilt für ALLE Menschen AUSSER neuseeländischen Staatsbürgern, d.h. Menschen mit einer „permanent residency“. Das Einreiseverbot in Neuseeland gilt also nicht nur für Touristen ohne oder mit Tourist Visa, sondern auch für:

  • Besitzer*innen eines Student Visa
  • Besitzer*innen eines Work Visa oder Working Holiday Visa

Für all diejenigen, die teilweise jahrelang auf ihr Visum gewartet und hingearbeitet haben, tut es uns wirklich furchtbar leid. Uns ist klar, dass hier gerade Lebensträume zerstört werden. :-(

Update: Alle Reisenden, die nach Neuseeland wollen, müssen sich ab 15. März 2020 zuerst 14 Tage in Selbstisolation begeben. Einzige Ausnahme sind Einreisende aus Pazifikstaaten, also von den Cook-Inseln, Tonga, Samoa etc. Australien gehört NICHT zu diesen Staaten!

Alter Text, inzwischen nur noch historisch interessant:

Ist euer Flug zwischendurch in China gelandet oder seid ihr dort umgestiegen, habt ihr Pech: Dann dürft ihr nicht nach Neuseeland einreisen. Da sich die Situation ständig ändert und immer neue Länder hinzukommen, für die Einreisebeschränkungen ausgesprochen werden, solltet ihr euch vor eurer Abreise regelmäßig informieren.

-> Die IATA News bieten eine gute und regelmäßig aktualisierte Übersicht.

Derzeit und mindestens bis zum 14. April 2020 bestehen offizielle Einreisebeschränkungen in Neuseeland für:

  • Reisende, die in den letzten 14 Tagen in China oder dem Iran waren oder dort eine Zwischenlandung hatten (auch, wenn sie im Transit geblieben sind!)
  • Passagiere, die auf dem Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ waren
  • Passagiere von Kreuzfahrtschiffen dürfen bis 30. Juni nicht ins Land.

Update: Auch über Singapur könnt ihr ab dem 16. März (exakt: ab dem 15. März 23.59 Uhr) nicht mehr nach Neuseeland fliegen, wenn ihr in den 14 Tagen zuvor in Deutschland oder einem anderen Risikogebiet wart. Das gilt nicht nur für Einreisen oder Stopover in Singapur, sondern auch für den reinen Transit (Quelle: Ministry of Health Singapore).

Update: Flüge nach Neuseeland über die USA sind ab 13. März 2020 für mindestens einen Monat nicht mehr möglich – die USA haben sämtlichen Bürgern der EU die Einreise verboten (Quelle: Tagesschau). Das gilt auch für den Transit, selbst wenn man den Flughafen gar nicht verlässt. Und auch Hawaii zählt zu den USA…

Update: Reisende, die aus Italien oder Südkorea nach Neuseeland kommen, werden gebeten, sich nach der Ankunft sofort selbst in Quarantäne zu begeben und sich bei der Healthline zu melden (0800 358 5453 aus dem Inland oder +64 9 358 5453 für alle, die noch keine neuseeländische SIM-Karte haben).

Update: Ihr wollt vor oder nach eurer Neuseeland-Reise einen Zwischenstopp auf Samoa machen? Dann braucht ihr als Deutsche seit dem 5. März eine weniger als 3 Tage alte medizinische Bestätigung, dass ihr Corona-frei seid. (Quelle: Auswärtiges Amt) Nach dem kompletten Einreiseverbot für Deutsche in Israel dürften Reisebeschränkungen für Deutsche noch zunehmen.

-> Hier könnt ihr die Einreise-Beschränkungen für Neuseeland auf der Website von Immigration NZ nachlesen.

Die aktuellen Einschränkungen gelten bis zum 14. April 2020 und sollen alle 48 Stunden neu bewertet und ggf. angepasst werden.

Update: Seit dem 9. März gelten neue Quarantäne-Regeln. Nach dem Health Act von 1956 können nun ganze Flugzeuge oder Schiffe bei Ankunft in Neuseeland unter Quarantäne gestellt werden, wenn es Grund zur Annahme gibt, dass Corona-Infizierte an Bord sind.

Ganz allgemein gilt: Mit eurer (Online-) Unterschrift unter dem NZeTA (das ihr vor eurer Neuseeland-Einreise beantragen müsst!) versichert ihr offiziell, gesund zu sein. Wer mit Krankheitssymptomen nach Neuseeland einreist, verstößt gegen die Einreisebedingungen. Zwar wird nach wie vor an den Flughäfen bei ankommenden Passagieren kein Fieber gemessen oder auf Symptome kontrolliert, theoretisch könntet ihr aber direkt bei der Ankunft wieder zurückgeschickt werden.

Was passiert mit schon gebuchten Neuseeland-Flügen?

Update: Habt ihr einen Flug nach Neuseeland gebucht, der nach dem 19. März dort landet, könnt ihr den kostenfrei stornieren. Die Airline muss euch die Kosten erstatten, solange ein Einreiseverbot nach Neuseeland besteht.

Alter Text, nun Makulatur:

Wer über die USA nach Neuseeland fliegt, hat jetzt großes Pech: Dank Donald Trump müsst ihr eure Flüge jetzt über die Asien-Route umbuchen oder stornieren.

Nachdem Neuseeland eine Einreisesperre für alle Touristen aus China verhängt hat, müsst ihr euren Flug mit Zwischenlandung in China definitiv umbuchen – sonst lässt euch die Airline für die letzte Teilstrecke nach Neuseeland dort gar nicht an Bord. Es ist eher nicht damit zu rechnen, dass die Frist für die Einreisesperre am 17.3.2020 abläuft und China-Flüge wieder zugelassen werden.

Viele internationale Airlines haben ihre Flüge nach und über China sowieso komplett eingestellt. Flüge über benachbarte Länder wie Singapur, Hongkong oder Taiwan sind derzeit nicht von Einschränkungen betroffen, aber auch hier werden Flüge von den Airlines gestrichen, weil kaum noch jemand drinsitzt. Ein Großteil der Reisenden im pazifischen Raum sind nun mal Chinesen, und die fallen jetzt alle weg.

Die meisten Veranstalter und Airlines sind bisher kulant und buchen ihre Passagiere kostenfrei auf andere Flugrouten um. Dabei kann es natürlich passieren, dass eure Flugdauer sich verlängert, Umstiege unpraktischer werden oder ihr ganze Reisetage verliert. Das ist leider Pech.

Kontaktiert auf jeden Fall regelmäßig vor dem Abflug und Rückflug eure Airline oder das Reisebüro, wo ihr eure Neuseeland-Flüge gebucht habt!

Flughafen Beijing China

Am Flughafen Beijing dürfte derzeit nicht viel los sein…

Kann man gebuchte Neuseeland-Flüge und Miet-Camper stornieren wegen Corona?

Am 15. März 2020 hat das Auswärtige Amt eine allgemeine, weltweite Reisewarnung für alle Länder ausgesprochen. Nicht etwa wegen der Gesundheitsgefährdung durch das Coronavirus, sondern wegen der komplett zusammenbrechenden Flugverbindungen. Zehntausende Reisende wurden von der Bundesregierung mit gecharterten Maschinen zurückgeholt (-> mehr dazu in unserem Artikel über den Lockdown in Neuseeland).

Wegen dieser Reisewarnung könnt ihr die Kosten für bereits bezahlte Reisen zurückfordern – wenn es sich um Pakete handelt, d.h. etwa Flug plus die erste Hotelübernachtung oder Flug und Miet-Camper. Bei individuell gebuchten Flügen, Campervans und Unterkünften bleibt ihr unter Umständen auf den Kosten sitzen.

Viele Veranstalter und Airlines sind komplett überfordert, weil derzeit viele Reisende ihre Buchungen stornieren oder verschieben. Anfragen lohnt auf jeden Fall. Aber habt bitte Geduld – und Mitgefühl. Viele kleinere Firmen stehen jetzt vor der Pleite.

Die Campervan-Vermieter Maui, Britz und Mighty (THL Group) verzichten auf Storno-Gebühren, wenn Kunden ihren Miet-Camper mit Abholdatum zwischen dem 15. und 30. März stornieren.

