Aktuelles Nachhaltig reisen

März 2019: Neuseeland-News, Blogschau und Monatsrückblick

! Aktualisiert am 24. November 2023

Kinners, wie die Zeit vergeht! Schon wieder ist ein Monat rum, genau wie der Sommer in Neuseeland und mein 40. Lebensjahr. Die Zukunft präsentiert sich nicht gerade rosig (Klimawandel ahoi), daher blicken wir in unserer monatlichen Blogschau lieber ein wenig zurück in die gute alte Zeit…

Christchurch Godley Head

Monatsrückblick: Was war los in Neuseeland im März 2019?

Wer das nicht mitbekommen hat, der lebt wahrscheinlich medienfrei und liest deshalb auch unseren Blog nicht ;-) Der Terroranschlag in Christchurch hat die Welt schockiert und auch uns hier ziemlich in Atem gehalten. Offensichtlich ist Neuseeland jetzt kein sicherer Hafen mehr, der vom Rest der Welt nichts mitbekommt und/oder ignoriert wird.

Klar, das war Neuseeland auch schon vorher nicht – aber mit dem Attentat, bei dem 50 unschuldige Moslems regelrecht abgeschlachtet wurden, hat es in gewisser Weise durchaus „seine Unschuld verloren“. Genauso scheinen es auch viele Neuseeländer zu sehen. Die Touristen scheinen sich allerdings kaum stören zu lassen, wenn man danach geht, was so in den Facebook-Gruppen diskutiert wird (da kommt das Attentat nach der ersten Erschütterung gar nicht mehr vor).

Für uns – und euch! – sollte dieses schreckliche Ereignis auf jeden Fall eine nachhaltige Erinnerung daran sein, dass wir Rassismus, Fremdenhass und besonders Islamophobie nicht tolerieren dürfen. Das heißt: Tendenziöse, fremdenfeindliche Äußerungen im Alltag, Kommentare auf Facebook oder gar in Lehrbüchern nicht ignorieren oder absichtlich übersehen, sondern ansprechen – ausdiskutieren – zeigen, dass so etwas nicht geht!

Kia Kaha Christchurch

Einige weitere Ereignisse, die im März in Neuseeland passiert sind: Zum Frauentag wurde eine Maori-Barbie vorgestellt, die nach dem Vorbild einer neuseeländischen TV-Journalistin geschaffen wurde und weder Moko noch Bastrock, sondern einen schicken Hosenanzug trägt. Yay, Ladies!

Gute Neuigkeiten für Neuseeland-Reisende kamen von Air New Zealand: Die nationale Airline hat ihre Preise für Inlandsflüge stark gesenkt und macht damit dem Billigflieger Jetstar Konkurrenz. Im Sinne der Nachhaltigkeit möchten wir allerdings daran erinnern, dass auch ein Kurzstreckenflug mehrere Tonnen CO2 verursacht – Inlandsflüge sind gerade in Neuseeland doch echt überflüssig.

Und wo wir schon beim Klimawandel sind: Der ist wahrscheinlich auch nicht ganz unschuldig am schlechtesten Wetter aller Zeiten, das Ende März die West Coast erreicht hat. Regenmassen von krassen 50 Zentimetern in 1,5 Tagen haben Straßen und die Waiho Bridge weggerissen und den Highway-Abschnitt zwischen Hokitika und Makarora unpassierbar gemacht, so dass wieder einmal Touristen am Franz Josef Glacier tagelang festsaßen.

Bevor ihr jetzt fachmännisch die Augen rollt und sagt „Ja, aber an der West Coast regnet es doch immer viel“ – SO viel hat es in Neuseeland bisher noch nie geregnet. Ganz nebenbei war der März im allgemeinen Durchschnitt so warm wie noch nie in Neuseeland, die Gletscher auf den Southern Alps schmolzen erneut im Rekordtempo und die enorme Aufheizung der Tasman Sea durch den rekordheißen Sommer 2018/19 sorgte für ein Massensterben in den Fischzuchtbeständen der Marlborough Sounds. (Quelle und mehr schlimme Informationen…)

Schluck.

Zum Schluss noch eine ganz harmlose Meldung für Couch-Reisende: Schaut mal, welchem Fluss man neuerdings per Google Streetview auf seinem kompletten Lauf über die Nordinsel folgen kann!

Google Streetview Waikato River

Die Huka Falls des Waikato River hautnah per Streetview! © Google Maps

Reise-Familien unterwegs in Neuseeland im März 2019

Der März markiert das Ende der Hochsaison in Neuseeland, entsprechend weniger Familien sind aktuell noch in Neuseeland unterwegs.