Auswärtiges Amt Reisewarnung

© Auswärtiges Amt via Twitter

Update: Auch Reisende in Neuseeland werden jetzt zurückgeholt. Meldet euch unbedingt für das Rückholprogramm des Auswärtigen Amtes an, wenn ihr noch nach Hause kommen wollt – auch nach dem mindestens vierwöchigen Lockdown (mehr dazu weiter unten) wird normales Reisen für längere Zeit nicht möglich sein.

Auswärtiges Amt Neuseeland Rückholaktion

© Auswärtiges Amt

Achtung: Eure Auslandsreise-Krankenversicherung zahlt unter Umständen auch nicht, wenn ihr im Ausland wegen einer Infektion mit Covid-19 ins Krankenhaus müsst – das Stichwort lautet „Pandemie-Ausschluss“! Viele Tarife sehen dann vor, dass nur noch 14 Tage lang Versicherungsschutz besteht. Da Corona inzwischen offiziell als Pandemie gilt, solltet ihr vorsichtshalber eure Police noch einmal genau lesen.

Auf der anderen Seite müsst ihr keine Angst haben, eine Corona-Infektion in Neuseeland auf eigene Kosten durchstehen zu müssen. In Neuseeland werden die Behandlungskosten bei Infektionskrankheiten, die eine Gefährdung der Öffentlichkeit bedeuten, für alle Menschen vom Staat bezahlt (Quelle: Gesundheitsministerium).

Corona in Neuseeland Flugzeug

Wegen Corona die Neuseeland-Reise absagen? © Air New Zealand

Neuseeland gegen das Corona-Virus: der Lockdown-Plan

Vom 25. März bis 27. April 2020 galt Phase 4 des Corona Alert System – die höchste Stufe, der „Lockdown“. Weil befürchtet wurde, dass sich Covid-19 unkontrolliert in der Bevölkerung verbreitet, ging Neuseeland ab dem 25. März für fünf sieben Wochen in die Selbstisolation.

  • Phase 1: Prepare | Covid-19 ist da, aber hat sich noch nicht ausgebreitet. Die Vorbereitungsphase beinhaltet Maßnahmen wie Einreisebeschränkungen, das Rückverfolgen von Ansteckungs-Kontakten und die Beschränkung öffentlicher Versammlungen auf 500 bzw. (in Innenräumen) 100 Teilnehmende. Update: Diese Phase gilt seit dem 8. Juni 2020 wieder – wobei es keine Maximalgrenzen für Veranstaltungen und Versammlungen mehr gibt.
  • Phase 2: Reduce | Covid-19 ist da, aber unter Kontrolle. Maßnahmen sind hier die Reduktion sozialer Kontakte, Einreisebeschränkungen, die Absage von größeren Veranstaltungen und die Bitte an die Menschen, von zu Hause zu arbeiten und nicht mehr zu reisen. Das gilt vor allem für Menschen ab 70 Jahren und andere Angehörige von Risikogruppen.
  • Phase 3: Restrict | Covid-19 breitet sich aus. In dieser Phase sind öffentliche Einrichtungen und alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte geschlossen. Reisen ist weiterhin verboten. Restaurants dürfen aber Lieferdienste anbieten (eigentlich der einzige Unterschied zu Phase 4).
  • Phase 4: Eliminate | Covid-19 könnte sich unkontrolliert in der Bevölkerung verbreiten. Das Motto lautet: maximale Einschränkung aller Kontakte. Wer kann, sollte zu Hause bleiben. Reisen im Land müssen unterlassen werden. Vorräte werden rationiert und nach Priorität verteilt, medizinische Dienste werden nach Bedürftigkeit eingeteilt.
Corona Alert Levels Neuseeland

© NZ Herald

In Neuseeland nimmt man hierfür das Bild der „bubble“: Menschen sollten in der „Seifenblase“ ihrer eigenen Familie bzw. ihres Haushalts bleiben und diese möglichst nicht verlassen, sonst platzt sie – „Don’t pop your bubble!“ Muss man doch raus, soll man einen Abstand von 2 Metern zu anderen Menschen halten. Raus darf man übrigens tatsächlich noch – zum Einkaufen, zum Arbeiten (wenn man für einen lebensnotwendigen Betrieb arbeitet) und auch für Sport und Erholung. Wer etwas anderes tun will, riskiert, verhaftet zu werden. Es drohen Gefängnisstrafen von bis zu 6 Monaten!

Kleinere Supermärkte dürfen nur noch öffnen, wenn sie der „one in, one out rule“ folgen – also die Zahl der Kunden im Geschäft so niedrig wie möglich halten.

-> Wenn ihr die Regeln nochmal üben wollt: Auf Newshub gibt es dazu ein Quiz!

Was kaum jemand bemerkt hat: Um diesen strengen Lockdown polizeilich kontrollieren zu können (anders als in Großbritannien, wo all diese Maßnahmen den Menschen bisher lediglich empfohlen werden), hat Neuseeland den Notstand ausgerufen. Das heißt nicht nur, dass das Parlament bis auf Weiteres nicht mehr zusammentreten und neue Maßnahmen beraten und demokratisch entscheiden wird.

Ab dem 27. April werden die vier Alert Levels rückwärts durchlaufen – wie lange die einzelnen Phasen in Kraft bleiben, kündigt die Regierung bisher sehr kurzfristig an. Am 8. Juni dauerte es von der Ankündigung bis zur Durchführung des Rückgangs in Phase 1 weniger als 24 Stunden.

Glückwunsch, Neuseeland – ihr habt es (hoffentlich) geschafft!

Corona-Lockdown in Neuseeland: abreisen oder bleiben?

Diesen Text haben wir VOR dem Lockdown am 25. März geschrieben. Mehr über die schwierige Entscheidung „bleiben oder gehen“ lest ihr in diesem Beitrag über den Lockdown in Neuseeland und in diesem Interview über eine Neuseeland-Auszeit im Lockdown.

Für alle, die jetzt noch als Reisende in Neuseeland sind, heißt das: Ihr müsst euch JETZT entscheiden.

Gilt euer Visum noch lange genug, habt ihr genug Erspartes dabei, um euch für mindestens 4 Wochen (wahrscheinlich deutlich länger!!) zu versorgen? Dann sucht euch eine feste Unterkunft und richtet euch auf einen längeren Aufenthalt ein.

Viele Campsites und Motels nehmen keine neuen Gäste mehr an, vor allem nicht Ausländer. Seid ihr nach dem 1. März eingereist, wird es zusätzlich schwierig werden, eine Unterkunft zu finden, die euch akzeptiert. Auf Facebook findet ihr eine Gruppe von Vermietern, die ihre Airbnbs und Ferienwohnungen in Neuseeland speziell für Reisende anbieten, die in Selbstisolierung gehen müssen: die Self-Isolation Accommodation Group NZ.

Achtung: Checkt unbedingt, ob eure Auslandsreise-Krankenversicherung eure Reisezeit noch lange genug abdeckt! Viele Tarife beinhalten eine Pandemie-Klausel, die sie nach 14 Tagen aus der Leistungspflicht entlässt!

Trifft das auf euch nicht zu, ist euch die Aussicht auf eine unbegrenzte Neuseeland-Verlängerung zu riskant, dann heißt es: Ab zum Flughafen Auckland oder Christchurch, dort ebenfalls eine Unterkunft suchen und alles in Bewegung setzen, damit ihr einen Platz in einem der letzten Flieger bekommt.

Wir drücken euch ganz fest die Daumen und wünschen euch alles Gute!

Alter Text:

Die Corona-Krise hat für Reisende in Neuseeland bisher nur wenige negative Auswirkungen. In einigen Supermärkten gibt es leere Regale beim Toilettenpapier und alle waschen sich fleißig die Hände, aber die Lage ist allgemein entspannt. Sehenswürdigkeiten und Museen haben weiterhin geöffnet.

Seit dem 15. März sind Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern untersagt. Aus Sicherheitsgründen finden einige geplante Festivals und Großveranstaltungen nicht statt.

Dazu gehören:

  • das Pasifika Festival in Auckland: abgesagt
  • das Deftones-Konzert in Auckland: verschoben
  • das Surf-Event Corona Piha Pro: verschoben

Das Womad-Festival in New Plymouth soll stattfinden – genau wie die Gedenkfeiern für das Attentat auf die beiden Moscheen in Christchurch vor genau einem Jahr.

Update: Die Gedenkfeiern wurden in letzter Minute doch abgesagt.

Corona in Neuseeland Schild

Solche Corona-Hinweisschilder hängen an immer mehr Campsites und Geschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln… © Bir Git S via Facebook

Trotz Corona nach Neuseeland reisen?

Update: Inzwischen könnt ihr schlichtweg nicht mehr nach Neuseeland reisen, seit dem 19. März gilt ein komplettes Einreiseverbot in Neuseeland. :-(

Update: Angesichts der immer angespannteren Lage können wir inzwischen nicht mehr empfehlen, trotz Corona nach Neuseeland zu reisen. Wenn eure Abreise bis Mitte oder Ende April geplant ist und ihr dort ganz normal reisen wollt, macht das wegen der starken Einschränkungen kaum noch Sinn. Außerdem setzt ihr Neuseelands Bevölkerung einer zusätzlichen Gefahr aus, die nicht notwendig ist. Neuseelands Gesundheitssystem ist in einiger Hinsicht besser als das deutsche, aber es ist definitiv nicht leistungsfähiger oder besser ausgestattet. Jeder zusätzliche Krankheitsfall durch Touristen ist einer, der dort gerade absolut nicht nötig ist!

Update: Neuseeland hat ab dem 14. März 2020 für alle Einreisenden eine 14-tägige Selbstisolation angeordnet.

„Selbstisolation“ könnt ihr zwar nach offiziell bestätigten Angaben in eurem Miet-Camper machen, wenn ihr den gleich nach eurer Ankunft übernehmt. Ihr müsst dann aber möglichst jeden Kontakt mit anderen Menschen vermeiden. Mehr dazu lest ihr weiter unten.

Alter Text:

Ist euer Immunsystem in Ordnung und ihr seid gesund und fit, besteht kein Grund zur Sorge vor einer Infektion mit Corona in Neuseeland. Ihr würdet sie genauso überleben wie eine Grippe, und darüber macht ihr euch ja wohl kaum Gedanken vor eurer Neuseelandreise?

In Neuseeland gibt es derzeit noch sehr wenige Corona-Fälle. Bis auf die ausbleibenden Touristen und eine allgemeine Unsicherheit hat man dort im Alltag keine Einschränkungen; alle Sehenswürdigkeiten, Hotels und Campsites sind geöffnet.

ABER. Ihr könnt natürlich nicht sicher sein, dass ihr wegen Corona in Neuseeland in eine Quarantäne-Maßnahme geratet. Wird in eurem Flieger, eurem Hotel, eurem Reisebus oder auf eurer Übernachtungs-Bootstour ein Verdachtsfall oder gar ein bestätigter Corona-Erkrankungsfall entdeckt, kann das bedeuten, dass ihr für 14 Tage festgesetzt und isoliert werdet.

Für Menschen mit straff gestrickten Reiseplänen oder kleinen Kindern ist das blöd. Anderen wäre eine unfreiwillige Reiseverlängerung (zusammen mit einer aufregenden Story zum Erzählen) relativ egal. Genauso kann es euch theoretisch passieren, auf der Rückreise wegen dann neuer Einreisebeschränkungen nicht mehr nach Deutschland einreisen zu dürfen. Oder ihr müsst auch hier erst einmal zwei Wochen zu Hause bleiben und beweisen, dass ihr nichts eingeschleppt habt.

Ob euch solche unvorhersehbaren praktischen Komplikationen von einer lange geplanten Neuseeland-Reise abschrecken, müsst ihr selbst entscheiden.

Was heißt Selbstisolierung („self isolation“)?

Das neuseeländische Gesundheitsministerium hat recht genau definiert, was es unter Selbstisolierung versteht. Zuerst: „Self isolation“ ist NICHT gleichbedeutend mit Quarantäne und auch nicht mit einem Einreiseverbot. Ihr dürft also, wenn ihr es überhaupt noch nach Neuseeland schafft, nach wie vor einreisen. Und ihr werdet dann auch nicht umgehend in ein Krankenhaus oder eine Turnhalle interniert.

ABER.

Dieser Text steht auf der Website des neuseeländischen Gesundheitsministeriums:

„Selbstisolation heißt, sich von Situationen fernzuhalten, in denen Sie anderen Menschen infizieren könnten. Das sind alle Situationen, in den man engen Kontakt mit anderen hat (also sich näherkommt als einen Meter für mehr als 15 Minuten), wie zum Beispiel:

  • soziale Zusammenkünfte
  • Arbeit, Schule, Kindergarten/Kinderbetreuungszentren
  • Universitäten und andere Hochschulen
  • religiöse Zusammenkünfte
  • Betreuungseinrichtungen für Ältere und Gesundheitseinrichtungen
  • Gefängnisse
  • Sportveranstaltungen
  • Restaurants
  • alle öffentlichen Zusammenkünfte

Für Besucher in Neuseeland heißt das: Vermeiden Sie es, in Restaurants zu sitzen oder an jeglichen Arten von Tourgruppen teilzunehmen.“

Selbstisolierung heißt also NICHT, dass ihr direkt nach der Einreise in Quarantäne eingesperrt werdet. Direkt am Flughafen müsst ihr ein Formular ausfüllen und werdet von einer Krankenschwester aufgeklärt, was „self isolation“ bedeutet. Dann sollt ihr euch möglichst direkt zu eurer Unterkunft bewegen – wenn das ein Miet-Campervan ist, habt ihr gleichzeitig euer privates Fahrzeug und die Unterkunft (allerdings müsst ihr beim Kontakt mit dem Personal des Vermieters extrem vorsichtig sein).

Selbstisolierung heißt auch explizit nicht, dass ihr 14 Tage drinnen bleiben müsst – ihr könnt euch gern draußen aufhalten, solange ihr dabei keine anderen Menschen kontaktiert. Das bedeutet, Restaurants und wuselige Gelegenheiten wie Bahnhöfe, Flughäfe etc. zu vermeiden. Außerdem wäre es eine schlechte Idee, z. B. eine Bootstour zu machen oder das Hobbiton Movie Set in Matamata zu besuchen – denn dort lauft ihr zusammen mit vielen anderen Besuchern in einer Gruppe durch.

Zwei Wochen allein die Natur genießen, zu möglichst ruhigen Zeiten eure Einkäufe im Supermarkt erledigen (die meisten haben 24 Stunden geöffnet) und Lieferdienste nutzen – so könnte es klappen.

Das Problem: Auch im Miet-Camper müsst ihr ab und zu Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen. Immer mehr Campsites in Neuseeland lehnen Gäste ab, die nach dem 1. März eingereist sind. Das Gesundheitsministerium hat seine zuerst eher vagen Erklärungen dahingehend spezifiziert, dass Self Isolation nur in einem Self Contained Camper funktioniert und man in den 14 Tagen keine „shared facilities“ wie Waschräume und Gemeinschaftsräume nutzen darf.

Backpacker und Hostels sind ohnehin ungeeignet für Selbstisolation, auch andere Vermieter finden die Vorstellung wenig prickelnd, nach dem Aufenthalt ihrer Gäste erst einmal alles desinfizieren zu müssen (was natürlich unnötig ist, wenn die nach 14 Tagen symptomfrei geblieben sind…).

Andererseits hat sich bereits eine Facebook-Gruppe gegründet, in der nette Vermieter ihre Airbnbs speziell Reisenden anbieten, die in Selbstisolation gehen müssen.

Angestellte des Gesundheitsministeriums werden die Eingereisten in Selbstisolierung regelmäßig telefonisch kontaktieren und nachfragen, was sie so treiben. Außerdem sind „spot checks“ vorgesehen, um zu kontrollieren, dass sich Leute auch dort aufhalten, wo sie es laut Border Entry Form tun wollten.