Birgitta und ihr Krümel haben nach der große Weltreise Neuseeland verlassen und sind nach einer weiteren Station auf Bali nun wieder zu Hause. Ihr Neuseeland-Fazit ist durchaus spannend!

Auch die Surferkids sind jetzt schon nicht mehr in Neuseeland, aber ihr Online-Tagebuch aus zehn Wochen Neuseeland ist ziemlich lesenswert. Nicht nur, weil sie direkt während des Attentats am 15. März in Christchurch waren…

Nina und ihre Familie sind schon seit einer Weile aus Neuseeland zurück, jetzt stellt sie ihre schönsten Erlebnisse und Tipps auf dem Blog vor. Besonders gefallen hat uns dieser Bericht über den Aramoana Beach bei Dunedin – kannten wir noch gar nicht!

Christina und ihre Familie sind gleich in Neuseeland geblieben, weil sie es so schön finden. Und versorgen uns seitdem regelmäßig mit YouTube-Videos zu ihren Erlebnissen und Freizeittipps in Neuseeland. Also, wenn ihr lieber Filmchen schaut…

Was war los im März 2019 bei den Weltwunderern?

Der März begann bei uns mit vollem Programm – erst ging es ab zur ITB nach Berlin, um alte Kollegen zu treffen und Kooperationspartner für neue Reisen aufzutun (ersteres macht mir immer viel mehr Spaß ;-) ). Gleich im Anschluss wurde Kindergeburtstag im Hause Weltwunderer gefeiert: Wir haben jetzt eine fünfjährige Königstochter, die im nächsten Sommer (also 2020) schon in die Schule kommen wird… Damit ist das Reisen mit Baby für uns wohl eindeutig vorbei – und das Reisen mit drei schulpflichtigen Kindern steht an, irks.

Passend zur Leipziger Buchmesse, die wir Mitte März ebenfalls besucht haben, kamen zwei lang ersehnte Pakete bei uns an. Das erste enthielt druckfrische Exemplare von „Reisen mit Kindern“, einem Reiseratgeber für Eltern, den ich gemeinsam mit zehn anderen Reisebloggern – alles Experten für ihr jeweiliges Kapitel, von coolen Unterkünften über Reisen als Solo-Mama bis zu Nachhaltigkeit – für den World for Kids Verlag geschrieben habe. Ratet mal, was meine Spezialität ist: Sparen!

Reiseblogger Handbuch

Premiere: Ich in einem Sammelband!

Reiseblogger Handbuch

Mein Kapitel: Tipps für Sparfüchse

World for Kids hat sich bisher einen Namen für außergewöhnliche Kinder-Reiseführer gemacht: Ostsee for Kids und Schweden for Kids werden wir für euch im Sommer testen, Neuseeland for Kids ist in der Planung ;-)

Einen weiteren Neuseeland-Reiseführer darf ich ebenfalls in mein Portfolio aufnehmen. Den Baedeker Smart Neuseeland habe ich zwar nicht ganz allein geschrieben, sondern nur umfangreich aktualisiert, aber auf die ungewöhnlichen Tagestouren in den einzelnen Kapiteln bin ich schon ziemlich stolz. Wenn ihr einen Reiseführer sucht, der euch nicht jedes winzige Detail verrät, sondern eher einen schönen, Lust machenden Überblick, dann ist der Smart Neuseeland vielleicht der richtige für euch.

Baedeker Smart Neuseeland innen

„Mein Tag in…“ ist eine coole Rubrik im neuen Smart Neuseeland

Auf dem Weltwunderer-Blog haben wir im März über das absurde Verhältnis von Neuseeland-Reisenden zu Geheimtipps und Must-sees geschrieben, euch den ziemlich spannenden (und nachhaltigen!) Campervan-Sharingdienst PaulCamper vorgestellt, von Birgitta von „Krümels große Reise“ einen guten Tipp zur Sheepworld in Warkworth bekommen und am Ende total die Panik gekriegt, als wir recherchiert haben, was der Klimawandel in Neuseeland für Folgen haben wird – wenn wir nicht alle zusammen richtig schnell etwas unternehmen!

Weltwunderer und Klimawandel: unsere ganz persönliche Challenge

Wart ihr mit euren Kindern bei den #fridaysforfuture-Demos in eurer Stadt? Habt ihr sie von der Schule freigestellt oder ihnen Mut gemacht, trotzdem zu schwänzen?