Es gab bereits drei Fälle von Reisenden, die keine Pläne zur Selbstisolierung vorweisen konnte und umgehend in Zwangsquarantäne gesteckt wurden. Nach Ablauf der 14 Tage werden sie deportiert. (Quelle: Newshub)

Neuseeland Coronavirus Absperrung

Die Angst vor Corona greift um sich… © Katrin Nachtigall via Facebook

Die Rückholflüge kommen!

Am 27. März hatte eine Lufthansa-Maschine die erste Gruppe deutscher Reisender von Auckland nach Frankfurt gebracht. Nur weil dort eine Gruppe minderjähriger Schüler drin saß, durfte der Flieger starten – danach stoppte Neuseeland alle weiteren geplanten Flüge. Grund: Die Anreise zehntausender Touristen zum Flughafen sei nicht vereinbar mit den strengen Regelungen des Corona-Lockdowns vereinbaren.

Nur eine Woche später können gestrandete Reisende aufatmen: Ab dem 3. April dürfen wieder Rückholflüge starten. Die Regierung hat einen Exit-Plan für die sichere Ausreise aller Touristen aufgestellt. Reisen von Ausländern, die zurück in ihre Heimat wollen, gelten nun als „essential travel“ und sind damit erlaubt. Wer einen bestätigten internationalen Flug vorweisen kann und sich auf direktem Weg zum Flughafen befindet, darf per Auto, Bus oder Flugzeug durchs Land reisen. Fähren fahren weiterhin nicht.

Achtung: Man darf frühestens 24 Stunden vor dem geplanten Abflug am Flughafen erscheinen!

-> Auch wenn ihr euch bereits für einen Rückholflug registriert habt, bittet die Deutsche Botschaft dringend darum, eure Informationen im Anmeldeformular zu aktualisieren!

Gleichzeitig gibt es wieder mehr kommerzielle Flüge zwischen Neuseeland und Europa. Ab dem 3. April werden täglich zwei Flüge von Auckland nach Doha von Qatar Airways angeboten. Diese Airline ist derzeit die einzige, mit der ihr auf normalem Weg aus Neuseeland rauskommt.

Wann ihr wegen Corona nicht nach Neuseeland reisen solltet

Dieser Abschnitt macht seit dem Einreiseverbot keinen Sinn mehr :-/

Gehört ihr zum Kreis immungeschwächter Personen, denen eine Viruserkrankung schnell gefährlich werden könnte, ist eine internationale Reise momentan wirklich nicht die beste Idee. Das hat weniger mit dem Reiseziel Neuseeland zu tun, sondern mit dem langen Flug.

Auch wenn die Airlines stolz auf ihre guten Luftfilter sind („High Efficiency Particulate Air“-Filter sollen die meisten Tröpfchen mit Viren auffangen, außerdem verbreitet sich das Corona-Virus in der extrem trockenen Luft eher schlecht): Ihr sitzt dort für längere Zeit direkt neben fremden Menschen, die (unwissentlich) vielleicht schon mit dem Covid-19-Virus infiziert sind.

Je länger Viren in einem Flugzeug zirkulieren, desto besser können sie auch auf weiter entfernt sitzende Passagiere übertragen werden (weil dann eben wirklich jeder mal die Toilette aufgesucht hat, durch den Gang gelaufen ist usw.). Und Flüge nach Neuseeland sind laaaang…

Ein weiteres Contra-Argument: Auch wenn ihr selbst durch eine Corona-Infektion keine schweren Nachwirkungen befürchten müsst (oder sie für euch als vertretbares Risiko einschätzt) – andere Menschen, die eventuell durch euch infiziert werden, haben diese Wahl nicht! Bringt ihr den Virus von eurer Reise mit, steckt ihr damit vielleicht ältere oder kranke Angehörige, Kolleginnen oder Nachbarn an. Oder ihr bringt Corona (aus Deutschland oder von einem Zwischenstopp) mit nach Neuseeland und infiziert dort Menschen, deren Immunsystem zu schwach ist – habt ihr das bedacht?

Viele Mediziner fordern inzwischen, dass Menschen auf der ganzen Welt sehr gründlich über ihre Reisepläne nachdenken sollten. Ist es eure dritte Neuseeland-Reise in drei Jahren und ihr wollt dort drei Wochen verbringen? Oder reist ihr zum ersten und wahrscheinlich einzigen Mal für mehrere Monate nach Neuseeland und habt seit Jahren auf diese Reise gespart?

Die Entscheidung trefft ihr selbst, aber ihr trefft sie nicht für euch allein.

Corona zerstört Neuseelands Tourismusindustrie

Das Corona-Virus hat bereits weltweit zu dramatischen wirtschaftlichen Folgen geführt. Die Reisebuchungen nicht nur aus und nach China sind komplett eingebrochen, auch der Reiseverkehr weltweit. Die weltgrößte Tourismusmesse in Berlin, die ITB, wurde genauso abgesagt wie die Olympischen Spiele in Tokio und viele andere Großveranstaltungen (inzwischen sogar die Fußballspiele…).

Unsere Kontakte bei Reiseagenturen und Camper-Vermietungen berichten von großer Zurückhaltung bei neuen Reisen, es gibt kaum neue Buchungen. Für die Wirtschaft ist das schlimm. Viele Reiseanbieter und Veranstalter, Hotelbetreiber und auch Angestellte im Tourismus leiden sehr unter dem Buchungsrückgang. (Und auch unsere Affiliate-Einnahmen und Reiseführer-Verkäufe sind komplett weggebrochen…)

(Hier ist ein etwas älterer Artikel aus dem SpinOff, der die wirtschaftlichen Verluste für Neuseeland wegen Corona aufzählt.)

Es bleibt abzuwarten, ob das am 17. März vorgestellte Wirtschaftspaket von 12,1 Milliarden NZ$ genug Wirkung zeigt, um die Rezession in Neuseeland aufzuhalten oder wenigstens abzumildern. Allein die Ankündigung von Air New Zealand, die sich für die nächsten Jahren als Inlands-Fluglinie sehen und selbst dieses Angebot auf 5 % der ursprünglichen Kapazität einstampfen mussten, lässt Schlimmes befürchten.

Neuseeland-Reisende sind spätestens seit dem Corona-Lockdown in einer sehr prekären Lage. Sie müssen sich genau wie der Rest der Bevölkerung für mindestens vier Wochen selbst isolieren. Camper-Reisende können das nur in einem Fahrzeug mit „Self containment“-Plakette tun, und weil sie ja Strom brauchen, müssen sie eine Campsite finden, die sie für mehrere Wochen aufnimmt. Viele Campingplätze sind allerdings wegen Corona geschlossen oder werden demnächst schließen, weil der Winter kommt.

Viele Hotels und Motels haben ihre Preise extrem erhöht – einerseits, weil es aufwendig ist, die Unterkunft für isolierte Gäste anzubieten (und z.B. komplett zu desinfizieren), andererseits weil die gestiegene Nachfrage nach Wohnungen nahe dem Flughafen eben automatisch für steigende Preise sorgt. Zusammen mit mehrfach gecancelten und neu gebuchten, kackteuren Rückflügen ist so manches Reisebudget jetzt schon fast aufgebraucht :-/

In den Neuseeland-Gruppen auf Facebook lesen wir aber auch immer wieder von supernetten Gastgebern, die gestrandeten Reisenden die Hand reichen. Auch wenn es für den einen oder anderen gerade sehr knapp aussieht – wir sind der festen Hoffnung, dass allen geholfen wird. Die Kiwis, die wir kennen, lassen einen Gast nicht sitzen. Das heißt „manaakitanga“ und wird hoffentlich auch in Krisenzeiten sehr ernst genommen ♥

-> Hier könnt ihr mehr über die Erlebnisse von Neuseeland-Reisenden im Lockdown lesen

Auckland Sky Tower Queen Street

Corona in Neuseeland schadet vor allem der Wirtschaft

Wie gehen die Kiwis mit dem Corona-Lockdown um?

Krisen von für uns unvorstellbarem Ausmaß sind die Neuseeländer gewohnt (ich sag nur Erdbeben…). Auch während der Corona-Krise hat man den Eindruck, dass alle am selben Strang ziehen, nach dem Motto „Kia kaha“. Ganz vorn dabei als gewohnt souveräne Krisenmanagerin ist Premierministerin Jacinda Ardern.

Sie selbst hat auf einer Pressekonferenz zum Beispiel vorgemacht, wie man sich jetzt ohne unhygienischen Handschlag oder den noch unhygienischeren Hongi (bei dem man die Nasen aneinanderdrückt) grüßen kann. Den „East Cost Wave” kann sie perfekt: eine kaum wahrnehmbare Kopfbewegung. Hier sind noch ein paar weitere Ideen, die nicht nur in Neuseeland funktionieren:

Corona Handshake Alternatives

© The Spinoff

Jacinda Ardern war sich auch nicht zu fein, eine kleine Aktion zu unterstützen, mit der Kinder während des Lockdowns bei Laune gehalten werden sollen: Alle Neuseeländer stellen derzeit Teddybären in ihre Fenster. So entsteht eine „Schatzsuche auf Abstand” für die Spaziergänge in der Nachbarschaft, die jetzt noch erlaubt sind.

Raus in die Natur – das geht jetzt kaum noch. DOC-Hütten und Besucherzentren im ganzen Land haben geschlossen, DOC-Campsites auch. Die Ranger haben keine Kapazitäten mehr, sich um die Reinigung der Toiletten, das Einsammeln der Gebühren und die Instandhaltung der Wege zu kümmern. Genauso bitten die Rettungsschwimmer und Nothelfer darum, unnötige Risiken zu vermeiden: Es kann schlichtweg niemand mehr kommen, um Surfer oder Felsenangler aus dem Meer zu retten oder Wanderer von entlegenen Berggipfeln auszufliegen.

Auch die so beliebten öffentlichen Toiletten und viele andere kommunale Einrichtungen sind während des Lockdowns geschlossen. Das macht weiteres Reisen in Neuseeland nahezu unmöglich, sollte das noch jemand versuchen wollen.

Die meisten Neuseeländer leben zum Glück nicht weit vom nächsten Strand oder dem Wald entfernt. „Physical distancing” (so heißt es offiziell, und gerade nicht „social distancing”) ist also nicht allzu schwierig, viele Kiwis können weiterhin raus ins Grüne. Viele Menschen trifft man dabei in der Regel sowieso nicht – der Grund, warum wir alle Neuseeland so lieben, und vielleicht auch ein Punkt, der die Bekämpfung des Coronavirus in Neuseeland einfacher machen könnte.

Wharariki Beach

„Physical distancing“ – in Neuseeland zum Glück nicht so schwierig ;-)

Wie gefährlich ist das Corona-Virus?

Auch wenn ihr das hoffentlich sicherlich schon woanders gelesen, gehört und gesehen habt: So gefährlich, wie die wachsende Panik es vermuten lässt, ist das Neuartige Corona-Virus, Wuhan-Virus, COVID-19 oder offiziell SARS-CoV-2 nicht. Jedenfalls nicht für junge, fitte Menschen.

Das Coronavirus wird als Tröpfcheninfektion übertragen – sowohl über die Luft, also durch Husten oder Niesen, als auch durch direkten Kontakt, also wenn ihr z.B. eine infizierte Oberfläche berührt und euch dann ins Gesicht fasst. Eine infizierte Person steckt nach derzeitigen Erkenntnissen zwei bis drei andere an – das ist wesentlich weniger als etwa bei Masern, die sich von einem Infizierten auf bis zu 14 Menschen übertragen!

Die meisten Corona-Patienten haben nur milde Symptome. Die Krankheit ist für sie dann maximal so schlimm wie eine normale Grippe. (Wobei eine echte Grippe auch kein Zuckerschlecken ist – man ist dann wirklich mindestens 10 Tage richtig krank und danach noch ziemlich lange schlapp!) Es werden auch immer wieder Menschen positiv auf Corona getestet, die von ihrer Infektion überhaupt nichts bemerkt haben.

Die meisten schwer Erkrankten und Todesopfer sind bisher ältere Menschen oder solche, die schon vorher gesundheitlich beeinträchtigt waren. Bei Babys und Kindern gab es bisher keinen Todesfall und alle Erkrankungen verliefen verhältnismäßig leicht.

Experten schätzen die Sterberate bei Corona deutlich höher ein als etwa bei der Grippe – man spricht allgemein von einer Todesrate von 1 %, das heißt von 100 Erkrankten stirbt einer (und es ist zehnmal höher als bei der Grippe!). Das ist aber noch keineswegs gesichert. Einerseits liegt das daran, dass bisher die meisten Erkrankten Chinesen waren und in China versorgt wurden – Gesundheitssysteme unterscheiden sich aber, genauso wie Bevölkerungen. In China leben sehr viele ältere Menschen, die vielleicht generell nicht in guten Gesundheitszustand sind und das Gesundheitssystem war von dem schnellen Ausbruch komplett überfordert. Direkt nebenan in Taiwan hat sich bis heute kaum jemand angesteckt und die Todesrate ist viel niedriger (Quelle).

Zweitens weiß niemand, wie viele Menschen vielleicht schon das Corona-Virus hatten und sich wegen des milden Erkrankungsverlaufs (oder weil sie davon gar nichts bemerkt haben) gar nicht bei einem Arzt gemeldet haben. Die tatsächliche Sterberate von Corona könnte also deutlich niedriger sein, als wenn eben nur die im Krankenhaus behandelten Fälle als „Grundgesamtheit“ angenommen werden.

Oder sie ist deutlich höher – darauf weisen die extrem vielen Corona-Fälle in Italien hin, die 30-mal höher liegen als im benachbarten Deutschland. Der Grund kann hier schlichtweg sein, dass die Italiener auch bereits Gestorbene in Krankenhäusern routinemäßig auf Corona testen und die Deutschen nicht – das führt dazu, dass in Deutschland Corona-Fälle gar nicht als solche erkannt werden bzw. (aus einer anderen Perspektive) in Italien mehr Fälle als nötig gemeldet werden, weil die Verstorbenen parallel auch andere schwere Krankheiten hatten und nebenbei eben auch noch Corona (Quelle).

Das Robert-Koch-Institut sagte am 28. Februar 2020, die Corona-Epidemie sei mit einer starken Grippewelle vergleichbar. Der Virologe Christian Drosten schätzt sogar, dass sich in den nächsten Monaten mehr als zwei Drittel der Deutschen mit Corona infizieren werden – die meisten werden es aber kaum bemerken. Bis es einen Impfstoff gegen COVID-19 gibt, dürfte es mindestens ein Jahr dauern.

Bis dahin gilt: Die Pandemie so weit wie möglich abschwächen und die Zahl der Neuinfektionen niedrig halten, um den Gesundheitssystemen ihre Arbeit zu ermöglichen – für diejenigen Corona-Fälle, die nicht so glimpflich ablaufen. Inzwischen sind fast alle Länder der Welt betroffen – Neuseeland stellt da eher eine löbliche Ausnahme mit noch wenigen Krankheitsfällen dar (mehr dazu siehe unten).

Wie kann man sich vor einer Ansteckung mit Corona in Neuseeland schützen?

Die meisten Menschen in Neuseeland scheinen – wie auch hierzulande – an die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln und Atemschutzmasken zu glauben. Diese Dinge sind jedenfalls – wie auch hierzulande – in Apotheken und Supermärkten im ganzen Land fast ausverkauft.

Wenn ihr  Angst vor einer Ansteckung mit Corona in Neuseeland habt, bedenkt bitte:

  • Nach wie vor gibt es in Neuseeland nur wenige Fälle von Corona.
  • Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ihr euch in einem so dünn besiedelten Land, in dem ihr euch als Reisende sowieso vor allem in freier Natur aufhaltet, mit Covid-19 infiziert.
  • Mit größter Wahrscheinlichkeit würdet ihr außerdem einen milden Verlauf durchleben – vielleicht würdet ihr es nicht einmal bemerken, dass ihr gerade am Corona-Virus erkrankt seid. Sich rundum gegen eine Virus-Infektion schützen zu wollen, ist also ziemlich übertrieben (und auch sehr schwierig, will man sich nicht massiv einschränken.)