Habt ihr euer eigenes tägliches Verhalten auf den Prüfstand gestellt, euren CO2-Fußabdruck als Familie berechnet, auf die geplante Flugreise verzichtet oder mal den Zug genommen?

Das ist super, und das müssen wir alle jetzt jeden Tag machen – sonst brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn unsere Kinder uns später nicht im Altersheim besuchen.

Auch wir sind nicht unfehlbar, schon klar. Und wir haben uns schon einige aufgeregte Kommentare von Lesern eingefangen, die eine Neuseeland-Reise für den Gipfel der Klimaschädigung halten. Wir wollen trotzdem versuchen, euch mit gutem Beispiel voranzugehen:

All we have to decide Zitat Herr der Ringe

Gandalf hatte schon Recht!

Wir haben unseren Sommerurlaub geplant und werden in diesem Jahr keine Fernreise machen. Stattdessen geht es erst zum Camping nach Usedom (mit Omas Auto) und dann nach Schweden, wo wir in Airbnb-Häusern wohnen werden – die echten Familien gehören, das ist auf den Fotos eindeutig zu erkennen.

Für Ostern haben wir eine Zugreise nach Wien gebucht, wo wir in einem richtig coolen Hotel übernachten werden: Das Boutiquehotel Stadthalle mit Null-Energie-Bilanz und Bio-Essen lädt uns ein, damit wir es euch auf dem Blog vorstellen können. Eine weitere Zugreise steht für den Spätherbst an, wenn ich allein mit dem Weltwundersohn Paris entdecken werde (juhu!).

Gegen die erste Flugreise des Jahres konnten wir nicht viel sagen, denn für die Weltwundertochter geht es zum Schüleraustausch in die Schweiz. (Wir selbst sind anno dazumal dieselbe Strecke mit dem Nachtzug gefahren – hallo Politik, wo sind die Nachtzug-Verbindungen hingekommen??) Den CO2-Ausstoß dieses Fluges auf Atmosfair zu kompensieren, hat schlappe 11 Euro gekostet. Dasselbe werden wir mit unseren Mallorca-Flügen machen, die wir für die Herbstferien bereits gebucht haben.

Ein Auto haben wir immer noch nicht, und so langsam gewöhnen wir uns auch daran. Wir haben uns fürs Carsharing angemeldet, aber noch nie eines der Autos für Erledigungen genutzt. Mit der S-Bahn lassen sich auch ganz wunderbare Wochenend-Ausflüge in Familie machen, haben wir bemerkt. Und die hässlichen kalten Regenwettertage scheinen ja auch endlich vorbei zu sein!

Schon ewig auf der Liste stand der Wechsel zum Ökostrom, das haben wir im März auch endlich erledigt. Bei den Elektrizitätswerken Schönau zahlen wir nach der Kostenprognose ziemlich exakt dasselbe wie bei unserem bisherigen städtischen Anbieter und fördern gleichzeitig die Energiewende, tschakka!

Wie sehr beeinflusst euch die aktuelle Klimawandel-Sorge in eurer Reiseplanung? Und in eurem Alltag?

Jenny

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1 Kommentar

  • Haha, der Altersheimspruch trifft es soooo gut :-) Erst mal aber Glückwunsch zum tollen Buch!!
    Von euch bis Paris, wie lange fährt man da? Klingt lang. Ich bin mit der Stadt ja nie wirklich warm geworden, im Gegensatz zu Lyon, Bordeaux, Metz…. Ich wünsche euch ganz viel Spaß und eine tolle Zeit, auf allen geplanten Reisen versteht sich ;-)
    Mein Blick aufs Klima wurde auch schwer geschärft in der letzten Zeit, und ich versuche, immer wieder Kleinigkeiten zu ändern. Wir haben auf grünen Strom von Greenpeace gewechselt. In der neuen Wohnung gibt es Blubbwasser aus dem Wasserhahn, der Mann steht auf Technik und nicht so aufs Kisten schleppen ;-) Außerdem muss dann für uns kein Wasser mehr durch halb Europa gegondelt werden. Ich achte auf saisonales Obst und Gemüse aus der Region, benutzte Gemüsenetze und Jutebeutel für den Einkauf und erkläre das „Warum“ schon meinen Zwergen, die dann allerdings mit Klugscheißersprüchen zum Klima auffallen :-D
    Im Juni oder Juli komme ich wahrscheinlich wieder nach Dresden, mit dem Zug natürlich ;-)
    LG, Nicole

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