Vernünftige Vorsichtsmaßnahmen gegen jegliche Viren sind:

  • regelmäßig und gründlich Hände mit Seife waschen
  • wenn es ein Desinfektionsmittel sein soll, dann muss (!) es Alkohol enthalten
  • von Menschen, die husten und niesen, einen bis zwei Meter Abstand halten
  • nach Berühren von Einkaufswagengriffen, Haltestangen, Tabletts etc. darauf achten, sich nicht ins Gesicht oder an den Mund zu fassen
  • selbst in ein Taschentuch oder in die Armbeuge husten oder niesen und danach Hände waschen

Einige Mediziner empfehlen außerdem, sich vor Reisen gegen Grippe (Influenza) impfen zu lassen. Das hilft zwar nicht gegen das Corona-Virus, aber so seid ihr wenigstens gegen das Grippevirus immun und vermeidet es, ein Corona-Verdachtsfall zu werden.

-> Viel wichtiger ist eine Impfung gegen Masern!
-> Das müsst ihr wissen, wenn ihr in Neuseeland mit Kind zum Arzt wollt

Tongaporutu Beach

Einsame Natur, Wind, Sonne – Neuseeland-Reisende riskieren kaum Ansteckung mit Covid-19

Wie viele Fälle von Corona in Neuseeland gibt es schon?

Update: Mit Stand 8. Juni 2020 gibt es in Neuseeland 1.574 bestätigte Fälle einer Infektion mit COVID-19. Seit 17 Tagen ist kein neuer dazugekommen – Neuseeland gilt damit als Corona-frei!  Inzwischen gibt es 22 Todesfälle, vor allem in Pflegeheimen. Alle anderen Erkrankten sind wieder gesund.

Neuseeland ist also nach wie vor im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt, was die reinen Fallzahlen angeht.

Am Anfang haben wir noch jeden einzelnen Corona-Fall beschrieben. Das macht inzwischen keinen Sinn mehr…

Bis zu den ersten etwa 50 Infizierten haben alle den Virus aus dem Ausland mitgebracht oder sich direkt bei einem Familienangehörigen angesteckt, der im Ausland gewesen war. Die ersten Infizierten waren Neuseeländer und kamen Ende Februar aus dem Iran und Norditalien zurück nach Neuseeland. Ein weiterer Überträger hatte sich bereits auf Corona testen lassen, war aber vor Erhalt des Ergebnisses aus Australien nach Wellington gereist, wo er nach einem Tag das positive Testergebnis erhielt. Zwei weitere Einwohner Wellingtons brachten den Virus aus den USA mit.

Eine Frau aus Dänemark, die eine Familie auf Weltreise mit einem Filmteam begleitet (WTF?), wurde am 15. März bei Queenstown positiv auf Corona getestet. Ein Mann aus Dunedin kehrte mit Symptomen aus Europa zurück und hat offenbar seinen Sohn angesteckt, der in Dunedin eine Highschool besucht. Dort sind weitere Schüler positiv getestet worden.

Inzwischen gibt es regelrechte Corona-Cluster in mehreren Orten auf der Nord- und Südinsel. Zwar ist immer noch ein großer Teil der Neuinfektionen auf Rückkehrer aus dem Ausland zurückzuführen, aber die Übertragung innerhalb des Landes findet nun auch statt.

Seid ihr gerade in Neuseeland und leidet unter Husten, Fieber und Atemproblemen – Anzeichen einer Bronchitis oder Lungenentzündung -, dann kontaktiert sicherheitshalber die „Healthline“ unter 0800 611 116 (kostenfrei innerhalb Neuseelands) und lasst euch an einen Arzt verweisen. Vor allem, wenn ihr in den letzten Wochen international gereist seid!

Tokio Darth Vader Masken

Angst vor einer Ansteckung mit Corona? Bitte keine Panikmache!

Ist der Corona-Hype reine Panikmache?

Eine Pandemie, also die weltweite Verbreitung des Covid-19 Virus, ist inzwischen in vollem Gange. Ihr meint, das ist doch egal, wenn das Corona-Virus für gesunde Menschen gar nicht so gefährlich ist?

Es bleibt trotzdem sehr wichtig, jede mögliche Neu-Ansteckung zu vermeiden – und zwar, um die Gesundheitssysteme vor dem Kollaps zu bewahren. Je mehr die Krankenhäuser zu tun haben, desto eher droht Überlastung, denn es gibt dann nicht mehr genug Betten auf Infektionsstationen (weil die eh schon belegt sind), nicht mehr genug geschultes Personal (weil das überarbeitet oder selbst in Quarantäne ist) und nicht mehr genug Medikamente.

Ja, eine Corona-Infektion verläuft in 85 Prozent der Fälle milde. Aber diejenigen, die doch eine Behandlung brauchen, müssen dann auf ein funktionierendes, nicht überlastetes Gesundheitssystem bauen können. Sowohl in Deutschland als auch in Neuseeland. Und dafür ist es enorm wichtig, die Zahl der Neuerkrankungen über einen möglichst langen Zeitraum möglichst niedrig zu halten.

Flatten the Curve Corona

Flatten the Curve – diese Infografik der neuseeländischen Virologin Dr. Siouxsie Wiles geht gerade „viral“ © The Spinoff TV

Verhaltet euch also ruhig und besonnen, achtet auf Hygiene und haltet euch von anderen Menschen fern.

Und verbreitet keine rassistischen Ressentiments gegen Chinesen! Asiaten, die ihr in Deutschland, Neuseeland oder auf irgendwelchen Flughäfen seht, sind a) ziemlich wahrscheinlich nicht aus der Provinz Hubei, b) vielleicht Staatsbürger eines ganz anderen Landes und/oder c) vielleicht gar keine Chinesen, sondern Taiwaner, Koreaner oder Japaner.

Also bitte keine Chinarestaurant-Boykotts, kein Ausgrenzen von asiatisch aussehenden Menschen und keine unüberlegten Facebook-Kommentare.

Und bitte auch keine Hamsterkäufe von Desinfektionsmitteln, Klopapier und Dosenfraß – wozu, Leute? Selbst wenn ihr in Quarantäne müsst, wird man euch nicht verhungern lassen. Es gibt nette Nachbarn, es gibt Lieferdienste, es gibt Amazon. Und es gibt arme Menschen, deren Klopapier alle ist und die dann hilflos im Supermarkt vor leeren Regalen stehen.

Viel schlimmer als das Corona-Virus ist die Angst davor. Denn Angst ist nie ein guter Ratgeber für das eigene Handeln.

Tokio Japanerinnen

Lasst uns besonnen und nett bleiben, auch bei einer Corona-Pandemie

Jenny

36 Kommentare

  • Hallo Zusammen, ich finde eure Seite super. Das Beste was ich bisher gelesen habe. Mein Sohn ist zur Zeit in Christchurch bzw. in der Nähe .
    Sein Visum geht bis Juli.
    Was würdet ihr ihm raten?
    Er ist auf einer Farm als Backpacker. Die Farmer scheinen wirklich nett zu sein.
    Aber als Familie sind wir natürlich besorgt.

    • Liebe Heike,

      danke für dein Lob! Die Situation ist ja leider momentan sehr undurchsichtig, niemand kann so recht prognostizieren, wie es weitergehen wird.
      Da die Corona-Fälle in Neuseeland nun aber auch in die Höhe gehen und das Land sich in den nächsten Tagen sicher komplett abschotten wird, würde ich persönlich sagen: raus da, solange es noch geht. Es deutet nichts darauf hin, dass sich die Lage international bald entspannen könnte, viel Airlines haben ihre Verbindungen schon vollständig eingestellt.
      Dein Sohn sollte sich so schnell wie möglich auf der Rückhol-Liste der deutschen Botschaft und im ELEFAND-System eintragen und um Organisation eines Rückflugs bitten. So eingeschränkt unser Leben in Deutschland auch aussieht – in Neuseeland wird es in den nächsten Tagen nicht mehr besser aussehen. Und im Ernstfall ist unser Gesundheitssystem dem neuseeländischen immer vorzuziehen.

      Ich drücke euch die Daumen und wünsche euch alles Gute!
      Jenny

    • Hallo Heike,

      unser Sohn (16) ist als Gastschüler in Takaka. Das soll eigentlich auch bis July gehen. Wir halten es für besser, dass er weiter dort bleibt. In seinem Alter ist er keine Risikogruppe, die medizinische Versorgung in NZ ist sehr gut, er ist dort vor Ort krankenversichert, und Neuseeland macht gerade alles richtig – Lockdown bei noch geringer Fallzahl. Ich gehe davon aus, dass die dort, im Vergleich zu Europa, die Lage viel besser in den Griff bekommen. Kein westliches Land kann sich besser abschotten als NZ, dass Land kann sich zudem bestens selbst versorgen. Dagegen stehen natürlich elterliche Sorgen, aber wenn man das m.E. ganz nüchtern betrachtet, ist ein vor Ort „ausharren“ m.E. die beste Lösung. Wir werden es zumindest so handhaben.

      Gruß

      Dirk

    • Hallo , hier ist noch einmal Heike.
      Unser Sohn ist weiterhin in Neuseeland. Ich kann die Regierungspräsidentin nur loben. Sie macht das einzig Richtige. Absolutes Ein- und Ausreiseverbot.
      Nur so kann sie die Einwohner und auch die Gäste im Land schützen. Flugbegleiter die während des Zwischenstops im Land herumfahren sind eine Gefahr für alle. Dies ist schon geschehen während die Neuseeländer aufgefordert wurden, zu Hause zu bleiben.
      Natürlich muss jeder eine feste und sichere Destination haben. Bisher ist mein Sohn nur auf hilfsbereite Neuseeländer getroffen. Von selbständigen Anfahrten zum Flughafen ist abzuraten. Das wird nicht gern gesehen…..
      da es zu viele Risiken birgt.
      Ich glaube, dass jetzt jeder Geduld haben muss. Druck auszuüben oder böse Mails zu schreiben, hilft niemandem. Ein Rückflug über Tokio oder Bangkok ist ebenfalls nicht ohne Gefahr. Zur Zeit ergeben sich zu schnell Veränderungen auf der Welt und auf einem Flughafen festzusitzen wünsche ich niemandem.
      Ich möchte jedenfalls allen Neuseeländern danken, die sich um ihre Gäste weiterhin kümmern. Und davon gibt es jede Menge.

  • Vielen Dank für den Beitrag. Wir sind im Moment in Neuseeland und wollten in einer Woche nach Neukaledonien fliegen, danach Australien. Das fällt jetzt alles flach. Aber wir denken darüber nach etwas länger zu bleiben, weil es immer schwieriger wird nach Deutschland zu kommen. Wir sind mit unseren zwei kleinen Kindern unterwegs (2 und 4). Man merkt, dass es deutlich ruhiger ist. Wir fühlen uns hier aber noch sehr sicher und es gibt keinerlei Einschränkungen. Jetzt heißt es also abwarten und einfach noch 5 Wochen bleiben.

    • Liebe Luisa,

      seid ihr sicher, dass ihr bleiben wollt? So gut ich das verstehen kann – die Rückflüge werden immer weniger, und in ein paar Wochen dürfte die Lage in Neuseeland – trotz aller Einschränkungsmaßnahmen – schon deutlich kritischer aussehen als jetzt. Wenn die Länder der Welt dann alle ihre Grenzen dicht gemacht haben, ihr aus Neuseeland nicht wegkommt, trotzdem aber nicht arbeiten dürft, evtl. keinen Krankenversicherungsschutz mehr habt… Ich will echt nicht den Teufel an die Wand malen, aber bitte registriert euch wenigstens beim Auswärtigen Amt im ELEFAND-Programm, damit man euch nicht vergisst!

      Liebe Grüße und alles Gute
      Jenny

  • Vielen Dank für diese sachliche Darstellung Ich plane Ende Juni nach NZ zu reisen und bin tatsächlich im Moment sehr verunsichert, wie es weiter geht. Die Einreisesperre für Kreuzfahrtschiffe ist klar bis zum 30.06. festgelegt. Wie ist es aber mit Flug-Reisenden? Meine geplante Ankunft ist der 25.06. Ich habe leider nichts diesbezüglich gefunden. Kann mir da jemand helfen? Herzliche Grüße Dirk

    • Hallo Dirk,

      wir spielen aktuell mit dem Gedanken, unsere jetzt anstehende Reise auf ebenfalls Ende Juni/Juli zu schieben. Wird ja sonst nicht so präferiert. Darf ich fragen, was Dich dazu bewegt zu dieser Zeit zu fliegen? Ich suche noch nach Argumenten hier in der Familie.

      Gruß

      (auch) Dirk

    • Hallo Dirk

      der Grund warum es mich im tiefsten Winter nach NZ zieht, ist im Grunde ganz einfach… Die Preise sind niedriger und in normalen Zeiten sind längst nicht so viele Touristen wie im Sommer unterwegs. Es ist eine sehr ruhige Zeit, wo die atemberaubende Landschaft einfach besser alleine erkundet werden kann, vorausgesetzt du kommst auch mit eher unbeständigem Wetter zurecht…

      Gruß

      Dirk

  • Hi, danke für deine sachkiche Darstellung. Quarantäne ist ja per se nichts schlimmes. Momentan ist mein man als Vorsichtsmaßnahme in Quarantäne weil er in Italien war. Ich bin mit meinen 3 Kindern ausgezogen, bevor er zurück gekommen ist, um uns vor Quarantäne mit 3 Kindern zu schützen. Man darf ja offiziell noch nicht mal in den Garten.
    Darüber muss man sich bei der Rückkehr halt auch einstellen. Hier darf man in Quarantäne nämlich nicht einkaufen ect…
    Wir sind froh kurz vorher wieder hier gewesen zu sein. Allen die überlegen müssen, alles Gute!!

  • Vielen Dank für diese nützliche Seite. Ich konnte gerade in meinen Flug einchecken und hoffe, dass ich am Sonntag wie geplant fliegen kann und am 17.03. erfolgreich in Auckland ankomme. Bisher sieht es ja noch so aus, dass Deutsche herein dürfen und wenn man erstmal da ist, hat man ja vielleicht auch etwas Ruhe vor Corona :) Ich zittere noch zwei Tage und dann geht hoffentlich endlich mein lang ersehnter Traum in Erfüllung. Bis dahin verfolge ich fleißig weiter die News auf dieser Seite!

    • Hallo Hannah,

      wir wünschen Dir viel Glück bei der Einreise. Da Du eine der Ersten bist, die unter der neuen Regel einreist wäre ich Dir sehr dankbar für einen Erfahrungsbericht, wie die Einreise war und was bzgl. der Self-Isolation konkret gefordert wird. Dürft ihr bspw. „Frei“ reisen usw. Das wäre sehr nett, da wir in ca . 1 Woche für uns die Entscheidung treffen müssen. Wenn dann überhaupt noch Flugverkehr von Deutschland geht.

    • Hallo Hannah,

      wir wünschen Dir viel Glück bei der Einreise. Da Du eine der Ersten bist, die unter der neuen Regel einreist wäre ich Dir sehr dankbar für einen Erfahrungsbericht, wie die Einreise war und was bzgl. der Self-Isolation konkret gefordert wird. Dürft ihr bspw. „Frei“ reisen usw. Das wäre sehr nett, da wir in ca . 1 Woche für uns die Entscheidung treffen müssen. Wenn dann überhaupt noch Flugverkehr von Deutschland geht.

  • Tja, jetzt hat es uns erwischt :-( Nächsten Freitag sollte die Reise via Singapur nach Neuseeland starten. Klappt nicht, da Singapur nun auch dicht macht. Wir versuchen, über eine andere Reiseroute doch noch hinzukommen, aber bis dahin kann noch so viel passieren, dass wir nicht mehr wirklich daran glauben, tatsächlich anreisen und einreisen zu können/dürfen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

    • Wir hätten noch umbuchen können und morgen über Dubai fliegen können. Da jetzt aber 14 Tage Self-Isolation angesagt wäre und wir aufgrund der weiteren Entwicklung nicht wissen, ob eine problemlose Rückreise nach Deutschland dann noch möglich ist oder wir festsitzen würden, werden wir leider stornieren. Mit kleinem Kind wahrscheinlich aber die vernünftigste Entscheidung. Trotzdem sehr traurig.

      Gruß
      Dennis

    • Ach sch… Selbstisolierung bedeutet eigentlich nichts Krasses, wir erklären es im Beitrag ja genau. Aber ich verstehe eure Entscheidung, die Unsicherheit ist das wirklich Schlimme an der Situation :-/

      LG
      Jenny

  • Vor zwei Wochen hatte ich noch die Hoffnung im Sommer mein neu geborenes Enkelkind in NZ begrüßen zu können. Aber gestern habe ich unsere Flüge storniert, dass Risiko für das Baby ist mir zu groß. Ich bin sehr, sehr traurig, hoffe aber zu Weihnachten bei meiner Familie dort zu sein.
    Liebe Grüße Karin

    • Liebe Karin,

      ich fühle mit dir :-( Ich finde es aber verdammt anständig von dir, dass du auf Rücksicht auf die Gesundheit anderer Menschen deine Reisepläne umwirfst. Das tun die meisten Menschen eben doch erst, wenn man ihnen die Einreise komplett verbietet…

      Hoffen wir jetzt einfach, dass sich die Lage bis Dezember wieder beruhigt hat!
      Jenny

  • Kompliment. Wirklich eine sehr gute Darstellung.

    Wir wollen am 27. März nach Neuseeland fliegen und ich mache mir Sorgen, dass das Land
    seine Grenzen in den kommenden Tagen auch für Deutsche u.a. schließen wird. Ggü. bspw. Chinesen wurde das ja bereits getan. Israel mittlerweile auch gegenüber Deutschen u.a.

    Da da davon auszugehen ist, dass bei uns in den nächsten 20 Tagen die Anzahl der Infizierten fünfstellig werden dürfte sehe ich hier leider schwarz.

    Gruß

    Dirk

  • Ich kann kurz über den Umgang in Neuseeland mit „Corona“Symptomen berichten.
    Leider hat es mich am zweiten Tag nach meiner Ankunft total verspult. Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schnupfen (und das allein mit Kind zum ersten Mal im Camper).
    Nach 48h Fieber bin ich in ein HealthCenter (Art Hausarztpraxisgemeinschaft). Ein Arzttermin war nicht frei, aber ich wurde von einer Nurse (Schwester) beraten. Als ich von den Symptomen berichtete, bekam ich sofort einen Mundschutz und die Schwester kam in kompletter Schutzkleidung zurück. Man machte einen Abstrich und telefonierte mit Christchurch. Wir waren uns eigentlich alle einig, dass es eine normale Grippe ist, aber sicher ist sicher. Sonst wurde Fieber und Blutdruck gemessen und ich bekam Paracetamol. Nach 3 h warten (im Camper, ich musste die Praxis verlassen) kam aus Christchurch die Order ich könnte gehen, müsste mich aber selbst möglichst gut isolieren. Nach 4 Tagen war das Ergebnis des Abstrichs da. Kein Corona, ich darf mich also wieder frei bewegen (so gut das mit Grippe geht).

    • Wow, das klingt gleichzeitig gruselig und beruhigend – die wissen offenbar, was zu tun ist! Wie geht es dir denn jetzt aber mit deiner „normalen Grippe“? Schaffst du es, dich um dein Kind zu kümmern? Allein mit Kind reisen und dann krank werden, das ist echt nichts, was man braucht :-/

      Liebe Grüße und gute Besserung!
      Jenny

    • Naja, wie ist es? Ziemlich hart hier unter erschwerten Bedingungen. Aber es bleibt ja keine andere Wahl.

  • Vielen Dank für die sachlichen Information und Einschätzung der Lage.
    Wir reisen im Juni nach Neuseeland um unser Enkelkind kennenzulernen und hoffen natürlich darauf, dass sich die Lage bis dahin entspannt hat.
    Herzliche Grüße
    Karin

    • Und wie geht es denen jetzt? (Mir ist schon klar, dass auch Kinder sich infizieren können. Aber sie sind nach bisherigen Erkenntnissen nicht stärker gefährdet als Erwachsene, und das ist doch schon etwas, was uns Eltern beruhigt.)

      LG
      Jenny

    • Keine Ahnung, vermutlich gut, da man nichts mehr hört. Gebe es schwerkranke Kinder, hätten das die Medien sicherlich bereits groß verkündet. Dachte nur, da ihr geschrieben habt, euch wären keine Erkrankungen von Kindern bekannt.

      Was man bisher weiß deutet darauf hin, dass Kinder nicht stärker gefährdet sind als Erwachsene, vermutlich sogar weniger (vorausgesetzt natürlich, sie haben nicht schon eine Vorerkrankung).

      Von Panik ist bei uns hier im Norden bisher nichts zu bemerken – kann aber ja noch kommen.

    • Inzwischen gibt es leider doch die ersten Todesfälle bei Kindern zu beklagen. Es sind bisher nur einzelne Fälle und man wird wohl erst nach dem bitteren Ende dieser Pandemie genau sagen können, wieviele an Covid-19-erkankte Kinder und mit welchen evtl Vorerkrankungen gestorben sind.

  • Endlich mal eine sachliche Darstellung. Ich kann das schon fast nicht mehr ertragen, was da teilweise in FB oder sonst wo verbreitet wird. Und heute im Discounter waren echt die Regale leer gefegt. Sowas habe ich noch nie gesehen. Wie gut, dass ich weder Dosentomaten noch Nudeln brauchte. Nicht mal Olivenöl gab es noch. Unfassbar!
    Ich hätte tatsächlich bei einer gebuchten Reise momentan eher Angst irgendwo in Quarantäne zu stranden. 14 Tage sind halt schon ne Hausnummer. Aber wir haben nur eine Reise innerhalb von Deutschland geplant und die erst im Sommer, von daher stellt sich die Frage hier nicht. :-) LG

    • Ich mache morgen meinen Wocheneinkauf oder möchte ihn machen. Mal schauen, ob ich noch was kriege. Unser EDEKA hatte gestern jedenfalls noch alles. Mal schauen, wie es morgen aussieht

    • Die Leute spinnen echt alle, das ist verrückt. Wenn die sich mal genauso große Sorgen um den Klimawandel machen würden, der ihnen auf absehbare Zeit garantiert mehr schaden wird… pff. Bei uns waren am Wochenende noch alle Regale in den Supermärkten voll. Aber gestern wurde ja der erste Corona-Fall in Sachsen gemeldet, da dürften jetzt auch hier alle gepflegt durchdrehen. Drücken wir mal die Daumen, dass es bald warm wird (hallo Klimawandel) und das Virus für den Sommer pausiert!

      LG
      Jenny

  • Danke für die sachliche Darstellung. Ich merke immer wieder, wie Menschen in Panik geraten oder noch schlimmer, Verschwörungen wittern.
    Ich will zwar erst im Oktober nach Neuseeland fliegen, habe also noch ein wenig Zeit, mir Gedanken zu machen, aber mal ehrlich, ob ich nun hier in Deutschland, ohne es zu wissen, mit einem Infizierten in Kontakt komme oder in Neuseeland, da ist die Gefahr in Deutschland aber vielfach höher. Deshalb ruhig bleiben, Vorsichtsmaßnahmen treffen und daran denken, eine Ansteckung kann man nicht verhindern, aber die Ansteckungsgefahr mindern.
    Ich mache mir da weniger Sorgen um mich als mehr um meine fast 80jährigen Eltern, die bei einer Ansteckung deutlich gefährdeter wären.

    Gruß

    Tina

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